Larian Studios
Posted By: Cherrybuster Bücherecke - 11/03/03 09:42 PM
Furios und verrückt, ein etwas anderes Fantasy-Epos mit den Bösen aus J.R.R Tolkiens Herr der Ringe in den Hauptrollen, der größte Spaß den sie je mit einem Haufen Orks haben werden <img src="/ubbthreads/images/graemlins/cool.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/shocked.gif" alt="" />

[color:"red"] [/color] DIE ORKS [color:"black"] [/color]

von Stan Nicholls erschienen bei Heyne
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 21/03/03 12:34 PM
"Der Pate" von Mario Puzo:
Ich bin begeistert! Das Buch ist tatsächlich mindestens genauso gut wie der - absolut geniale - Film! Zu Beginn war ich etwas skeptisch - zumal die Übersetzung manchmal etwas arg altertümlich wirkt ... oder kann hier jemand etwas mit dem Begriff "Schnurrbartpeter" anfangen??? -, aber nach kurzer Anlaufzeit entwickelt die Geschichte auch für Kenner des Films einen gewaltiger Sog - übrigens umso mehr, wenn man beim Lesen auch noch den Soundtrack des Films laufen läßt! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Faszinierend ist, wie detailliert der Film das Buch umsetzt (Puzo selbst hat den Roman ja auch zum Drehbuch umgeschrieben). Der Film vernachlässigt lediglich einige Nebenfiguren des Romans wie den Sänger Johnny Fontane und der Rückblick auf die Jugend des Don Corleone wurde erst im zweiten Film integriert.

Insgesamt ist das Buch ein gewaltiges Epos (500 Seiten), ein Klassiker der Weltliteratur, den ich nur jedem empfehlen kann - zumindest, solange der- oder diejenige sich nicht daran stört, daß die Story naturgemäß recht gewalttätig ist ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 21/03/03 02:00 PM
Du meine Güte, hast Du es erst jetzt geschafft, dieses Meisterwerk zu lesen?! Tststs... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Mein Tip wäre die Wallander-Reihe von Henning Mankell. Außerordentliche Kriminalromane, die sich meiner Meinung nach aber durch zwei Dinge besonders auszeichnen:

- Es gibt eine gewisse Distanz in der Erzählweise, Mankell geht selten genau auf die Personen ein (abgesehen von Kommissar Wallander und einigen wenigen anderen). Dies stört aber nicht, im Gegenteil, es verbindet sich eher gekonnt mit dem "kühlen" Schweden-Setting, so daß am Ende eine Mischung aus (wohl vorhandene) Gleichgültigkeit der Menschen, Kälte der Umgebung und schwer zu beschreibender allgemeiner Melancholie vorliegt, die mir persönlich sehr gefallen hat.

- Der Herr Kommissar Wallander ist ein eher tiefer Charakter, der nicht nur ein guter Polizist ist sondern wie jeder andere Mensch auch Probleme hat. Geschieden von seiner Frau, wenig Kontak zur Tochter, seniler Vater, Interesse an der einen oder anderen Frau, Alkohol, körperliche Beschwerden, Zweifel, etc. und dieser Aspekt wird entsprechend deutlich zu Wort gebracht, so daß ich zugeben muß, daß mir Wallander nun, da ich erst im vierten Band der Reihe angekommen bin, sehr ans Herz gewachsen ist.

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Posted By: Hrun Re: Bücherecke - 21/03/03 02:52 PM
Die Wallander-Romane sind wirklich klasse, wenn auch manchmal ziemlich deprimierend. Zur Aufmunterung wären da die Romane von Terry Pratchett zu empfehlen. Auch die, die nicht in der Scheibenwelt spielen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Posted By: Morgain Re: Bücherecke - 09/04/03 07:05 AM
Ich fand den "Wüstenplanet-Zyklus" ganz toll. Eine gute Mischung aus Sciencefiction und philosophischen Betrachtungen. Leider habe ich nichts ähnliches gefunden und nochmals "Herr der Ringe" gelesen.

Angefangen hat meine Sciencefiction-Begeisterung aber mit "Perry Rhodan". Aber irgendwann (nach ich weiß nicht mehr wieviel hundert Bänden) lief sich das dann tot. Schade, dass der Hauptautor "Voltz" nicht mehr lebt.

Zwischendurch habe ich Hohlbein gelesen (habe bei meinem Sohnemann gestöbert). "Der Greif" von Hohlbein ist sehr zu empfehlen: super spannend und amüsant.
Posted By: Kolibri Re: Bücherecke - 14/04/03 07:08 AM
einiger meiner aktuellen Favoriten
C.J Cherryh Die Chanur Saga und da die Pell Serie, leider sind bei letzterer die ersten Bücher nur mehr auf Englisch erhältlich (aber was solls Originalsprache ist eh besser)
J.V. Jones Buch der Worte Trilogie ist genial, The barbed Coil ( deutsch 2 Bände als Dornenring Duologie) und Cavern of Black Ice ( Zweiter Teil: Fortress of Grey Ice wird gerade gelesen)erster Teil auch schon auf Deutsch erschienen
Auch sehr zu empfehlen sind Die Nebelkinder von Jörg Kastener
Fast alles von Tom Holt ist empfehlenswert wenn man parodistische Fantasy mag, in die selbe Kategorie ist das Regenbogenschwert ( original Blue Moon rising)
Ein Buch an der Grenze zwischen Fantasy / Science Fiction ist Cavern(s) of Socrates von Dennis L. Mc Kiernan ( keine Ahnung ob auf Deutsch erschienen)
... ok ich sollte mich bremsen.... vergebt einer unheilbar lesesüchtigen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 14/04/03 09:28 PM
Joanne Bertin: Der letzte Drachenlord
Hat mir sehr gefallen. Endlich mal ein Werk, nur um Drachen und Menschen, ohne sonstigen Fantasy-Schnickschnack. Die Handlung ist sehr einfach gestrickt, aber das hat mich in keinster Weise gestört. Drei Drachenlords (das sind Menschen, die sich in Drachen verwandeln können) werden in ein Land gerufen, um die Streitigkeiten um die Thronfolge zu klären, da sie von alters her Hüter von Recht und Gesetz sind. Daran entwickelt sich dann die Handlung.
Die deutsche Übersetzung war oberes Mittelmaß, würde ich sagen, auch wenn einige grobe Schnitzer drin waren.

Joanne Bertin: Drachenherz / Das Lied des Phönix
Der Folgeroman zum letzten Drachenlord. Mal wieder so ein Fall, wo man im dt. aus einem Buch zwei gemacht hat. Zusätzlich hat man noch den Übersetzer gewechselt, was ich gar nicht brauchen kann.
Aber auch ohne dies wäre ich von diesem Roman enttäuscht gewesen. Noch nie habe ich erlebt, das die Qualität einer Serie so rapide verfallen ist wie hier. Qualität ist vielleicht der falche Ausdruck, ich meine meine persönliche Empfindung davon.
Die Handlung: Die Drachenlords machen sich auf, um in einem fernöstlich Anmutenden Reich einen Echtdrachen zu befreien, der dort seit langem Gefangengehalten wird. Der Roman springt nun ständig zwischen den Ereignissen in der fremden Welt, und der Drachenlord-Geschichte hin-und her und wird dadurch völlig unharmonisch, man findet bei dem halbseitenweisen Orts- und Handlungswechseln nie zu einem Lesefluss. Schlimmer noch wiegt, dass die Autorin einfach die Perspektive ändert, z.B. wenn Personen ihre Meinung ändern, damit sie diese Meinungsänderung nicht erklären muss.
Trotz dieser harschen Kritik, habe ich den Roman eigentlich recht gerne gelesen, aber ich lese auch so ziemlich alles, was mir in die Finger kommt.

Zur Zeit lese ich was ganz anderes, aber dazu später mehr...
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 26/04/03 05:13 PM
Liselotte Welskopf-Henrich: Das Blut des Adlers
(= Nacht über der Prärie, Licht über weißen Felsen, Stein mit Hörnern, Der siebenstufige Berg, Das helle Gesicht)
Ich habe die 5 Bücher grade zum 3. Mal gelesen, und mir haben sie diesmal noch besser gefallen. Vielleicht weil ich ein bißchen älter geworden bin.
Die Handlung spielt in den 60/70er Jahren auf einer Lakota-Reservation in den USA. Da die Autorin zu dieser Zeit selbst recht lang auf einer solchen Reservation (wenn auch nur als Gast) lebte, weiß sie wovon sie spricht. Die Bücher sind eine indirekte Fortsetzung zu ihrer (fiktiven) "Die Söhne der großen Bärin"-Reihe (die allerdings eher Jugendbücher sind, trotzdem absolut lesenswert), und so sind auch die Personen in "Das Blut des Adlers" fiktiv, allerdings ist die Handlung in echte Ereignisse (wie die Besetzung von Alcatraz und des wounded knee, oder der Zwangssterilisation indianischer Frauen) eingebettet.
Wie gut ich diese Bücher fand, zeigt vielleicht, dass ich Band 2 in 12 Stunden Nonstop durchgelesen habe. Man sollte sich aber im klaren sein, dass es sich nicht um eine Abenteuergeschichte oder ähnliches handelt (ich würde die Bücher nicht mal als spannend bezeichnen), aber wer sich für Geschichte und Denkweise von Nordamerikas Indianern interessiert, kommt um diese Bücher nicht herum. Ich wäre normalerweise zwar eher für Bücher, die dann auch wirklich von Indianern geschrieben sind, aber das ist leider sehr rar.
Und was bin ich froh, dass ich noch die Ausgabe des Mitteldeutschen Verlages habe, die neuen Beltz&Geldberg Cover triefen ja geradezu vor Klischees.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 26/04/03 10:31 PM
Die Goonies - das Büchlein zum Film. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> Ist nicht besonders dick, aber dafür sehr lustig. Finde ich jedenfalls. Genauso, wie der Film. Nur mit dem Unterschied, daß im Roman noch Szenen drin sind, die nicht im Film vorkommen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Lynx Re: Bücherecke - 27/04/03 12:32 AM
Aber der Film ist so gut gemacht, das die Gags im Film besser rüber kommen als im Buch. ICH sag nur "Schwabbeltanz" oder "Du hast meine Freundin geküsst, ich bring dich um".
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 27/04/03 01:53 PM
Natürlich ist der Film gut. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> Aber das Buch hat halt das Plus der zusätzlichen Szenen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

(Ob die der Schneideschere zum Opfer gefallen sind ?)
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 09/06/03 10:06 PM
Das folgende ist mir auf Ralf's Post im Hollywoodthread eingefallen, aber da ich nicht noch ein Thema off-topic führen wollte, erwecke ich mal die Bücherecke wieder zum Leben.
Ich wollte eigentlich schon immer "Die Artus-Sage lesen". Das ist aber ja nicht so einfach. Also: Was sind empfehlenswerte Bücher rund um das Thema? Ursprünglich wollte ich eine Nicht-Fantasy-Version lesen. Und möglichst alt sollte sie auch sein. Inzwischen gehe ich da etwas offener ran, aber zumindest eine Nicht-Fantasy-Empfehlung wäre mir recht. Gelesen habe ich ein paar Bände von Diana L. Paxson (gab es eben in der Bücherei), von denen ich nicht so begeistert war. Außerdem habe ich mal T.H. White angefangen, und nur aus einem einzigen Grund wieder aufgehört: Der anachronistische Erzählstil. Nachdem das Buch in X-Men 2 einen so großen Auftritt hatte, überlege ich mir, vielleicht doch wieder anzufangen. Hören diese Erzähler-Einschübe mal wieder auf, oder ziehen sie sich durch das ganze Buch? Oder ist das Buch so genial, dass man selbst damit leben muss?
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 09/06/03 11:55 PM
Gute Frage. Ich fürchte, im Gegensatz zur Ilias oder zur Odysee gibt es die Artussage gar nicht. Wär aber mal was für den Reclam-Verlag. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 10/06/03 06:14 AM
Soweit ich weiss, ist "Le Morte D'Arthur" so etwas wie die "offizielle" Ausgabe der Legende.
Da kommt so ziemlich alles vor und die Fantasy-Aspekte beschränken sich auf das nötigste (ist aber eine Sage also kommt da doch etwas Magie vor).

Ich selbst habe es noch nicht auf Deutsch gelesen. Geschrieben wurde es von einem Thomas Malory irgendwann einmal um die 1470 herum. Es ist ziemlich detailliert.

Moment, mal Amazon fragen, wie es auf Deutsch heisst...

Okay, hier ist es:
http://www.amazon.de/exec/obidos/AS.../sr=1-1/ref=sr_1_2_1/028-0872337-4570964

"Die Geschichte von König Artus und den Rittern seiner Tafelrunde"

Grüsse,

Patarival der Geschichtenerzähler
Posted By: Ddraigfyre Re: Bücherecke - 10/06/03 08:58 AM
Nun ja, mit Sagen ist das so eine Sache - siehe Troja.....

Die Existenz eines Königs Arthur wurde inzwischen historisch belegt und auch Merlins Grab wurde auf Newhill in der Nähe der Stadt Carmarthen lokalisiert. Die Grabsteininschrift aus dem 6. Jahrhundert lautet übersetzt:

"Das Grab des Sohnes der Nonne auf Berg Newais
Herr des Kampfes Llew Emrys
Oberster Zauberer Myrddin Embrais"

Die eigentliche Sage an sich ist im Grunde der keltischen Göttergeschichte nachempfunden.

------------------------------------------------------------

PS: Ich lese zur Zeit grade wieder "Winterkrieger" von David Gemmell - extrem empfehlenswert !
Posted By: Anthea Re: Bücherecke - 10/06/03 09:20 AM
Die einzig wahre Artusgeschichte hat eh Mark Twain geschrieben <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: MIB Re: Bücherecke - 10/06/03 01:29 PM
Zum SF und Fantasy-Genre...
Ja, die Werke von Caroline J. Cherryh und der Wüstenplanet-Zyklus von F. Herbert sind absolut top <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> .
Zu den neuen "Klassikern" im Science Fiction-Genre gehört sicherlich auch der Armageddon-Zyklus von Peter F. Hamilton und für den Fantasy-Bereich sollte wohl "Das Lied von Eis und Feuer" von Georg R. R. Martin genannt werden (viele exzellente Reihen/Zyklen bleiben hier natürlich unerwähnt <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />).
Noch recht aktuell und mMn empfehlenswert ist die Fortsetzung der Weitseher-Chroniken von Robin Hobb: "Der lohfarbene Mann"
(die ersten drei Bücher "Die Legende vom Weitseher" sollte man aber vorher gelesen haben <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />).
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 10/06/03 05:18 PM
Quote
der Wüstenplanet-Zyklus von F. Herbert

[...]

Armageddon-Zyklus von Peter F. Hamilton


Na, da spricht mir ja jemand aus der Seele! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Posted By: Hrun Re: Bücherecke - 10/06/03 05:31 PM
Hab gerade Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken von A. und B. Pease gelesen. Auch wenn da die Deutungen teilweise wild ins Kraut schießen, gibt es doch einige interessante Denkansätze bzw. Tipps zu lesen. Nicht schlecht ...
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 10/06/03 08:19 PM
Zu Artus-Büchern:
Am besten zu dem Thema gefallen mir die beiden Romane von T.H. White: Besonders der erste Band von "Der König auf Camelot" ist dabei wirklich außergewöhnlich, weil er die Kindheit und Jugend von Artus erzählt, der immer nur "Wart" (=Warze) genannt wird <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />, aber als Lehrer den Zauberer Merlin hat, der ihm viel von seiner Weisheit beibringt, u.a. auch dadurch, daß er Artus in verschiedene Tiere verwandelt, um von denen zu lernen. Brillant und sehr witzig geschrieben, ein echtes Highlight!
Band 2 ist dann wesentlich ernster geschrieben und erzählt im Wesentlichen die bekannte Geschichte mit dem Schwert im Stein und dem ganzen Kram halt. Aber immer noch sehr gut!
Dann gibt es noch einen weiteren Band namens "Das Buch Merlin", das ist allerdings eher eine philosophische Abhandlung, die ich persönlich ziemlich langweilig fand. Kann man sich schenken.

Gut gefallen hat mir auch noch die "Die Ritter der Tafelrunde"-Trilogie von Gillian Bradshaw. Interessant ist dabei, daß jeder Band aus der Sicht eines anderen Protagonisten erzählt wird. Beim ersten Band "Der Falke des Lichts" ist der Ritter Gawain der Erzähler, im zweiten Band "Das Königreich des Sommers" sein Diener und im dritten Band "Die Krone von Camelot" ist es Gwynhwyfar (ja, die wird hier wirklich so geschrieben, wie überhaupt die Autorin zahlreiche der Namen verfälscht hat, warum auch immer ...).
Wobei ich gestehen muß, daß ich diesen dritten Teil nie gelesen habe, weil mich die Sichtweise der mir schon immer ziemlich unsympathischen Gwynhwyfar nicht wirklich interessiert hat ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Und schließlich gibt es noch die "Mordred"-Trilogie von Peter Hanratty. Die geht eindeutig in die Fantasy-Richtung. Nette Unterhaltung, zumal zur Abwechslung mal aus der Sicht des Bösewichts, aber nicht überragend.

Das war´s dann auch schon. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Posted By: Ddraigfyre Re: Bücherecke - 11/06/03 07:24 AM
Quote
....ist es Gwynhwyfar (ja, die wird hier wirklich so geschrieben, wie überhaupt die Autorin zahlreiche der Namen verfälscht hat, warum auch immer ...).


Das ist ( wie bei den anderen Namen vermutlich auch ) die alte und ursprüngliche keltische Schreibweise.

"Verfälscht" haben es lediglich später die christlich geprägten Nacherzähler, die ja quasi auch die ganze "heidnische" Story ihrer beschränkten christlichen Denkweise angepasst haben - sprich: Sie haben sie im Grunde komplett umgekrempelt und vieles ins Gegenteil verkehrt. Unter ihnen wurde aus der Königin dann auch irgendwann "Guinevre". Das hat zwar mit dem ursprünglichen Namen überhaupt nix zu tun - klingt aber ähnlich und so schön romantisch blasiert.....

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

------------------------------------------------------------

PS: Wer sich speziell für das Leben "Merlins" interessiert, dem sei noch "Merlins Abschied" von Mary Stewart ans Herz gelegt. Da hat man mit ca. 575 Seiten erst mal genug zu lesen.....
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 11/06/03 08:50 AM
Mit den Namen ist das so eine Sache. Speziell in der Artus-Legende habe ich schon ziemlich viele Namensschreibarten gesehen.
Da wird je nach Autor/Übersetzer vereinfacht, verenglischt, eingedeutscht und -- zum Teil -- Namen "verunheidnischt".

"Gwynhwyfar" scheint dabei wohl am ehesten die "Originalschreibweise" zu sein, da ich diese bei ziemlich gute recherchierten Quellen gesehen habe.

Apropos gut recherchiert: Sierra hat vor Jahren ein Adventure namen "Conquest of Camelot" gemacht, das -- wie ich finde -- sehr detailliert und gut recherchiert die Geschichte um die Gralssuche König Artus wiedergibt.

Schlussendlich jedoch gibt immer jeder Autor seine eigenen Interpretationen in die Geschichte.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 11/06/03 10:21 AM
Die Wörter "Gwen" und "Queen" sind etymologisch miteinander verwandt.
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 11/06/03 04:05 PM
Erst mal Danke für die vielen Empfehlungen.
Weiß jemand ob Le Morte d'Arthur im original englisch oder französisch ist? Thomas Malory hört sich irgendwie sehr englisch an.
Vielleicht überlege ich mir ja auch T.H. White noch mal.
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 12/06/03 06:32 AM
Yep, "Le Morte D'Arthur" ist englisch. Zumindest habe ich es in englisch gelesen.
Ich weiss, dass Thomas Maloy es in Frankreich geschrieben hat, ob er aber Franzose war und ob das tatsächliche Original in Französisch ist, weiss ich nicht.

Die deutsche Version scheint aber ziemlich gut übersetzt zu sein, so denke ich, kann man getrost auch diese lesen. Ich habe sie mir auf jeden Fall bestellt. Mal sehen, wie sie ist.

Posted By: TheOnlyDjcat Re: Bücherecke - 12/06/03 10:04 AM
Quote
Liselotte Welskopf-Henrich: Das Blut des Adlers
(= Nacht über der Prärie, Licht über weißen Felsen, Stein mit Hörnern, Der siebenstufige Berg, Das helle Gesicht)
Ich habe die 5 Bücher grade zum 3. Mal gelesen, und mir haben sie diesmal noch besser gefallen. Vielleicht weil ich ein bißchen älter geworden bin.
Die Handlung spielt in den 60/70er Jahren auf einer Lakota-Reservation in den USA. Da die Autorin zu dieser Zeit selbst recht lang auf einer solchen Reservation (wenn auch nur als Gast) lebte, weiß sie wovon sie spricht. Die Bücher sind eine indirekte Fortsetzung zu ihrer (fiktiven) "Die Söhne der großen Bärin"-Reihe (die allerdings eher Jugendbücher sind, trotzdem absolut lesenswert), und so sind auch die Personen in "Das Blut des Adlers" fiktiv, allerdings ist die Handlung in echte Ereignisse (wie die Besetzung von Alcatraz und des wounded knee, oder der Zwangssterilisation indianischer Frauen) eingebettet.


Verflixt, das hab ich jetzt erst entdeckt...
Ich hab die Bücher (sowohl die 6-bändigen Jugendbücher als auch die Nachfolger) auch schon mehrfach verschlungen, nachdem sie mir wärmstens von meinem Vater empfohlen wurden. Der war ein so großer Fan davon, dass er in den 80er Jahren nach Kanada gefahren ist, um sich auf die Suche nach den geschilderten Personen und Orten zu machen. Er hat dann tatsächlich den Ururenkel von Tokei-Ihto (dem Held der ersten 6 Bände) getroffen. Laut dessen Angaben sind die meisten Personen durchaus echt und nicht fiktiv, nur die geschilderten Abenteuer sind ausgedacht. Allerdings hat sich Frau Welskopf-Henrich mit den Nachfahren in Kanada getroffen, um eine ausreichende Authentizität zu gewährleisten.
Jetzt hoffe ich mal, dass mein Vater mir da keinen Bären aufgebunden hat. Woher weißt du denn, Flash, dass die Personen fiktiv sein sollen?
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 12/06/03 06:14 PM
Ddraiggy: Daß Gwyn... die "Originalschreibweise" sein könnte, hatte ich zunächst auch vermutet. Allerdings kommt es mir seltsam vor, daß beispielsweise Lancelot hier plötzlich Bedwyr heißt. Da kann ich ja nun überhaupt keine Ähnlichkeit feststellen, oder irre ich mich?
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 12/06/03 06:46 PM
Quote
Verflixt, das hab ich jetzt erst entdeckt...
Ich hab die Bücher (sowohl die 6-bändigen Jugendbücher als auch die Nachfolger) auch schon mehrfach verschlungen, nachdem sie mir wärmstens von meinem Vater empfohlen wurden. Der war ein so großer Fan davon, dass er in den 80er Jahren nach Kanada gefahren ist, um sich auf die Suche nach den geschilderten Personen und Orten zu machen. Er hat dann tatsächlich den Ururenkel von Tokei-Ihto (dem Held der ersten 6 Bände) getroffen. Laut dessen Angaben sind die meisten Personen durchaus echt und nicht fiktiv, nur die geschilderten Abenteuer sind ausgedacht. Allerdings hat sich Frau Welskopf-Henrich mit den Nachfahren in Kanada getroffen, um eine ausreichende Authentizität zu gewährleisten.
Jetzt hoffe ich mal, dass mein Vater mir da keinen Bären aufgebunden hat. Woher weißt du denn, Flash, dass die Personen fiktiv sein sollen?

Das ist interessant.
Ich denke nicht, dass dein Vater dir einen Bären aufgebunden hat. Ich dachte wohl, dass die Personen (von "Die Söhne der Großen Bärin") fiktiv seinen, weil die Erstausgabe erschienen ist, bevor Fr. Welskopf-Henrich das erste Mal in Amerika war. Vielleicht hat sie so gut recherchiert, dass die Personen trotzdem stimmig waren, und sie die Ausgabe später passend überarbeiten konnte.
Meine Aussage bezüglich den Personen in "Das Blut des Adlers" war definitv falsch. Ich habe später noch diese Seite gefunden, laut der die Personen zwar existiert haben, aber zu deren Schutz umbenannt wurden (Liselotte Welskopf-Henrich hat es wohl auch selber mit dem FBI zu tun bekommen). Und ich dachte, da ich sonst nie den Namen der Personen begegnet bin, dass sie wohl fiktiv seien.

Freut mich, zu hören, dass ich nicht nicht der einzige bin, dem diese Bücher etwas bedeuten. Und Respekt vor deinem Vater!
Posted By: Ddraigfyre Re: Bücherecke - 12/06/03 07:47 PM
Quote
Ddraiggy: Daß Gwyn... die "Originalschreibweise" sein könnte, hatte ich zunächst auch vermutet. Allerdings kommt es mir seltsam vor, daß beispielsweise Lancelot hier plötzlich Bedwyr heißt. Da kann ich ja nun überhaupt keine Ähnlichkeit feststellen, oder irre ich mich?


Wie ich schon sagte, lehnt sich die Artus-Sage an die keltische Göttergeschichte an. Scheinbar hat der/die Autor/in die Sage zwar als Artussage nacherzählt, aber mit den Namen aus der keltischen Glaubenswelt....

Bedwyr ist in der keltischen Mythologie ein einarmiger Held und Krieger, der Culhwch dabei hilft um Olwen zu werben. In der frühen Artussage wird aus "Bedwyr" der Name "Bedivere", das sollte Dir mehr sagen. Und hier hilft er Artus eben dann dabei um Guinevre zu werben.....

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: TheOnlyDjcat Re: Bücherecke - 12/06/03 08:00 PM
Cooler Link, Flash
Danke!!!
Da bin ich noch die Nacht durch am Lesen:)
Und da ich grad so in Danksagungsstimmung bin:
Ein Megadank an - ähhh - ich glaub es war Ralf, für den Tip 'Der Waffenhändler' von Hugh Laurie. Das war aber wirklich ein würdiger Doug Adams Nachfolger - ein Lacher nach dem nächsten; ich mus gleich mal gucken, ob der noch mehr geschrieben hat!
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 12/06/03 10:19 PM
Quote
Bedwyr ist in der keltischen Mythologie ein einarmiger Held und Krieger, der Culhwch dabei hilft um Olwen zu werben. In der frühen Artussage wird aus "Bedwyr" der Name "Bedivere", das sollte Dir mehr sagen. Und hier hilft er Artus eben dann dabei um Guinevre zu werben.....


Ja ? Bedwyr war ein Forumsmitglied im alten Forum, er ist als Zwerg ins Spiel gekommen ...
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 13/06/03 04:19 PM
DJCat: Nichts zu danken, ich bin ja immer froh, wenn ich auch nur eine Person auf eine weitgehend unbekannte Perle aufmerksam machen kann! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Mehr von Laurie gibt es bislang allerdings nichts, soweit ich weiß. Leider. "Hauptberuflich" ist er ja auch Schauspieler und Komiker. Theoretisch sollte "Der Waffenhändler" verfilmt werden, mit John Malkovich als Produzent, aber von dem Projekt habe ich seit Jahren nichts mehr gehört, insofern ist es wohl leider ziemlich tot ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: LewsTherinKinslayer13 Re: Bücherecke - 18/06/03 02:26 AM
Robert Jordanien, Welt der Zeit, das beste
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 18/06/03 11:15 AM
Innerhalb von etwa einem Monat habe ioch jetzt 5 Bücher von Terry Pratchett durchgelesen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> Was ist bloß in mich gefahren ? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Wer die Wache in Ankh-Morpork näher kennenlernen will, solte diese Bücher in am Besten folgender Reihenfolge lesen:

- Wachen ! Wachen !
- Helle Barden
- Hohle Köpfe
- Der fünfte Elefant
- Die volle Wahrheit

Alle von "his Pratchettness". <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 23/06/03 05:31 PM
Harry Potter and the Order of the Phoenix:
Leider nicht so gut wie ich erhofft hatte. Irgendwie fehlte die Handlung. Und es ist das erste vorhersehbare Harry-Potter-Buch. Trotzdem habe ich es gern gelesen.
Ich lasse mich jetzt absichtlich nicht weiter drüber aus, wegen Spoilergefahr, und damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Eins (äh, zwei) muß ich aber doch noch anmerken:
1. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich mal dazu hinreißen lassen würde, nicht auf die Taschenbuchausgabe eines Buches warten zu können.
2. Ich war ehrlich überrascht, dass in der Zeit, in der ich im Buchladen war, 3 Bände über den Tisch gingen, mind. 10 im Vorbestellungsregal standen, und ich auf der Straße noch mal zwei Leuten mit dem Buch in der Hand über den Weg gelaufen bin. Und das bei einem kleinen Buchladen, der normalerweise nicht mal englische Bücher führt (und einem unverschämten Preis).
Posted By: MIB Re: Bücherecke - 23/06/03 06:26 PM
Quote
Harry Potter and the Order of the Phoenix:
Leider nicht so gut wie ich erhofft hatte. Irgendwie fehlte die Handlung. Und es ist das erste vorhersehbare Harry-Potter-Buch. Trotzdem habe ich es gern gelesen.
Ich lasse mich jetzt absichtlich nicht weiter drüber aus, wegen Spoilergefahr, und damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Eins (äh, zwei) muß ich aber doch noch anmerken:
1. Ich hätte nicht gedacht, dass ich mich mal dazu hinreißen lassen würde, nicht auf die Taschenbuchausgabe eines Buches warten zu können.
2. Ich war ehrlich überrascht, dass in der Zeit, in der ich im Buchladen war, 3 Bände über den Tisch gingen, mind. 10 im Vorbestellungsregal standen, und ich auf der Straße noch mal zwei Leuten mit dem Buch in der Hand über den Weg gelaufen bin. Und das bei einem kleinen Buchladen, der normalerweise nicht mal englische Bücher führt (und einem unverschämten Preis).


Na, dann warte ich mal in aller Ruhe auf die deutschsprachige Ausgabe (für November angekündigt) <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> . Das habe ich gerade auch mit dem neuen Band des "Rad der Zeit" getan, da die ersten englischsprachigen Kritiken da ebenfalls nicht besonders enthusiastisch ausgefallen sind.
Posted By: Lynx Re: Bücherecke - 23/06/03 06:33 PM
Quote

Na, dann warte ich mal in aller Ruhe auf die deutschsprachige Ausgabe (für November angekündigt) <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> . Das habe ich gerade auch mit dem neuen Band des "Rad der Zeit" getan, da die ersten englischsprachigen Kritiken da ebenfalls nicht besonders enthusiastisch ausgefallen sind.


Bobby Jordie hat sich ja wieder mal genug Zeit gelassen, bis erüberhaupt mal wieder ein Buch schreibt, da kan ich auch noch Juli warten, bis der erste deutschsprachige Teil seines Buches erscheint und im Oktober kommt die andere Hälfte in deutsch.
Übrigens eine blöde Angewohnheit, englische Bücher zu teilen um mehr Kohle zu machen. Ich hasse geldgierige Verlage.
Jetzt nach Jahren, legen sie die Bücher originalgetreu neu auf als Hartband. Was vorher in zwei bzw, drei TB´s ´rauskam wird jetzt wieder als Original neu aufgewärmt. Hätten sie mal gleich so rausbringen sollen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
Posted By: MIB Re: Bücherecke - 23/06/03 06:52 PM
Quote
Quote

Na, dann warte ich mal in aller Ruhe auf die deutschsprachige Ausgabe (für November angekündigt) <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> . Das habe ich gerade auch mit dem neuen Band des "Rad der Zeit" getan, da die ersten englischsprachigen Kritiken da ebenfalls nicht besonders enthusiastisch ausgefallen sind.


Bobby Jordie hat sich ja wieder mal genug Zeit gelassen, bis erüberhaupt mal wieder ein Buch schreibt, da kan ich auch noch Juli warten, bis der erste deutschsprachige Teil seines Buches erscheint und im Oktober kommt die andere Hälfte in deutsch.
Übrigens eine blöde Angewohnheit, englische Bücher zu teilen um mehr Kohle zu machen. Ich hasse geldgierige Verlage.
Jetzt nach Jahren, legen sie die Bücher originalgetreu neu auf als Hartband. Was vorher in zwei bzw, drei TB´s ´rauskam wird jetzt wieder als Original neu aufgewärmt. Hätten sie mal gleich so rausbringen sollen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />


Der deutsche Band ist gerade erschienen (nett zu lesen - aber etwas langatmig <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/sleepey.gif" alt="" /> ). Der Umfang hat deutlich zugenommen - es gibt ja diesmal auch nur zwei anstatt drei deutsche Bände <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />. Bei der Story-Entwicklung muß man (neben viel Geduld) Angst haben, dass der Autor irgendwann stirbt und das große Finale immer noch fern ist (und dann vielleicht für immer fern bleibt <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />).
Posted By: Lynx Re: Bücherecke - 23/06/03 07:00 PM
Quote

Der deutsche Band ist gerade erschienen (nett zu lesen - aber etwas langatmig <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/sleepey.gif" alt="" /> ). Der Umfang hat deutlich zugenommen - es gibt ja diesmal auch nur zwei anstatt drei deutsche Bände <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />. Bei der Story-Entwicklung muß man (neben viel Geduld) Angst haben, dass der Autor irgendwann stirbt und das große Finale immer noch fern ist (und dann vielleicht für immer fern bleibt <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />).


Watt ? Schon da ? Is ja früher als angekündigt, das kenn ich ja gar nicht von Heyne.
ja etwas langgezogen ist die Story schon, aber doch immernoch sehr gut. ICh hatte schon Angst das er die Story schmeißt, weil so lange nix erschienen ist. Genug Geld hat er ja mit der Story gemacht und hat es nicht mehr nötig zu schreiben. Außerdem soll er eine etwas schwierige Perönlichkeit sein.
Posted By: Mirko Re: Bücherecke - 23/06/03 07:47 PM
Quote
Harry Potter and the Order of the Phoenix:
Leider nicht so gut wie ich erhofft hatte. Irgendwie fehlte die Handlung. Und es ist das erste vorhersehbare Harry-Potter-Buch.


Du fandest es vorhersehbar? In wie fern? Ich hatte teils echt keine Ahnung was abgeht. Und da ich vorher schon wußte daß jemand stirbt (nicht jedoch wer), hab ich was das anging auch alle 2 kapitel meine Meinung geändert wer wohl drauf gehen wird... Hätte aber auch bis ganz kurz vorm Ende auf wen anders getippt.
Ich fand jedoch die erste Hälfte besser als die 2. Aber insgesammt würd ich schon sagen, daß es das beste HP buch ist (gefolgt von Teil 3). Es gab auch wieder einige sehr interessante Enthüllungen.
Posted By: Ragon_der_Magier Re: Bücherecke - 23/06/03 09:34 PM
SZ-Kritik: [b]Der Clearasil-Potter...Fan-Gemeinde wird es dennoch verzaubern.
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 24/06/03 04:14 PM
Quote
Du fandest es vorhersehbar? In wie fern?

Vorhersehbar ist vielleicht das falsche Wort. Aber es war das erste HP-Buch, bei dem ich nach dem Ende nicht dachte: "Da wäre ich niemals drauf gekommen". Ich habe es also nicht irgendwie vorhergesehen, fand es nur nicht überraschend
Quote
Ich fand jedoch die erste Hälfte besser als die 2. Aber insgesammt würd ich schon sagen, daß es das beste HP buch ist (gefolgt von Teil 3). Es gab auch wieder einige sehr interessante Enthüllungen.

Für mich ist immer noch Teil 3 der beste.;) Und ich fand, dass mehr Fragen aufgeworfen wurden, als Enthüllungen stattfanden. Das ist aber nichts schlechtes.
Posted By: Nemisis_Dragon Re: Bücherecke - 25/07/03 07:01 PM
Ich habe nun endlich "Masters of Doom" von David Krushner beendet.
Das Buch handelt von der bisherigen Lebensgeschichte der zwei Johns (Carmack und Romero). Krushner beschreibt genau, wie sie zu Geld und Ruhm gekommen sind und was sie bis heute alles durchgemacht haben. Er hat übrigens sechs Jahre für das Buch gebraucht und hat mit sämtlichen Beteiligten sehr detailierte Interviews geführt. Diese Interviews führten auch erst zu der Erlaubnis das Buch veröffentlichen zu dürfen.

Es gibt nur eine englische Fassung von dem Buch, welches allerdings für mich (das soll was heißen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> ) sehr einfach geschrieben ist.

Fazit: für mich als absoluten Romero Fan waren es die 25€ auf jeden Fall wert <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 31/07/03 01:00 PM
Ich habe heute Nacht den ersten Band der neuen Fantasy-Reihe von Margaret Weis und Tracy Hickman beendet. Und ich muß sagen, da setzt sich eine Entwicklung fort. Ist die "Drachenlanze" ja eigentlich doch ziemlicher (wenngleich sehr guter!) Mainstream, war der "Die vergessenen Reiche"-Zyklus ja schon wesentlich komplexer und auch ein wenig anstrengender zu lesen (zumindest zu Beginn).
Mit "Der Stein der Könige" gehen sie noch einen Schritt weiter. Erstmal ist die Zusammensetzung der neuen Fantasywelt recht witzig. Zwerge als - man glaubt es nicht! - REITERVOLK, Orks als abergläubische Seefahrer und Elfen als stures Kriegervolk.
Bloß die Menschen sind eigentlich wie immer.
Noch interessanter wird das ganze allerdings durch die Hauptcharaktere. Die Geschichte wird aus der Sicht mehrerer Personen beschrieben, hauptsächlich jedoch aus der eines Riesen-Bösewichts und seiner nicht ganz so bösen, aber leider sehr willensschwachen Helfer.
Das ist jetzt auch nicht SO neu, aber im Gegensatz zu z.B. Karl Edward Wagners "Kane"-Romanen - wo man sich mit dem Bösewicht zumindest nach einiger Zeit doch einigermaßen identifizieren kann, weil er eben doch nicht ganz so böse ist - verachtet man den Oberschurken hier von Anfang an, auch oder gerade weil man die Geschichte mit seinen Augen sieht. Ja, man wartet quasi die ganze Zeit lang darauf, daß ihn endlich jemand abmurkst, egal wer! (Ob das letztlich geschieht, soll hier natürlich nicht verraten werden. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />)
Es gehört schon eine Menge Mut dazu, dem Leser so etwas zuzumuten ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Das dramatische Ende dann ist auch ziemlich überraschend, ohne daß ich jetzt zuviel verraten möchte. Jedenfalls werde ich jetzt gleich mit dem 2. Band beginnen und bin schon SEHR gespannt darauf, wie es weitergeht.

Fazit: Eine etwas andere Fantasy-Reihe, die vermutlich nicht jedermann gefallen dürfte, aber qualitativ kaum zu bemängeln ist. Eines steht jedenfalls fest: Unsere gute Alix sollte um diese Reihe einen so großen Bogen machen wie der Teufel ums Weihwasser ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 04/08/03 07:02 AM
Als alter Weiss und Hickman Fan werde ich mir wohl Dein Büchlein auch kaufen. Klingt ja wirklich interessant!

Ich habe dieses Wochenende endlich mal Zeit gehabt, den fünften Harry Potter fertig zu lesen.
Was soll ich sagen? Ein wundervolles Buch. Nur überrascht hat mich diesmal (leider) nichts mehr. Daran ist aber das Marketing Schuld. Seit Monaten hiess es, dass jemand in dem Buch sterben werde, der Hary sehr nah ist. Tja, ich hatte von Anfang an mit zwei Personen gerechnet und voila! Einer davon hat ins Gras gebissen. Danke, liebe Werbeleute!

Ansonsten fand ich die Story um den pubertierenden Zauberlehrling eigentlich ganz gut. Rowlings Welt ist immernoch einfach zauberhaft. Ihr Stil ist sehr angenehm zu lesen und ihre Figuren sind mir einfach ans Herz gewachsen (und das bereits vor der Jahrtausendwende, als Harry Potter noch kein Medienmogul war).

Die Story hat trotz allem (schliesslich erwartet man ja mittlerweile von einem Harry Potter Buch gewisse Überraschungseffekte) doch einige kleinere Wendungen und sie ist (im Rahmen des HP-Universums) ziemlich intelligent.
Rowling hat es ausserdem fertig gebracht, mir einen total hassbaren Antagonisten in Form von Professor Umbridge zu erschaffen. Mann, hab ich mich jedesmal aufgeregt, wenn die alte Schachtel wieder in die Szene hinein schurfte!

Jeder der des Englischen mächtig ist, sollte sich den Titel mal besorgen (zumal es ja wirklich einfaches Englisch ist). Ale anderen müssen sich leider noch ein bisschen Gedulden.
Posted By: Schweige HP5 und Arthus - 04/08/03 08:58 AM
Da sich "drüben" im guten alten DSA-Bücher-Thread zur Zeit gar nichts mehr tut (nun ja, vielleicht ändert sich das, wenn mal wieder ein neuer Band erscheint) gebe ich mal hier meinen Senf dazu.

HP and the Order of the Phoenix:
Auch ich habe den fünften Band in einer knappen Woche verschlungen und warte jetzt gespannt auf die Fortsetzung. Meine erste Reaktion auf die Lektüre war: "Mann ist das finster! Das ist kein Kinderbuch mehr ... (wer's gelesen weiß welche Szenen ich meine)"
Wie gesagt, das ganze Buch ist - im Vergleich zu den Vorgängern - viel düsterer an manchen Stellen fast deprimierend. Das erste Mal hatte ich nicht das Bedürfnis, das Buch gleich wieder auf der ersten Seite aufzuschlagen und noch einmal zu lesen.
Übrigens: Ich habe in irgendeinem Artikel mal gelesen, dass die wunderbare Mrs. Umbridge eine kleine Rache der Ex-Lehrerin Rowling an der englischen Schulbehörde sei. Wenn dem so ist, ist es absolut gelungen.
Zum "Englisch-Schwierigkeitsgrad": Bei mir liegt die letzte Englisch-Stunde schon mehr als 20 Jahre zurück. Ich hatte das Wörterbuch daneben liegen, aber meistens war ich viel zu begierig, zu erfahren, wie es weiter geht, um Kleinigkeiten nachzuschlagen. Als Beispiel: Bei JKR "sagen" die wenigsten Leute etwas, sie "brummen, grunzen, murmeln, höhnen ..." das versteht man fast immer auch aus dem Zusammenhang.

Zu der (zugegeben, etwas älteren) "Arthus-Diskussion":
Bei modernen Fantasy-Bearbeitungen des Themas darf natürlich "Die Nebel von Avalon" von Marion Zimmer-Bradley nicht fehlen.
Posted By: Ralf Re: HP5 und Arthus - 04/08/03 12:10 PM
Schweige: Wenn sich nichts geändert hat, müßte der nächste DSA-Roman ja eigentlich noch diesen Monat erscheinen. Wird aber auch Zeit ...
Posted By: AlrikFassbauer Re: HP5 und Arthus - 04/08/03 12:30 PM
Apropos DSA-Romane : Mir scheint, in Kaufhof-Filialen wird wieder ausgerestet. Ich frage mich, ob Heyne global "die Preise gesenkt hat) <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> (Ihr wißt schon, was ich meine.)
Posted By: Ralf Re: HP5 und Arthus - 21/08/03 02:19 PM
So, jetzt habe ich auch den zweiten Teil der "Der Stein der Könige"-Trilogie beendet. Und der gefällt mir sogar noch besser als der erste Teil! Zwar ist das Buch etwas konventioneller geschrieben; Gute und Böse sind nun doch relativ klar zu unterscheiden. Dafür ist die Story IMHO noch spannender.
Umso frustrierender, daß das Buch diesmal sogar mit einem regelrechten Cliffhanger endet - und der dritte Teil erscheint selbst auf Englisch erst im März 2004! Hätte ich das gewußt, hätte ich die ersten beiden Bücher noch gar nicht gelesen - aber ich dachte eigentlich, es würde sich lediglich um einen Zweiteiler handeln ... *seufz*
Posted By: Flash Re: HP5 und Arthus - 02/10/03 09:40 AM
Konrad Lischka: "Spielplatz Computer - Kultur, Geschichte und Ästhetik des Computerspiels"
Schon lustig was sich alles in der Unibibliothek unter "Informatik, allgemein" findet. Zum Buch selber: Anfangs geht Lischka kurz auf die Anfänge des Computerspiels ein, was noch als relativ gelungen zu Bezeichnen ist.
Der Rest ist eine pseudo-gesellschaftswissenschaftliche/psychologische Analyse des Computerspiels als solches, die zum einen aus schlicht falschen Fakten, zum anderen aus haarsträubenden Interpretationen besteht. Zwei Beispiele: Richard Garriot's erstes Spiel hieß laut Lischka "Ultima 1: Akalabeth", zum anderen interpretiert er den Schrottplatz am Anfang von Space Quest 3 als Darstellung des kollektiven Unterbewusstseins Amerikas nach Vietnam. Aha.
Ich würde sagen, das Buch taugt maximal um Leuten wie meinen Eltern zu zeigen, dass auch Spiele eine Daseinsberechtigung haben, wer auch nur ein bisschen Ahnung hat wendet sich mit Grausen.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Schrott - 02/10/03 01:52 PM
Quote
zum anderen interpretiert er den Schrottplatz am Anfang von Space Quest 3 als Darstellung des kollektiven Unterbewusstseins Amerikas nach Vietnam. Aha.


Das erinnert mich an den extrem tiefschürfenden Artikel in der FAZ, in dem die Gedankenwindungen befragt wurden, warum bloß der Nachfolger von "Q" in dem James Bond Film nicht einen vielsagenden Namen habe, sondern einfach nur "R" heiße ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />

Ein Bekannter von mir tat das lakonisch ab mit einem "auf Q kommt R. Na und ?". <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />
Posted By: Arhu Re: Bücherecke - 02/10/03 01:59 PM
Ralf: ~DJCat: Nichts zu danken, ich bin ja immer froh, wenn ich auch nur eine Person auf eine weitgehend unbekannte Perle aufmerksam machen kann! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />~

Darf ich Euch, werter Ralf, dann auch nochmals auf die Reihe "Das Lied von Eis und Feuer" von George R.R. Martin aufmerksam machen? Obwohl sie inzwischen gar nicht mehr so unbekannt sein sollte, wie noch vor ein paar Jahren.. Wurde hier im Topic schon erwaehnt, ebenso in viel, viel aelteren im letzten Larian-Forum. Ich prophezeie, dass sich das Werk sehr schnell in die Liste Eurer Lieblingsbuecher einreihen wird. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 02/10/03 05:25 PM
Hui, Flash, Dein Computerspielbuch scheint ja wirklich der Hammer zu sein. Dass Akalabeth lediglich der Vorläufer für Lord Britishs Ultima-Serie ist, hätte der Autor wohl mit einem einzigen Google-Suchgang entdecken können.
Dass der Schrottplatz in Space Quest 3 erstens ein Müllsammelschiff ist und zweitens wohl mit Vietnahm soviel zu tun hat, wie mit einer Erdbeere, dürfte ihm vielleicht nicht ganz so klar sein. Doch -- oh Wunder -- hat der Müllfrachter einen ganz anderen Grund: er spiegelt die Ironie in Rogers Situation wieder, schliesslich ist er ein Putzmann und bekommt es in der ganzen Serie mit Müll zu tun.


Was das "lied von Eis und Feuer" angeht, so habe ich es zwar gelesen (nur das erste Buch), mir persönlich gefällt es aber (leider) nicht so gut. Es ist mir einfach zu grob, zuviel Pornographie und Gewalt.
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 03/10/03 02:22 PM
Arhu: Würde ich schon lesen - WENN ICH NUR ZEIT HÄTTE!!! *schnief*

Diese blöden Hausarbeiten lassen mich jetzt nicht mal mehr in den Semesterferien dazu kommen, mehr als ein oder zwei Romane durchzulesen ... man, was sich mittlerweile ungelesene Bücher auf meinem Schreibtisch stapeln ... Wird Zeit, daß ich endlich mit dem Studium fertigwerde. Dann bin ich arbeitslos und habe wieder mehr "Lesezeit" ...
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 03/10/03 02:40 PM
Quote
Es ist mir einfach zu grob, zuviel Pornographie und Gewalt.

*horcht auf* Na, das scheint ja ein Buch für mich zu sein.... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Arhu Re: Bücherecke - 03/10/03 03:05 PM
Ralf: Du postst eine Review nach der anderen und meinst, du haettest keine Zeit? Na na. Hol dir einfach die Buecher, pack sie oben auf den Stapel, und fang zu lesen an. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

El'G: Was Pat wohl meinte, war: "Es ist mir einfach zu dunkel, zuviel Realismus..."

Pat: Hast du das erste Buch auf deutsch gelesen? Denn das ist nur die erste Haelfte des engl. Originals, und wenn ich mich richtig erinnere, noch relativ "hell". Sommerlich. Der Winter kommt, und es wird noch um einiges dunkler.
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 03/10/03 05:31 PM
Die Reviews sind ja meist für Kinofilme - zwei Stunden Zeit erübrigen ist halt doch etwas leichter ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Demetaris Re: Bücherecke - 04/10/03 01:45 AM
@Flash: Das gibt es doch gar nicht!!! Bin eben durch diesen Post geschlendert und habe endlich wieder den genauen Titel der für mich am faszinierendsten Bücher gefunden, die ich gelesen habe: "Licht über weißen Felsen" und "Stein mit Hörnern". Jetzt weiß ich endlich den Namen wieder. Danke! Vielleicht kann ich dann auch eines aus dem Genres empfehlen: "Der Flug des Ganthers". Klasse!
Mankell finde ich übrigens ebenso toll. Zur Zeit lese ich Charlotte Link und Grisham, logisch, obwohl ich da mittlerweile einen Ghostwriter vermute. Aber immer kurzeilig zu lesen.
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 27/11/03 02:36 PM
In der Bücherecke bin ich genau richtig. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> wohlfühl <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Habt ihr mal Tad Williams (Otherland, Osten Ard) gelesen, absoluter Wahnsinn.
Dieser Mann hat eine schreibe drauf, die zwar zugegeben sehr langsam anläuft (um nicht zu sagen zäh), die einen aber, wenn mann durchhält, wirklich in seinen Bann zieht.
Außerdem wird man mit wirklich gut durchdachten Storylines und logich richtigen Welten belohnt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
@AlrikFassbauer bei Terry Pratchett mus ich mich jedesmal schlapplachen ich sage nur - Gevatter Tod <img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" />

Posted By: Stone Re: Bücherecke - 09/12/03 01:48 PM
Hallo, hallo ?
Im moment wird wohl nicht viel gelesen ?
Hmm, vielleicht stelle ich einfach meine Lieblingsautoren hier rein.
R.A. Salvatore
Tad Williams
S. King
Robert Jordan
Kevin J. Andersson
Marc Anthony
Terry Pratchett
Douglas Adams
Alan Dean Foster
Im moment lese ich folgende Zyklen (alle noch offen)
Die Saga der sieben Sonnen
Die Sage von Elminster
Die letzte Rune
Das Rad der Zeit
Star Wars Das Erbe der Jedi Ritter
Das letzte große das ich gelesen habe ist "Otherland" von Tad Williams, es erschlägt einen zwar förmlich, ist aber eine super Geschichte.
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />
Posted By: TheOnlyDjcat Re: Bücherecke - 09/12/03 02:02 PM
Hast Du Dich auch schonmal dem Terry Goodkind Epos 'Schwert der Wahrheit genähert? Ich bin grad mit dem aktuellen Band durch und stelle das noch über 'Rad der Zeit' mit dem es vom Stil vergleichbar ist.

Nur um einiges brutaler... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 09/12/03 02:29 PM
Quote
Hast Du Dich auch schonmal dem Terry Goodkind Epos 'Schwert der Wahrheit genähert? Ich bin grad mit dem aktuellen Band durch und stelle das noch über 'Rad der Zeit' mit dem es vom Stil vergleichbar ist.

Nur um einiges brutaler... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


Nein, bis jetzt noch nicht. Wenn einer der anderen Zyklen irgendwann einmal zum Ende kommt, schaue ich es mir aber mal an. Von Goodkind habe ich nämlich noch nichts gelesen, aber schon gutes gehört. Ich will aber auch nicht zuviel anfangen da ich sonst den überblick verliere.
Ach ja, außerden Sachen von oben lese ich auch noch
Das Schwert der Schatten von J.V. Jones
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 09/12/03 02:46 PM
Ich lese immer noch die Biographie von Nelson Mandela, das ich für die Uni lesen mußte/durfte - Long Walk to Freedom. Beachtenswertes Leben. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Dann noch "Politische Geschichte Afrikas im 20. Jahrhundert" von Franz Ansprenger, das zwar etwas trocken ist, dafür aber einen kompakten Überblick über die verschiedenen Freiheitsbestrebungen auf dem schwarzen Kontinent gibt.
Zudem noch "Chronist der Winde" von Henning Mankell... ein Buch, das so gar nichts mit seinen ebenfalls sehr guten Wallander-Krimis zu tun hat. Es geht um ein Straßenkind in Afrika, das auf Grund einer Schußverletzung nur noch wenig Zeit hat, bevor es sterben muß, und in dieser seine kurze aber eindringliche Lebensgeschichte erzählt.
Letzte Woche beendet habe ich Sven Regeners Roman "Herr Lehmann". Über den Film habe ich ja schon nur lobend berichtet, aber der Roman ist sogar noch besser! Das perfekte Buch für elaborierte Klugscheißer wie mich und sehr zu empfehlen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Posted By: Ragon_der_Magier Re: Bücherecke - 09/12/03 06:28 PM
Was ist ein `elaborierter Klugscheisser´!? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" />
( <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> )


Quote
Hast Du Dich auch schonmal dem Terry Goodkind Epos 'Schwert der Wahrheit genähert?...


Ja - aber nur bis auf Sichtweite. Danach konnte er lediglich gerade so entkommen ohne von den `literarischen Gewalten´ zermalmt zu werden! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" />


Ragon
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 09/12/03 06:53 PM
Quote
Was ist ein `elaborierter Klugscheisser´!? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" />
( <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> )

Schau in den Spiegel, mein Freund. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

elaboriert ist das Gegenteil von restringiert und bedeutet soviel wie ausgeklügelt, ausgearbeitet, verfeinert - wird in einigen Fällen auch im Sinne von "gehoben" verwendet. Klugscheißer gibt es ja viele, aber wenn man eine gepflegte Portion Arroganz an den Tag legen will, muß man sich ja von denen absetzen - deswegen elaborierter Klugscheißer. Sozusagen Klugscheißer v2.0. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 09/12/03 07:05 PM
Ich bevorzuge das Wort "sophisticated". <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 09/12/03 07:07 PM
Auch ein sehr netter Ausdruck, jedoch versuche ich, im Privatleben keine Anglizismen zu verwenden, da ich ja schon Anglizismen und Philantropie studiere. Da muß man strikt trennen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" />
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 10/12/03 04:07 PM
Im moment lese ich "Jakobus, der Bruder von Jesus" von Robert Eisenmann.
Die religiöse schiene ist eigentlich nicht so mein ding, aber an Geschichte bin ich sehr interresiert.
Alles was ich im moment sagen kann ist:
- man bekommt einen interressanten Blickwinkel auf die damalige Zeit geboten.
- viele der Erklärungen über die verwandschaftliche verhältnisse Jesu waren mir unbekannt.
-Eisenmann schreibt ziemlich trocken, und folgt nicht unbedingt einer Linie.
Trotzdem werde ich das Buch wohl zuende Lesen, einfach weil ich gespannt bin was Eisenmann wohl so alles schlußfolgert. Und der Blick auf die damaligen Herrschafts- und Lebensverhältnisse ist schon informativ.
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />
Posted By: TheOnlyDjcat Re: Bücherecke - 11/12/03 11:17 AM
Was bedeutet von 'literarischen Gewalten zermalmt zu werden' ?
Das hast Du mich jetzt echt abgehängt <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 11/12/03 01:56 PM
Siehst du ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 16/12/03 02:18 PM
Philip Pullman: His Dark Materials
Book One: The Golden Compass
Lyra Belacqua, ein ca. 14-jähriges Mädchen lebt in Oxford. Allerdings in einem etwas anderen Oxford. Elektrizität ist gerade erst erfunden worden, die Kirche samt Inquisition hat einen riesigen Einfluss auf die Welt, und jeder Mensch hat einen sogenannten "daemon", ein Tier, das zwar einen eigenen Körper hat, gleichzeitig jedoch eng mit dem Menschen verbunden ist. Was genau ein daemon ist, die Seele eines Menschen, oder etwas anderes, wird erst viel später einigermaßen klar.
Warum in Oxford immer mehr Kinder verschwinden, was es mit "dust" auf sich hat, unsichtbaren Teilchen, die sich um erwachsene Menschen gruppieren, und was das mit seltsamen Entdeckungen in der Arktis zu tun hat, darum dreht es sich mehr oder weniger in diesem Buch.

Book Two: The Subtle Knife
Will Parry lebt auch in Oxford, in dem Oxford wie wir es kennen. Als er durch einige Ereignisse aus seinem (nicht so ganz alltäglichen) Alltagstrott gerissen wird, landet er schließlich in einer anderen Welt, in der es fast keine Erwachsenen mehr gibt, weil ihnen durch sogenannte "specter" die Seele aus dem Leib gerissen wird, wo er Lyra kennenlernt.

Book Three: The Amber Spyglass
Eine Inhaltsangabe ist mir leider nicht möglich, ohne zuviel von Buch 1 oder 2 zu verraten. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />

Philip Pullman jedenfalls versteht sein Handwerk. Wieder mal Bücher, die ich mir in je zwei Tagen reingezogen habe. Sprachlich genial, und von einer schier undendlichen atmosphärischen Dichte. Als außerordentlich gelungen betrachte ich es, wie es den Büchern gelingt, den Leser (ebenso wie die Hauptpersonen) sehr lange im unklaren darüber zu lassen, wer eigentlich "die Guten" bzw. "die Bösen" sind, bzw. ob es sie überhaupt gibt, denn Schwarzweißmalerei existiert nicht.
Das einzige was ich evtl. zu bekritteln hätte, wäre das endgültige Ende, warum allerdings verrate ich nicht.
Ohne jeden Zweifel eine uneingeschränkte Empfehlung meinerseits.

Achja, und nicht davon abschrecken lassen, dass die Bücher z.T. (wohl wegen der Hauptdarsteller) als Jugendbücher gehandelt werden. Die Vielzahl von Anspielungen auf Geschichte, Kirche und Wissenschaft hätte ich zumindest früher wohl nur Teilweise verstanden.
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 22/12/03 06:13 PM
Kleiner Nachtrag: Wie ich gerade im Radio gehört habe, wird eine Theateradaption von His Dark Materials gerade im Londoner Royal National Theatre uraufgeführt. Scheint also auch höheren Ansprüchen gerecht zu werden. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Der Kritiker war jedenfalls angetan.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 23/12/03 06:09 PM
News : Der Dino Verlagm , der auch Star Wars Comics und Romane im deutschsprachigen Raum herausbringt, hat jetzt einen Roman zu Blizzards Action-RPG herausgebracht - auf deutsch natürlich ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 23/12/03 06:15 PM
Ach ja... der herrliche Dino Verlag! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Für fast 2 Jahre mein Brötchengeber... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> Und kurz nach meinem Abgang wurden sie von Panini eingekauft. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 23/12/03 07:52 PM
Ach deswegen sah ich in Essen das Dino-Logo nicht mehr ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" />

*Groschengefallen*

Danke, elgi. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" />
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 15/01/04 06:09 AM
"Die Zwerge" von Markus Heitz
Geht so in richtung "Die Orks" von Stan Nicholls obwohl es mit der Geschichte überhaupt nichts zu tun hat.
Aber einmal die Zwerge als Hauptfigur erleben zu dürfen ist schon was neues.
Wenn ich beide Bücher miteinander vergleiche finde ich Die orks noch etwas besser. Das liegt aber nur daran das das Tempo bei diesem schon am Anfang viel schneller ist. Die Zwerge brauchen halt etwas länger bis Sie ins Rollen kommen. Dann aber sind Sie unwiederstehlich. Für die erste Hälfte habe ich drei Tage gebraucht. Für die zweite nur einen sehr langen Abend.
Wenn die Story erst einmal aufgebaut ist, schlägt sie einen wirklich in den Bann. Wer Die Orks kennt und spass daran hatte wird auch mit den Zwergen eine schöne Zeit haben.
Beide stammen von Autoren von denen ich noch nichts gelesen hatte, aber ich denke das ich das ändern werde.
Viel Spass
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />
Posted By: LordTirschtl Re: Bücherecke - 16/01/04 06:51 PM
Ich riskiere mal einen Buchtipp abzugeben der nix mit Fantasy zu tun hat (bitten nicht gleich hauen):
Illuminati von Dan Brown (amerikanischer Autor). Spannend und genial!
Posted By: Lynx Re: Bücherecke - 16/01/04 07:09 PM
Vor dem Buch habe ich bei Real heute gestanden, das Cover zeiht einen irgendwie an. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />
Konnte mich aber nicht zum Kauf durchringen. Die Story um die Illuminati würd mich zwar mal interessieren, aber ich weiss nicht, ob das Buch dies wiedergibt.
Posted By: LordTirschtl Re: Bücherecke - 17/01/04 12:44 PM
Sagen wirs mal so: Die Geschichte der Illuminati wird nicht 100% erklärt, aber da ich vor dem Kauf des Buches keine Ahnung hatte was die Illuminati sind weiss ich jetzt darüber ne ganze Menge....Die Story jedenfalls ist genial...die Zusammenfassung die auf der Rückseite des Buches steht ist meiner Meinung nach nicht gelungen...Im Buch ist der Schauplatz fast nur der Vatikan (ich liebe es wenn der Vatikan in mysteriöse Fälle verwickelt ist <img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" /> ) Kann es echt nur empfehlen.

Weitere Buchtipps:

Die Bücher "Ein amerikanischer Thriller" und "Ein amerikanischer Alptraum" von James Ellroy (genialer Erzähler, wiederum Ami...ich liebe halt amerikanische Literatur <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> ). Erseres Buch erzählt wie es zum Attentat von J.F.Kennedy gekommen ist. Das zweite hingegen wie es nach dem Attentat weiter ging.
Beide Bücher schildern sehr gut wie es in den 60er in den U.S.A., dem Land der unendlich vielen Möglichkeiten, zuging. Es herrscht Korruption und Falschheit. Jeder in diesem Buch scheint ein doppeltes Spiel zu spielen. Extreme Spannung garantiert.

P.S.: James Ellroy ist weiters de Autor von Buch L.A. Confidential das verfillmt wurde. Genialer Film mit Russel Crow und Nicole Kidman (schreibt man die so *peinlich *peinlich <img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" /> )
Posted By: Ragon_der_Magier Re: Bücherecke - 17/01/04 02:57 PM
Sie schon - aber er hat noch ein "e" hinten dran! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Willst´ eins kaufen? Nur 500€, Sonderangebot!
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 18/01/04 05:39 PM
Und beim Vornamen von ihm fehlt auch noch ein "l". Ts ts ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Kolibri Re: Bücherecke - 19/01/04 08:51 AM
Beim Thema Illuminati..
Hat jemand von euch schon mal die Illuminatus! Trilogie gelesen, den Autor weiß ich im Moment nicht mehr und kann mir erklären welchen Geisteszustand er beim Autor vermutet
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />
Posted By: Seraph Re: Bücherecke - 19/01/04 05:10 PM
Gelesen, verschlungen und als höchste Suchtgefahr eingestuft !!! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Das Buch ist sehr interessant wenn man einen leichten Hang zu Verschwörungstheorien hat ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />

Mein Tipp, kaufts auf English in 3 Bänden !!!!!
(nicht die Trilogie in einem Band) <img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />
Posted By: Rei Re: Bücherecke - 22/01/04 01:41 PM
So hier mal eine Buchkritik von mir.

Das Buch Kinkerlitzchen von E.W. Heine hat 159 Seiten und besteht aus 24 Kurzgeschichten. Fast alle haben was mit Mord, Totshclag, Unglücksfall oder ähnliches zu tun. Insgeamt ist es ein sehr makabres Buch. Um es genießen zu können, muss man allerdings das Hirn aussschalten, weil das Ende der Geschichten meistens sagen wir mal einfach zu blöd ist und man weiß, dass man es so naiv überhaupt nicht anstellen kann. Dieser Kritikpunkt ist daher zurückzuführen, dass sich eine Mordfallgeschichte zum Beispiel nur auf eine einzige Möglichkeit zur Feststellung des Todeszeitpunktes eingegangen wird (hie das mit den Insekten), obwohl sehr viel mehr Möglichkeiten existieren.
Ein Highlight noch ein Zitat im Vorwort von Albert Einstein: "Die meisten Menschen haben einen heiligen Respekt vor Worten, die sie nicht begreifen. Sie halten Autoren, die leicht verständlich schreiben, für oberfläclich, und gehen ehrfürchtig in die Knie, wenn einer so tiefsinnige Texte verfasst, dass er selbst nicht mehr weiß, was es bedeutet."

Meiner Mutter hat das Buch gefallen (bekams zu Weihnachten). Ich persönlich habe für das Buch 1 1/2 Stunden gebraucht und mir hat es nicht sher gefallen.
Von 5 Punkten bekommst es von mir 2.
Posted By: Kolibri Re: Bücherecke - 26/01/04 08:13 AM
Wieder mal eine recht spannende Fantasy-Trilogie
Rhapsody-Prophecy-Destiny von Elisabeth Haydon
Über drei extrem verschiedene "Wanderer zwischen den Welten".
Einer Bardin, einem Assasinen und einem Riesen(?)denen ein gemeinsamer Feind von einem Äon ins andere folgt.
Hat mich persönlich stark an die "Free Bards" von Mercedes Lackley erinnert
Posted By: LordTirschtl Re: Bücherecke - 27/01/04 07:06 PM
@Seraph
Um nochmal auf das Thema Illuminati zurückzukommen: Ich habe mir nun das erste Bucht der Illuminatus-Trilogie in Deutsch beschaffen (mein Englisch ist leider zu schwach <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />), habe es noch nicht angefangen richtig zu lesen sondern habe nur reingeschnuppert...was ich wissen möchte ist jedoch ob es auf Deutsch die anderen zwei Teile schon gibt oder ob die erst rauskommen, da das erste Buch in meinem Lieblingsbuch-Shop bei den "allerneusten Büchern aus Amerika" lag... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />
Posted By: LordTirschtl Re: Bücherecke - 27/01/04 07:08 PM
@Seraph
Um nochmal auf das Thema Illuminati zurückzukommen: Ich habe mir nun das erste Buch der Illuminatus-Trilogie in Deutsch beschaffen (mein Englisch ist leider zu schwach <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />), habe es noch nicht angefangen richtig zu lesen sondern habe nur reingeschnuppert...was ich wissen möchte ist jedoch ob es auf Deutsch die anderen zwei Teile schon gibt oder ob die erst rauskommen, da das erste Buch in meinem Lieblingsbuch-Shop bei den "allerneusten Büchern aus Amerika" lag... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />
Posted By: Ragon_der_Magier Re: Bücherecke - 27/01/04 10:08 PM
Jetzt nochmal und dann hast Du sie alle drei beisammen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Seraph Re: Bücherecke - 28/01/04 12:26 AM
Quote
Jetzt nochmal und dann hast Du sie alle drei beisammen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


Hi hi, [Linked Image] ... Nicht schlecht ! ... Sorry Lord T <img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />

Aber jetzt zu deiner Frage ! ... Um ehrlich zu sein habe ich die 3 Bände auf Englisch ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />
Aber schau mal hier nach ... Stichwort "Illuminatus" ... Da müsstest du Glück haben ...! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />

Und vor allem, man schaue sich die Bewertungen an ! [Linked Image]
Also ich lese die 3 ab jetzt nochmal !!! [Linked Image]
Posted By: LordTirschtl Re: Bücherecke - 28/01/04 03:55 PM
Sorry wegen des Doppelposts, aber als ich das erste mal auf abschicken geklickt habe hat es meinen PC fast gekillt (keine Ahnung wieso). Da war der Post noch nicht zu sehen, deshalb habe ich das ganze nochmal gepostet... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />

Thx wegen der Bücher..hab sie gefunden! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 16/02/04 05:55 AM
Die Saga der sieben Sonnen von K.J. Anderson

Im moment lese ich gerade den 2 Teil von (ich glaube) 5 Bänden.
Eine sehr spannende und originelle Geschichte, über ein Universum in dem Menschen mit einer Alienrasse, die einen lockeren Bund eingegangen sind.
Bei dem versuch mit Hilfe einer alten Alientechnologie (die Aliens sind wohl ausgestorben) Gasplaneten in Sonnen zu verwandeln. dabei werden die angehörigen einer, bislang unbekannten, Dritten Rasse (Hydroger) vernichtet.
Diese Hydroger haben allem anschein eine Tortechnologie entwickelt die reisen mit Raumschiffen unnötig macht. Allerdings verfügen Sie uber leistungsstarke Kriegsschiffe die allen anderen überlegen sind.
Mithilfe dieser Schiffe versetzten die Hydroger den Menschen und Ihren Verbündeten heftige Schläge.
Desweiteren gibt es noch die Roamer, unabhängige Händler und findige Menschen die mit Ihrer fantasie und erfindungsreichtum dort Rohstoffe gewinnen wo andere Menschen nicht mal daran Denken.
Am ehesten könnte man parralelen zum Homanx Zyklus von A.D. Foster ziehen.
Den fand ich als ausgangsbasis für ein Universum genial.
Die Saga der sieben Sonnen ist eine gute Geschichte, wo der erste teil zur bekanntmachung der Protagonisten diente, wird der zweite (bis jetzt) dazu benutzt die Bühne für die Haupthandlungen vorzubereiten.
Das heist die Charakter werden verteilt, die Schauplätze werden beleuchtet usw.
Es passiert noch nicht wirklich etwas, trotzdem fesselt das Buch.
Wenn ich den zweiten Teil ganz gelesen habe schreibe ich noch mehr und vielleicht etwas ausführlicher denn diese geschichte ist das lesen eindeitig wert.
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />
Posted By: MIB Re: Bücherecke - 17/02/04 02:36 PM
Der goldene Narr

Der Weitseher-Zyklus (Robin Hobb) findet in "Der goldene Narr" eine gelungene Fortsetzung. Beste Fantasy-Lektüre - die ersten vier Bände sollte man allerdings gelesen haben.
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 24/02/04 08:20 AM
Sie Saga der sieben Sonnen
von K.J. Anderson
Eigentlich wollte ich ja etwas ausführlicher über dieses Buch (den zweiten Band) schreiben.
Da es aber für eine einfache zusammenfassung zu komplex ist, schenke ich mir das. Jeder der gerne Sci-Fi liest sollte sich diese Reihe anschauen.
Was negativ auffällt ist das Anderson die Geschichte arg zerspittert, das mindert die Qualität der Story aber nicht im geringsten. Nur wird das lesen etwas anstrengender. Hier wäre es wohl besser gewesen die einzelnen Handlungsstränge länger laufen zu lassen.
Da ich aber davon ausgehe das die Handlungsstränge noch zusammenlaufen werden freue ich mich schon auf die nächsten Bände.
Im zusammenhang fällt mir Tad Williams ein, auch dieser Autor baut seine Geschichten mit weitverzeigten Strängen auf die am ende dann in ein (grandioses) Ende zusammenlaufen.
Man darf sich nicht abschrecken lassen oder die Geduld verlieren.
Wenn man den zweiten Teil gelesen hat ist man sehr viel tiefer in die Geschichte eingestiegen und kann dann auch die einzelnen Stränge besser überblicken.
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 27/02/04 01:49 PM
Mary Crow Dog: Lakota Woman

Die Autobiographie einer 1955 geborenen Lakota, die erst in einem katholischen Internat "umerzogen" werden soll, dann ein Leben in den Slums mit Alkohol und Drogen führt, und sich schließlich dem American Indian Movement anschließt um für ihre Rechte zu kämpfen.
Die Biographie ist nicht chronologisch geschrieben, mehr im Stil von Erinnerungen.
Da ich schon Bücher in der gleichen Richtung gelesen habe, wußte ich, was mich erwartet, aber meine Mutter, die das Buch auch gelesen hat, war äußert schockiert.
So begibt sich die Schwester der Autorin in ein Krankenhaus zur Entbindung, die Ärzte sagen es müsse ein Kaiserschnitt gemacht werden, und als sie aus der Narkose aufwacht, ist das Kind tot und die Frau sterilisiert. Oder eine Freundin wird mit einer Kugel im Hinterkopf im Schnee gefunden. Die Polizei hackt der Toten beide Hände ab, um sie "zur Identifizierung" einzuschicken. Als Todesursache wird "Erfrieren" festgestellt.
Neben diesen schwer verdaulichen Einblicken in die Gerechtigkeit des "Horts der Menschenrechte und der Demokratie", gibt Crow Dog aber auch Einblicke in die indianische Tradition und Religion, wovon ich einiges interessant und auch erstaunlich fand.
Wenn man sich dafür interessiert - absolut lesenswert.
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 27/02/04 02:04 PM
LordTirschtl: Mir fällt da gerade was auf. Ragon und ich haben weiter oben auf dieser Seite zwar deine Schreibweisen von Russell Crowe und Nicole Kidman korrigiert.
Dabei haben wir aber offenbar beide übersehen, daß in "L.A. Confidential" keineswegs Nicole Kidman, sondern Kim Basinger mitspielt!

Jaja, Ordnung muß sein. Besser spät als nie ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: LordTirschtl Re: Bücherecke - 27/02/04 06:38 PM
Sorry Ralf...der Fehler ist echt "unverzeihlich"...Aber naja ich habs halt nicht so mit Namen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />

Übrigens bin ich gerade dabei die Illuminatus!-Trilogie zu lesen. Um genauer zu sein: Das erste Buch hab ich durch hab gerade die zwei anderen gekauft und freue mich schon wies mit Saul & Co weitergeht. Danke nochmal Seraph für den Buchtipp ist echt ein Klasse Buch (auch wenn es anfangs eher schwerfällig war zu lesen)
Heil Diskordia! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Seraph Re: Bücherecke - 28/02/04 02:36 PM
Immer zu Ihren Diensten mein Lord ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Lord, was mich sehr stuzig macht im Appendix MEM ist die Frage 9 : <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />

- Where are the missing eight appendices ?
Antwort : Censored !!! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />

Muss mich mal schlau machen was das bedeuten soll !!! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />
Weis einer hier im Forum mehr darüber ??? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/question.gif" alt="" />
Posted By: LordTirschtl Re: Bücherecke - 29/02/04 12:20 PM
Quote

Lord, was mich sehr stuzig macht im Appendix MEM ist die Frage 9 :

- Where are the missing eight appendices ?
Antwort : Censored !!!


Also ich weiss jetzt nicht genau von was Du da sprichst, Seraph <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />
Ich habe die Bücher auf Deutsch und da ist (jednfall im 1.Band) keine Appendix MEM oder so was mit irgndwelchen Fragen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ouch.gif" alt="" />
Kannst du bitte etwas genauer sein? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 23/03/04 11:18 AM
ACHTUNG! VORURTEILE von Sir Peter Ustinov:
Ich halte Sir Peter Ustinov für einen der weisesten lebenden Menschen und insofern war es nur eine Frage der Zeit, bis ich auch mal ein Buch von ihm lesen würde. Da kam dieses Werk, das sich mit einem Thema befaßt - eben Vorurteile -, das mich selbst schon lange beschäftigt, gerade recht.
In "Achtung! Vorurteile" philosophiert Ustinov über Herkunft, Ausprägungen und den Kampf gegen Vorurteile. Dies tut er anhand von Anekdoten aus seinem erlebnisreichen Leben (wer wußte beispielsweise, daß er Ohrenzeuge der Ermordung Indira Ghandis war?) zugleich sehr amüsant und intelligent, wie es eben schon immer seine Art war. Als Unterstützung bemüht er auch gelegentlich Zitate und Geschichten historischer Persönlichkeiten.

Insgesamt ein sehr empfehlenswertes Buch für jeden, der auf der Suche ist nach anspruchsvoller Unterhaltung, die zum Nachdenken anregt. Und durch die Anekdoten-Form auch ideal als Lektüre für zwischendurch geeignet. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Note: 2+.
Posted By: Sveltje Re: Bücherecke - 25/03/04 10:17 AM
@Ralf: Das würde mich auch interessieren. Ich lese Bücher allerdings gerne im Original - weißt du den englischen Titel?
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 25/03/04 11:43 AM
Das Buch IST im Original! Ustinov ist ja sogar gebürtiger Deutscher, glaube ich (wenngleich in England aufgewachsen - auf jeden Fall hat er aber deutsche Vorfahren), und spricht daher sehr gut deutsch. Das Buch hat er aber vorsichtshalber in Zusammenarbeit mit zwei deutschen Journalisten geschrieben. Wenn ich mich nicht irre, ist es damit sogar sein erstes "deutsches" Buch (allerdings bringt er einige Zitate und Sprüche im Original - englisch oder französisch - und fügt die deutsche Übersetzung dann an - was IMHO eine gute Lösung ist).
Posted By: Sveltje Re: Bücherecke - 25/03/04 12:00 PM
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/shame.gif" alt="" /> Und ich dachte immer, er sei Engländer...

Schade, dann muss ich noch ein bisschen warten. Das ist ja erst gebunden auf dem Markt (hab gleich mal nachgesehen), ist mir so noch ein bisschen zu teuer.


Ich habe übrigens gerade "Der Schatten des Windes" von Carlos Ruiz Zafon gelesen (auch gebunden, aber das hab ich geschenkt bekommen).

Es fällt mir aber ehrlich gesagt schwer, dazu eine Kritik abzugeben. Nur einen kurzen, sehr persönlichen Eindruck:

Es ist eine ziemlich konstruierte Geschichte, was ja nicht schlecht sein muss. Das ist sogar recht gut gemacht. Aber die Personen waren mir ziemlich egal. Ich hätte das Buch jederzeit weglegen können, es hat mich einfach nicht gefesselt. Es ist nicht schlecht, aber ich halte es doch für überbewertet.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 25/03/04 12:42 PM
Quote
Sorry wegen des Doppelposts, aber als ich das erste mal auf abschicken geklickt habe hat es meinen PC fast gekillt (keine Ahnung wieso). Da war der Post noch nicht zu sehen, deshalb habe ich das ganze nochmal gepostet... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />

Thx wegen der Bücher..hab sie gefunden! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


Benutzt du Mozilla : Mozilla hat schon seit den frühesten Versionen einen Bug, daß, wenn man anfängt zu schreiben, bevor eine Seite mit einem Formular vollständig geladen ist, Mozilla abstürzt.

Ist fast schon Tradition.

EDIT : Ustinov ist für mich eher International als irgendetwas anderes ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" />
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 25/03/04 11:15 PM
Quote

Benutzt du Mozilla : Mozilla hat schon seit den frühesten Versionen einen Bug, daß, wenn man anfängt zu schreiben, bevor eine Seite mit einem Formular vollständig geladen ist, Mozilla abstürzt.

Ist fast schon Tradition.



Infidel! Du wagst es, derart über meienn Browser zu sprechen! Werft ten Purschen zu Poden!! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />

Seit Mozilla Firefox 0.7 hatte ich nie mehr derartige Probleme. Vielleicht passiert das nur bei Benutzern mit Dial-Up-Verbindungen... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 27/03/04 12:16 PM
CATCH 22 von Joseph Heller:
Ich zitiere den Umschlagtext:
"Krieg. Mittendrin Captain Yossarián, der neben dem großen - dem Weltkrieg - seinen kleinen Privatkrieg zu führen hat. Alles scheint sich gegen ihn verschworen zu haben: hier die feindliche Kriegsmaschinerie - dort schikanierende Vorgesetzte und sinnloses Reglement. Aber Yossarián gedenkt zu überleben. Dem unsinnigen Wirrwarr des Krieges setzt er seine eigenen Tollheiten entgegen und sucht mit List, sich die allgegenwärtigen Greuel vom Leibe zu halten."

Überraschenderweise tatsächlich mal ein ziemlich passender Umschlagtext. Den Inhalt kann man besser kaum beschreiben.
"Catch 22" ist, das dürfte bereits klar geworden sein, kein klassisches Kriegsbuch. Es ist aber genauso wenig ein klassisches Anti-Kriegsbuch! Es handelt zwar während des Krieges, dieser spielt darin aber eigentlich nur eine Nebenrolle.
"Catch 22" ist vielmehr eine zynische Groteske, die im Grunde genommen die gesamte damalige Gesellschaft an den Pranger stellt (und hat sich daran soviel geändert? Und es ist es anderswo auf der Welt soviel besser?). Yossarián erscheint tatsächlich als der einzige halbwegs Normale im ganzen Buch, und es gibt wirklich unglaublich viele unterschiedliche Charaktere! Doch die sind in der Tat alle vollkommen plemplem. Aus dieser Ausgangslage entstehen denn auch haarsträubende Situationen und Dialoge, bei denen man oftmals wirklich nicht mehr weiß, ob man lachen oder weinen soll. Auf humoristisch brillante Kapitel folgen tieftraurige oder solche, die einen einfach nur wütend machen über die Ungerechtigkeiten, die beschrieben werden (und die keinesfalls immer unrealistisch sind ...).
Im englisch-sprachigen Bereich ist "Catch 22" - vor über 40 Jahren erschienen - ein absolutes Kultbuch und der Begriff ging sogar in den allgemeinen Sprachgebrauch über: "Catch 22" ist die Umschreibung für eine ausweglose Situation.
Hierzulande sind der Roman und der Film von Mike Nichols weniger bekannt, aber immerhin erschien das Buch 2002 auch schon in der 7. Auflage (in den USA gab es bei Erscheinen innerhalb eines Jahres 13 Auflagen!).
Dabei muß durchaus eingeräumt werden, daß "Catch 22" keine leichte Kost ist. Nicht nur inhaltlich. Die ständigen Zeitsprünge sind vor allem zu Beginn ziemlich verwirrend, man hat zunächst Probleme, die unzähligen Personen auseinanderzuhalten und Heller hat eine auffällige Vorliebe für die endlose Aneinanderreihung von Adjektiven ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Aber wer sich auf das Buch einläßt, der wird dafür auch belohnt werden, denn je mehr man liest, desto faszinierter ist man (wobei es allerdings heißt, daß man das Buch entweder liebt oder haßt, also wird vielleicht nicht jeder belohnt werden <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />). Note 2.
Posted By: Ragon_der_Magier Re: Bücherecke - 27/03/04 10:26 PM
Sag´ mal: Du hast "Catch 22" aber nicht zufällig nur als Lektüre gewählt, weil Katie Holmes alias "Joey Potter" das in der letzten Folge "Dawson´s Creek" gelesen hat, oder?! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />
Posted By: Sveltje Re: Bücherecke - 27/03/04 10:41 PM
Ich kann ja jetzt hier nicht für Ralf sprechen, aber ich hab Catch 22 ungefähr 1992 das erste Mal gelesen und danach auch den Film gesehen. Ich liebe dieses Buch (der Film ist okay, das Buch aber besser) und habe nicht die leiseste Ahnung wer Katie Holmes ist. Man kann da also durchaus auch anders dran gekommen sein. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 28/03/04 12:46 AM
Katie Holmes ist - naja, nicht wirklich meine Lieblingsschauspielerin, sondern eher mein persönlicher Liebling unter den Schauspielerinnen, falls ihr versteht, was ich meine. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Das nur zur Info. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Was mich allerdings, um wieder zu "Catch 22" zu kommen, wirklich ärgert: Daß ich den Film - den ich vor ein paar Wochen sah und infolgedessen ich mir gleich das Buch besorgte - leider schon wieder überspielt habe. Denn nach der Lektüre des Romans würde ich doch sehr gerne nochmal überprüfen, wie gut er filmisch umgesetzt wurde. Eines fiel mir aber auch so auf: Ein paar Szenen des Films kann man wirklich nur verstehen, wenn man das Buch kennt!

Ähnlich ist das übrigens bei "Der Pate", wo ich das Buch von Mario Puzo sogar erst las, als ich den Film bereits mehrfach gesehen hatte. Hier sind die Verständnisschwierigkeiten allerdings eher wörtlich zu nehmen: Denn im Film ist nur sehr weniges der italienischen Dialoge (in den Szenen, die in Sizilien spielen) untertitelt. Im Buch kann man dagegen wunderbar nachlesen, worüber die im Film eigentlich die ganze Zeit quasseln! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 29/03/04 05:56 PM
Helge Kautz: Farnhams Legende
Dieses Buch lag nur der Erstauflage des Spiels X-tension bei, und dürfte deshalb nur noch schwer zu bekommen sein.
Ich habe es jetzt zum zweiten Mal gelesen. Was sehr verwunderlich ist, denn eigentlich würde ich von so einer Beilage nicht mehr als Groschenromanniveau erwarten. Aber weit gefehlt. Farnhams Legende ist wirklich ein lesenswerter Roman, der vom THQ-Webmaster (THQ war der Publisher) wohl mehr oder weniger in der Freizeit geschrieben wurde. Erzählt wird mehr oder weniger die Geschichte, die auch im Spiel X - Beyond the Frontier passiert, allerdings natürlich mit einigen Änderungen und Finessen. Was den Roman allerdings wirklich lesenswert macht, ist die sorgsame und liebevolle Ausgestaltung der Welt und ihrer Geschichte, sowie der Spezies, die im X-Universum leben. Jede Spezies hat ihre Charaktereigenschaften und (insbesondere) eine gewisse Eigenart in Sprachgewohnheit und Grammatik, die allerdings (fast) nie irgendwie aufgesetzt wirken, sondern wirklich überzeugend sind. In Dialogen kann man so oft schon an Worwahl und Grammatik erkennen, wer gerade spricht, was zu Schreiben wohl kein so großes Kunststück ist, daß es sich dann aber noch flüssig und überzeugend liest, das ist meiner Meinung nach ein Kunststück.
Farnhams Legende hat mir persönlich besser gefallen, als die Star-Wars Bücher, die ich gelesen habe, und da das ein relativ passender Vergleich ist, gebe ich eine klare Empfehlung für die, die SF in dieser Richtung mögen.


Helge Kautz: Nopileos
Dieses Buch wird jetzt als "Der packende SF-Roman zum Videogame Hit X2" (Originaltext Cover) vermarktet, was aber ziemlicher Quatsch ist. Der Roman ist die direkte Fortsetzung von Farnhams Legende, und nichts anderes, und man kann ihn kaum verstehen, ohne ebenjenen gelesen zu haben, was sehr sinnig ist, da man Farnhams Legende ja nirgends kaufen kann.
Also was soll ich zu diesem Roman noch groß sagen. Ich kann ihn nur demjenigen empfehlen, der Farnhams Legende gelesen hat, und der wird sowieso wissen wollen, wie es weitergeht, und auch dieses Buch mögen. Einzig das Ende kommt etwas abrupt, und lässt wieder genug Fragen für eine weitere Fortsetzung offen.
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 15/04/04 05:56 PM
Henning Mankell: Der Mann, der lächelte

Ich habe mich von meinem Bruder überreden lassen, dieses Buch zu lesen. Und ich wollte mal sehen, ob die Wallander-Romane tatsächlich so gut sind wie überall behauptet.
Zum Inhalt: Ein mit Kommissar Wallander befreundeter Anwalt, bittet diesen um Hilfe, da er den tödlichen Autounfall seines Vaters nicht für einen solchen hält. Wallander hat psychische Probleme und lehnt ab, und kurz darauf ist auch der Sohn tot. Dann untersucht er den Fall eben doch.
Ich muß sagen, so ganz kann ich die Lobeshymnen, die auf die Wallander-Romane gesungen werden, nach diesem einen Buch nicht nachvollziehen. Sicher es liest sich gut, es kommt ziemlich viel Schweden-Nebel-Regen vor, aber abgesehen davon ist es nur ein guter Krimi, nicht mehr und nicht weniger. Spannend ist es eigentlich auch nicht sonderlich, denn wer hinter allem steckt, erfährt man schon im Prolog. Jede etwas haarige Situation wird dank Wallanders Gefühl aufgelöst oder vermieden, und einzig dieses ist es auch stets, was die Handlung voranbringt.
Da ich sowieso alles lese, was mir zwischen die Finger kommt, werde ich wohl auch die anderen Wallander-Romane lesen, aber bisher würde ich klar Durchschnittskost sagen. Agatha Christie oder Sir Arthur Conan Doyle fand ich persönlich besser.
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 15/04/04 06:00 PM
Kleiner Tip: Lese die Wallander-Bücher in der richtigen chronologischen Reihenfolge. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 15/04/04 08:05 PM
Hatte ich auch vor. Aber mein Bruder hatte gerade nur zwei hier und die anderen in München, und meinte es sei egal. Ich habe aber schon gemerkt, daß das nicht stimmt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 15/04/04 08:18 PM
Ist Dein Bruder nächste Woche noch im Ländle? Da bin in dann nämlich auch mal wieder in Stuttgart und würde gerne mal ein ernstes Wörtchen mit ihm reden. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Ich persönlich finde die Wallander-Reihe hervorragend. Die Figuren erhalten durchgehend alle mehr oder weniger psychologisches Profil, was ich persönlich einer allzu raffinierten Verbrecherstory immer noch vorziehe. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Zudem muß ich sagen, daß der Vergleich zu Agatha Christie und Sir Arthur Conan Doyle eher hinkt. Bei deren Geschichten handelt es sich ja wie wir alle wissen um reine Detektivgeschichten - d.h. es geht um die Person, die einen Fall auflöst, und zu einem großen Teil auch um den Fall selbst. Da wäre es sicherlich töricht, wenn man den Täter am Anfang schon kennt.
Bei den Wallander-Büchern handelt es sich hingegen eher um Kriminalgeschichten im engeren Sinne - d.h. nicht die Tat an sich steht im Vordergrund, sondern eher die involvierten Personen, ihre Charaktere, ihre Motive. Und DAS ist in der Tat hervorragend umgesetzt.
Dazu kommt noch das sehr triste Setting in Schweden, das mir auch zusagt. Also alles in allem bin ich froh, daß ich die Reihe gelesen habe... momentan bin ich noch am Überlegen, ob ich neben den Afrika-Büchern von Mankell auch noch seine anderen Krimis (u.a. mit Wallanders Tochter) lesen soll... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />

Mein Favorit ist übrigens - wie früher schon erwähnt - "Die Weiße Löwin". Chronologisch gesehen kommt dieser Fall vor dem Mann, der lächelte, und er ist - trotz einer fast schon unglaubwürdigen Internationalität - unglaublich fesselnd, spannend und recht deprimierend dazu. Fast schon einen Kaufbefehl wert. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: GlanceALot Re: Bücherecke - 15/04/04 09:02 PM
Kann mir irgendeiner etwas zu G.R.R. Martin's Zyklus "Song of Ice and Fire" sagen?

Soweit ich weiß, sind erst die ersten drei Bände erschienen, und ich bin mir nicht mal sicher, ob sie schon übersetzt sind (wär mir persönlich egal, würde sie eh' auf englisch lesen).

Bin neulich über Rezensionen gestolpert, die mich "angeregt" haben, aber zusätzliche Meinungen wären willkommen.
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 16/04/04 05:20 AM
Das Lied von Eis und Feuer wurde in diesem Topic schon einige Male diskutiert, wenn ich mich nicht irre. Mir eprsönlch ist es zu düster, zu brutal, zu pornografisch.
Schön, dass nichta les nur Schwarz/Weiss ist, aber es ist fast zu extrem: Gibt nämlich keine wirklichen Guten, was es für mich schwer macht, mich mit jemandem zu identifizieren.
Auserdem sterben oft Hauptcharaktere, nachdem ich endlich mal dachte: "Okay, das ist jetzt für mich der Held der Geschichte." Hat mit den Rest gegeben.

Vielen Leuten gefällt das Buch. Vielen gefällt es aber auch nur, weil es so depressiv anders ist, als sonstige Fantasy. Probier es aus! Martin ist nämlich ein guter Schriftsteller.
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 28/04/04 07:59 PM
Chris Crawford: On Game Design

Bis vor einigen Wochen wußte ich von Chris Crawford eigentlich nur, daß er Balance Of Power programmiert hatte. Bis ich über seine Webseite stolperte und anfing zu lesen. Und kaum mehr aufhörte, was sehr ungewöhnlich ist, da ich es hasse, längere Texte am Bildschirm zu lesen.Daraufhin habe ich mir dann sein neues Buch gekauft.
Das Buch läßt sich grob in zwei Teile gliedern. Im ersten geht Crawford auf Spieldesign im Allgemeinen und im weitesten Sinne ein, im Grunde schreibt er frei von der Leber weg, was ihm gerade im Zusammenhang einfällt. Im zweiten Teil berichtet er über alle Spiele, die er geschrieben hat, ihre Entstehung, ihre Spielmechanik, und analysiert sie auf ihre Stärken und Schwächen.
Für mich war der erste Teil der weitaus lesenswertere. Der zweite ist, von den Folgerungen, die man aus seinen Analysen ziehen kann, eher dürftig, der erste jedoch regt ungeheuerlich zum Nachdenken an. Das fand ich überhaupt das beste an dem Buch. Es wirft nicht mit Fakten, aber bei mir hat es einiges an Denkprozessen ausgelöst.

Die Hauptkritik an diesem Buch ist sein Preis. Der ist für ein Fachbuch angemessen, für ein Buch, daß aber aus Gedanken und dem Gedächtnis, und weniger aus aufwendiger Recherche heraus geschrieben ist, doch zu teuer.
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 06/05/04 06:29 PM
Zeit für eine kurze Zwischenbilanz (alle Henning Mankell).

Mörder ohne Gesicht:
Fand ich besser als "Der Mann der lächelte", aber eigentlich nur weil man nicht von Anfang an alles wusste. Ich würde sagen, ein guter Krimi, aber nicht mehr.

Hunde von Riga:
Für mich bisher das beste Wallander-Buch. Spannung, Politik, Psychologie und Logik stimmen und passen zusammen. Auch Atmosphärisch sehr gut.

Die weiße Löwin:
Ich kann verstehen, wenn man diesen Roman sehr gut findet. Mich haben aber einige Sachen gestört. Zum einen wäre da wieder die "alles-schon-bekannt" Ausgangslage, auch wenn dies hier nicht so gravierend ist.
Als am störendsten empfand ich aber, daß immer wieder Szenen zwei- oder dreimal wiedergegeben werden, aus der Sicht von verschiedenen Personen, ohne das dies jedoch durch neue Informationen begründet wäre. Mich hat es im Lesefluß gestört, ebenso wie die häufig vorkommenden wilden Zeitsprünge und Rückblenden.


Du siehst, elgi, ich habe mir deinen Rat zu Herzen genommen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 06/05/04 07:34 PM
Klingt wie eine Beschreibung unseres derzeitigen Rolenspieltopics "On the Road again" ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" />
Posted By: bigclaw6 Re: Bücherecke - 06/05/04 07:44 PM
@ Alrik: <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Posted By: Demetaris Re: Bücherecke - 06/05/04 08:43 PM
Ich lese gerade die "Die weiße Löwin", verrückt konstruierte Geschichte, aber könnte auch real sein. Auf Mankell bin ich durch die schwedischen Verfilmungen gekommen. Dieser eigenwillige Wallander hat mich fasziniert. Und wie immer: Die Bücher sind besser als die Filme. "Die falsche Fährte" fand ich auch gut. Hoffentlich schreibt er weiter (mit Wallander). Vier Bücher habe ich schon. Andere wollte ich bei Ebay ersteigern. Aber siehe da, im Laden sind sie preiswerter - und auch noch neu....
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 10/05/04 05:46 AM
Das etruskische Ritual
von Valerio M. Manfredi

Quote
Als der junge Archäologe Fabrizio Castellani zwei Koffer in seinen Fiat packt und nach Volterra fährt, hat er nur ein Ziel vor Augen: Er möchte eine berühmte etruskische Statue genauer untersuchen, denn er glaubt, eine sensationelle Entdeckung gemacht zu haben. Nicola Balestra, der zuständige Soprintendente, lässt ihm bei der Untersuchung des wertvollen "Jungen von Volterra" freie Hand, bittet ihn allerdings im Gegenzug um Mithilfe bei der Freilegung eines Etruskergrabes.
Obwohl sich Castellani nur ungern von seinen eigenen Forschungen ablenken lässt, willigt er ein, und stößt auf eine Sensation ganz anderer Art: In einem schmucklosen Sarg von ungewöhnlicher Größe liegen die Knochen eines Menschen und eines Tieres. Diese Konstellation legt nahe, dass hier ein Phersu abgehalten wurde, ein etruskisches Ritual, bei dem ein Mensch zur Strafe für ein schweres Verbrechen zusammen mit einem Raubtier eingemauert wurde. Aber um was für ein Tier handelt es sich? Und besteht ein Zusammenhang mit den grausamen Todesfällen, die sich seit der Graböffnung im Umland ereignen?




Ein sehr spannendes und kurzweiliges Buch.
Nicht so umfangreich, genau das richtige um zwichendurch etwas zu lesen.
Schöne Story und spannend geschrieben.
Manfredi schafft es bereits beim ersten Kapitel so viel Spannung aufzubauen, dass man dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen will.
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 10/05/04 01:48 PM
"Die Pforten der Dunkelheit" von Margaret Weis und Tracy Hickman (Teil 3 der "Der Stein der Könige"-Trilogie):

Wie eigentlich immer bei Weis/Hickman ein gutes Fantasybuch, aber dem Vergleich mit den beiden ersten Teilen hält es IMHO nicht ganz stand. Dafür fehlen mir etwas die Überraschungen, dafür ist die Story (inklusive Ende) etwas zu konventionell geraten. Ein guter Abschluß für eine großartige Trilogie, aber diesmal kein Meisterwerk. "Nur" Note 2.
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 26/05/04 04:38 AM
Alle Fans von R. A. Salvatore sollten einmal hier reinschauen.
Die Invasion der Orks

Endlich geht die Geschichte der Gefährten aus dem Eiswindtal weiter.

Edit
Alle Fans der Dunkelelfen sollten sich auf der selben Seite mal "Zersetzung" anschauen.
Oder hier
Zersetzung

Das kannte ich noch gar nicht, im normalen Buchhandel habe ich es bis jetzt nicht gesehen.

Ist von einem jungen Autor, für den Salvatore wohl so eine art Mentoren Rolle spielt.
Das Buch spielt in Menzoberranzan und behandelt wohl die anklingende Revolte der männlichen Drow und die Zeit der Magielosigkeit.
Es soll wohl noch 5 weitere Bände geben.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 26/05/04 11:41 AM
Zum Thema Etrusker empfehle ich http://www.etruskisch.de , da gibt es in dem stellenweise recht trockenen Text des Aufsatzes über dieses Grabmal einen Deutungsversuch, auch über das Wort "Phersu". Auch Google gibt dazu einiges her. Zum Beispiel Virtuelles MUseum über die Etrusker der Gemeinde Santa MArinella deutsch (tedesco), hübsch gemacht.


Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 27/05/04 03:23 PM
Wie ich heute zufällig entdeckt habe, gibt es mal wieder ein neues Buch von David & Leigh Eddings: "Das wilde Land", diesmal kein Einzelwerk wie zuletzt "Althalus", sondern der Beginn einer neuen Reihe.
Erfreulicherweise direkt als Taschenbuch erschienen, die letzten Eddings-Bücher wurden ja zunächst als teure Hardcover veröffentlicht.

Mann, der alte Knabe ist mittlerweile auch schon 73, hoffentlich schreibt er noch viel und lange ...
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 14/07/04 12:41 PM
Demnächst wird es auch wieder einen neuen Terry Pratchett geben.

"Weiberregiment"

Ein Scheibenweltroman. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Posted By: bigclaw6 Re: Bücherecke - 14/07/04 04:56 PM
Die "Tour der Leiden" habe ich gelesen. Das Buch ist gut. Aber begeistert war ich nicht. Dazu steht zuviel über menschliches Leid drin. Es sagt aber über den Menschen Lance Armstrong einiges aus. Ich glaube seinen eisernen Willen und seine Härte hat er nicht erst seit seiner Krebserkrankung. Was sich aus dem Anfang des Buches schließen lässt. Trotzdem mag ich ihn nicht besonders.
Posted By: MIB Re: Bücherecke - 16/07/04 01:47 PM
Ilium von Dan Simmons

Ein fantastischer SF - im wahrsten Sinne des Wortes: griechische Mythologie, der trojanische Krieg, Roboter, die sich für Literatur begeistern und am Ende ein Aufstand gegen die "Götter"...
Aus drei unterschiedlichen Perspektiven (und Erzählsträngen) entsteht über mehrere hundert Seiten eine großartige, bizarre Welt. Man muss allerdings am Anfang einige Irritationen und Fragezeichen tolerieren, bis sich dann im Verlauf der Erzählung(en) ein kohärentes Gesamtbild herauskristallisiert. Also: nach einem etwas zähen und befremdlichen Beginn - eine überaus faszinierende Geschichte.
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 16/07/04 02:28 PM
Hmmm.... Da mir Dan Simmons "Hyperion"-Zweiteiler sehr gut gefallen hat, werde ich mir wohl dieses Buch mal untun. Danke für den Tipp!
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 16/07/04 09:53 PM
"The Wee Free Men" - eines der besten Bücher, die ich seit langem gelesen habe ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> Von Terry Pratchett. Es gehört zwar zur Scheibenwelt, aber das merkt man gar nicht so. Es könnte fast überall sein. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Es istaußerdem ein sehr gutes Buch, das ich sofort meiner Tochter schenken würde, wenn ich eine hätte : Esgeht darin (auch) sehr stark um Selbstbewußtsein ...

Ist leider noch nicht übersetzt - macht 9 Euro, bitte. Danke.
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 16/07/04 11:12 PM
Quote
Es istaußerdem ein sehr gutes Buch, das ich sofort meiner Tochter schenken würde, wenn ich eine hätte


Also irgendwie, Big Al, kann so ein Satz (fast) nur von dir kommen ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: bigclaw6 Re: Bücherecke - 16/07/04 11:15 PM
@ Alrik, was ja nicht ist, kann ja noch werden. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 17/07/04 10:11 AM
"Who knows ? Only time ..."

(Enya)
Posted By: Lynx Re: Bücherecke - 17/07/04 11:44 AM
Früh übt sich, Cpt. Defrag ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Tu mal was gegen das aussterben des deutschen Volkes. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/kissyou.gif" alt="" />
Posted By: Oldmen Re: Bücherecke - 18/07/04 12:56 PM
Nun mahl das gegenteil hiermit will ich vor "Die fünfte Zauberin" von Robert Newcomb warnen oder zumindest vor der ersten hälfte den rasistischen und den frauenfeidlichen gedanken im Buch. Wenn man diese aspeckte wegließe ist es eigentlich eine sehr gute story.
Posted By: MIB Re: Bücherecke - 19/07/04 03:49 PM
"Der Dieb der Zeit" von Peter F. Hamilton

Ein wesentlicher Bestandteil der Handlung dieses SF-Romans lässt sich gut in Form einer Bild-Schlagzeile wiedergeben: Biotechnisch verjüngter Vater (78) spannt Sohn (18) die Freundin (18) aus!

Neben ein paar ganz interessanten Gedanken wissenschaftlicher und gesellschaftspolitischer Art hätte dieser Plot auf 50 Seiten erzählt eine gute, aber nicht gerade atemberaubende (Kurz)Geschichte ergeben. Auf 500 Seiten ausgewalzt resultiert nunmehr ein schwacher SF-Roman.

Insgesamt (eher) enttäuschend - besonders vor dem Hintergrund seines Armageddon-Zykluses (wobei schon "Sternenträume" und "Drachenfeuer" deutlich schwächere Romane waren). Vielleicht bezieht sich der Titel ja auf das Buch... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

@ Patarival: nixzudanken <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Posted By: bigclaw6 Re: Bücherecke - 19/07/04 07:41 PM
Wenn jemand auf Vampirgeschichten mit Abenteuer vermischt steht, dem kann ich die "Chronik der Unsterblichen" von Hohlbein empfehlen. Es gibt mittlerweile 7 Bände davon. Ich habe die ersten drei gelesen und finde sie sehr gut.
Posted By: Johanna Re: Bücherecke - 20/07/04 06:02 AM
Quote
Leider hat James Clemens bisher nur eine fünfteilige Reihe geschrieben

ich werde mal reinlesen,wenn ich mit dem vierteiler von tad williams, den ich grad zum 4. mal lese fertig bin, und wenn es gut ist lese ich auch alles (ich werde es schon überleben, nachden ich dreimal terry goodkins 12-er reihe gelesen habe).
ich möchte nur so gerne mal wieder ein buch lesen, was dann auch zu ende ist! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/cry.gif" alt="" />

in bezug auf fantasy~
hier mal eine liste- was ich schon alles mehrfach gelesen habe und sehr gut finde:
-der hobbit und hdr natürlich
-tad williams drei-schwerter-saga (wunderbar geschrieben, es lohnt sich die langatmigkeit der ersten hälfte des ersten buches zu überstehen)
-terry goodkind~ alle 12 teile, wobei der 10. und 11. so naja waren, und der 12 mittelmäßig
-die avatar-trilogie von richard awlinson
-die ratgeber und regenten reihe von elaine cunningham
-krieg der spinnenkönigin- reihe bisher bis zum 3.teil
-terry pratchett zwischendurch immer mal wieder
-der basilisk von graham edwards (ist eine nette abwechslung zu den üblichen romanhelden)
-ulrich kiesow aus der dsa reihe
-thomas finn~ das greifenopfer aus der dsa reihe

schriftsteller, die mir vom schreibstil her oder in bezug auf die storys nicht gefallen:
-m.z.bradley
-maggy furey (sie schreibt zwar gut und spannend, versaut aber jedesmal die schlußszene)
-m.weiß und t.hickman
-hohlbein
-salvatore
-ed greenwood`s elminster sage (der erste teil ging noch)
-viele autoren der restlichen dsa-romane
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 20/07/04 06:13 AM
@ Johanna
Wenn dir der erste Band der Nornen Trilogie (die ich genau wie Du ganz hervorragend finde) langatmig vorkommt.
Dann solltest Du einmal "Otherland" lesen, auch von Tad Williams.
Das ist langatmig, wirklich langatmig, aber auch sehr sehr gut.

Und ich verzeihe dir auch das Du Salvatore nicht so gut findest. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Und wenn Du Tad Williams magst, dann wäre vielleicht auch "Die Saga der Sieben Sonnen" von K.J. Anderson etwas für dich.
Posted By: Alix Re: Bücherecke - 20/07/04 11:45 AM
Terry Brooks` Shannara Reihe... Ist gut! Aber viele Bücher und ich warte wiedermal auf eine Fortsetzung...
(ein wenig merkt man das Vorbild des "Herr der Ringe")
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 21/07/04 11:38 AM
Naja, die Shannara Reihe ist ... nicht schlecht. Das Problem für mich ist nur, dass mit jedem Buch komplett neue Charaktere kommen. Hat mich genervt, jedes Mal neue Bezugspersonen zu suchen.

Was Otherland angeht, so verbitte ich Dir, Stone, dieses Meisterwerk als "langatmig" zu bezeichnen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Otherland ist wirklich eine geniale und tiefe Geschichte, die zum Teil vier oder fünf Handlungsstränge nebeneinander hat. Seine Vision ist toll und die Geschichte ist auf ihre Art sehr logisch. Unbedingt lesen (und sich nicht von den vier Bänden mit jeweils tausend Seiten abschrecken lassen).
Posted By: Alix Re: Bücherecke - 21/07/04 11:59 AM
Da der Verlag jetzt immer drei Bücher zusammenfaßt sind es nicht mehr so viele! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Ich hab einen link gefunden:
http://www.yolanthe.de/buecher/brooks.htm
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 21/07/04 06:02 PM
@ Patarival
Otherland ist ein Meisterwerk.
Alleine die wunderbare und ganz fantastiche zusammenführung der Handlungsstränge ist Perfekt gelungen.
Wenn Du auch die Nornentrilogie gelesen hast weist Du ja das Williams ein Händchen dafür hat, mehrere, zum teil über lange Zeiträume voneinander abgenabelte, Handlungsstränge zu verknüpfen.

Aber dennoch ist Otherland, trotz aller Spannung die an jedem Ende der vier Bücher aufkommt, besonders an den anfängen sehr langatmig.
Und ich denke auch das diese langsame steigerung des Tempos durchaus gewollt ist.

Aber langatmig heißt für mich noch lange nicht Langweilig, das sind diese Bücher zu keiner Zeit.
Dazu ist allein die komplexität der Handlung zu gewaltig, aber um diese Komplexität zu erreichen muß man halt sehr detailiert schreiben.
Und wenn man alles verstehen will muß man auch alles Detailiert lesen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Sveltje Re: Bücherecke - 22/07/04 07:06 AM
Otherland: Ich finde, man braucht schon eine Menge Durchhaltewillen. Bei mir war es so, dass ich die ersten anderthalb Bücher ständig versucht war, das Ganze wegzulegen. Erst danach hat es mich richtig gepackt. Gelohnt hat es sich dann aber allemal!
Posted By: Alix Re: Bücherecke - 22/07/04 07:18 AM
Quote
Muss ich jetzt nicht "Der Verräter von Shannara" lesen, um den nachfolgenden Band "Die Hexe von Shannara" zu verstehen?

Nicht unbedingt. Die auf der Seite jeweils gruppierten Bücher handeln von einem Thema. Ich hab die ersten Bücher der Reihe einzeln aus dem Wühltisch erworben und dann erst so nach und nach die anderen Nachgekauft.
Man kann sie auch so verstehen.
Es scheint aber, dass so nach und nach die ganze Reihe wieder neu aufgelegt wird, wenn jetzt Sammelbände erscheinen.
Posted By: Johanna Re: Bücherecke - 23/07/04 05:37 AM
ist otherland von tad williams nicht sience fiction?
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 23/07/04 06:01 AM
Ja, aber da die Handlung auch, über weite Teile, in einem Cyberuniversum stattfindet (und für die Protagonisten ist es so als wäre alles 100% real, bis hin zum Tod), kann man von einer vermischung reden.

Insgesamt hätte ich die Geschichte unter Sci-Fi verbucht, aber lange Strecken kann man auch unter Fantasy eintragen.

Aber ob das letzten endes notwendig ist, eine solche Klassifizierung zu treffen muß wohl jeder für sich selbst entscheiden.

Auf jeden Fall, eine herrausragende Geschichte, spannend, komplex, und intelligent.
Posted By: atemtor Re: Bücherecke - 23/07/04 08:38 AM
@ alix
die shannara reihe ist doch ziemlich gross!? und wenn man "voyage of the jerle shannara" dazunimmt, wächst das ganze noch. der typ schreibt ja wahnsinnig viel und anscheinend sehr schnell. man kommt ja gar nicht nach am grabbeltisch.
von brooks gefällt mir bisher am besten die "the word & the void" trilogie. leider habe ich nur die englischen titel, da ich genau wie sveltje lieber originale lese. deutsch ist soooo langatmig und manche übersetzungen machen echt den text kaputt.

im fantasy bereich fällt mir noch chaz benchley ein, hier besonders die outremer serie. mark anthony mit beyond the pale und dark remains ist auch nicht zu verachten.

ansonsten ist james herbert einer meiner lieblingsautoren. würde den in den bereich psychologischen thriller einordnen. story-mäßig in der domäne von stephen king, jedoch spannend und sehr bilderreich erzählt. eben keine blutwälzerei, sondern subtilität, unterschwelligkeit und daher einfach spannender.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 25/07/04 01:54 PM
Habe mir, um Langeweile zu bekämpfen, von meiner Schwester Harry Potter Band I ausgeliehen ... Fazit : extrem einfache Sprache, aber eingängig zu lesen. Negativ : Alles sieht etwas "flach" und detailarm aus, Positiv : Sie weiß mit Überraschungen und einer ewas anderen Sichtweise zu glänzen (jedenfalls für meinen Geschmack <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> ) .
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 25/07/04 02:01 PM
Alrik, das ist in erster Linie ein Kinderbuch.
Ich finde es schon etwas unfair da die selben maßstäbe anzulegen, wie bei einem Buch eines professionellen Schriftstellers.
Vor allem wenn man bedenkt das zumindest der erste Teil ja nie für die öffentlichkeit geschrieben wurde, sondern für die eigenen Kinder, neben all der Hausarbeit und auch den finanziellen Sorgen die Frau Rowlings damals hatte.

Ich habe alle Bände gelesen, und muß sagen das sie mir gefallen haben.
Und zwar sehr gut.
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 25/07/04 02:06 PM
Quote
Alrik, das ist in erster Linie ein Kinderbuch.
Ich finde es schon etwas unfair da die selben maßstäbe anzulegen, wie bei einem Buch eines professionellen Schriftstellers.

Da werden sich die professionellen Kinderbuchautoren aber sehr freuen über diese Aussage...
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 25/07/04 02:16 PM
Kann schon sein, aber letzten endes habe ich mehr geschrieben als nur diesen Satz den Du da rauspickst.
Und dann bekommt meine Aussage schon einen anderen Zusammenhang.
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 25/07/04 02:24 PM
Ich glaube der passendere Vergleich wäre der zwischen einem Kinderbuch und einem "Erwachsenenbuch" gewesen - und nicht zwischen einem Kinderbuch und einem Werk eines professionellen Autors.

Das wollte ich mit meinem Beitrag ausdrücken. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 25/07/04 02:27 PM
Daher auch mein Hinweis auf die "einfache Sprache".

Terry Pratchett's Wee Free Men werden übrigens auch als "Kinderbuch" bezeichne ... ein himmelweiter Unterschied, trotzdem !
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 25/07/04 02:33 PM
Ich sagte Schriftsteller, meinte in diesem zusammenhang aber natürlich Kinderbuchschrftsteller.
Wir schreiben halt nicht immer was wir meinen, und wir lesen auch nicht immer was andere meinen.
Vielleicht eines Tages wenn wir Gedanken lesen können. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 25/07/04 03:07 PM
Gott bewahre ...
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 25/07/04 03:41 PM
Quote
Ich sagte Schriftsteller, meinte in diesem zusammenhang aber natürlich Kinderbuchschrftsteller.

Ah OK... dann bitte ich um Verzeihung ob meines gehässigen Kommentars. Denn so hört es sich schon anders an. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Posted By: Ragon_der_Magier Re: Bücherecke - 25/07/04 05:45 PM
Wovor hast Du Angst, Ralf? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" />

Das praktizieren Al, Stone, Du und ich doch als vierfache Entität eigentlich schon seit Jahren...! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 25/07/04 06:43 PM
Englisch oder Deutsch?
Mein Tipp: Nur Englisch lesen. (Übersetzungs-Gurken)
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 26/07/04 04:45 AM
Bei Deutschen ist es schwer englische Gedanken zu lesen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Johanna Re: Bücherecke - 26/07/04 11:07 AM
Quote
Alrik, das ist in erster Linie ein Kinderbuch.

da kann ich nicht zustimmen! zumindest, was das alter der angesprochenen betrifft. die handlungen und die schreibweise ist teilweise zu hoch für kinder unter 12! da kann mein sohn(9-dreiviertel) den hobbit noch eher nachvollziehen!

ich habe 3 teile angelesen, und muß sagen, das mir die übertriebenen darstellung gar nicht gefallen.der 2. und 3. teil als film ist für mich extrem nervig gewesen!

von stephen king hat mir das letzte gefecht gut gefallen, und der film the golden years!
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 26/07/04 04:37 PM
Hab gestern Teil 2 an einem Tag durch - ist um Klassen besser !
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 02/08/04 11:01 AM
Michael Roes: David Kanchelli

In näherer Zukunft wird die halbe Erde von der "Union" beherrscht, einem christlich-fundamentalistischen Gottesstaat. Präsident ist Ephraim Kanchelli, und der Roman beginnt damit, daß diesem das Todesurteil über seinen Bruder David zum unterschreiben vorgelegt wird. Dieser wurde wegen Hochverrats verurteilt, da er mit Hilfe der verfeindeten "Liga" (Afrika) einen Aufstand in den "Territorien" der Union, den Ghettos der ansonsten hochentwickelten Union, angezettelt hat.
Ephraim beginnt noch einmal die Gerichtsprotokolle zu lesen, und ab hier entwickelt sich das Buch parallel in drei Erzählsträngen, einmal der Präsident, der die Nacht über das Schicksal seines Bruders grübelt, dann die Gerichtsprotokolle, und letzlich das Tagebuch Davids, daß dieser während einer Reise durch die Liga (damals noch als Diplomat der Union), die ihn schließlich zum Aufrührer werden läßt, führte.
Ein gutes Buch, das trotz einer teilweise anspruchsvollen Schreibweise spannend ist. Erwähnenswert ist besonders, daß ein Großteil des Buches ohne Erzähler auskommt (Gerichtsprotokolle und Tagebuch). Dadurch fällt das Aufbauen einer Welt, wie es in Romanen üblich ist, weg; der Autor konzentriert sich einzig auf die Handlung und die Personen, während die Welt und deren Umstände erst nach und nach im Kopf des Lesers entstehen. Gewöhnunsbedürftig, aber interessant.
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 11/08/04 01:03 PM
Terry Goodkind: Das Schwert der Wahrheit 7-12

Ich glaube, ich habe mich schonmal über Goodkinds Werk ausgelassen, das muß aber wohl noch im alten Forum gewesen sein. In der deutschen Übersetzung, die ich büchereibedingt gelesen habe, ist jeweils ein Buch in zwei gesplittet worden, weswegen die Bände 1/2, 3/4, usw. jeweils als Einheit zu betrachten sind, und nicht separat gelesen werden können. Andererseits ist alles andere, als bei Band 1 anzufangen, sowieso sinnlos. Die Bände 1-8 hatte ich schon damals gelesen, 7 und 8 jetzt nur nochmal, um wieder reinzukommen.

Auch wenn ich mich jetzt wiederhole, ich denke, ich muß doch nochmal sagen, daß 1/2 und in geringerem Maße 3/4 zum besten gehört, was ich in diesem Bereich gelesen habe (ist zugegebenermaßen nicht sonderlich viel). Danach flacht die Reihe zusehends ab, und Besserung scheint nicht in Sicht.
Während 7/8 ungefähr auf dem Niveau der direkten Vorgänger verbleibt, und deswegen durchaus lesenwert ist, ist mit 9/10 ein neuer Tiefpunkt erreicht. Terry Goodkind scheint das Los anderer Fantasyautoren zu teilen, die ihre Reihe auf Teufel komm raus in die Länge strecken müssen, und so ergeht auch er sich hier in endlosen Beschreibungen belanglosen Hoflebens, das der Leser nur mit Mühe und der Hoffnung auf bessere Zeiten überbrücken kann. Diese Beschreibungen sind Teil einer stinklangweiligen Nebenhandlung, der fast das halbe Buch eingeräumt wird, und von welcher der Leser annimmt, sie habe einen Sinn, die dann aber sang- und klanglos im Sande verläuft. Hinzu kommt, daß Goodkinds Stärke aus alten Tagen, glaubwürdige Charaktere, in den Hintergrund tritt, einzig die bereits vorhandenen bleiben in ihrer Darstellung glaubhaft, während viele andere handeln, wie es gerade vonnöten ist, um die Handlung in die gewünschte Richtung zu treiben. Z.B. kommt es hier zu einer Volksabstimmung, in der sich das ganze Land zwischen der Imperialen Ordung und Richard zu entscheiden hat. Während natürlich alle das beste versprechen, und ausmalen, wie grausam der Feind ist, entscheidet sich das Volk mit neun von zehn Stimmen für die brutale Ordnung, einzig weil Goodkind der Meinung ist, daß die dummen Menschen grundsätzlich lieber Lügen glauben. Daß er Richard vorher 6 (bzw. 3) Bücher lang als jemanden aufbaut, zu dem die Menschen vertrauen schaffen, ist plötzlich belanglos.
Die Bände 11/12 können den schlechten Eindruck des Vorgängers zumindest teilweise relativieren. Zumindest kommt die Handlung etwas voran, und man erfährt ein paar Hintergründe. Problem bleibt auch hier, daß die Imperiale Ordnung nicht wirklich ein interessanter Feind ist, im Gegensatz zum D'Haranischen Reich aus Band 1, sondern nur der Schwarzweißmalerei dient. Und hier kommt das große Problem dieses Buches zum Vorschein. Goodkind wird zum Prediger seiner extremen politischen Ansichten. Während ich es durchaus erfrischend finde, wenn die Helden eines Buches sich nicht in Heile-Welt-Gutmenschentum ergehen ("Gnade gegenüber den Schuldigen ist Verrat an den Unschuldigen"), so ist es einfach nur nervtötend, in einem Fantasybuch anhand von Eisenverhüttung kapitelweise Lektionen in freier Marktwirtschaft doziert zu bekommen. Arbeitslose sind Taugenichtse, Schwäche ist Verrat, und nur ein freier Markt bringt allen hart Arbeitenden Wohlstand; und spätestens nach der dritten Wiederholung hat es auch jeder kapiert. Von den Lektionen über "entartete Kunst", denn das ist letzlich die Denke Goodkinds, mal ganz abgesehen.
Den Rezensionen bei Amazon zufolge, wird es in den zwei (vier) weiteren Büchern eher schlimmer als besser.
Irgendwie kommt Goodkind mir vor, wie ein Schriftsteller, der seine Inspiration verloren hat, und im Ausdenken nicht gut ist.
Wie gesagt, Band 1-4 kann ich jedem empfehlen (und ganz wichtig: vorher keine Rezensionen lesen, insbesondere über spätere Bände, diese enthalten meist arge Spoiler, was ich vermieden habe), 5-8 kann man lesen, muß man aber nicht, und 9-12 liest man wohl nur, wenn man unbedingt wissen will wie es weitergeht.

Noch ein paar Worte zur deutschen Übersetzung:
Erstmal ein großes Lob an den Verlag (bzw. die Verlage), da sie die Übersetzung durchgehend demselben Mann anvertraut haben, was heute leider keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Caspar Holz schien mir noch in den ersten Bänden der ideale Mann zu sein (und ich bin wirklich nicht leicht zufriedenzustellen), besonders sein Gespür für die Übersetzung feststehender Ausdrücke gefiel mir. Komischerweise hat gerade das ihn anscheinend verlassen, wo noch sogar der Titel des ersten Buches "Das erste Gesetz der Magie" (in meinen Augen sogar besser als das Original "Wizard's First Rule"), wird in Band 6 (11) daraus auf einmal das "sechste Gebot des Zauberers". Truppenverbände wechseln nach zwei Seiten plötzlich ihren Namen, und eine Prophezeiung wechselt innerhalb eines Buches nicht weniger als vier mal ihren Wortlaut. Solche Fehler sind mir absolut unverständlich, ist es denn so das Problem, zurückzublättern?
10 und 11 waren übrigens in neuer Rechtschreibung <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" /> und im Gegensatz zu den gelungenen Einbänden der anderen Bücher mit einem schrecklich kitschigen Titelbild versehen, obwohl es die gleiche Ausgabe ist. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" />
Posted By: MIB Re: Bücherecke - 12/08/04 02:31 PM
Richard Morgan: Das Unsterblichkeitsprogramm

Eine spannende, gut gestrickte Detektivgeschichte in der die Hauptfigur den Todesfall eines einflussreichen Erdenbürgers zu untersuchen hat.
Die Handlung spielt in einer fernen Zukunft - hier sind "Geist" und Körper voneinander trennbar. Der geistige Bestandteil einer Person kann aus dem Körper "ausgelesen", beliebig lange in digitalisierter Form gespeichert und auch wieder in einen anderen Körper implantiert werden. Neben der actionreichen Krimihandlung werden die Auswirkungen dieser "Unsterblichkeitstechnik" auf psychologischer und soziologischer Ebene beleuchtet. Dabei bleibt der Autor allerdings recht oberflächlich.
Insgesamt dominieren "sex and crime" in plastischen, detaillierten Bildern das Geschehen - sozialkritische Untertöne, Ethik, Moral oder Leben und Tod sind eher Themen der Hintergrundmelodie. Wer keine Abneigung gegen häufige und direkte Gewalt- bzw. Sexdarstellungen hat, der bekommt einen atmosphärischen, spannenden SF-Krimi geboten.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 13/08/04 07:43 PM
Das mit der "digitalisierung" gab's auch mal in dem Star Wars Roman "Children of the Jedi", weiß den deutschen Titel gerade nicht.
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 14/08/04 07:53 AM
Naja, ehrlich gesagt gab es das mit der digitalisierung schon in cirka siebenhundert anderen Romanen. Einer der besten ist wieder das in diesem Thread von mir hochgelobte "Otherland" oder auch im fantastischen Konsolen-RPG "Xenogears" das ich völlig off-topic hiermit jedem nochmals währmstens empfehlen kann.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 20/08/04 07:08 PM
Kurzgeschichten-Abstimmung im Perry-Rhodan-Bereich :

http://www.williamvoltz.de/Einsendungen1.html

Zur Abstimmung muß man sich wohl zuerst bei www.perry-rhodan.net anmelden ...
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 31/08/04 09:19 AM
Sara Douglass: Die Sternenbraut & Sternenströmers Lied (Unter dem Weltenbaum 1&2)

Weil es sich hier anbietet, ausmanhmsweise meine üblichen Worte zur Übersetzung zu Anfang: Der Titel sagt wohl schon alles. Wie man einem Fantasybuch einen Titel geben kann, der sich wie der eines drittklassigen Science-Fiction anhört (Die Sternenbraut), ist mir schleierhaft. Auch wenn er in dieser Beziehung nicht weit hinter dem Original (Battleaxe - Part One of the Axis Trilogy) zurücksteht. Von einem Weltenbaum habe ich bisher auch noch nichts mitbekommen.
Und so paßt es ins Bild, daß der Übersetzer "brave" mit "brav" und "nightmare" mit "Nachtmahr" übersetzt.
Wieder einmal wurden alle Bücher der Reihe im Deutschen in zwei Teile gesplittet. Insgesamt scheint sich die Handlung aber wie bei Tolkien über alle Bände zu erstrecken, und es gibt nicht, wie oft üblich, abgeschlossene Erzählstränge innerhalb eines (Original-)Buches. Trotzdem habe ich mich entschlossen, schon mal eine Rezension zu schreiben, weil es noch dauern kann, bis ich die nächsten Bände in die Finger bekomme, und ich schon mal Probleme hatte, über ein Buch zu schreiben, dessen Lektüre über einen Monat her war.

Jetzt aber endlich zum eigentlichen Buch. Im Norden des Reiches Achar sammelt ein Oberbösewicht in Monsterform seine Geisterhorden um das Reich und die darin lebenden Menschen dem Erdboden gleichzumachen. Die Menschen denken erst, daß es sich bei der Bedrohung um die seit Generationen gehaßt- und gefürchteten "Unaussprechlichen" handelt. Eine alte Prophezeihung jedoch sagt Axis, dem Helden des Buches vorraus, daß er die Menschen und die zwei Völker der Unaussprechlichen, die einst von den Menschen vertrieben und beinahe ausgerottet wurden, zusammenführen muß, um gegen den Bösewicht zu bestehen.
Eines muß ich sagen: Das Buch ist besser, als es meine Inhaltsangabe vermuten läßt. Für so gut, daß es zu "Australiens meistverkaufter Fantasysaga" (Rückseite) wurde, halte ich es aber nicht. Der Anfang ist sehr langatmig, das wird jedoch besser.
Die Autorin ist auch nicht sonderlich stilsicher. In einem Kapitel (und nur dort), treten auf einmal Kommentare in Klammern auf, die erheiternd sein sollen. Gewöhnungsbedürftig, wenn auch nicht grundsätzlich schlecht, fand ich auch, daß der Erzähler hier, im Gegensatz zu ähnlichen Werken, hier wirklich allwissend ist, d.h. z.B. innerhalb eines Absatzes die Gedankengänge verschiedener Personen schildern kann, was bei mir desöfteren zu Verwirrung geführt hat. Namen, eine Sache, bei der ich die meisten Fantasyautoren bewundere, sind auch nicht gerade eine Stärke der Autorin. Englische, deutsche, französische, spanische gehen wild durcheinander, ohne daß mir eine Ordnung, z.B. den verschieden Gegenden zugehörig, erkennbar gewesen wäre. Das Volk, das Flügel hat und fliegen kann, heißt Ikarier, und der Chef der Axtschwingerarmee heißt Axis. Wie einfallsreich.
Ein anderes Problem ist, daß die Haupthandlung eigentlich durch die Prophezeihung, die dem Roman in Gedichtform vorangestellt ist, vorgegeben ist.
Gelungen (und somit als Rettung des Buches) fand ich die zwei Unaussprechlichen Völker, und ihr von Vorurteilen geprägtes Verhältnis zu den Menschen, sowie die nette Ironie, daß ausgerechnet der Chef der Axtschwinger, der Truppe, die für die Bekämpfung der Unaussprechlichen verantwortlich ist, zu deren Messias wird.
Alles in allem kein Buch, daß mich von einer Mahlzeit abgehalten hat. Kann man aber durchaus lesen.
Posted By: MIB Re: Bücherecke - 02/09/04 12:13 PM
Die "und-noch-ne-Welt-und-noch-ne-Welt" Otherlandsaga gibt es jetzt im "Taschenbuchformat" für nicht ganz 60 Euro. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/offtopic.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/beyond.gif" alt="" /> gibt's nun für 19.99 Euro bei Karstadt.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 02/09/04 04:15 PM
Im KaDeWe gibt's <img src="/ubbthreads/images/graemlins/beyond.gif" alt="" /> für 20 Euro - mit etwas Glück kriege ich von dort auch die amerikanische Version. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 03/09/04 01:31 PM
Die aktuelle Nummer 1 bei den amazon-Verkaufscharts müßte doch eigentlich was für unser aller Elgi sein:
Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 03/09/04 02:13 PM
Das sag ich doch schon seit Jahren!!!!!! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" />

Wäre aber mal vielleicht einen Blick wert, auch wenn ich die Zwiebelfisch-Kolumne meistens nicht wirklich mag. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

In diesem Sinne,
El´Gammon Peresen (NICHT Petersen!)
Ritter zu Tiefhusen und Gründer des "Rettet Dem Genitiv e.V."
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 04/09/04 11:13 AM
Petersen? Hieß das nicht mal anders? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 04/09/04 11:25 AM
Also daß ich mich oft selbst erstaune mit meinem haarsträubenden Fehlern, ist mir ja schon seit längerem klar... aber Du, Ralf, erstaunst mich manchmal noch mehr als ich selbst. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> PERESEN! Nicht PETERSEN! Gott bewahre! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/cry.gif" alt="" />
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 05/09/04 08:52 AM
Es klang irgendwie nicht flüssig, wenn du verstehst, was ich meine. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Da fällt mir sowas halt auf. Ich frage mich bloß, wie man statt "Peresen" "Petersen" schreiben kann. Ist ja nicht bloß ein Buchstabenverdreher oder sowas ...
Oder stehst du immer noch unter dem Eindruck der deutschen Olympia-Handballer? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: GlanceALot Re: Bücherecke - 24/09/04 01:36 PM
Alpha Centauri kommt (unter anderm) jeweils Sonntags um 20:00 Uhr auf BR alpha, und ist jeweils 15 Minuten lang - aus meiner Sicht empfehlenswert!

Man kann alte Folgen auch über die Homepage von BR alpha anschauen - da keine grossen Bilder, sondern nur (unterhaltsame) Vorträge von Prof Harald Lesch, kann man es durchaus auch mal auf dem kleinen Fenster eines Real Players anschauen.
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 26/09/04 08:13 AM
Dan Brown: The Da Vinci Code

Im Louvre wird ein Mitarbeiter ermordet aufgefunden, dieser hat allerdings vor seinem Tode noch ein seltsames Geschreibsel hinterlassen, und folgen eine französische Kryptoanalytikerin und ein amerikanischer Harvard-Professor der von ihm gelegten Spur, und decken dabei eine nette Verschwörung auf.

Angeblich ist dieses Buch ja ein toller Bestseller, was ich aber ganz und gar nicht nachvollziehen kann. Die Verschwörung im Hintergrund ist ein alter Hut, so daß ich nach ca. 100 Seiten bescheid wußte, um was es geht. Die Rätselspur des Louvre-Mitarbeiters bewegt sich teilweise auf Drei-Fragezeichen-Niveau, und so konnte ich die Hinweise, sofern sie nicht extremes Spezialwissen benötigten, teilweise schneller Entschlüsseln als der Harvard-Professor, was nicht gerade zur Glaubwürdigkeit dieses Charakters beiträgt.
Erschwerend kommt hinzu, daß der Roman klar ersichtlich für ein amerikanisches Zielpublikum geschrieben wurde (und nicht gerade für ein gebildetes), so daß mehr oder minder alles europäische mit irgendetwas amerikanischem verglichen wird (wenn ich einen Roman eines deutschen Autors lese, der in Amerika spielt, will ich auch nicht erklärt bekommen, daß das weiße Haus ungefähr so etwas wie das Bundeskanzleramt ist). Das ein oder andere Mal entschlüpft dem Autor sogar ein dicker Fauxpas, so redet ein klischeebeladener englischer Lord, der alles amerikanische verabscheut, doch tatsächlich von "Soccer".
Zu guter letzt verwendet der Autor auch noch die zwei billigsten Tricks, die es gibt, um Spannung zu erzeugen. Erstens befindet sich grundsätzlich in einem spannenden Moment ein Kapitelende, und das nächste Kapitel geht erst mal mit einer anderen Perspektive weiter, und zweitens wird, wenn ein Protagonist eine wichtige Entdeckung macht, nie gesagt, um was es sich handelt, nur, daß der Protagonist enstetzt, erstaunt, etc. ist, wodurch der Kenntnisstand des Lesers und der Hauptpersonen teilweise stark differieren - die künstlichste Art Spannung zu erzeugen, die es gibt, Spannung, die nicht innerhalb der erschaffenen Welt liegt, sondern einzig im Nichtwissen des Lesers.
Alles in allem fand ich das Buch anfangs noch recht spannend, gegen Ende jedoch hat es mich nur noch gelangweilt. Eine klare Nicht-Empfehlung meinerseits.
Posted By: Sveltje Robert Wilson - 27/09/04 12:56 PM
Da Vinci Code: Hab ich auch gelesen und kann deiner Kritik zustimmen. Sehr nervig ist wirklich, dass davon ausgegangen wird, der Leser sei ungebildet. Und diese Vorurteile: Der Franzose als solcher ist chaotisch etc. (Sowas nährt leider wiederum meine Vorurteile gegen Amerikaner <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />)

Besonders hasse ich persönlich auch das "Stilmittel" Rumunken: "Er ahnte nicht, dass ihm diese Information in wenigen Stunden irgendwas ermöglichen würde." (Kein wörtliches Zitat, natürlich.)

Trotzdem: Ich fand es durchaus ganz spannend, aber etwa so, wie ich auch manchmal ganz gern einen Burger bei McDoof esse.


Dass auch Amerikaner gute Bücher für intelligente Leser schreiben können, beweist hingegen Robert Wilson. Ich habe gerade "The Blind Man of Seville" gelesen und war sehr angetan. Eigentlich ein Krimi, oder Thriller, aber es geht weit darüber hinaus. Spielt in Sevilla, in Rückblicken auch in Tanger, aber Wilson hat nicht den Blick eines Außenseiters, sondern lebt wohl auch zumindest zeitweise in Spanien und Portugal und kennt sich daher mit dem Lebensgefühl dort aus. (Das hat nichts von der Arroganz eines Dan Brown...). Zwar geht es um die Aufklärung zunächst eines Mordfalles, aber schnell wird klar, dass der Inspector Jefe und seine Familie mitbetroffen ist. Die Themen sind Sehen, Verdrängen, Schuld und Familie - insofern ein Krimi mit philosophischen Anklängen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />


Posted By: Tom444 Re: Bücherecke - 06/10/04 09:58 AM
Ich habe das Buch gerade angefangen fängt ja ähnlich an wie im Illuminati aber an dieses Buch wird es wohl nicht rankommen. Das Illumintati hat mich sehr gefesselt und konnte net mehr aufhören zu lesen (so schnell hatte ich noch nie ein Buch durch) das bin ich von mir gar nicht gewöhnt....
Na hoffentlich wird es nicht zu langweilig wie du erwänst. Mal sehen...








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Dan Brown: The Da Vinci Code

Im Louvre wird ein Mitarbeiter ermordet aufgefunden, dieser hat allerdings vor seinem Tode noch ein seltsames Geschreibsel hinterlassen, und folgen eine französische Kryptoanalytikerin und ein amerikanischer Harvard-Professor der von ihm gelegten Spur, und decken dabei eine nette Verschwörung auf.

Angeblich ist dieses Buch ja ein toller Bestseller, was ich aber ganz und gar nicht nachvollziehen kann. Die Verschwörung im Hintergrund ist ein alter Hut, so daß ich nach ca. 100 Seiten bescheid wußte, um was es geht. Die Rätselspur des Louvre-Mitarbeiters bewegt sich teilweise auf Drei-Fragezeichen-Niveau, und so konnte ich die Hinweise, sofern sie nicht extremes Spezialwissen benötigten, teilweise schneller Entschlüsseln als der Harvard-Professor, was nicht gerade zur Glaubwürdigkeit dieses Charakters beiträgt.
Erschwerend kommt hinzu, daß der Roman klar ersichtlich für ein amerikanisches Zielpublikum geschrieben wurde (und nicht gerade für ein gebildetes), so daß mehr oder minder alles europäische mit irgendetwas amerikanischem verglichen wird (wenn ich einen Roman eines deutschen Autors lese, der in Amerika spielt, will ich auch nicht erklärt bekommen, daß das weiße Haus ungefähr so etwas wie das Bundeskanzleramt ist). Das ein oder andere Mal entschlüpft dem Autor sogar ein dicker Fauxpas, so redet ein klischeebeladener englischer Lord, der alles amerikanische verabscheut, doch tatsächlich von "Soccer".
Zu guter letzt verwendet der Autor auch noch die zwei billigsten Tricks, die es gibt, um Spannung zu erzeugen. Erstens befindet sich grundsätzlich in einem spannenden Moment ein Kapitelende, und das nächste Kapitel geht erst mal mit einer anderen Perspektive weiter, und zweitens wird, wenn ein Protagonist eine wichtige Entdeckung macht, nie gesagt, um was es sich handelt, nur, daß der Protagonist enstetzt, erstaunt, etc. ist, wodurch der Kenntnisstand des Lesers und der Hauptpersonen teilweise stark differieren - die künstlichste Art Spannung zu erzeugen, die es gibt, Spannung, die nicht innerhalb der erschaffenen Welt liegt, sondern einzig im Nichtwissen des Lesers.
Alles in allem fand ich das Buch anfangs noch recht spannend, gegen Ende jedoch hat es mich nur noch gelangweilt. Eine klare Nicht-Empfehlung meinerseits.
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 16/10/04 12:04 AM
Kennt eigentlich jemand dieses Buch?
Das soll nämlich demnächst verfilmt werden und wurde in England offenbar von den Kritikern mit Lob überschüttet (und Vergleichen mit Tolkien).
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 21/10/04 07:25 PM
Sara Douglass: Unter dem Weltenbaum 3&4: Tanz der Sterne / Der Sternenhüter

Die Kritik zu Teil 1&2 ist etwas weiter oben nachzulesen. Was ich dort über die deutsche Übersetzung gesagt habe, gilt auch hier weiterhin. Sprachgefühl ist etwas, das Marcel Bieger wohl nur vom Hörensagen kennt. Sehr angenehm jedoch, daß der Piper-Verlag auch 2003 und 2004 die alte Rechtschreibung verwendet.
Auch was ich über den etwas eigenwilligen Stil der Autorin gesagt habe, behält im Allgemeinen seine Gültigkeit, nach wie vor überraschte sie mich damit, die Erzählperspektive innerhalb eines Absatzes, manchmal gar inmitten eines Satzes, zu ändern. Trotzdem wirkt der Stil in gewisser Weise gefestigt, und plötzliche absolute Stiländerungen, wie die Klammerkommentare aus Band 1 gehören glücklicherweise der Vergangenheit an.
Damit aber zum Inhalt. Und hier wurde ich wirklich positiv überrascht. Ich weiß schon nicht mehr wie oft ich mir hier darüber ausgelassen habe, daß Autoren innerhalb einer Reihe nachlassen, und umso mehr freut es mich, Sara Douglass attestieren zu können, daß sie sich ganz erheblich gesteigert hat. Die Hintergrundhandlung verliert zwar nichts von ihrer klaren Gut-Böse-Antagonie, aber die Handlung, die vom Leser mitverfolgt wird, hat sich von einer in festen Bahnen verlaufenden "Reisegeschichte" (Damit meine ich so etwas wie z.B. Der Hobbit), zu einem Netz aus Legenden, Intrigen und Beziehungen zwischen Völkern wie auch Personen vertieft. Und somit kann die Autorin ihre Stärken, von denen ich auch schon sprach, weitaus besser ausspielen, was diesen Band das Prädikat "lesenwert" einbringt.

Und jetzt stehe ich erst mal wieder etwas gelackmeiert da, weil zwar an die 10 Büchereien die Bände 1-5, aber keine den abschließenden Band 6 hat. Und das, wo 5&6 ja nur im deutschen auseinandergerissen wurden.
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 21/11/04 01:24 PM
So, ich habe nun auch die zwei abschließenden Bände obiger Reiher gelesen.
Und muß leider sagen, daß das Niveau der mittleren Bände bei weitem nicht gehalten wurde. Desöfteren hatte ich das Gefühl als müsse die Autorin die Handlung künstlich in die Länge strecken. Das Ende empfand ich - ohne zuviel verraten zu wollen - als absolut enttäuschend. Fünf Bände lang baut die Autorin eine Bedrohung auf, die immer unaufhaltsamer scheint, und gerade dann erwarte ich eine besonders gut ausgedachte Wendung, die das unmögliche noch möglich macht, stattdessen aber benutzt die Autorin einen riesigen Deus-Ex-Machina-Trick, nach dem Motto "ein bißchen Magie und alles ist wieder gut". Das hätte ich mir auch selber noch ausdenken können.
Schade.
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 30/12/04 04:08 PM
Der Krieg der Zwerge
von Markus Heitz

Das ist die direkte Vortsetzung von dem Buch "Die Zwerge" des selben Autors.
Eigentlich, und ganz besonders wenn man das doch recht endgültige ende betrachtet, sind die zwei Bände eine einzige Geschichte.

Schon der erste Band gefiel mir ausgesprochen gut.
Der Zweite ist (bis auf das Ende) sogar noch besser.
Da diesmal die, doch recht lange Einführung der Charaktere fehlt, kommt die Story viel schneller bei den spannungelementen an, und hält dann im großen und ganzen ein sehr schnelles Tempo bei.

Das einzige was Schade ist, ist das Ende.
Leider kann ich da nichts darüber erzählen, jedes Wort wäre ein Spoiler.
Aber der ganze schluss macht eigentlich zimlich klar das es keine weitere fortsetzung geben wird.
Und wenn dann bin ich aber wirklich auf das -wie- sehr gespannt <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Und wenn es wirklich keine Fortsetzung mehr gibt dann ist das sehr schade.
Denn beide Bücher haben mich recht schnell in die Geschichte gezogen und nicht wieder raus gelassen bis ich das jeweilige Buch zu ende hatte.
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Im moment bin ich bei

"Die Elfen" von Bernhard Hennen.

Auch wenn ich bis jetzt noch nicht soweit bin, und leider auch nicht ohne unterbrechung lesen konnte, kann ich dennoch schon sagen das ich das buch spannend finde.
Und auch die "Welt" in der das Buch spielt finde ich recht originell.
Eine Mischung aus Nordland und Elfenreich, strikt getrennt allerdings.
Zumindest scheint es bis jetzt so, nur an bestimmten stelllen ist ein übergang möglich.
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 03/01/05 09:25 PM
So, mit "Die Elfen" bin ich durch.
Und ich muss sagen das ich das Buch echt klasse finde <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Alleine schon die art und weise des Storyverlaufs fand ich erfrischend anders.
Nicht ganz neu, aber in dieser art und weise dann doch.
Eines der Bücher die ich bei gelegenheit noch einmal in einem durch lese.
Auch das Ende finde ich sehr schön und angemessen.
Etwas traurig, und ein kleines bischen offen.
Aber Elfen leben nun einmal sehr viel länger als man denkt.
Und ich finde schon das es den Autoren gelungen ist eine vorstellung davon einzufangen.
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 04/01/05 05:46 PM
Heute habe ich Terry Pratchetts "Die Nachtwächter" gelesen.
Was soll man sagen?
Terry Pratchett, immer wieder genial und einfach gut. ?
Ja, das kann man so stehen lassen.

Nach Cohen, sind mir die Geschichten um die Nachtwächter mit die liebsten.

Auch wenn es diesmal hauptsächlich um Hauptmann Mumm geht.

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 04/01/05 11:36 PM
Ich meinte, ich hätte es irgendwo mal empfohlen ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />

Jedenfalls ist es mMn sein bisher philosophischstes Buch (aber ich kenne noch nicht alle <img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" /> ) .

Auf ähnlich hohem Level ist übrigens das "monströse Regiment", das im Deutschen leider den unseligen Titel "Weiberregiment" bekommen hat. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/disagree.gif" alt="" />
(Wer das Buch liest, wird auch merken, warum ...)
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 27/02/05 12:49 AM
Ich empfehle übrigens "Die Stadt der träumenden Bücher". Walter Moers ist für mich nahezu ein Genie. Ich bin beeindruckt von seiner Kreativität ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Einer meiner Lieblingsautoren : Ze do Rock
Posted By: Mystif Re: Bücherecke *DELETED* - 06/03/05 01:19 PM
Nachricht gelöscht durch Mystif
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 06/03/05 08:17 PM
Ähem. Es gibt hier übrigens eine Spoiler-Funktion ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" />
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 06/03/05 08:26 PM
Ähm, ja ! Genau !

Jetzt weiß ich etwas, was ich nicht wissen wollte !

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />
Posted By: Mystif Re: Bücherecke - 07/03/05 02:17 PM
Sorry, hätte mit dem lesen vielleicht nicht ganz von vorne anfangen sollen.

War nur froh, das es hier Harry Potter Fans gibt, in einem Forum aus eingefleischten Rollenspielern oder zumindest solche die sich besser damit auskennen als ich und somit mit Abkürzungen um sich werfen können, die kein normal Sterblicher jemals verstehen wird.

Aber eigentlich ist das ja auch egal, denn ich wollte ja nur mal sehen ob es hier auch einige Drachenlanze Fans gibt.
Sollte das nicht der Fall sein, werde ich aus dieser Rubrik wieder verschwinden und keinen mehr NERVEN!!!

LG
Mystif
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 07/03/05 02:32 PM
Quote
Sollte das nicht der Fall sein, werde ich aus dieser Rubrik wieder verschwinden und keinen mehr NERVEN!!!

Verschwinden wäre nicht nötig... den SPOILER-Tag benutzen reicht vollkommen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Wenn es Dich beruhigt: Ich lese kein Harry Potter und deswegen ist es mir recht egal, was darüber geschrieben wird. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Posted By: Marian Re: Bücherecke - 07/03/05 02:39 PM
Quote

Jetzt weiß ich etwas, was ich nicht wissen wollte !

Wie recht du hast, Alrik. Geht mir ganz genauso!!! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Allerdings will ich es nur deshalb nicht wissen, weil mich Harry Potter sowas von nicht interessiert... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />
Die Drachenlanze dagegen schon. Ich sehe sie immer als eine Art nettes Einstiegsabenteuer für Fantasyleser, weil sie so schön oberflächlich dahinplätschert.
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 07/03/05 03:43 PM
Na, ich sehe eigentlich wesentlich mehr als ein Einstiegsabenteuer darin, zumindest was die Bücher betrifft, die tatsächlich von Weis/Hickman geschrieben wurden.

Gut, zugegeben, für mich WAR die "Drachenlanze" ursprünglich so eine Art Einstieg (nach "Herr der Ringe") <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />, aber auch heute lese ich noch mit viel Vergnügen die neuen Bände von Weis/Hickman.
Und Raistlin ist immer noch einer meiner Lieblings-Fantasycharaktere. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 07/03/05 05:34 PM
Quote
Jetzt weiß ich etwas, was ich nicht wissen wollte !


Was Sie noch nie über Sex wissen wollten, aber gezwungen wurden es zu erfahren.

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Wer jetzt immer noch nicht alles über den weiteren Verlauf von HP weis, der hat das letzte Jahr wohl total verpennt.


<img src="/ubbthreads/images/graemlins/sleepey.gif" alt="" />
Posted By: Ddraigfyre Re: Bücherecke - 07/03/05 06:09 PM
Quote
Die Drachenlanze dagegen schon. Ich sehe sie immer als eine Art nettes Einstiegsabenteuer für Fantasyleser, weil sie so schön oberflächlich dahinplätschert.


Geschmäht seiest Du, schattiger Schnösel !!!! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />

Wie Ralf schon sagte: Die Bücher aus der Feder von Weis & Hickman sind sehr gelungen und Raistlin ein absolut faszinierender Charakter. Allein seinetwegen habe ich mir die Regale mit fast der ganzen Saga vollgestopft.

Was allerdings die "Gastautoren" angeht, da muss ich Dir leider beipflichten: Das ist teilweise wirklich mehr als schlecht....

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" />
Posted By: Marian Re: Bücherecke - 07/03/05 10:04 PM
Oh, gelungen sind sie, kein Zweifel. Aber man vergleiche ihre Tiefgründigkeit beispielsweise mal mit dem "Vergessene Welten"-Zyklus vom selben Autorenpaar. Dazwischen liegen m.M.n. Welten (nein, ich meine nicht nur die Fantasywelten...).
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 07/03/05 10:18 PM
Nun ja, ich habe Harry (muß er nicht immer mit dem Besen vorfahren ? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" /> ) gelesen, da ich nichts anderes hatte <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> , genauer, Bände 1-3.

Ich fand sie sehr ... kreativ. Mir haben sie im Endeffekt gefallen.

Posted By: Mystif Re: Bücherecke - 08/03/05 09:21 AM
Quote
Quote

Jetzt weiß ich etwas, was ich nicht wissen wollte !

Wie recht du hast, Alrik. Geht mir ganz genauso!!! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Allerdings will ich es nur deshalb nicht wissen, weil mich Harry Potter sowas von nicht interessiert... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />


Wenn das wirklich deine Meinung ist, dann dürfte hier niemand was schreiben, denn jeder schreibt mit Sicherheit Dinge die nicht alle interessieren!!!

Gut ich hätte keine Inhalte beschreiben dürfen, aber dennoch muss man nicht so gemein sein. An meiner Anzahl von Einträgen kann man ja wohl erkennen das ich noch nicht so lange hier bin. Also hätte man ja mal versuchen können, mir zu erkären was ich falsch gemacht habe ohne gleich über mich herzufallen.
Denn anderen Usern, die in den unterschiedlichsten Foren zu Hause sind, würde ein solcher Fehler wohl nicht mehr passieren.

@ Stone

Danke für dein Verständnis und deine Rückendeckung.

LG
Mystif
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 08/03/05 10:25 AM
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Wenn das wirklich deine Meinung ist, dann dürfte hier niemand was schreiben, denn jeder schreibt mit Sicherheit Dinge die nicht alle interessieren!!!

Ich denke, Marian hat da einen klitzekleinen Witz gemacht... übrigens ging mir der gleiche Witz durch den Kopf, nur habe ich ihn dann wohl vergessen zu machen! Mist! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />

Quote
Also hätte man ja mal versuchen können, mir zu erkären was ich falsch gemacht habe ohne gleich über mich herzufallen.

Wer fällt denn bitte sehr über Dich her? Ich würde mal die Situation nicht allzu sehr überbewerten... und Ralf hat gleich als erster die Spoiler-Funktion erwähnt. Also ist doch alles in Ordnung.

Und nun weiter im Programm...
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 08/03/05 11:52 AM
In der Tat, die "Vergessenen Welten" von Weis/Hickman sind sicherlich wesentlich tiefgehender als die "Drachenlanze", das stimmt schon. Der Zyklus hat mir auch sehr gut gefallen (obwohl ich eine gewisse Eingewöhnungsphase brauchte), dennoch finde ich die "Drachenlanze" emotional irgendwie befriedigender ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Aber was soll´s? Beides sind sehr gute Zyklen, basta! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Stone: Naja, es gibt auch Leute (wie mich), die nur die "Harry Potter"-Filme sehen und daher keine Ahnung haben, was in den neuesten Büchern abgeht! Allerdings fand ich den Spoiler nur etwas ärgerlich, da ich mich nicht als Fan, sondern nur als interessierten Betrachter sehe. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
In anderen Fällen würde ich auf Spoiler aber vermutlich ähnlich "erfreut" reagieren wie hier Big Al ...

Ach, und Mystif: Wie Elgi es schon so messerscharf erkannt hat <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />, war Marian gerade in der Stimmung für einen Witz.
Und um ehrlich zu sein ... das war noch einer seiner besseren! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

(nein, Marian, mein Avatar gefällt mir WIRKLICH - ich brauche keinen Terrortubbie-Avatar, nicht mal geschenkt!!!)
Posted By: Lysandra Re: Bücherecke - 08/03/05 12:13 PM
Quote
(nein, Marian, mein Avatar gefällt mir WIRKLICH - ich brauche keinen Terrortubbie-Avatar, nicht mal geschenkt!!!)


Tststss.... das bist du nun schon so lange hier und weißt es immer noch nicht! Der Terrortubbie wird nicht verschenkt, sondern "verliehen"!!! Dabei fällt mir ein, es gibt doch noch so ein andere Spezialavator für den lieben, kleinen Ddraiggy-Schatz? Das könnte auch mal wieder hervorgekramt werden, Herr Dünkelölf.
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 08/03/05 12:32 PM
Aber hallo, Lyssi, auch mal wieder im Lande? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: MIB Re: Bücherecke - 08/03/05 12:38 PM
Ich lese -von ganzen Telefonbüchern mal abgesehen- fast alles. Nur die Drachenlanze habe ich sein lassen - für meinen Geschmack zu seicht und klicheebehaftet... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />
Posted By: Marian Re: Bücherecke - 08/03/05 02:36 PM
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Gut ich hätte keine Inhalte beschreiben dürfen, aber dennoch muss man nicht so gemein sein.

Muß man nicht, aber es macht einen Heidenspaß. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />



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An meiner Anzahl von Einträgen kann man ja wohl erkennen das ich noch nicht so lange hier bin. Also hätte man ja mal versuchen können, mir zu erkären was ich falsch gemacht habe ohne gleich über mich herzufallen.

Zu spät! Du hast es versaut, klar? Wir hassen dich jetzt alle und hoffen, du verschwindest und kommst nie, nie wieder!!! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />

Ähem... ich bin eigentlich weniger über dich hergefallen als mehr meinem Lieblingshobby nachzugehen, nämlich Alrik ein wenig zu ärgern. Mir ist völlig egal, ob du hier sämtlich HP-Bände abtippt... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />



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Dabei fällt mir ein, es gibt doch noch so ein andere Spezialavatar für den lieben, kleinen Ddraiggy-Schatz? Das könnte auch mal wieder hervorgekramt werden, Herr Dünkelölf.

In der Tat, Euer Majestät, das wäre eigentlich mal wieder eine gut... äh, tolle Idee. Nur leider benehmen sich die Drachen gerade bis auf unseren jüngsten, der öfter mal eins auf die Rübe braucht. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />
Aber wenn ich nur lang genug nachdenke, fällt mir bestimmt ein ausreichend stichhaltiger Grund ein...
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 08/03/05 03:47 PM
Ddraiggy, willst du dich nicht mal eben auf MIB setzen? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />
Posted By: Mystif Re: Bücherecke - 11/03/05 10:23 AM
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[quote]Muß man nicht, aber es macht einen Heidenspaß. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />


[color:"orange"] Na gut, der Neuling hat überreagiert und sich lächerlich gemacht. Super!!! Na ja, damit werde ich jetzt wohl leben müssen, dafür musst du jetzt damit leben, dass ich dich, dank deinem sonderbaren Humor, nicht mehr ernst nehmen werde! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> [/color]

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Zu spät! Du hast es versaut, klar? Wir hassen dich jetzt alle und hoffen, du verschwindest und kommst nie, nie wieder!!! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />


[color:"orange"] Ha ha, wie witzig!!! Ich lache später!!! Jetzt ist es allerdings zu spät, ich bleibe!!! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />[/color]

Ähem... ich bin eigentlich weniger über dich hergefallen als mehr meinem Lieblingshobby nachzugehen, nämlich Alrik ein wenig zu ärgern. Mir ist völlig egal, ob du hier sämtlich HP-Bände abtippt... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

[color:"orange"]Na gut, dann fangen wir doch gleich mal an: <span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'> Bla bla bla bla HP bla bla!!! Hoffentlich werde ich jetzt nicht gesteinigt, weil ich die Spoilerfunktion missbraucht habe!!! *g*</span>
Tja, auch ein kleiner aufmüpfiger Drache hat Humor! Vielleicht nicht so gut wir deiner, aber das kann ja noch werden. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/devil.gif" alt="" /> [/color]
Posted By: Marian Re: Bücherecke - 13/03/05 07:46 PM
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[color:"orange"] Na gut, der Neuling hat überreagiert und sich lächerlich gemacht. Super!!! Na ja, damit werde ich jetzt wohl leben müssen, dafür musst du jetzt damit leben, dass ich dich, dank deinem sonderbaren Humor, nicht mehr ernst nehmen werde! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> [/color]

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Das geht schon okay, damit wärst du ohnehin der Erste gewesen...
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 17/03/05 12:38 PM
Um mal wieder über Bücher zu reden:

Ich habe Dan Browns neues Wer "Diabolus" ("Digital Fortress") gelesen. Eines vorweg: Ich mochte Dan Brown immer ganz gerne. In seinen Büchern schreibt er immer Zeugs, das meine eigene Recherchen ebenfalls ergeben haben - also durchaus, was man als "Wahrheit" nehmen kann.
Dieses Buch hat eigentlich nichts mit Religion und Symbolik zu tun - und dementsprechend auch nichts mit Robert Langdon.

Das Buch handelt von der NSA - und Brown schreibt andauernd, dass dies amerikanische Organisation so geheim sei, dass nur etwa 3 % der AMis die kennen - Is ja nett... die kennt doch jeder.
Im Buch geht es um einen unknackbaren Verschlüssungscode im Internet. Eine ganz nette Geschichte. Ein "Boah!"-Effekt stellt sich allerdings nirgends ein, bis ganz zum Schluss dann doch noch die einzelnen Handlungsstränge zusammenführen und mehr oder weniger doch noch Sinn machen. Ganz nett.

Es hat eine oder zwei Überraschungen, von denen ich wirklich finde, die hat Herr Brown wirklich gut gemacht. Ansonsten denke ich, hätte man etwas mehr erwarten können.
Trotzdem fand ich das Buch unterhaltsam und kann es eigentlich auch weiterempfehlen. Es ist leicht zu lesen und die Geschichte hat einen guten - wenn auch nicht ganz überraschenden Schluss.

Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 17/03/05 02:45 PM
Apropos Dan Brown:
Vatikan verlangt Boykott des Bestsellers "Sakrileg"

Bißchen spät, oder nicht? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 17/03/05 05:31 PM
Tja, da ist der Vatikan tatsächlich früh dran.
Der Artikel ist zum Teil ein wenig falsch. Jesus und Maria-Magdalena hatten keinen Sohn sondern eine Tochter. Sarah.
Naja, man muss allerdings dazu sagen, dass hierbei Dan Brown nicht einmal all zu sehr in die Fiktion abweicht. Meine eigenen Recherchen, die ich für eine meiner eigenen Geschichten gemacht hatte, haben dasselbe Resultat gebracht - Jahr vor "Sakrileg".
Dass Herr Brown natürlich sagt: "Is ja nur 'ne erfundene Story", ist ja klar. Würde ich auch sagen.

Ausserdem möchte ich noch dazu sagen, dass es weitaus kritischere Bücher gibt, die den Vatikan angreifen, die halt nicht sooo bekannt sind. Um die kümmert sich niemand.
Hierbei kann ich übrigens "Die Wächter des Kreuzes" sehr empfehlen.
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 17/03/05 06:13 PM
Historisch betrachtet, ist noch nicht einmal erwiesen ob es Jesus überhaupt gegeben hat. Da über irgendwelche Nachkommen spekulieren zu wollen halte ich für etwas gewagt.
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 17/03/05 06:55 PM
Patarival, mich würde schon interessieren, wie Deine Recherchen ausgesehen haben.
So weit ich weiß hat Dan Brown aus irgendeinem gnostischen Buch aus den 70er Jahren teilweise wortwörtlich abgeschrieben. Und da er hisorische Tatsachen, die allgemein anerkannt und bekannt sind haarsträubend falsch darstellt (Konzil von Nicäa, Kaiser Konstantin), tendiert seine Glaubwürdigkeit bei mir gegen null. Von Stone's korrektem Einwand mal ganz abgesehen.
Mag sein, daß mein Glaube mir hier Scheuklappen anlegt, von daher würden mich Deine Recherchen interessieren.
Übrigens sagt Dan Brown eben nicht "erfunden", zumindest hat er das vor zwei Jahren nicht, sondern behauptet, daß das alles Tatsache sei.

Was den Kardinal geritten hat, verstehe ich aber auch nicht. Das gibt sicherlich nochmal einen netten Verkaufsschub, wo die Verkaufszahlen sicher gerade am absacken waren.
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 17/03/05 07:02 PM
Flash, auch wenn mein Glaube nicht unbedingt so sehr ausgeprägt ist <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> ... so glaube ich dennoch das es Jesus gab.

Es würde mir wirklich furchtbar leid tun für all die Christen auf dieser Welt wenn Sie wirklich an eine "Märchengestalt" glauben würden.
Von daher ist es mir persönlich lieber an seine Existenz zu glauben (solange sie auch nicht 100% wiederlegt ist, was aber wohl auch keiner kann), wenn auch nicht unbedingt an den von der Bibel vorgegebenen Lebenslauf <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 17/03/05 07:17 PM
Für meine Recherechen benutze ich neben dem Internet natürlich diverse Bücher. Schlussendlich jedoch dikutiere ich über meine "Funde" immer mit vier verschiedenen Theologieprofessoren und zwei verschiedenen Pfarrern.
Das man nicht alles 100% richtig haben kann, versteht sich von selbst. Oftmals nehme ich dann so etwas wie einen Mittelweg.

Ich habe es vielleicht etwas einfacher, da ich kein Christ (mehr) bin. Ich wurde zwar so erzogen, habe mir aber im Laufe der Jahre meinen eigenen Glauben gemacht. Ich bin also kein Atheist.

Das Thema ist sehr interessant. Schlussendlich bin ich zur Ansicht gekommen, dass es vermutlich einen Jesus gegeben hat. Ob er Wunder vollbracht hat, werde ich hier einmal bezweifeln. Ich bin fest davon überzeugt, dass die Bibel mehr oder weniger eine auf tatsachen basierende aber erfundene Geschichte ist, die in Metaphern die Menschen lehren soll.

Das Christentum ist nunmal wirklich ein ziemlich Konstruierter Glaube (das soll jetzt nicht negativ sein). Tatsache ist, dass wirklich die meisten Feiertage von irgendwelchen heidnischen Feiertagen übernommen wurde.
So zum Beispiel ist es ziemlich sicher, dass Jesus im Mai geboren sein muss, denn er wurde ja zur Zeit der Volkszählung geboren - und da gibt es Aufzeichnungen, dass dieses Event im Mai vonstatten ging.

Man wird es aber (hoffentlich) nie wirklich wissen, ob und wie Jesus gelebt hat.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 17/03/05 09:16 PM
Das, was meiner Meinung nach Jesus am nächsten kommt, sind Ausgrabungen am See Genezaret (glaube ich), an dessen Ufer man die Grundrisse eines Hauses mit einem Bodenmosaik in Form eines Fisches fand. So habe ich das jedenfalls vor längerem im Fernsehen gesehen.

Posted By: elgi Re: Bücherecke - 17/03/05 09:32 PM
Kleiner Einwurf zum Thema Bücher:

Ich habe mittlerweile die Lektüre der Erdsee-Saga eingestellt... das erste Buch der Quadrologie konnte ich gerade noch mit Ach und Krach zu Ende lesen, aber das zweite Buch geht genauso langweilig und öde los, daß ich das Buch jetzt beiseite gelegt habe.
Das Setting ist zwar erwähntermaßen recht nett und es ist wohl auch großes Potential vorhanden. Aber zum einen wird alles so schnell und rasch erzählt, daß mal so kurz Jahre auf zwei Seiten zusammengefaßt werden. Aber trotzdem geht eine erhabene Langeweile von dem Werk aus... von der fehlenden Spannung und der durchschnittlichen Erzählung mal ganz abgesehen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" />

Vielleicht ändere ich meine Meinung ja, wenn ich die Bücher in ein paar Jahren wieder lese, aber momentan ist mein Urteil vernichtend. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" /> Und die Vergleiche der Erdsee-Saga mit LOTR kommen mir jetzt umso lächerlicher vor.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 18/03/05 12:39 PM
Wer mal etwas andere Fantasy lesen will (etwas gegen den Strich gebürstet), der oder die sollte sich "Die Gnomenmaschine" von Theresa Edgerton anschauen.

Ich kann dieses Buch aber nicht vollkommen empfehlen : Zum Einen sind da die gestelzte Sprache, die sich an die Sprache aus den Sherlock-Holmes-Romanen bzw. deren Zeit anlehnt, zum Anderen braucht der Roman tatsächlich etwa bis zur Hälfte des Buches, bis er an Fahrt gewinnt. In Schulnoten ausgedückt : 1. Hälfte : 4 , 2. Hälfte : 3+ .

Ich würde nicht sagen, daß das Buch Potential verschenkt, aber es ist wegen seiner gestelzten Sprache - die hier als Stilmittel verwendet ist ! - recht schwer zu lesen.
Posted By: Kunar Zwergenzeug - 04/04/05 04:30 PM
Nachdem ich bereits mehrmals DSA-Romane vorgestellt habe, folgt nun eine Fantasy-Buchrezension, die nicht in Aventurien spielt. Die Bücher waren übrigens ein Grund, warum ich länger nichts zur Nordlandtrilogie geschrieben habe!


"Zwergenzorn" und "Zwergenmacht"
von Dennis L. McKiernan

Seit dem neuerlichen "Herr der Ringe"-Fieber versuchen die heimischen Buchverlage, aus dieser Begeisterung Kapital zu schlagen - und legen dabei eine Goldgier an den Tag, die wohl manchem Zwerg zur Ehre gereichen würde. Da werden zahlreichen Neuerscheinungen als "die wahre Geschichte" irgendeiner der bei Tolkien auftauchenden Rassen bezeichnet und auch die Erwähnung des großens Meisters selbst (Tolkien, nicht Sauron!) darf nie fehlen. Gewiefte Fantasy-Kenner durchschauen natürlich diese billige Marketing-Methode, die so alt ist, daß sie wohl noch aus einem früheren Zeitalter stammt. Zum Glück erweist sich manches der so angepriesenen Machwerke als durchaus lesenswert. Umso bedauerlicher, wenn dem mal nicht so ist...

Daß ich hier gleich zwei Bücher zusammen vorstelle, hat einen einfachen Grund: Die Geschichte besteht aus zwei zusammenhängenden Teilen. Daß eine Erzählung auf zwei Bücher verteilt wurde, ist ja nichts Neues, dieses Mal aber keine Eigenidiotie der deutschen Herausgeber, da schon im Original die beiden Bände einzeln erschienen sind. Allerdings gibt es inzwischen eine englische Ausgabe in einem Buch und ich frage mich, warum dieser Weg nicht bei der deutschen Version sofort beschritten wurde. Das wäre dem Kunden gegenüber ehrlicher gewesen. Andere Titel aus der gleichen Reihe des Verlags sind zudem nicht weniger umfangreich als beide Bücher zusammen.

Zur Handlung: "Was wäre passiert, wenn die Zwerge nach dem großen Ringkrieg Moria hätten zurückerobern wollen?"
Dies ist die zentrale Frage des Romans, auch wenn er vordergründig gar nicht in Mittelerde spielt. Der neue König der Zwerge schickt einen Menschen und zwei seiner Krieger in eine abgeschiedene Gegend, um dort eine Karte der Bergfestung zu bekommen. Von dort aus machen sich zwei Hobbits mit ihnen auf den Weg, um ihre kleine, aber wichtige Rolle in der großen Unternehmung zu übernehmen...

Es fällt sehr schnell negativ auf, daß der Autor viel von "Der Herr der Ringe" und "Der kleine Hobbit" abgekupfert hat. Gut, welcher Fantasy-Autor hat das nicht, aber selten war es so direkt und plump. Mir kommt es vor, als hätte er eine Nachfolgegeschichte zum Ringkrieg schreiben wollen, aber da eine Fan-Geschichte, die bestehende Figuren eines anderen Autoren benutzt, natürlich nicht ohne weiteres veröffentlicht werden kann (Wer darf schon einfach so Tolkien Werk weiterschreiben und damit berühmt werden/Geld machen?), wurden einfach die Namen abgeändert und die Hintergründe minimal variiert, damit das Ergebnis als "Hommage an, inspiriert durch Tolkien" durchgehen konnte.

Selbst das wäre ja noch zu verschmerzen, wenn am Ende eine originelle Geschichte herauskommen würde. Leider erweisen sich die Eigenideen des Autors als erschreckend einfallslos. Daß die Zwerge einen angeborenen Orientierungssinn (aber natürlich nur bei bekannten Wegen!) und die Elfen über eine innere Uhr verfügen, hat er nur eingebaut, damit die Heldengruppe auch unter Tage mitten in der Festung genau weiß, wieviel Zeit vergangen ist und wie sie wieder zurück finden. Den altbekannten Rassen andere Namen zu geben (Hobbits heißen hier "Wurrlinge"), erscheint mir unnötig und uninspiriert. Daß gleichzeitig für jede Rasse eine ganze Reihe unterschiedlicher Namen (meistens Variationen einer Form) auftauchen, verwirrt zusätzlich und sollte wohl darüber hinwegtäuschen, daß man alles ja schon irgendwie kennt. Die paar auftauchenden Brocken Zwergisch, Rukhisch usw. wirken wie ein armseliger Versuch, an Tolkiens ausgearbeitete Elben-Sprachen heranzureichen. Wenn dann einer der Helden namens "Ursor der Baeron" als "Bär von einem Mann" oder "Mann von bärenhafter Gestalt" beschrieben wird oder dem Haupthelden beim Anblick der Oger schlagartig klar wird, warum diese so gefährlich sind ("weil sie Kämpfer von unglaublicher Stärke sind"), bricht man vollends in schallendes Gelächter aus ob des naiven Erzählstils. Wie Tolkien-Leser schon bemerkt haben dürften, ist Ursor offensichtlich angelehnt an Beorn aus "Der kleine Hobbit" - ich erspare mir hier eine lange Liste weiterer Namen und Begebenheiten, die man direkt von Mittelerde nach Mithgar übersetzen kann.

Während bei heutiger Fantasy oft zu viele Erzählstränge unnötig verwirren und die Bösen direkt im Prolog auftauchen, um danach in zahlreichen Kapiteln über ihre Geheimpläne und Intrigen zu sinnieren, bleibt es hier lange Zeit bei einem Erzählstrang, der wenig Abwechslung bietet; die Feinde tauchen gar zum ersten Mal gegen Ende des ersten Buches auf und bleiben eindimensional und farblos. Zudem nervt die übertriebene, unglaubwürdige Harmonie, die unter den Helden herrscht und diese ebenfalls relativ blaß, ja noch weniger als klischeehaft erscheinen läßt. Inzwischen kenne ich das eher übertrieben in die andere Richtung (die Protagonisten sind selbst ziemliche Fieslinge, die sich bei der erstbesten Gelegenheit gegenseitig aus dem Weg räumen), was ich auch nicht besonders mag, weil das genauso platt ist. Was Tolkiens Erzählung bei allem Fantastischen so greifbar machte, waren die Konflikte, Rivalitäten und unterschiedlichen Weltanschauungen der Helden, die u.a. dafür sorgten, daß es bei aller guten Gesinnung den verschiedenen Rassen doch sehr schwer viel, sich auf eine Vorgehensweise gegen den gemeinsamen Feind zu einigen. Gerade die Verschiedenheit trotz des gleiches Zieles gab viel Erzählstoff über das Verhältnis zwischen Zwerg und Elf oder den verschiedenen Parteien der Menschen her - und deren jeweiliger Entwicklung im Verlauf der Geschichte, versteht sich. Davon findet sich hier nicht die Spur.

Ein derartiger Erzählstil ist im besten Falle auf dem Stand der 1980er Jahre und auf jeden Fall veraltet. Tatsächlich ist das Original bereits 1983 erschienen. Warum es jetzt davon eine deutsche Erstveröffentlichung gibt, bliebe mir schleierhaft, wäre da nicht das eingangs erwähnte Motiv des Geldscheffelns. Inzwischen sind genügend bessere Bücher erschienen, so ich daß "Zwergenzorn" und "Zwergenmacht" allenfalls drei Randgruppen empfehlen kann:
1. Hardcore-Zwergenfans, die unbedingt jedes Buch über das kleine bärtige Volk haben müssen
2. Teenagern und Fantasy-Neulingen, die einfach noch nicht viel Besseres kennen
3. Leuten, denen sonstige Fantasy-Erzählungen zu konfliktvoll und kompliziert sind.

Allen anderen würde ich "Die Zwerge" und "Der Krieg der Zwerge" von Marcus Heitz ans Herz legen. Ansonsten konnte mich auch mit leichten Abstrichen "Die Orks" von Stan Nicholls überzeugen. Wer ordentliche Fantasykost möchte, ist mit beiden Alternativen deutlich besser bedient.


Anmerkungen und Internetquellen:

offizielle Internetseiten des Autors Dennis L. McKiernan
Liste seiner Werke (chronologisch / nach Handlungsablauf)

Interessanterweise ist "The Silver Call: Trek to Kraggen-Cor / The Brega Path" (so heißt die Geschichte im Original) ein Erstlingswerk und spielt nach (!) der später entstandenen Trilogie "The Iron Tower (auf Deutsch "Der eiserne Turm", bestehend aus "Die schwarze Flut", "Die kalten Schatten", "Der schwärzeste Tag"), deren Handlung in "Zwergenzorn" / "Zwergenmacht" angedeutet und grob wiedergegeben wird. Diese Trilogie wurde - durchaus richtig - wiederum zuerst veröffentlicht.

Zwergenzorn (Titelbild und Leseprobe)
Zwergenmacht (Titelbild und Leseprobe)

Die Titelbilder beider Bücher unterscheiden sich übrigens von den dortigen Abbildungen. Während man bei "Zwergenzorn" nur eine abgewandelte Version genommen hat, sieht das Bild von "Zwergenmacht" völlig anders aus. Eine gute Entscheidung, wie ich meine.

Für Oktober 2005 wird bereits ein weiteres Buch von Dennis L. McKiernan angekündigt / angedroht, nämlich "Zwergenkrieger" (im Original "Dragondoom"). An dem völlig anderen Titel merkt man schon, daß der Verlag versucht, Zwergenfans alle möglichen Fantasybücher unter dem Etikett "Zwergen-Roman" anzudrehen. Tatsächlich ist diese Geschichte schon 1992 unter dem Titel "Drachenkampf" auf Deutsch erschienen.

lesenswerte amazon.de-Rezensionen von "Zwergenzorn":
"Ganz nett, mehr nicht..." von Daniel Rumpf, 30. Dezember 2004
"Im Schatten des Herrn der Ringe" von Patrik Brähler, 27. September 2004

Einen Besuch wert ist die Zwergenlounge von Markus Heitz (mit Leseproben und Neuigkeiten über geplante Fortsetzungen). So sieht gute Fantasy anno 2005 aus!
Posted By: Flash Re: Zwergenzeug - 06/04/05 06:27 AM
Joseph Kardinal Ratzinger: Aus meinem Leben

Hehe, nachdem ich hier irgendwo geschrieben hatte, daß ich noch nichts von ihm gelesen habe, dachte ich mir: Das läßt sich ja ändern, und habe bei meinem nächsten Büchereibesuch zugegriffen. Leider war dieses Buch das einzige, das gerade da war; eigentlich hätte mich seine Autobiographie nicht sonderlich interessiert. Da es aber nur ein sehr dünnes Büchlein ist, habe ich es mal mitgenommen, und dann gestern Abend durchgelesen.
Das ist schonmal etwas positives an diesem Buch, denn im Gegensatz zu vielen anderen Autobiographien ergeht Ratzinger sich nicht in unendlichen Kleinigkeiten, sondern schreibt kurz und knapp das auf, was ihm am wichtigsten erscheint. Natürlich fehlt es einer Autobiographie immer an Abstand, aber im großen und ganzen ist diese doch sehr nüchtern und sachlich gehalten.
Was ich interessant fand, war, wie Ratzinger selbst sein Wandlung vom Modernisten zum Konservativen sieht und beschreibt (auch wenn er sie selbst größtenteils - nicht vollständig - als Wandlung der Umwelt sieht), denn anfangs galt er tatsächlich als Modernist und wäre deswegen sogar um ein Haar durch die Habilitation gefallen. Ebenfalls interessant war, daß er zu seiner Zeit als Professor in Tübingen mit Klaus Küng befreundet war, leider geht er nicht darauf ein, wie sich dieses Verhältnis entwickelt hat. Was mir in diesem Zusammenhang aufgeffiel, ist, daß Ratzinger, wenn er auf die Gründe der heutigen Kirchen- und Glaubenskrise eingeht (was nur sehr knapp geschieht), stets Formulierungen wie "ich bin der festen Überzeugung, daß", "deswegen denke ich, daß" usw., benutzt. Von Küng kenne ich eigentlich nur "Die Kirche ist" und "Die Kirche muß".

Nunja, sicher kein Buch, was man gelesen haben muß. Aber es gelesen zu haben, habe ich auch nicht bereut.
Posted By: Flash Re: Zwergenzeug - 19/04/05 04:36 PM
Robert Harris: Fatherland

Irgendwann mal hatte ich die Verfilmung gesehen, und als ich nun das Buch in der Bücherei gesehen habe, habe ich einfach zugegriffen.
Europa in den 60ern: Deutschland hat den zweiten Weltkrieg mehr oder weniger gewonnen, mit Amerika befindet es sich in einem nuklearen Patt, und im Ural sind seit Jahren Partisanenkämpfe im Gange. Nun will Hitler eine Entspannungpolitik betreiben, und der amerikanische Präsident Kennedy (der Vater von John F.) wird zu einem Staatsbesuch in Deutschland erwartet.
Just in dieser Situation wird in Berlin die Leiche eines ehemals hohen Parteifunktionärs gefunden, und der Kripobeamte Xavier March macht sich auf, die wahren Hintergründe seines Ablebens zu durchleuchten.
Da deutet sich auch schon das erste Problem des Buches an. Wieso heißt ein Deutscher Kripobeamter Xavier March? Vielleicht weil für die amerikanischen Leser die Unterscheidung wichtig ist: Englische Namen = Gute, deutsche = Böse. Oder weil der Autor überhaupt kein Deutsch kann, was sich in etlichen falschen Bezeichnungen und holprigen Straßennamen ausdrückt. Das Buch zumindest einem deutschssprachigen zum Lektorat zu geben war wohl nicht drin.
Trotzdem gelingt es dem Autor aus der vorgegebenen Situation eine einigermaßen glaubwürdige und beklemmende Atmosphäre aufzubauen. Zugute halten muß man ihm auch, daß das Ende, ohne zuviel zu verraten, sehr viel besser ist, als der Schluß des Films. Die Gesamthandlung des Buches ist zwar von weltpolitischer Wichtigkeit, trotzdem bleibt der Roman im Grunde genommen ein klassischer Kriminalroman, was ich persönlich sehr gut fand - beim Erscheinen des Buches gab es wohl einige Kontroverse darüber, ob man ein solches Szenario für einen reinen "Unterhaltungsroman" verwenden dürfe. Das möge ein jeder selbst entscheiden.
Auch dies mit Sicherheit kein muß-Buch, aber wenn man so viel für auf alternativen Geschichtsverläufen basierende Geschichten (egal in welcher Epoche) übrig hat wie ich, dann kann man eigentlich nichts falsch machen.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Nur 80 Tage - 30/04/05 02:10 PM
Jules Verne : Reise um die Welt in 80 Tagen.

Jeder kennt es, kaum einer liest es. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Dabei ist das Buch eine nette Reisebeschreibung von Sehenswürdigkeiten der ganzen Welt - aus einer Zeit, die längst vergangen ist. Heute sieht dort alles anders aus. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Das Buch ist im Stil älterer Romane geschrieben : Ähnlich wie bei Sherlock Holmes ist ein exzentrischer englischer Gentleman dabei die Hauptperson. Dieser Stil von Romanen wäre heute undenkbar, daher blicken wir damit gleichsam in eine untergegangene Zeit der Romanerzählung.

Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Flash Re: Nur 80 Tage - 07/05/05 09:28 PM
Joseph Kardinal Ratzinger: Salz der Erde

Nachdem ich aus der Autobiographie, wie oben zu lesen, nicht das erfahren habe, was ich mir erhofft hatte, und über dieses Buch in letzter Zeit viel gutes zu hören war, mußte ich es eben lesen.
Als Autor habe ich, wie es auf dem Buchdeckel steht, Ratzinger alleine angegeben, das ist allerdings eigentlich nicht korrekt. Da fehlt nämlich eine Person, Peter Seewald, ein Journalist, der irgendwann mal im Auftrag der Süddeutschen mit Ratzinger in Kontakt gekommen war. Das ganze Buch ist ein Transkript einer Tonbandaufzeichnung eines Gesprächs zwischen den beiden, wobei Ratzinger weder vorher die Fragen bekannt waren, noch etwas nachträglich geändert wurde. Und diese Konstellation macht das Buch dann auch so interessant, weil Seewald, aus der Kirche ausgetreten, eine andere Perspektive reinbringt, oder auch mal nachhakt, was dem ganzen ausgeprochen guttut.
So fragt er z.B. in dem Teil, in dem es um Ratzingers Lebenslauf geht, mal nach, ob er denn nie Zweifel gehabt hätte, ob es das richtige sei, Priester zu werden, und im Zölibat zu leben. Die entwaffnend ehrliche Antwort (ungefähr): "Naja, unser Priesterseminar war augebombt, und deswegen waren wir mit den weiblichen Studenten in einem Haus untergebracht, da kamen einem dann schon mal Zweifel."
Das Buch teilt sich im Wesentlichen in drei Teile: Person Ratzinger (Biographie), Katholische Kirche und ihre Probleme, Zukunft der Welt und des christl. Glaubens. Besonders bei den letzten beiden Teilen, helfen die Fragen Seewalds, daß man das erfährt, was ich eigentlich erfahren wollte, nämlich wie Benedikt XVI eigentlich denkt - und ich denke, hier würde mancher sich verwundert die Augen reiben. Klar ist, daß er die Welt letztlich von einem christlichen Standpunkt aus sieht, aber vom Großinquisitor ist hier nun wirklich nichts, aber auch gar nichts zu spüren.
Wer also weiterhin sein mediales Zerrbild vom Panzerkardinal aufrecht erhalten will, sollte einen großen Bogen um dieses Buch machen. Empfehlen kann ich das Buch denjenigen, die sich ernsthaft mit so etwas befassen wollen. Wem Gott, Kirche, usw. völlig egal sind, der wird wohl eher etwas gelangweilt sein.
Aber anscheinend sind Gespräche mit Benedikt XVI nicht ganz ohne Nebenwirkungen. Peter Seewald ist inzwischen wieder in die Kirche eingetreten, und praktizierender Katholik.
Posted By: Ragon_der_Magier Re: Nur 80 Tage - 08/05/05 06:51 AM
Natürlich ist er - man kann das System "nur von innen ändern"!
Nur `n Scherz! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Ja, daß hab´ ich mir trotz des medialen Zerrbildes auch bei einem Interview besonders, in der ARD, gedacht.

Auf der anderen Seite darf man auch unter Berücksichtigung der Wirkung der Medien einige Dinge nicht komplett dem zuschreiben. Und wenn Ratzinger sich dann, auf die Vorgängerorganisation der lange Jahre von ihm geführten Glaubenskongregration angesprochen, im Verhältnis zum heutigen, geschichtlichen Wissen darüber in einer seltsam diplomatischen Weise äußert und der Inquisition zumindest erste rechtsverfaßte Ansätze unterstellt (fast hatte ich den Eindruck er wollte sie in dieser Hinsicht sogar in einer Art `Vorreiterrolle´ sehen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" /> ), daaaann kann man da wohl eine gewisse Verzerrung der Wahrnehmung nicht nur bei den Medien allein verorten.

MMn. ist das was wir heute hauptsächlich in der Form der Rechtsstaatlichkeit antreffen ohne die Grundlage der Aufklärung nicht wirklich denkbar. Und Elemente derer möchte mir doch bitte nochmal jemand in den Verfahren der damaligen Inquisition (insbesondere der berüchtigten und dem Vernehmen nach vorherrschenden spanischen Variante) belegen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />
Vielmehr ist es doch aber wohl so, daß sich der häufig geäußerte Generalvorwurf an die Kirche, die Aufklärung nicht wirklich nachvollzogen zu haben, unter anderem und sicher nicht zuletzt gerade auch an deren Umtrieben festmacht, zu recht, wie ich denke.


Ragon

P.S.:
Und dann ist es z.B. auch gerade dieser Tage wieder so, daß der Vatikan irgendein Gesetzesvorhaben gegen die (staatliche Version der) Ehe von Gleichgeschlechtlichen in einem katholisch geprägten Land mit entsprechend unsäglichem, ideologischem Schmonzens flankiert hat.
Ein Akt der Diskrimierung, wie er einer Institution welche für sich in Anspruch nimmt von Natur aus einer der Verfechter der Menschenrechte schlechthin zu sein, nicht wirklich gut ansteht.
Daneben nährt es den starken Anschein, als würde sich Religion mal wieder unangebracht in Angelegenheit des Staates einmischen - die aber gelten doch heutzutage als getrennt, oder!?
Vielleicht versteht man aber auch die Kirche nur falsch und das Ganze ist nur ein Versuch soz. "die Markenrechte an dem Begriff `Ehe´ zu schützen"...!? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />
Posted By: Flash Re: Nur 80 Tage - 08/05/05 11:25 AM
Nun, es läßt sich nicht abstreiten, daß die Inquisition tatsächlich die Einrichtung war, die als erste Züge einer modernen Gerichtsbarkeit hatte - das Verfahren war festgelegt, und die Schuld des Angeklagten mußte erwiesen sein. Das war im Vergleich zu den Willkürprozessen, die im weltlichen Bereich an der Tagsordnung waren, tatsächlich ein Fortschritt. Daß dabei auch Folter eingesetzt wurde, macht die Sache aus christlicher Sicht zwar nicht gerade glaubwürdig, war aber damals leider überall an der Tagesordnung. Selbst die spanische Inquisition, die wirklich schlimm war (aber nicht am weitesten verbreitet, sondern auf Spanien beschränkt) verurteilte nur 2% der Angeklagten zum Tode.
Ich nehme auch an, daß Ratzinger sich auf die Römische Inquisition bezog, deren Archiv (bzw. den kleinen Teil der von Napoleon zurückgegeben wurde) er ja kennt. Und in "Salz der Erde" meint er, ein Großteil der Akten bestünde aus Fällen von Leuten, die irgendein weltliches Verbrechen begangen hatten, und sich dann irgendwas andichteten, was sie vor die Inquisition bringen würde, um so der weltlichen Gerichtsbarkeit zu entgehen - weil die Römische Inquisition im Vergleich als milde bekannt war.

Quote
Ein Akt der Diskrimierung, wie er einer Institution welche für sich in Anspruch nimmt von Natur aus einer der Verfechter der Menschenrechte schlechthin zu sein, nicht wirklich gut ansteht.
Daneben nährt es den starken Anschein, als würde sich Religion mal wieder unangebracht in Angelegenheit des Staates einmischen - die aber gelten doch heutzutage als getrennt, oder!?

Abgesehen davon, daß ich das spanische Homoehegesetz aufgrund des uneingeschränkten Adoptionsrechts für wirklich problematisch halte - bist Du wirklich dafür, daß sich die Kirche komplett aus allen staatlichen Angelegenheiten raushält? Hätte sie sich also auch zu Zeiten des 2. Weltkriegs nicht in Sachen wie die Judenverfolgung einmischen dürfen?
Es wäre mir auch neu, daß die Kirche für sich in Anspruch nimmt, die Menschenrechte (zumindest das, was man gemeinhin darunter versteht) zu Verfechten - der Vatikan gehört zu den wenigen Staaten, die die UN-Menschenrechtskonvention nicht unterschrieben haben.
Posted By: Mystif Re: Bücherecke - 12/05/05 10:30 AM
Die Gläubigste bin ich ehrlich gesagt nicht, aber ich vermute doch mal, das es einen Mann names Jesus gab und wenn er wüsste, was er angeblich alles vollbracht haben soll, würde er wohl aus allen Wolken fallen.

Zu der Bibel, kann ich nur sagen, dass ich es nicht geschafft habe sie zu lesen, obwohl es mich schon interessiert hätte und ich es auch schon drei Mal versucht habe. Vermutlich bin ich nicht diszipliniert genug.
Dennoch glaube ich mal gehört zu haben, das sie lückenhaft sein soll und das es ein Buch "Die Apogryphen" (oder so ähnlich) geben soll, das Ergänzungen enthält, die die Kirche einfach mal so weggelassen haben soll.
Das dies stimmen könnte, beweist die Stelle, als Adam und Eva aus dem Paradies flogen, über einen Berg gingen und es dort andere Menschen gab.
Wie bitte kommen die dorthin,wenn doch die Beiden die ersten Menschen waren??
Das muss mir erst mal jemand erklären.

Ich bin der Kirche auch nicht sehr zugetan, da es Dinge gib, wie z. B. die Hexenverfolgung oder überhaupt ihre fanatische Art und Weise anderen ihren Glauben aufzuzwingen und da gibt es mit Sicherheit noch andere Dinge, die mich abschrecken würden, würde ich mich noch mehr damit beschäftigen. Wären sie doch nur ein bisschen toleranter gewesen, dann könnten wir vielleicht heute auf ein besseres Wissen der Kräutermedizin bzw. Homöophatie zurückgreifen.

In meinen Augen hat die Kirche keine große Existenzberechtigung mehr.
Sie hat soviel Leid gebracht, das ich nicht wirklich nachvollziehen kann, warum sie noch so eine große Zahl Anhänger hat.
Damit will ich jetzt nicht den Glauben in Zweifel ziehen, denn der Mensch bracht etwas an das er glauben kann. Sonst gäbe es vermutlich keine Hoffnung mehr. Aber ich kann das verurteilen, was Prister, Pfarrer und andere Würdenträger der Kirche im Namen Gottes für Unheil über die Menschen gebracht haben.

Was mich allerdings sehr verwundert hat, war die Art und Weise wie hier über den Inhalt der Bücher diskutiert wird. Ich dachte immer, das lesen Spass machen muss und nicht dass man hinter jedem Autor herrecherchieren muss. Aber vielleicht sehe ich die ganze Sache mal wider viel zu übertrieben. Also nicht dass ihr euch gleich angegriffen fühlt.

Ihr hört euch nur alle an wie Experten wogegen ich mir vorkomme als gehöre ich zu einer der Randgruppen, die irgendwo beschrieben wurden.

LG
Mystif
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 12/05/05 12:14 PM
Quote
Was mich allerdings sehr verwundert hat, war die Art und Weise wie hier über den Inhalt der Bücher diskutiert wird. Ich dachte immer, das lesen Spass machen muss und nicht dass man hinter jedem Autor herrecherchieren muss. Aber vielleicht sehe ich die ganze Sache mal wider viel zu übertrieben. Also nicht dass ihr euch gleich angegriffen fühlt.

Ich würde sagen, es kommt auf das Buch an. Wenn ich einen Sci-Fi-Roman lese, der auch wirklich Spaß macht, dann ist das was andere als wenn ich Ratzingers Biographie lese. Die würde mir nicht Spaß machen und dafür wäre sie meiner Meinung nach auch nicht gedacht.
Posted By: Mystif Re: Bücherecke - 25/05/05 11:00 AM
Habe am Wochenende einen Bericht über das Buch "Sakrileg" gesehen, den habe ich mir aber auch nur angesehen, weil ich hier so viel gelesen habe darüber.
Allerdings haben sie in diesem Bericht alles abgetan, was in dem Buch dargelegt wird. Für meinen Geschmack etwas zu übertrieben.
Na ja, auf jeden Fall bin ich jetzt sehr sehr neugierig und werde mir dieses Buch auch mal zu gemüte führen. Jetzt kann ich auch die Sache mit den Recherchen nachvollziehen.

Obwohl ich bezweifle, das diesbezüglich jemals die Wahrheit ans Licht kommen wird.

LG
Mystif
Posted By: Marian Re: Bücherecke - 25/05/05 12:11 PM
Das Buch "Sakrileg" oder besser "The Da Vinci Code" ist wirklich nicht übel, wenn man von vornherein weiß, daß der Autor eine Menge Fiktion sorglos mit hineinmixt, allerdings war die reißerische Reportage eher mäßig recherchiert.
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 25/05/05 01:10 PM
Ich würde ja eher sagen er mischt sorglos etwas Realität in seine Fiktion. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Aber davon abgesehen fand ich das Buch nicht wegen seinem Inhalt schlecht, sondern weil es einfach langweilig und schlecht geschrieben ist.
Die Reportage habe ich nach fünf Minuten ausgemacht - das war ja wohl nur Effekthascherei.
Posted By: Mystif Re: Bücherecke - 25/05/05 06:02 PM
Stimmt, reißerisch angekündigt wurde diese Reportage schon und ich hatte mich schon auf eine Fülle von Informationen gefreut.
Aber leider war es relativ enttäuschend. Zumindest weiß ich jetzt worum es in diesem Buch geht und das hat mich neugierig gemacht.
Ich mag solche Geschichten, ob wahr oder erfunden. Das Buch "Des Teufels Kardinal" habe ich auch verschlungen und das war mit Sicherheit nur Fiktion.

Aber die Reportage kam mir so vor, als wollte man mit aller Gewalt alles wiederlegen bzw. ins lächerliche ziehen, damit ja keiner auf die Idee kommen kann auch nur im entferntesten etwas von dem zu glauben, was da in diesem Buch steht.

Was mich zu der Überlegung führt, das dieser Autor in mancher Hinsicht schon näher an die Realität herangekommen ist, als es der Kirche vielleicht lieb war.
Denn warum sonst der Aufwand???

Aber ich kann mich auch irren.

LG
Mystif
Posted By: Marian Re: Bücherecke - 26/05/05 07:57 PM
Quote

Aber davon abgesehen fand ich das Buch nicht wegen seinem Inhalt schlecht, sondern weil es einfach langweilig und schlecht geschrieben ist.


Ehrlich? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />
Mea culpa, ich gebe zu, daß ich nur das Hörspiel zum Buch konsumiert habe. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/shame.gif" alt="" /> Vermutlich haben sie das Buch dort auf das Wesentliche zusammengestrichen.

Thematisch sehr ähnlich und meiner Meinung nach besser ist übrigens ASSASSINI.
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 26/05/05 10:06 PM
Oder "Die Wächter des Kreuzes".
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 27/05/05 01:41 PM
Quote
Ehrlich? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />

Ja, denn als ich das Buch gelesen habe, hatte ich mit der Kirche seit vielen Jahren überhaupt nichts zu tun gehabt. Ich bin nicht mal gefirmt.
Ich hatte dem Inhalt durchaus die Möglichkeit eingeräumt, den Tatsachen zu entsprechen.
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 27/05/05 02:58 PM
Ich warte lieber auf den Film mit Tom Hanks, Audrey Tautou, Jean Reno, Alfred Molina, Sir Ian McKellen und Paul Bettany ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 28/05/05 12:24 PM
Ehrlich gesagt freue ich mich auch schon auf den Film. Man muss ja sagen, dass die Story wirklich nett ist (wenn auch nicht wirklich soooooo fantastisch, wie jeder tut) aber Herr Brown ist nicht wirklich so ein toller Schreiberling.

Und irgendwie hat er immer so geschrieben, als hätte er schon einen Film im Kopf...
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 19/06/05 11:12 AM
Marcus Hammerschmitt: PolyPlay

Was mache ich, wenn ich durch die Bücherei gehe, und mir ein Buch auffällt, das den Namen der Legendären DDR-Spielkonsole trägt? Zugreifen natürlich.
Im Jahr 2000 wird der VoPo Rüdiger Kramer zu einem Mord gerufen. Ermordet wurde ein Jugendlicher, vor dem Polyplayautomaten, vor dem er den Großteil seiner Freizeit verbrachte. VoPo deswegen, weil sich hier die BRD nicht von einer Wirtschaftskrise ein den 80ern erholte, während man in der DDR ein revolutionäres Verfahren zur Energiegewinnung erfand, das dieser einer ungeahnten Aufstieg einbrachte, was zur Wiedervereinigung 1990 mit umgekehrten Vorzeichen führte.
Kramer merkt recht schnell, daß der Fall nicht so einfach ist, daß die Stasi darin verwickelt hat, und daß es mit dem Geheimnis des Polyplay, das den Jungen dazu brachte, es Tag und Nacht zu spielen (die Legende, daß man sich beim Polyplay noch ein zusätzliches Spiel freispielen kann, gibt es wirklich), durchaus was auf sich hat.

Auch Wenn es kein Meisterwerk ist, ein ganz nettes Buch, angereichert mit ein paar Seitenhieben auf unsere Realität, das man mal so nebenbei lesen kann, würde ich sagen.
Posted By: Mystif Re: Bücherecke - 19/06/05 06:31 PM
Hat von euch vielleicht schon mal die John-Grisham-Bücher gelesen???
Also "Die Akte", "Das Urteil", "Die Firma" etc???

Ich finde die Bücher ganz gut. Habe sie auch alles gelesen, bis auf seine letzten drei Veröffentlichungen. Auf jeden Fall besser als die Verfilmungen.
Ganz besonders enttäuscht war ich von der Verfilmung "Die Firma", denn der Film hatte ein komplett anderes Ende.

Was haltet ihr von diesen Büchern???
Posted By: Demetaris Re: Bücherecke - 20/06/05 07:33 PM
Ich habe alle hier und alle gelesen. War auch immer fasziniert, liest sich unglaublich schnell und spannend durch die Geschichten. Aber in den letzten Jahren muss der Mann wohl einen Ghostwriter haben oder keine Lust mehr. Bedauerlicher Weise habe ich mir als letztes Buch von ihm "Die Farm" gekauft und natürlich leinengebunden. Aber schon nach zehn Seiten war da nicht mehr viel vom "alten" Grisham zu spüren. Einfach furchtbar. Ich habe vor kurzem gesehen, dass wieder ein neuer Band auf dem Markt ist. Aber da warte ich bestimmt ab, bis es als Taschenbuch erscheint.

Und die Filme? Tja, wie das so mit Literaturverfilmungen ist. Die einen gelingen, die anderen nicht. Ich hatte nur gehofft, dass sie bei der Verfilmung "Die Kammer" Sean Connery besetzen, aber Gene Hackman war auch spitze.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 20/06/05 10:09 PM
Ich frage mich immer, wie jemand "Gene Hackman" heißen kann ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />
Posted By: Namara Re: Bücherecke - 21/06/05 10:21 AM
Kennt einer von Euch einen wirklich guten Vampierroman. Ich hätte mal wieder Lust etwas in diese Richtung zu lesen.
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 21/06/05 10:29 AM
Auf jeden Fall NICHT Bram Stoker's Dracula... denn das ist meiner Meinung nach einer der überschätztesten Klassiker der jüngeren Geschichte (was die literarische Qualität angeht, nicht was die Geschichte und die Wirkung des Romans betrifft natürlich). <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" />
Posted By: Namara Re: Bücherecke - 21/06/05 10:34 AM
Das Werk war mein erster Vampierroman. Ich fand es unheimlich zäh zu lesen. Die Gestalt des Vampiers konnte mich dennoch bis heute fesseln.
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 21/06/05 10:49 AM
Wie ist eigentlich Hohlbeins Saga vom Unsterblichen?

Naja, was Vampirgecshichten angeht, so scheint Anne Rice ziemlich berühmt zu sein. Ich kann ihren Schund allerdings nicht lesen. Ich finde die richtig mies.
Posted By: Namara Re: Bücherecke - 21/06/05 11:07 AM
Hohlbeins Saga vom Unsterblichen:

Die Saga ist zäh wie ein hundert Jahre alter Hammel und obwohl es in jedem Band um die gleichen Personen geht wird in jedem Band die "Vergangenheit" und der "Charakter" anders dargestellt, so das man total die Orientierung verliert.

Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 22/06/05 11:51 AM
Endlich!

Heute kam endlich das Paket von Amazon mit meiner Vorbestellung. Ein Buch, auf das ich gewartet habe, wie auf kein anderes seit Tad Williams "Otherland":

Dan Simmons "OLYMPOS"

Natürlich ist das jetzt die englische Ausgabe, da die Deutsche wohl noch ein Weilchen auf sich warten lassen wird.
"Olympos" ist hierbei die Fortsetzung von seinem Meisterwerk "Ilium", das es mir nach Hyperion und Endymion sehr angetan hatte.

Selbstverständlich habe ich "Olympos" noch nicht gelesen. Aber wenn es nur halb so gut wie "Ilium" ist, werde ich bestens bedient sein!
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 14/07/05 09:57 AM
Hat eigentlich mittlerweile mal jemand was von der "Gezeitenwelt"-Saga von Magus Magellan (= Bernhard Hennen + Hadmar von Wieser + Thomas Finn + Karl-Heinz Witzko) gelesen? Ich habe kürzlich das Prequel "Das Geheimnis der Gezeitenwelt" gelesen, das alle vier Autoren gemeinsam verfasst haben (die regulären Bände stammen jeweils nur von einem Autor) und fand es ziemlich gut, vor allem die Charakterisierung der Hauptpersonen, die nicht so einfach *gut* und *böse* zuzuordnen sind.
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 20/07/05 12:48 PM
DER ALTE MANN UND MR. SMITH von Sir Peter Ustinov:
In seinem vielleicht bekanntesten Roman erzählt der zu Lebzeiten bekennende Atheist Sir Peter Ustinov, wie Gott (der alte Mann) und Satan (Mr. Smith) gemeinsam wieder die Erde besuchen, um herauszufinden, wie es denn mit der Menschheit so steht und ob Gott und Satan überhaupt noch von den Menschen gebraucht werden.
Dummerweise werden sie gleich zu Beginn wegen Geldfälschens verhaftet und nach ihrem Verschwinden aus der Gefängniszelle vom FBI - das sie für russische Spione hält - über den halben Globus hinweg verfolgt ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Die beiden machen in den USA, in Großbritannien, Rußland, Israel, China und Indien viele ernüchternde Erfahrungen, aber auch einige erfreuliche.
Natürlich dient die Handlung Sir Peter Ustinov vor allem als Vorwand für philosophische, hintersinnige, aber auch sehr unterhaltsame Betrachtungen unserer heutigen Welt (auch wenn das Buch bereits 1990 geschrieben wurde). Wie gewohnt besticht Ustinov mit seinem guten Auge für Details und seiner Fähigkeit, ganze Völker in wenigen amüsanten Worten treffend zu beschreiben.
Manche kritisieren allerdings, daß seine Betrachtungen manchmal etwas sehr belehrend wirken, was man auch nicht völlig von der Hand weisen kann.
Dennoch ist "Der alte Mann und Mr. Smith" ist ein sehr gelungenes Buch, das zugleich den Leser zugleich unterhält und fordert.
Note 2.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 20/07/05 02:02 PM
Du liest das jetzt erst ? Ich empfehle das schon seit Jahren ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 20/07/05 05:08 PM
Aber nicht mir! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Ernsthaft: Ich kann mich nicht erinnern, daß du das Buch hier schon mal empfohlen hättest. Aber da ich ja großer Ustinov-Fan bin, war es früher oder später sowieso dran ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 21/07/05 07:59 PM
Malachi Martin: Windswept House

Erst mal ein bißchen was zum Hintergrund. Malachi Martin war ein Jesuit, relativ weit oben im Vatikan, Berater von Johannes XXIII, und auch danach für heikle Aufträge gefragt. Allerdings war er immer weniger mit dem neuen Kurs der Kirche nach dem 2. Vatikanum einverstanden, wurde schließlich von Paul VI auf eigenen Wunsch von seinen Ordensgelübden entbunden und verlegte sich aufs Romanschreiben. Ähnlich wie Dan Brown behaptete auch er, daß 80% des Inhalts seiner Romane wahr sein. Und mit Brown kann man ihn gewissermaßen durchaus vergleichen, nur schreibt Martin eben von der komplett anderen Seite. Bei ihm ist der Papst ohne Zweifel der Stellvertreter Christi, und die Kirche ständig unter Attacke von den Schergen Satans.

Aber zum Inhalt. Ein amerikanischer Priester kommt in die Dienste des Vatikan und entdeckt dabei eine Verschwörung, die das Ziel hat, den Papst (klar zu erkennen als JPII) abzusetzen, und durch einen mehr an die moderne Zeit angepaßten Kandidaten zu ersetzen. Und da beginnt auch schon das Problem. Satanisten, die ohne Probleme Menschenopfer darbringen, haben offensichtlich ein Problem damit, den Papst umzubringen, und denken sich deswegen allerlei Quatsch aus, um ihn zum Rücktritt zu bringen. Aha.
Der ganze Roman hat keinen klar strukturierten Plot, dafür wird die Verschwörung auf hunderten von Seiten aus allem möglichen Perspektiven ausgewalzt. Eine Unmenge an Protagonisten taumelt sich durch die Handlung. Spannung kommt keine auf, weil der Leser immer erst ellenlang aus der Perspektive der Verschörer über all ihre Machenschaften informiert wird, bevor sie dann entdeckt werden. Sehr sinnvoll. Aus den sympathischen Figuren, die es durchaus gibt, schlägt der Autor kein Kapital, sondern breitet lieber auf hunderten von Seiten elend langweilige Gespräche zwischen unsympathischen Kardinälen und EU-Kommissaren aus, die natürlich alle Freimaurer sind. Erst wenn man sich durch 400 Seiten, die hauptsächlich aus belanglosem Gelaber bestehen, hindurchgequält hat, wird er mit einem einigermaßen spannenden Finale entlohnt.

Wie viel Wahrheit, die der Autor für sich in Anspruch nahm, wirklich darin steckt, kann ich natürlich nicht beurteilen. Das einzige, was einen nachdenklich stimmt, ist, daß in diesem Buch von 1996 die systematische Verschleierung von Kindesmißbrauch in den amerikanischen Diözesen, die in den letzten Jahren ans Licht gekommen sind, en detail beschrieben werden.

Ich erinnere mich, Dan Brown mit einer "klaren Nicht-Empfehlung" bedacht zu haben. Denkt euch irgendwas aus, was ausdrückt, daß ich dieses Buch noch weit weniger empfehle.
Posted By: Tutamun Re: Bücherecke - 24/07/05 11:25 AM
Wurden hier schon genannt... aber aktuell meine zwei lieblinge:
George R.R. Martin: "Das Lied von Eis und Feuer" (wann kommt der 7.te Band?)
Tad Williams: "Otherland" (wühle gerade im zweiten Band)
Posted By: Stone Re: Bücherecke - 24/07/05 11:29 AM
[color:"orange"] Tad Williams: "Otherland" (wühle gerade im zweiten Band)
[/color]

Dann viel spass weiterhin, die Bücher sind einfach klasse. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 30/07/05 07:15 AM
J.K. Rowling: Harry Potter and the Half-Blood Prince (spoilerfrei)

War ja klar, so lange konnte es ja nicht gehen, bis ich es lese. Vorgestern Abend gekauft, gestern abend fertig gelesen, zumindest der Reinzieheffekt ist also der übliche. Ich war diesmal gar nicht so wild drauf, aber nach ein paar Seiten ist das vergessen.
Handlungsmäßig fand ich das Buch (im Vergleich zu Band 2-4) eher schwach. Wie auch schon im letzten Band fehlt eine den Band zusammenhaltende Handlung, die Konzentration liegt auf den Ereignissen im großen und ganzen. Mir fehlt das ein wenig, denn gerade die äußerst gekonnte Verquickung der abgeschlossenen Handlung innerhalb eines Buches mit den Gesamtereignissen war für mich eine der besten Sachen an den früheren Bänden.
Schreiben kann Rowling so genial wie eh und je, ich würde ein Buch von ihr auch ohne Handlung lesen, nur um ihrer Schreibkunst willen.
Besser als Band 5, nicht so gut wie Band 2-4, aber damit (selbstverständlich) immer noch eine absolut uneingeschränkte Empfehlung. Wobei das sowas von egal ist, da es niemand lesen sollte, der die älteren nicht kennt, und wer das tut, der kann ja selber entscheiden, ob er weiterlesen will.
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 30/07/05 12:16 PM
Mann Flash, Du bist aber ein flinker Leser. Ich bin schon froh, wenn ich am Tag mal so eine Stunde zum Lesen komme, da kommt man nicht immer schnell vorwärts.

Auf den Harry freue ich mich auch schon, der liegt seit ein paar Wochen bei mir auf dem Lesestapel. Ich werde ihn wohl als nächstes anfangen, denn ich habe jetzt endlich OLYMPOS beendet.

Ich kann nur sagen, es ist es Meisterwerk von Dan Simmons! Nicht ohne Grund ist er sowas wie ein Vorbild von mir.

OLYMPOS geht dann auch fast nahtlos nach dem Ende von ILIUM weiter (ein paar Monate sind vergangen). Ich möchte jetzt gar nicht zu viel sagen, denn ich möchte niemandem die Lust an ILIUM verderben aber die Geschichte geht genauso fantastisch weiter, wie ILIUM geendet hat.
Langsam werden verschiedene Fragezeichen, die man beim Lesen in Kauf nehmen muss, aufgelöst (neue kommen dazu).
Am Ende bleiben einige Fragen offen - vielleicht macht Simmons ein weiteres Buch aus diesem Universum - aber des Ende ist sehr befriedigend ohne in Kitsch auszuarten, auch wenn gegen Ende hin sehr viele Zeitsprünge gemacht werden (ich mag Zeitsprünge nicht so).

Ein fantastisches Buch das ich uneingeschränkt empfehlen kann! Lesen!
Posted By: MIB Re: Bücherecke - 30/07/05 10:59 PM
Eine Fortsetzung von Ilium? Ist mir doch glatt durch die Lappen gegangen. Danke für den Tipp <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />.
Posted By: MIB Re: Bücherecke - 11/08/05 12:02 AM
J.K. Rowling: Harry Potter and the Half-Blood Prince (nicht ganz spoilerfrei)

Gute Unterhaltung - ein Harry Potter in gewohnter Qualität, wenn auch einige liebgewonnene Charaktere mMn etwas zu kurz kommen. Das zentrale Thema des Bandes ( <span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'> die "Geheimisse" von Tom Riddle/Lord Voldemort </span> ) ist erzähltechnisch sehr schön aufbereitet. Das Ende: furios und überraschend – für sensible Gemüter eventuell sogar verstörend...
Meine Meinung: <span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'> Eigentlich macht das Ende für mich nur dann einen Sinn, wenn Dumbledore und Snape sich der Waffen von Voldemort bedient haben – Seelensplitting und Täuschung - ein seniler Dumbledore und ein wirklich böser Snape wären einfach zu flach... </span> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 11/08/05 11:34 AM
Nachdem bislang noch niemand auf meinen Beitrag weiter oben geantwortet hat, kennt wohl bislang noch keiner die "Gezeitenwelt". Da ich mittlerweile eineinhalb weitere Bände der Reihe gelesen habe, werde ich jetzt doch mal etwas genauer darauf eingehen.

Erstmal das Grundsätzliche, auch wenn ich es teilweise bereits früher erwähnt habe: Die "Gezeitenwelt" ist ein monunmentales Fantasy-Projekt, das von den vier (teils ehemaligen) "Das Schwarze Auge"-Autoren Bernhard Hennen (war der Initiator), Hadmar von Wieser, Thomas Finn und Karl-Heinz Witzko vorangetrieben wird, unter Mithilfe allerdings zahlreiche Wissenschaftler, die dafür sorgen, daß die Gezeitenwelt so realistisch wie nur irgend möglich beschrieben wird.
Im Zentrum der Geschichte steht ein Meteoriteneinschlag auf der Gezeitenwelt, der u.a. zwei gewaltige Flutwellen und eine kleine Eiszeit nach sich führt und daher sämtliche Kontinente und Zivilisationen erheblich beeinflußt. Auch, weil quasi als Nebenwirkung die Magie wieder auf die Gezeitenwelt zurückzukehren beginnt ...
Die ersten fünf Bände (die mittlerweile alle erschienen sind, allerdings leider erst die ersten drei als Softcover) widmen sich vorrangig der Beschreibung der Ausgangssituation und der unmittelbaren Auswirkungen der Katastrophe auf die verschiedenen Zivilisationen, in den weiteren Bänden sollen die Handlungsfäden dann weitergesponnen und stärker miteinander verknüpft werden.

Begonnen habe ich die Reihe jedoch mit dem Prequel "Das Geheimnis der Gezeitenwelt", das von allen vier Autoren gemeinsam geschrieben wurde und das ich in meinem letzten Beitrag bereits erwähnt hatte. Dieses Prequel spielt ca. 500 Jahre vor den Ereignissen der eigentlichen Reihe, zu einer Zeit, als die Magie und die Existenz von Fabelwesen wie Riesen oder diversen Ungeheuern noch ganz normal ist.

Aber zur "Gezeitenwelt"-Reihe an sich:

DER WAHRTRÄUMER von Bernhard Hennen:

Bernhard Hennen erzählt in seinem 600-Seiten-Werk vier unterschiedliche Erzählstränge, die sich teilweise kreuzen.
Einmal geht es um die junge Walfängerin Alessandra, die von der Kirche als Märtyrerin auserwählt wird, sich ihrem Schicksal jedoch entzieht und deshalb von der Kirche gejagt wird.
Genau genommen vom hochrangigen Priester Francisco, der für Alessandras Transport zum Opferplatz verantwortlich war und sein Versagen ausmerzen will. Das ist der zweite Erzählstrang, in dem sich Francisco allerdings auch noch mit kirchenpolitischen Intrigen und einer mafiösen Verbrecherorganisation auseinandersetzen muß.
Weiter gibt es noch den jungen Schamanen Seruun, der nach dem Tod seines Lehrmeisters seinen Stamm und dessen Herden in neue Weidegründe führen muß, dabei aufgrund seiner mangelnden Erfahrung jedoch auf große Skepsis stößt.
Und schließlich steht der Armeeanführer Joacino da Gona im Blickpunkt, der nach dem Zusammenbruch des Imperiums, dem er dient und dessen Ordnung durch den Meteoriteneinschlag zerstört wurde, versucht, das Chaos zu überwinden und die Reste des Imperiums zusammenzuhalten.

Diese vier Erzählstränge behandelt Bernhard Hennen äußerst geschickt. Sie werden dem Leser nicht etwa quasi auf einen Schlag präsentiert, sondern stattdessen langsam, nach und nach eingeführt. Zuerst geht es primär um Alessandra, während vorsichtig Francisco eingeführt wird. Dann ist Francisco die Hauptperson, Alessandra verschwindet eine Zeitlang fast völlig und gleichzeitig wird mit Seruun bereits der nächste Erzählstrang eingeführt.
Dieses behutsame Vorgehen führt dazu, daß der Leser nicht überfordert oder schlicht verärgert wird, weil ständig zwischen den verschiedenen Handlungen gesprungen wird. Auch die Cliffhanger sind relativ spärlich gesetzt und behalten damit ihre Wirkung bei.
Erfreulicherweise sind zudem alle vier Handlungsstränge sehr interessant, zumindest für mich gab es eigentlich keinen, bei dem ich mir dachte: "Och, schon wieder DAS. Hoffentlich springt der Autor bald wieder zum nächsten Strang!"
Die Geschichten, die Hennen erzählt, sind spannend, unterhaltsam, manchmal sogar amüsant - eine sehr gute Mischung!
Das einzige, was mich etwas stört und zwar auch insgesamt bei der "Gezeitenwelt": Die Anlehnungen an irdische Verhältnisse sind mir ein wenig zu stark. Gerade bei einer komplett neuen Fantasy-Welt hätte ich mir weniger davon gewünscht.
Stattdessen sind bei "Der Wahrträumer" die Anspielungen an Spanien und Italien unübersehbar (nicht nur, was die Namen betrifft) und beim zweiten Teil "Himmlisches Feuer" steht dann ein deutlich an China gemahnendes "Reich der Tugend" im Mittelpunkt.
Aber das ist natürlich nur ein marginaler Kritikpunkt, insgesamt hat mir Hennens "Der Wahrträumer" sehr gut gefallen und ich gebe ihm die Note 1-.
Mit "Himmlisches Feuer" von Hadmar von Wieser bin ich auch bald durch, dann folgt die nächste Rezension - mangels Einführung sicherlich etwas kürzer ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Rei Der Tod und das Mädchen - 11/08/05 11:36 AM
Ab sofort kann man den ersten Band vom Comic "Der Tod und das Mädchen" vorbestellen. www.cartoontomb.de <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Der Preis beträgt pro Stück 12 Euro bzw. 22 Sfr.
Posted By: Flash Re: Der Tod und das Mädchen - 11/08/05 09:27 PM
Gibt es eigentlich einen Grund, Ralf, daß Du Filme von 1-10, Bücher jedoch mit Schulnoten bewertest? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />
Posted By: Ralf Re: Der Tod und das Mädchen - 12/08/05 12:59 PM
Ja, bei Filmen habe ich mich dem System der Internet Movie Database (IMDB) angepaßt, wo man als User jeden Film eben mit 1 bis 10 Punkten bewerten kann. Um mir selber das ständige Umrechnen von Schulnoten hier im Forum zu Punkten bei der IMDB zu ersparen, bin ich irgendwann auch hier auf die Punkte umgestiegen. Allerdings habe ich später zusätzlich noch halbe Punkte eingeführt ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Diese halben Punkte sind für mich auch deshalb hilfreich, weil ich mich selbst im Bereich "Filme" als wesentlich kompetenter betrachte als im Bereich "Bücher". Deshalb bewerte ich letztere überwiegend subjektiv (und damit sozusagen ungenauer, da reichen Schulnoten aus), während ich bei Filmrezensionen versuche, möglichst objektiv zu bleiben. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Posted By: elgi Re: Der Tod und das Mädchen - 12/08/05 01:10 PM
Quote
Diese halben Punkte sind für mich auch deshalb hilfreich, weil ich mich selbst im Bereich "Filme" als wesentlich kompetenter betrachte als im Bereich "Bücher".

Wenn wir es nun schaffen, diese Kompetenz auch in den Bereich der Fernsehsendungen insbesondere der Sci-Fi-Serien zu retten, könnte das alles sogar noch was werden. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Patarival Re: Der Tod und das Mädchen - 12/08/05 02:08 PM
Na, wo Du recht hast, Ralf, hast Du recht! Du bist äusserst kompetent, wenn es um Filme geht (während ich dort ja auch meist subjektiv werte).
Ich auf jeden Fall, kann wirklich 100% nach Deinen Filmbewertungen gehen - etwas, das noch kein anderer geschafft hat.

Ich hoffe wirklich, dass Dich endlich mal eine grosse Zeitung oder Zeitschrift entdeckt, damit endlich jemand kompetent Filme "reviewed".


Meine Bücherbewertungen sind übrigens auch recht subjektiv (obwohl ich ja eigentlich vom Fach wäre). Wie die folgende:

DIE STUMME BRUDERSCHAFT von Julia Navarro

Ich dachte mir, nachdem im Moment ja so ein Faible für "Sakrileg"-artige Bücher zu bestehen scheint (und ehrlich gesagt mein eigenes Musical auch in jene Kerbe schlägt, obwohl meine Story schon 10 Jahre alt ist), ich probier mal aus, was die Konkurrenz so treibt.

Auf dem Cover des Buches war ein Abbild des umstrittenen Grabtuches und darum geht es dann auch in diesem Buch (obwohl eigentlich alle Mysterien darum bereits gelöst sind - es ist nicht von Jesus).
Nun, ehrlich gesagt weiss ich nicht, wie das Buch endet (vielleicht kommen die Protagonisten ja auf die gleiche Lösung), denn es ist wirklich schlecht geschrieben.

Das beginnt mit den "Rückblenden", die in der Zeit von (und manchmal sogar mit) Jesus spielen. Mussten die sein? Sie sind langweilig und - soweit ich kam - zu nichts nütze. Die eigentlich ganz interessante Handlung wird aufs Gröbste unterbrochen!

Dann der Schreibstil: vielleicht ist das einfach der italienische Stil zu schreiben aber Passagen wie: "Er setzte sich an den Schreibtisch und rief bei seinem Kollegen an. Dann rief er seine Frau. Nachdem er ihr alles gesgat hatte, rief er die Museumkuratorin an. Jetzt wusste er, was er zu tun hatte."
Huh? Was soll das? Meistens kommt nach so einer Stelle sogar noch ein unsäglicher Wechsel zu einer Rückblende!

Dann hat es oft seitenweise Dialog, der nie unterbrochen wird. Wenn man nicht aufpasst, weiss man plötzlich nicht mehr, wer was sagt. Und dann auch: Sie reden nur. Ein Dialog läuft ab der durch keinerlei Aktionen aufgelockert wird.
Das ist Schulniveau!

Frau Navarro kann es nämlich besser! Und zwar im selben Buch hat sie wunderbar geschriebene Passagen!
Und dabei wäre die Story, die mit dem Tod eines Mönches ohne Zunge beginnt, nicht einmal so uninteressant!
Vielleicht schaffe ich es, mich noch einmal zu motivieren und das Buch fertig zu lesen. Aber mit meiner wenigen Freizeit lese ich lieber Bücher, die mir wirklich Spass machen.

Schade!
Posted By: Ralf Re: Der Tod und das Mädchen - 12/08/05 02:30 PM
Elgi: Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, daß du ein penetranter Nervtöter bist? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />

Pat: Tja, ich bezweifle ehrlich gesagt, daß allzu viele Redakteure oder sonstige Mitarbeiter von Filmmagazinen in dieses Forum schauen ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Allerdings habe ich ehrlich gesagt vor, meine Diplomarbeit - die sich ja auch mit Filmen befaßt - einfach mal versuchsweise an ein paar Verlage zu schicken (zumindest, falls ich eine gute Note darauf bekomme). Bei der Recherche dafür fiel mir nämlich auf, daß es unglaublich viele (film)wissenschaftliche Bücher über Filme gibt, von denen viele IMHO qualitätsmäßig (v.a., was den Schreibstil betrifft) nicht allzu schwer zu toppen wären.
Die meisten Wissenschaftler sind nunmal nicht automatisch begabte Autoren ...
Posted By: AlrikFassbauer Re: Der Tod und das Mädchen - 12/08/05 03:09 PM
Terry Pratchett macht sich Spaß aus...inkwink.gif" alt="" />
Posted By: elgi Re: Der Tod und das Mädchen - 12/08/05 03:41 PM
Quote
Elgi: Hat dir eigentlich schon mal jemand gesagt, daß du ein penetranter Nervtöter bist? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />

Nicht in dieser Form, die du gewählt hast, aber in mannigfaltigen anderen Formen... ob das wohl an mir liegt? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> Ich kann es mir nicht vorstellen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: elgi Re: Der Tod und das Mädchen - 12/08/05 07:00 PM
Was ich vergessen habe:

Ralf:
Quote
Allerdings habe ich ehrlich gesagt vor, meine Diplomarbeit - die sich ja auch mit Filmen befaßt - einfach mal versuchsweise an ein paar Verlage zu schicken (zumindest, falls ich eine gute Note darauf bekomme).

Um was gehts denn genau in deiner Arbeit? Und ich hoffe doch, daß wir dann mal einen Blick reinwerfen können, wenn es denn schon ein interessantes Thema ist. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Posted By: Ralf Re: Der Tod und das Mädchen - 13/08/05 09:42 AM
Nun, den Preis dafür, Elgi, müßtest gerade DU dir in etwa denken können ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Außerdem ist das Thema naturgemäß ziemlich speziell und dürfte daher für die meisten hier eher uninteressant sein:
"Die Darstellung des Krieges im amerikanischen Film als Indikator für den gesellschaftlichen Wandel (seit 1960)"

Fallbeispiele sind u.a. "M.A.S.H." (eindeutige Kritik am Vietnam-Krieg, während er noch andauerte und damit Ausdruck der Haltung eines Großteils der Bevölkerung), "Taxi Driver" (der erste Hollywood-Film, der die Behandlung der Vietnam-Veteranen in der amerikanischen Gesellschaft thematisierte - in der Tat schreiben es viele Historiker gar Hollywood und Filmen wie "Die durch die Hölle gehen" oder "Apocalypse Now" zu, daß Ende der 70er Jahre in der amerikanischen Gesellschaft überhaupt eine öffentliche Aufarbeitung des zuvor jahrelang totgeschwiegenen Vietnam-Desasters stattfand), die "Rambo"-Reihe (als Spiegelbild der Reagan-Ära, wobei das natürlich v.a. auf den zweiten und den dritten Teil zutrifft) oder "Three Kings" (Popcorn-Ästhetik gepaart mit Kapitalismuskritik) und viele mehr. Insgesamt genau 100 Seiten. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Meiner Erfahrung nach müßte ich damit einer von ganz wenigen Studenten sein, denen das Schreiben ihrer Diplomarbeit richtig Spaß gemacht hat ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
(auch wenn es am Ende etwas stressig wurde)
Posted By: elgi Re: Der Tod und das Mädchen - 13/08/05 10:24 AM
Dann stell das Ding mal online, damit wir auch etwas vom Glanze deines Verstandes haben. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

(Allerdings habe ich momentan eh keine Zeit zum Lesen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />)
Posted By: Ragon_der_Magier Re: Der Tod und das Mädchen - 13/08/05 12:59 PM
Da hast Du wohl nicht ganz `zugelesen´, elgi, hmm?! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />


Quote
Nun, den Preis dafür, Elgi, müßtest gerade DU dir in etwa denken können ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


Hihi, spitze, Ralf ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Das war die perfekte Replik - ansatzlos und trocken abgezogen... der dürfte gesessen haben ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


Ansonsten wär´ ich auch brennend daran interessiert, einen Blick auf Dein `Pamphlet´ zu erhaschen ! (ich hoffe doch, das für elgi war nur ein `Spezialpreis´ ?! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> )

Das Thema hört sich jedenfalls mehr als reizvoll an. Kontrovers, kritisch und mit einem nicht unwesentlichen Aktualitätsbezug. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Jaja, "im Wandel der Zeit", das erinnert mich an meine Facharbeit weiland, das hatte auch sowas ähnliches... [Linked Image]


Gruß,
Ragon
Posted By: Flash Re: Der Tod und das Mädchen - 13/08/05 04:05 PM
Peter Lancester: Das blaue Portal (Die Chroniken der Anderwelten 1)

Peter Lancester heißt eigentlich Peter Dobrovka, und ist der, der damals Schiene&Straße programmiert hat, und seit dessen verfrühter Veröffentlichung gegen Ubisoft prozessiert. Das nur am Rande, aber wieso sich jemand der eine eindeutig deutsche Fantasy schreibt, ein englisches Pseudonym zulegt, ist mir unverständlich. Da ich lieber Origingale lese, bin ich hin und wieder ganz froh auch mal ein deutsches Buch zu lesen, wieso also so tun, als sei es eine Übersetzung, die ja meistens nicht viel taugen?

Zum Inhalt: In einer Burg in Hessen, die noch von der Origiginalfamilie von Grauenfels bewohnt wird, tauchen im Keller eines Tages kleine, sprechende Pferde auf. Hört sich im ersten Moment ziemlich nach Kinderbuch an, ist es aber nicht. Relativ schnell wird klar, daß sich unter einer bisher verborgenen, verdammt tiefen Treppe im Keller ein Portal in eine andere Welt befindet, in der die sprechenden Pferde von Menschen als Sklaven gehalten werden.
Parallel dazu beginnt eine andere Handlung, die im Mittelalter spielt, als die Existenz jenes Portals zum letzten Mal bekannt war. Anfangs ist die Sache mit der Parallelhandlung ziemlich gelungen, weil sie oftmals die Hintergründe erläutert, oder einem auch mal erlaubt, Schlüsse auf die Geschehnisse in der Gegenwart im Vorhinein zu ziehen. Später verfällt der Autor jedoch der unsäglichen Schauplatz-wechsle-dich Seuche, der schon mancher Fantasyautor zum Opfer fiel, und springt teilweise halbseitenweise zwischen Gegenwart und Mittelalter hin und her, was den Lesefluß erschwert und das Versinken in eine andere Welt gekonnt verhindert.
Schneller als man denkt, und bevor etwas wirklich Wichtiges passiert, ist das Buch dann auch schon wieder zu Ende, im Grunde genommen ist es wohl (als Band 1 von 5) nicht viel mehr als eine Einleitung. Das halte ich aber nicht für negativ, mir jedenfalls ist es lieber, die Protagonisten handeln logisch und vorsichtig, als daß ein Autor dem Vorantreiben der Handlung die Glaubwürdigkeit seiner Welt opfert.
Sprachlich habe ich absolut nichts auszusetzen, die Leistung ist nicht wirklich herausragend, aber besser als 90% dessen, was einem im Fantasybereich als Übersetzung aus dem Englischen von deutschen Verlagen zugemutet wird. Die andere Zumutung die einem hier glücklicherweise erspart bleibt, ist die der neuen Rechtschreibung.
Erfreut haben mich die kurzen mittelhochdeutschen Einlagen, und daß der Autor seine Hausaufgaben zumindest bei den äußeren historischen Fakten der Mittelalterabschnitte gemacht hat, auch wenn er einige Klischees nur allzu bereitwillig bedient. Wo die erläuternden Fußnoten bei mittelhochdeutschen oder lateinischen Sätzen durchaus noch angebracht sein mögen, fand ich sie bei einigen Fremdwörtern eher befremdlich.

Alles in allem durchaus lesenswert, ein engültiges Urteil steht jedoch aus, bis ich den Rest gelesen habe, was ich wohl tun werde.
Posted By: Ralf Re: Der Tod und das Mädchen - 14/08/05 11:19 AM
HIMMLISCHES FEUER von Hadmar von Wieser (2. Band der "Gezeitenwelt"):

Um überhaupt etwas über das Buch schreiben zu können, sind leichte Spoiler leider unvermeidlich - allerdings sind die auch nicht größer als die Inhaltsbeschreibung auf dem Buchrücken - dennoch, ihr seid gewarnt!

Der junge Dieb Strolch hat sich in seiner tristen Heimatstadt Maganta als blinder Passagier auf ein fremdes Schiff geschmuggelt, das in das legendäre Reich Serkan Katau (das sehr an das alte China erinnert) fährt. Dummerweise wurde er erwischt und am Ziel der Reise als Sklave versteigert.
In Serkan Katau, dem "Reich der Tugend", wurde der junge Kaiser von seinem intriganten Berater überzeugt, die leibhaftigen Blauen Götter des Reiches anzugreifen, um somit Unsterblichkeit zu erlangen. Mitten in der Schlacht trifft der Meteorit auf die Gezeitenwelt und beeinflußt den Ausgang des Kampfes erheblich.
Strolch konnte mittlerweile fliehen und findet am Rande des Schlachtfeldes eine riesige Hand. Wie sich herausstellt, wurde die einem der Blauen Götter in der Schlacht abgeschlagen. Dieser sechsarmige Gott verfolgt und findet Strolch, der sich nur damit aus der Situation retten kann, daß er dem Gott verspricht, ihn um die halbe Welt zu einem Orakel zu führen, das ihm verraten kann, wie die abgeschlagene Hand wieder anwachsen kann ...

Während Bernhard Hennen im 1. Band "Der Wahrträumer" vier unterschiedliche Geschichten erzählt hat (auch wenn diese sich teilweise überschnitten haben), präsentiert Hadmar von Wieser in "Himmlisches Feuer" im Grunde genommen nur einen Handlungsstrang, der allerdings aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird.
Gegen Ende des Buches trifft man zudem auch auf einige Bekannte aus "Der Wahrträumer".
Schon zu DSA-Zeiten war Hadmar von Wieser berühmt-berüchtigt (und umstritten) für seinen Hang zu bombastischen Geschichten. In der "Gezeitenwelt" kann er sich diesbezüglich nach Lust und Laune austoben und das tut er auch mit sichtlicher Freude. Ich persönlich finde Bernhard Hennens Schreibstil besser und halte ihn schlicht und ergreifend für den handwerklich besseren Autor.
Allerdings sind auch von Wiesers Bücher unterhaltsam zu lesen und "Himmlisches Feuer" ist IMHO sein bislang bestes. Denn er zeigt hier, daß er bei allem Gigantismus doch nicht vergessen hat, wie mächtig auch die kleinen, unscheinbaren Dinge in einer Geschichte sind. Und so mußte ich mit einiger Überraschung feststellen, daß mich die Story von "Himmlisches Feuer" tatsächlich tiefer im Inneren berührt hat als Hennens "Der Wahrträumer".
"Himmlisches Feuer" ist nicht so raffiniert wie "Der Wahrträumer" und IMHO auch nicht so spannend. Außerdem muß ich zugeben, daß ich bei Hadmar von Wieser schon immer gelegentlich Probleme hatte, das, was er in seinen Büchern beschreibt, vor meinem inneren Auge lebendig werden zu lassen. Das kommt auch hier leider gelegentlich vor.
Zum Glück aber nicht allzu häufig und dafür ist "Himmlisches Feuer" sehr amüsant und flüssig zu lesen und erreicht, wie beschrieben, eine erstaunliche emotionale Tiefe.
Insgesamt ein unterhaltsames Lesevergnügen und eine gelungene Fortsetzung der "Gezeitenwelt". Note 2.

P.S.: Ich wollte auch noch erwähnen, daß die Bücher der "Gezeitenwelt" mit etlichen schönen Illustrationen der bekannten DSA-Zeichnerin Caryad versehen sind. Diese Wiederbelebung einer alten Buch-Tradition finde ich sehr lobenswert. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Posted By: Darkmuver Re: Der Tod und das Mädchen - 15/08/05 05:56 PM
R.A. SALVATORE: Echo der vierten Magie, erste Chronik von Ynis Aielle

Der Garant für Abenteuer-Fantasy auf höchstem Niveau

1 Echo der vierten Magie
2 Im Wald von Avalon
3 Bollwerk der Dunkelheit

1 Von unbekannten Kräften in die Tiefe gezogen,
sinkt Commander Mitchells Forschungs-U-Boot auf
den Meeresgrund und landet auf einer
geheimnisvollen Insel.
Im Spannungsfeld zwischen den Bewohnern -
Mutanten, Elfen und Zauberern - probt
die Mannschaft das Überleben und gerät in eine
blutige Entscheidungsschlacht zwischen den
Machtigen der düsteren Unterwelt.

R.A. SALVATORE: Im Wald von Avalon, zweite Chronik von Ynis Aielle

Der Garant für Abenteuer-Fantasy auf höchstem Niveau

1 Echo der vierten Magie
2 Im Wald von Avalon
3 Bollwerk der Dunkelheit

2 Frieden herrscht auf Ynis Ailelle, seit der schwarze
Hexer bezwungen wurde. Im Wald von
Avalon feiert Rhiannon, Tochter der Zauberin
Brielle, ihren zwanzigsten Geburtstag.
Schweren Herzens entlässt die Mutter sie auf
eine Reise in ferne Länder.

Da gewinnt der Hexer seine Kräfte zurück und
schickt ein Heer echsenhafter Talons, um grausame
Rache für die erlittene Schmach zu nehmen.
Wenn es den Zauberinnen nicht gelingt,
die Unholde zu bannen, ist Ynis Aielle für
immer verloren...

R.A. SALVATORE: Bollwrek der Dunkelheit, dritte Chronik von Ynis Aielle

Der Garant für Abenteuer-Fantasy auf höchstem Niveau

1 Echo der vierten Magie
2 Im Wald von Avalon
3 Bollwerk der Dunkelheit

3 Furcht schleicht sich in das Herz des Volkes von
Yniy Aielle, denn das Böse steigt aus den
Tiefen des Dunkels herauf. Ein Heer Untoter
marschiert gegen das Reich, unaufhaltsam
- denn Tote können nicht zweimal sterben.

Die letzte Hoffnung der Magier verbirgt sich in
den Tiefen eines Berges, bewacht von
einem uralten Drachen.

Jeder der Teile der Triologie, ist auf seine eigene Art sehr fesselnd und spannend. Es passieren immer unvorhergesehene Dinge und lässt sich gut lesen. Nur weiter zu empfehlen... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Posted By: AlrikFassbauer Re: Der Tod und das Mädchen - 20/08/05 10:56 AM
Gerda Lang : "Partner gesucht". dtv Nettes Buch, seinen herabgesetzten Preis von 2.99 beim Saufhof durchaus wert, den Originalpreis von 7.50 halte ich allerdings für überteuert.

Inhalt : Kontaktanzeigen ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Es ist unglaublich, was sich die Menschen für einen Scheiß zusammenschreiben ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Perlen neben absolutem Schrott ! Das gesamte Spektrum !

Sehr augenzwinkernd-ironisch geschrieben, wie schon gesagt, zum herabgesetzten Preis zu empfehlen, aber besser erstmal durchblättern um zu sehen, ob das Thema auch interessant genug ist. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: AlrikFassbauer Re: Der Tod und das Mädchen - 01/09/05 09:11 PM
Ich wollte mal bei der Überschwemmungskatastrophe auf mein Lieblingsbuch hinweisen : Das ist nämlich ähnlich möglicherweise auch mit Vineta passiert ... nicht durch Sturm, sondern durch (vorsätzlich) gebrochene Dämme ...

Vineta
Posted By: Stone Re: Der Tod und das Mädchen - 02/09/05 05:55 AM
Die Saga der sieben Sonnen, von Kevin. J. Anderson Teil drei

Wie schon in den beiden ersten Teilen teilt Anderson die Geschichte in recht viele kleine Kapitel auf die jedesmal zu einem komplett anderem Geschehen führen.
Das macht das Ganze doch teilweise etwas unübersichtlich.
Aber dennoch ist die Geschichte wirklich sehr gut, und wenn man sich die nötige Zeit nimmt dann kann man der Geschichte auch gut folgen, trotz der zahlreichen Handlungsstränge die nicht unbedingt miteinander zu tun haben, denn es gibt einen roten Faden der sich quer durch alle Kapitel zieht. Dank diesem Faden behält man ständig den Überblick über das gesamte Geschehen, und merkt das wirklich alles dazu dient die Geschichte voran zu bringen und nur weniges wirklich schmückendes Beiwerk ist. Für mich eine der besten Sci-Fi Geschichten (obwohl die einstufung in Fantasy genau so gut passen würde) der letzten Zeit.
Posted By: Flash Re: Der Tod und das Mädchen - 03/09/05 03:13 PM
Ergebnis einer relativ Verregneten Urlaubswoche:

Robert de Boron: Merlin, der Künder des Grals
Es ist wohl schon über zwei Jahre her, daß ich hier nach verschiedenen Versionen der Arthuslegende gefragt habe, und ich habe damals auf Patarivals Empfehlung hin auch angefangen Sir Thomas Malorys Morte d'Arthur zu lesen. Leider muß ich zu meiner Schande eingestehen, daß ich irgendwo knapp über der Hälfte steckengeblieben bin. Malorys Werk stammt aus dem 15. Jahrhundert, de Borons aus dem 12., trotzdem ist letzteres erfreulicherweise einfacher und kurzweiliger zu lesen (was nicht daran liegt, daß ich für letzteres die Übersetzung bemüht habe), da es wesentlich kürzer ist, und sich auf die Hauptgeschehnisse beschränkt, wo sich Malory in nicht enden wollenden, immer gleichen Beschreibungen von Ritterduellen ergeht.
de Borons Werk ist eindeutig viel christlicher geprägt, als Malorys, weswegen ich nicht davon ausgehe, daß es das "French Book" ist, auf das sich Malory ständig bezieht. Hauptperson ist Merlin, hier der Sohn eines Inkubus und einer Nonne, der sich aber Christus unterwirft, weswegen ein Großteil noch zu Zeiten von Arthus' Großvater bzw. Vater spielt, und auch nicht mit dem Ende Arthus' sondern mit dem Ende Merlins endet.
Alles in allem ein durchaus unterhaltsamer Roman dem man sein Alter nicht unbedingt anmerkt. Einen Satz daraus muß ich hier aber doch noch anbringen: "Wer hätte denn je gehört, daß eine Frau einem Manne nicht willfährig wäre, wenn er sie allzeit mit schönen Worten umgarnt, und sie und ihre Umgebung mit Geschenken bedenkt?" *duck*


Agatha Christie: Der blaue Express
Hm, ich habe schon wieder vergessen, was da eigentlich passiert ist. Irgendwer wird im blauen Express ermordert. Sicher eines der schlechteren Bücher von Christie.

Agatha Christie: Die Büchse der Pandora
Ein Ehepaar, beide verrückte Krimileser, machen eine Detektei auf, und lösen die Fälle immer gemäß ihren literarischen Vorbildern. Eigentlich kein Roman, eher eine Sammlung zusammengehöriger Kurzgeschichten, wobei jede eine quasi-Parodie auf berühmte Detektive der Kriminalliteratur ist, seien sie von Christie selbst oder anderen erdacht.
Mal ganz nett, aber nichts besonderes. Und nebenbei das erste von mir gelesene Buch bei dem der Klappentext nicht das geringste mit dem Inhalt zu tun hatte.
Posted By: Ralf Re: Der Tod und das Mädchen - 04/09/05 10:27 AM
Dann hast du aber noch nie einen DSA-Roman gelesen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" />
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 06/09/05 05:27 PM
Giovannino Guareschi: Don Camillo und Peppone
Es ist schon eewig her, daß ich mal (im Reliunterricht) die Verfilmungen gesehen habe, und ohne den bereits erwähnten verregneten Urlaub wäre ich wohl auch nicht auf die Idee gekommen, Don Camillo zu lesen, aber egal.
Dieses hier jedenfalls scheint chronologisch das erste zu sein und besteht aus unabhängigen Kurzgeschichten, die zuerst in einer Zeitschrift erschienen sind und in den späten 40ern spielen. Und ich muß sagen, schon lange nicht mehr habe ich mich so prächtig amüsiert. Guareschi spielt auf allen Saiten, von leise und ironisch bis laut und derb, mal melancholisch, mal vergnügt und immer hintersinnig und treffsicher. Kommunisten, die ihre Kinder in den katholischen Kindergarten schicken, ein Priester, der den Kommunisten Maschinengewehre klaut, und in der Sakristei ein ganzes Waffenlager anlegt, und ein Christus, der diesen auffordert, Peppone "nicht die Absolution zu verweigern" d.h. ihn durchzuprügeln, was dieser in diesem Fall wirklich als solche empfindet.
Ohne Zweifel lesenswert.

Genosse Don Camillo
Wohl eher dem Spätwerk zuzurechnen, schleicht sich Don Camillo hier in die Kommunistische Partei ein um bei einem Besuch in der Sowjetunion teilzunehmen.
Längst nicht so "unschuldige" Geschichten wie oben, und das ist auch das Problem. Denn wo die Dorfkommunisten in den Geschichten trotz aller Brandreden gegen Pfaffen und Reaktion eigentlich immer genauso zu den "guten" gehören, wie Don Camillo, ist das bei den Sowjetkommunisten nicht der Fall, und das nimmt der Sache den ganzen Feinsinn. Trotzdem gibt es auch hier ein paar Highlights.

Don Camillo und die Rothaarige
Ebenfalls ein recht spätes Werk, ist es hier mit der Landruhe vorbei und die wilden 60er machen sich auch auf dem Dorf bemerkbar. Parallel dazu werden auch in der Kirche die Neuerungen durchgeführt (Latein abgeschafft, Altar umgedreht, etc.), die Don Camillo genausowenig wie den "Schäflein" passen. Und so ist dieses Buch gut geeignet, zu verstehen, was für eine Stimmung diese Änderung teilweise hervorgerufen haben, grenzt aber heute die Zielgruppe doch eher auf traditionsverbunden Katholiken ein (was z.B. beim ersten Buch überhaupt nicht der Fall ist).
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 06/09/05 05:43 PM
Ich habe alle diese Bücher gelesen und fand sie - vom offensichtlichen Witz abgesehen - sehr poetisch ! Besonders das "Einführungskapitel" zum ersten Band hat mich nachhaltig verstört. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Das letzte Buch in deiner Liste habe ich übrigens irgendwie überhaupt nicht gemocht ... ob's vielleicht an der Übersetzung gelesen hat ? Jedenfalls schien es mir ein etwas anderer Stil zu sein ...
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 06/09/05 06:07 PM
Ich würde Dir in beiden Fällen - sowohl was die Poesie angeht, als auch bezüglich des untersten Buches - recht geben.
Allerdings glaube ich, daß der veränderte Stil mit der Desillusionierung von Guareschi zu tun hat. Die Käbbeleien im Dorf waren immer nett und im Grunde genommen tasteten auch die dortigen Kommunisten nie wirklich an der Ordnung. Und als dann die 60er kamen, war das für ihn, glaube ich,ein ziemlicher Schock, so schreibt er ja im Vorwort von Genosse Don Camillo in etwa "wie glücklich war das arme Italien der 40er, als man noch ums nackte Überleben kämpfte, und wie schlecht ergeht es Italien heute, da es hinter der Fassade von Wohlstand nach Fäkalien, Geschlecht und Verwesung stinkt."
Und als dann auch noch die Kirche, der sozusagen letzte Pfeiler im Sturm der Veränderung ihre Tradition über Bord warf, da ist für ihn eine Welt zusammengebrochen. Und das merkt man "Don Camillo und die Rothaarige" an. Und wer mal bei einer alten Messe dabei war, der kann ihn da schon verstehen.
Posted By: MIB Re: Bücherecke - 16/09/05 08:47 PM
Der ditte Band der Weitseher-Chroniken von Robin Hobb ist erschienen:

Der weiße Prophet

Mit großer Spannung und sehnsüchtig erwartet - leider endet die Geschichte wohl hiermit...
Posted By: Rei Re: Bücherecke - 17/09/05 08:58 PM
Die Macht der magischen Steine - der erste Roman von Katharina von Pannwitz

Der Buchrücken verspricht vieles:
"Entdecken Sie die deutsche Marion Zimmer Bradley!

[...]Niam ist als Herrin der Stimme auserwählt, Brigant und die Königreiche der neuen Welt vor den feindlichen Heeren des finsteren Lord Balzôrc zu retten. Gemeinsam mit Prinz Emrys und dem Druiden Gwydón begibt sich die Tochter des Sonnengottes Lugh auf eine abenteuerliche und gefährliche Reise. Und damit beginnt ein schier aussichtsloser Wettlauf gegen die Zeit, denn Lord Balzôrc hat bereits den Schlüssel zur Herrschaft in der Hand: die Krönungssteine der neuen Welt. Doch Niam hält als Einzige eine Macht in Händen, die stärker ist als die des Bösen: das uralte, heilige Lied der Elemente...

Das grandiose Fantasy-Epos von Katharina von Pannwitz lässt die sagenhafte Welt der keltischen Mythologie lebendig werden."

Das hört sich doch gut an oder? Habe ich mir auch gedacht und Anfang 2003 gekauft und angefangen zu lesen. Bei 2/3 hatte ich aufgehört und jetzt die letzten 150 Seiten fertig gelesen.
Es spielt zwar in einer Fantasywelt mit keltischen Elementen, wie Feiertage, Rituale, Fabelwesen und Namen, aber es ist weit entfernt von einem Fantasy-Epos. De Fantasywelt ist mit all ihren Feiertagen, Ritualen, Fabelwesen und Namen komplett austauschbar. Es ist nichts besonderes. Das liegt vor allem daran, dass alles viel zu oberflächlich ist.

Angefangen, dass der gesamte Roman fast ausschließlich in Hauptsätzen, und wenn dann max. 1 Nebensatz, geschrieben wurde. Die Helden sind unfehlbar und sowas von gut und kitschig mit gar keinen Schwachstellen, dass es einem schon wieder schlecht wird. Die Liebesgeschichte zwischen Niam und Emryn ist viel zu vorhersehbar (am Anfang lehnt er sie ab und dann entdecken beide ihre große Liebe).
Im Endeffekt ist es wieder ein klassischer Gut gegen Böse Kampf mit einer prise Liebesgeschichte und viel Kitsch.

Das ganze wär ja noch zu verkraften, wenn die Geschichte selber spannend aufgebaut wäre. Aber Pustekuchen. Die Geschichte fließt einfach dahin. Es wird keine Spannung aufgebaut und wenn doch, dann wird sie spätestens 5 Sätze weiter wieder aufgelöst. Die Helden geraten nie in ernsthafte Gefahr. Und Heere von Monstern werden innerhalb von 7 Sätzen nur so dahingemetzelt. An einer Stelle wird gar ein Kampf, der über 15 Tage dauert, innerhalb von fast nur 3 Sätzen entschieden. Das geht etwa so: Kampf beginnt - Kampf dauert 15 Tage - Held gewinnt

Die versprochene abenteuerliche und gefährliche Reise sucht man leider vergebens.
Hier nor ein paar Ungereimtheiten: Die Helden Niam wird am anfang als schüchtern und scheu beschrieben, sie freundet sich auf ihrer Reise auch schon am Anfang mit jeder anderen guten Person an. Langweilig... ist aber eigentlich auch egal, da die Nebencharaktere wirklich nebensächlich sind. Sie tauchen in einer Szene auf und dann sieht man sie nie wieder (nur am Ende sind manche nochmal kurz erwähnt). Einen Nebencharakter muss ich aber noch expliziz erwähnen. Und zwar Cluricaum. Innheralb von 4 Seiten wird er erst als Gnom, dann als böser Kobold und zum Schluß als böer Zwerg beschrieben, obwohl sich die Szene sich nur um ihn dreht. Da hätte man doch mal aufpassen können.

Der Endkampf selber ist leider auch wie alle anderen Kämpfe. Kurz und knapp ohne Spannung und unsere Helden nie in Bedrängnis. Und durch eine vorherige Prophezeiung wird eh jede Überraschung zunichte gemacht. Und solch eine Prophezeiung gibt es davor schon mal, damit auch ja keine Spannung aufgebaut wird.



Tja der Buchrücken hat viel versprochen, konnte aber nichts einhalten. Selbst der Satz, dass einzig das Lied stärker als das Böse ist, wird nicht erfüllt. Nämich über dem Bösen (und dem Tod) steht die Liebe (also soviel Kitsch auf einem Haufen habe ich noch nie gesehen).

Vom Satzbau als Märchen für kleine Kinder zu empfehlen, da aber auch die Sexualität stark angedeutet wird, vom Altersniveau eher ab 12-13 geeignet.
Mein Fazit ist, dass der Roman schlecht und nicht empfehlenswert ist.
Posted By: MIB Re: Bücherecke - 18/09/05 04:32 PM
Nachtrag zu Robin Hobbs "Der weiße Prophet":
Der Bastei Lübbe Verlag hat den Abschluss der zweiten Weitseher-Triologie anscheinend in zwei Bücher unterteilt - neben der großen Enttäuschung nur die Hälfte des letzten Teils in Händen zu halten ist auch die Preisgestaltung gegenüber den vorhergehenden Bänden eine bodenlose Unverschämtheit (eine Preissteigerung von rund 64%).
Den ganzen letzten Band gibt es übrigens in der englischen Ausgabe für 6,50€ bei Amazon. Den hätte ich schon vor einem ¾ Jahr kauften sollen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />.
Posted By: Rei Re: Bücherecke - 18/09/05 05:08 PM
Tja sowas machen die Verlage ja nicht zum ersten mal. Hauptsache den deutschen leser abzocken, der schön brav auf die Übersetzung wartet, auch wenn er des englischen mächtig wäre. Die englisch natürlich nicht so gut können, haben darüber hinaus gar keine andere Wahl. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 18/09/05 05:53 PM
Kenne ich. Hat Goldmann mit einer Duologie von Timothy Zahn so gemacht und in eine Trilogie verwandelt.

Zur Verteidigung muß man aber auch sagen, daß Übersetzungen ins Deutsche generell mehr Worte erfordert ...
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 18/09/05 08:45 PM
Stimmt schon, Alrik, deutsche Übersetzungen brauchen meist so das Eineinhalbfache der englischen Version. Und im Grossen und Ganzen finde ich die deutschen Buchübersetzungen (im Gegenteil zu Filmen) oft sehr gelungen.

Dass deutsche Verlage gerne mal ein Buch spalten, ist schon seit vielen Jahren so. Der Goldmann-Verlag ist dabei sozusagen der Oberspalter - kaum ein Fantasybuch, das nicht wild zerteilt wird (und oft mehr als nur dämliche Titel spendiert bekommt). "Das Schwert von Shannara" wurde ja sogar in drei Teile zerstückelt.
Posted By: MIB Re: Bücherecke - 18/09/05 10:25 PM
Leider scheint das eine recht verbreitete Verlagspolitik zu sein. Der "erste" Teil vom letzten Teil der Weitseher-Chroniken kostet mit 12,95€ übrigens schon doppelt so viel, wie die ganze englische Ausgabe...
Der Heyne Verlag ist mit dem "Rad der Zeit" oder dem Recluce-Zyklus ein weiterer prominenter Vertreter dieser Strategie.
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 25/09/05 11:25 AM
Giovannino Guareschi: Don Camillo und seine Herde
Der direkte Nachfolger von "Don Camillo und Peppone". Und wieder ein absolutes Bravourstück, in meinen Augen sogar noch besser. Die Konkurrenz zwischen Don Camillo und Peppone tritt etwas in den Hintergrund, und so werden die Geschichten zu einem wundervollen Portrait von Land und Leuten in dieser Zeit, und humorvoll, melancholisch, einfach nur schön oder alles zugleich. Mein absoluter Favorit: "Der Engel aus dem 13. Jahrhundert".
Uneingeschränkte Empfehlung.

Giovannino Guareschi: Der verliebte Mähdrescher
Wieder Geschichten aus der Ebene, aber ohne Don Camillo oder Peppone. Was an der Qualität der Geschichten nichts ändert, aber trotzdem fehlt einfach etwas. Wenn man von den beiden Einführungsgeschichten von "Don Camillo und Peppone" so entzückt war, wie Alrik, kann man bedenkenlos zugreifen, so sind diese Geschichten ungefähr.

Giovannino Guareschi: Und Don Camillo mittendrin...
...ist eine Sammlung von Geschichten, die erst nach dem Tod Guareschis gefunden und veröffentlicht wurden. Und man merkt, daß sie nicht von ihm selbst zusammengestellt wurden. Die Qualität schwankt stark, von genauso gut, wie in den beiden ersten Büchern bis belanglos. Einige der Geschichten sind auch einfach unvollständig und hören plötzlich auf, das liest sich schon sehr seltsam.
Posted By: Kunar Die Albenkinder - 01/11/05 05:44 PM
Bernhard Hennen / James A. Sullivan: Die Elfen

Eines sollte Fantasylesern von vornherein klar sein: Wenn auf der Rückseite des Buches der Name Tolkien auftaucht und es als "unentbehrlich" für alle Fans von "Herr der Ringe" sowie als die wahre Geschichte des titelgebenden Volkes bezeichnet wird, dann handelt es sich nicht etwa um eine adäquate Beschreibung, sondern um das schon schablonenhafte Marketingblabla, mit dem der Erfolg der Kinofilme ein weiteres Mal ausgeschlachtet werden soll. Ähnlich formulierte Buchrücken mit z.T. sogar identischen Satzteilen fanden sich denn bereits bei den Werken über "Die Orks" und "Die Zwerge".

Daß Wolfgang Hohlbein mit den Worten "der Fantasy-Roman des Jahres!" zitiert wird, will ebenfalls nichts besagen. Schließlich hatte er damals auch seinen Namen hergegeben, um Hennens Romane über "Das Jahr des Greifen" ein wenig mehr Aufmerksamkeit zu bescheren.

Insofern ist hier ein wenig Skepsis angebracht, wenn auf dem Titel nur Bernhard Hennen genannt wird, im Inneren des Buches jedoch ein bislang unbekannter James A. Sullivan als Co-Autor aufgeführt wird. Wurde hier etwa die gleiche Schummelei wie damals angewandt, nur daß diesmal der inzwischen renommierte Hennen die Rolle des Publikumsmagneten übernahm?

Dagegen spricht allerdings, daß bereits die Fortsetzung namens "Elfenwinter" in Mache ist, bei der nur noch Hennen als Verfasser aufgeführt wird. Andererseits wird in den Vorabinformationen das gleiche Hohlbein-Zitat verwendet, was natürlich entweder unglaublicher Zufall, das Ergebnis von Kungelei oder schlichtweg Quatsch ist.

Zur Geschichte: Die beiden Elfen Farodin und Nuramon ziehen mit Mandred, einem Jarl aus einem kleinen Menschendorf im hohen Norden, durch die Welt, um verschiedene Aufträge zu erledigen. Der Mensch hat dabei die wichtige Funktion, die Geschichte ein wenig zu erden, denn die Elfen erweisen sich immer wieder als überirdisch und damit unverständlich. Insbesondere die rätselhafte Elfenkönigin - im Gegensatz zu Aventurien herrscht hier bei den Elfen eine strenge Hierarchie - wirkt immer wieder seltsam und hart in ihren Entscheidungen und Befehlen.

Als Hauptwidersacher gilt ein eberköpfiger Devanthar, eine Art Dämon und ein uralter Feind der Alben. Letztere stellen die Vorfahren der Elfen und diverser anderer Rassen wie Faunen, Zentauren und Feen dar, treten selbst aber nicht mehr in Erscheinung, da sie schon lange die Welt verlassen haben. Dazu gibt es noch die Trolle, ebenfalls Albenkinder, aber von der verschlagenen Sorte, sowie die Zwerge, welche in der Geschichte besonders gut wegkommen - sogar besser als die Elfen selbst! Als Statisten treten die verschiedenen Menschenvölker in Erscheinung.

Neben dem Reich der Elfen existiert die Menschenwelt mit unterschiedlichen Ländern und Kulturen sowie die sog. zerbrochene Welt, welche vor Urzeiten durch entsetzliche Kriege zerstört wurde und nun als eine Art postapokalyptische Ruine fast gänzlich unbewohnbar ist.

Die Geschichte der drei Gefährten wirkt oft tragisch-traurig (wie Elfenerzählungen eben sind), enthält zum Glück aber andererseits viele lustige oder schöne Abschnitte, die die für eine abwechslungsreichere Stimmung sorgen. Zwischendurch werden Ereignisse bzw. deren Auswirkungen geschickt zusammengefaßt, indem Ausschnitte aus diesbezüglichen fiktiven Büchern, Chroniken und Legenden genannt werden. Ziemlicher Unsinn ist allerdings die Idee schriftlicher Überlieferungen bei Völkern, die i.a. keine Schrift verwenden.

Der Anfang des Buches leidet unter dem Einsamer-Wolf-Syndrom: Kaum werden interessante Kampfgefährten und Nebenfiguren eingeführt, sterben sie schon wieder weg. Das Ende wirkt unter Berücksichtigung des Buchumfangs viel zu kurz und mal eben abgehakt. Außerdem wurde es viel zu offensichtlich offen für eine Fortsetzung gelassen. Besonders befremdlich mutet der fehlende Spannungsbogen an. Das lange Epos der Elfen verkommt ins Episodenhafte, ähnlich wie bei Michael Moorcocks Büchern über den ewigen Helden.

Einige Stellen erscheinen gezwungen, etwa bestimmte Entscheidungen der Königin. Einige Detailfragen werden mit "ist eben so" beantwortet. Der Schicksalsblick der Königin stellt einen Widerspruch dar zu den zahlreichen Überraschungen, die den Helden widerfahren. Die Geschichte bekommt so den negativen Eindruck der Unvorhersehbarkeit. Die ganze Elfenmission leidet darunter, daß ihr Status und das Vorankommen der Helden unklar bleibt. War am Ende alles sinnlos?

Als Hauptgegner ist der Dämon zu selten präsent; zudem wird nie geklärt, ob und wann er wirklich tot ist. Dieses Manko kann nicht dadurch ausgeglichen werden, daß sein absehbarer Plan recht raffiniert ist.

Auch wenn sie aus der Not entsteht, so wirkt die Verbündung der Elfen mit den Trollen unglaubwürdig, wenn man sich deren Fiesheit ins Gedächtnis ruft. Im persönlichen Tagebuch des Farodin würde eigentlich stehen: "Ich habe den Trollen nie getraut und werde es nie tun. Ich kann und will ihnen den Tod meiner Geliebten nicht verzeihen!"

Die Elfen machen mit ihrem natürlichen Zugang zur Magie und all ihren Vorzügen gegenüber Normalsterblichen einen übermenschlichen Eindruck. Das liefert eine vernünftige Erklärung, warum sie gegen eine Übermacht von Feinden bestehen können. Gleichzeitig überrascht es umso mehr, warum sie so hilflos gegen würdige Gegner wie den Devanthar oder feindliche Magier wirken. Die Nebencharaktere werden z.T. zu einseitig dargestellt, z.T. aber gut und interessant. Gerade bei den Nebenschauplätzen gelingt eine nette Erzählung.

"Die Elfen" liest sich sehr gut zwischendurch und in vielen Einzelszenen, während den Autoren (oder dem Autor?) wenig für den Anfang und das Ende, den Handlungsrahmen und die Auflösung eingefallen ist. Insgesamt ganz nett, kommt es längst nicht an "Die Zwerge" oder "Der Krieg der Zwerge" von Markus Heitz heran - vom Niveau, welches man mit dem Anspruch "Fantasy-Roman des Jahres" verbinden würde, ganz zu schweigen!


P.S.:
Das Bild des Covers beim Verlag Randomhouse sowie bei amazon.de ist deutlich zu grell. In Wirklichkeit sieht das Titelbild nicht giftmüllgrün aus, sondern fällt eher sanft grün aus.

<span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'>Nachdem ich meinen Eindruck stichpunktartig festgehalten hatte, habe ich mir sämtliche Rezensionen des Buches bei amazon.de durchgelesen. Hier stach eine Rezension besonders hervor, deren Verfasser sich fragt, warum man das Buch, wenn die Elfen so stark und mächtig sind, nicht gleich "Die Götter" genannt hat. Außerdem mutmaßt er, daß man sich für das Ende offenbar von der MTV-Doku-Kuppelsendung "Dismissed" inspirieren ließ, da die frappierenden Ähnlichkeiten vom Ablauf des Finales nicht von der Hand zu weisen sind.
("Mäßig, aber besser als >>Die Orks<<", 20. Dezember 2004, silviahu)</span>
Posted By: Ragon_der_Magier Re: Die Albenkinder - 02/11/05 07:34 PM
Quote
... "Ich habe den Trollen nie getraut und werde es nie tun. Ich kann und will ihnen den Tod meiner Geliebten nicht verzeihen!"
...


Hmm! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> Hab´ ich das nicht schonmal irgendwo gehört!? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" />
Stammt das nicht von so `nem kleinen, Dicken!? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />
( <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> )


Ragon
Posted By: Ralf Re: Die Albenkinder - 04/11/05 02:53 PM
Die diversen Möchtegern-Autoren in diesem Forum (inklusive meiner Wenigkeit <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />) könnte dieser Artikel interessieren:

Simple Sprache wirkt intelligenter

Wieder was dazugelernt ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Patarival Re: Die Albenkinder - 04/11/05 04:58 PM
Aber Ralf, das ist doch das erste, das man lernt! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Das zweite ist dann: Erzähle nicht sondern zeige (show don't tell).

Und das dritte? Schreibregeln beachten!
Ich sehe Dich an, Alrik! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />
Posted By: Demetaris Re: Die Albenkinder - 04/11/05 05:43 PM
"Die Elfen" habe ich heute - nach nur einer Woche Lesezeit (nicht schlecht für über 900 Seiten) zu Ende gelesen. Ich bin begeistert! Zumal ich erst im Laden bemerkte, dass die gar nicht von Stan Nichols sind wie "Die Orcs", die ich gerade vorher gelesen hatte. Aber trotzdem ist dieses Buch um einiges besser und sehr zu empfehlen. Nun fehlen mir nur noch "Die Zwerge"....
Posted By: Suibhne Re: Bücherecke - 20/11/05 12:09 PM
Wer sich näher für die Artussage und besonders für Merlin intressiert,
dem kann ich Nikolay Tolstoy, Auf der Suche nach Merlin, sehr empfehlen.
Es ist ein Sachbuch in dem Tolstoy versucht den historischen Merlin ausfindig zu machen. Er stellt die These auf, dass Merlin ein Druide und Barde war, und versucht diese These mit Quellen zu unterstützen. Auch hat er versucht Orte, die in den Werken um Merlin beschrieben werden, ausfindig zu machen.
Zwar ein Sachbuch, aber höchstspannend!
Auch sehr nützlich, wenn man eine Arbeit über Merlin schreiben sollte:)
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 10/02/06 01:52 PM
Eben habe ich bei amazon.de zufällig gesehen, welches Buch momentan auf Platz 1 ihrer Verkaufscharts steht:
Das Lehrerhasser-Buch - Eine Mutter rechnet ab

Besonders interessant wird es, wenn man sich mal ein paar der Kundenrezensionen anschaut: Die 5-Sterne-Bewertungen schimpfen darüber, daß die 1-Sterne-Bewertungen ausschließlich von Lehrern stammen, während die 1-Sterne-Bewertungen (allerdings deutlich sachlicher, soweit ich das gesehen habe) über die Einseitigkeit und Subjektivität der Autorin schimpfen.

Natürlich verspüre ich nicht das geringste Interesse, mir dieses Buch durchzulesen, aber schon angesichts des Titels stehen meine Sympathien ganz klar bei den 1-Stern-Bewertern ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
(zumal ich persönlich überwiegend positive Erfahrungen mit Lehrern gemacht habe, aber ich will hier keine große Lehrer-Diskussion anfangen. Wäre auch das falsche Topic)
Posted By: elgi Re: Bücherecke - 10/02/06 02:09 PM
Ich hatte auch größtenteil gute Erfahrungen mit meinen Lehrern... aber ob die von mir das gleich behaupten können? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> Ich würde sie ja fragen, aber sie rennen immer schreiend weg, wenn ich sie mal wieder zufällig treffe. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/stupid.gif" alt="" />
Posted By: Ragon_der_Magier Re: Bücherecke - 10/02/06 05:35 PM
Quote
... aber sie rennen immer schreiend weg, wenn ich sie mal wieder zufällig treffe. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/stupid.gif" alt="" />


HA! `Zufällig´! Von wegen - `gut gezielt´ trifft´s wohl eher, hmm?! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />
Posted By: daedalus Re: Bücherecke - 11/02/06 10:47 AM
Muahahahaha, jetzt kommt ne gut platzierte Frage. Immer wieder reden viele Leute von einem Buch namens "Krieg und Frieden". Was ist das? WIeso reden alle darüber? und: Ist es empfehlenswert?
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 11/02/06 02:12 PM
Die Kurzform: "Krieg und Frieden" ist ein Klassiker!

Ich könnte mir vorstellen, dass das Buch für Dich nicht unbedingt das richtige wäre.
Das Buch ist eine sehr epische Geschichte von Familien in Russland. Ist schon eine Weile her, dass ich es gelesen habe.

Es ist relativ lesefreundlich geschrieben, trotzdem fand ich es stellenweise schon ziemlich zäh (weil langweilig).

Aber die heutige Comicgeneration wird wohl ausserdem von den etwa 1500 Seiten sowieso abgeschreckt.
Trotzdem, das Buch ist recht empfehlenswert.

Ich finde es allerdings den falschen Grund, ein Buch nur deshlab zu lesen, weil es ein Klassiker ist. Lies doch lieber was, was Dir Spass macht.
Posted By: daedalus Re: Bücherecke - 11/02/06 07:35 PM
Also ich finde es echt scheiße, das ich hier als Comic-leser und lese-faul abgestempelt werde, nur weil ich etwas jünger (tolle Untertreibung, wa?) bin. Ich weiss nicht wie dick die Bücher sind, die ich so lese, aber ich glaub, die 3 herr der Ringe Teile in einem Stück sind länger. Oder der Baader-Meinhof Komplex. Oder die 6 Warcraft Bücher. Alle so 400 Seiten lang. Sind also ääähm ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ouch.gif" alt="" /> hmmm .... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> ... mal 6 ... murmel murmel ... hmmm is mir zu kompliziert. Mach ich also Primfaktorzerlegung <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> 400x6 = 4x6x100 = 4x6x50x2 = 4x6x25x2x2 = 4x6x5x5x2x2 = 26x5x5x2x2 = Boooh dat is ja noch komplizierter. Jetzt reichts, jetzt wird der Taschenrechner zu rate gezogen.
AHA
2600 Seiten! Am Stück! Gelesen! Und so! Behaupte halt nochma ich bin Lesefaul!
Rückblickend kann ich sagen das mir sehr langweilig gewsen sein muss, als ich diesen Beitrag schrieb.
Posted By: bigclaw6 Re: Bücherecke - 11/02/06 07:37 PM
Dann würde ich Dir empfehlen, das Buch in der Bücherei auszuleihen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 11/02/06 08:08 PM
Daedalus, Du musst mich nicht falsch verstehen. Ich habe die heutige Jugend im Allgemeinen angegriffen - und zu recht, wie ich behaupte.
Dass Du eine löbliche Ausnahme bist, die tatsächlich mal ein Buch in die Hand nimmt, will ich auch gar nicht abstreiten.

Was ich in meinem Post gesagt habe (vielleicht zu wenig deutlich), war lediglich, dass ich nicht finde, dieses Buch müsse man gelesen haben.

Lesen ist wichtig und macht Spass - aber eben nur, wenn man auch etwas liest, das einem gefällt.
Ich wollte wirklich nur sagen, versuch nicht das Buch mit Gewalt zu lesen. Leih es mal aus, wenn es Dich interessiert und fang an. Wenn es Dir gefällt, lies weiter und sonst, lass es bleiben. Lies es nicht einfach nur, damit Du es von einer Liste abhaken kannst.

Im Übrigen ist es ein grosser Unterschied (psychologisch), ob Du ein Buch mit 1500 Seiten lesen (musst) oder Du es in handlichen 300er Portionen serviert bekommst.
Und die Warcraft Bücher finde ich übrigens verhältnissmässig gut. Flüssig zu lesen und haben eine tolle Gecshichte.

Wo wir aber gerade unsere Männlichkeit per Seitenanzahl unter Beweis stellen:

"Herr der Ringe" hat so ziemlich um die 1000 Seiten (ohne Anhänge usw.)

Dan Simmons "Ilium/Olympos" hat zusammen etwa 1300 - 1400 Seiten.

Tad Williams "Otherworld" hat knapp 4000 Seiten (und ich spreche hierbei nicht von popeligen A5 sondern das leicht grössere Format.

Nur mal so als Beispiel... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 25/02/06 01:50 PM
Peter Lancester: Unterm Doppelmond (Die Chroniken der Anderwelten 2)

Band 1 habe ich schon weiter oben besprochen. Nachdem dort eigentlich nicht viel mehr, als die Entdeckung der Anderwelt und die Vorbereitung einer Expedition in diese geschah, fängt Band 2 genau da an, wo Band 1 aufgehört hat - mit der ersten richtigen Expedition in die Anderwelt.
Und die ist spanndend, gut geschrieben und wirft immer wieder neue Fragen auf, wie die Anderwelt und unsere Welt zusammenhängen.
Nachdem ich mich beim letzten Band noch beklagte, daß ständig zwischen Gegenwart und Mittelalter hin- und hergesprungen wird, fand ich es schade, daß hier (mit zwei kleinen Ausnahmen) ganz darauf verzichtet wurde, denn über den Hintergrund der Welt erfährt man deswegen leider wenig.
Gekonnt ist, wie der Autor wildere Theorien, die man kennt, wenn man zuviel Zeit im Internet verbracht hat (wie z.B. die Hohlwelttheorie) glaubwürdig mit seiner Fantasywelt verschmilzt.
Seit langem Mal wieder ein Buch, das mich bis spät in die Nacht wachgehalten hat, und das ich Leuten, die etwas andere Fantasy, die aber trotzdem (oder gerade deshalb) glaubwürdig bleibt, mögen, nur empfehlen kann.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 25/02/06 04:30 PM
Eine Hohlwelt hat es auch mal für DSA ausformuliert gegeben : DSA Professional
Link dazu : http://www.cedrik.net/dsa/tharun/index.html
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 28/02/06 08:21 PM
Peter Lancester: Dämonentränen (Die Chroniken der Anderwelten 3)

Teil 3 der Anderwelten-Chroniken wartet mit einem quasi-Neuanfang auf. Es geht um Mona, die in Hamburg lebt, aber eigentlich ein (aus den früheren Bänden bekannter) Flugteufel ist. Frank, mit dem sie zusammenlebt, und der sie aus der Psychiatrie gerettet hat, ist ein sehr religiöser Mensch, und hält sie für einen gefallenen Engel.
Ein Alptraumwesen, das seine Menschlichkeit entdeckt - ein interessantes Thema. Und größtenteils sehr gelungen umgesetzt. Die Handlung wird nicht chronologisch erzählt, so daß man erst nach und nach erfährt, wie Mona in unsere Welt kam, wie sie sprechen (und denken) lernte, wie ein Mensch, und wie sie an ihrem inneren Konflikt, der Menschlichkeit und dem Dämon, der immer wieder hervorbricht (und dem auch so einige Menschen zum Opfer fallen), langsam verzweifelt.
Auch für den Leser interessant, die Horrorwesen aus den ersten zwei Bänden, auf einmal von der anderen Seite zu sehen - und irgendwann mit der Symphatie soweit zu sein, daß man hofft, derjenige, der ihr übel mitspielt, werden schön ordentlich zerfleischt.

Sehr schwer zu beurteilen. Ein solches Thema erfordert praktisch einen Geniestreich, und das ist "Dämonentränen" nicht, dafür fehlt der letzte Tick. Trotzdem ein lesenswertes Buch.
Schade, daß ich jetzt erst mal ein Jahr auf den nächsten Band warten muß.
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 28/02/06 10:01 PM
Du gibst ja richtig Gas, Flash!

Ich werde mir bei Gelegenheit wohl mal ein solchen Anderwelt-Buch besorgen.
Posted By: Nergal Re: Bücherecke - 10/03/06 02:38 PM
Kennt Jemand die Zamonien Bücher von Walter Moers?
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 10/03/06 10:24 PM
Ja, ich, eines. Meine Meinung dazu habe ich hier geschrieben. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 11/03/06 09:22 PM
Hermann Hesse: Franz von Assisi

Mal wieder ein Zufallsfund aus der Bücherei. Ich wußte gar nicht, daß Hesse über Franz von Assisi geschrieben hatte, und bin auch sonst in klassischer Literatur ziemlich ungebildet.
Das Werk, eher eine kurze Erzählung, die vom Verlag durch einen übergroßen Anhang auf Buchlänge gestreckt wurde, zählt zum Anfangsschaffen Hesses, und das ist mir ganz recht - das Ergebnis ist eine wunderbar unbekümmerte Erzählung des Lebens von Franz von Assisi, die einfache Volksfrömmigkeit mit dem sprachlichen Genie Hesses verbindet. Ohne die Bedrückung bedeutungsschwangerer Hintergedanken, die mir aus Siddharta in eher negativer Erinnerung sind, und auch ohne daß die Sprache gestelzt oder absichtlich verkompliziert wirkt, ohne dabei etwas von ihrem Wortreichtum und ihrer Ausdrucksstärke einzubüßen.

Allein für jeden, der sich, wie ich, an gelungener Sprache erfreuen kann, eine absolut uneingeschränkte Empfehlung.
Posted By: Kunar Menschenkriegerin - 09/04/06 06:39 PM
Als ich seinerzeit zwei Bücher von Dennis L. McKiernan besprach (zu lesen unter "Zwergenzeug" in diesem Faden), nämlich "Zwergenzorn" und "Zwergenmacht", zusammen die Erzählung über die Rückeroberung einer Zwergenfeste, war ich nicht sehr begeistert: Es handelte sich um eine Geschichte, wie man sie schon oft gelesen hatte, dazu noch in einem sehr durchschnittlichen, ja geradezu naiven Stil. Im Grunde konnte man es nur als einen auf ganzer Linie mißlungenen Versuch betrachten, Tolkiens Werke nachzuahmen. Dementsprechend erfüllte mich die Vorstellung, daß systematisch McKiernans Werke über Mithgar in Deutschland (wieder)veröffentlicht würden, mit Schaudern.

Wieso rezensiere ich dann eigentlich jetzt "Zwergenkrieger"? Was mich neugierig gemacht hat, war eine Rezension bei amazon.de über die deutsche Erstausgabe, welche bereits 1992 unter dem Titel "Drachenkampf" erschienen ist. Da teilte ein Rezensent meine Meinung über McKiernans durchschnittliches Erzählniveau, pries hingegen dieses Buch als lobenswerte Ausnahme. In einer weiteren Rezension wies jemand darauf hin, daß es sich endlich mal wieder um eine in sich abgeschlossene Geschichte handelt und nicht um den Auftakt zu einer Serie, in deren Verlauf die Helden zahllose Abenteuer erleben und die Leser zahllose Abgaben an ihren Buchhändler leisten müssen, bis sich der Handlungsbogen schließt. Dazu kam noch das wie immer schöne Titelbild. All das führte dazu, daß ich mir das Buch zu Weihnachten schenken ließ. (Wenn es sich um ein Geschenk handelt, ärgere ich mich nicht so sehr, wenn ein Buch nicht so toll ist. Schließlich habe ich es mir nicht selbst gekauft.)

Kurz gesagt: Es hat sich gelohnt, dem Buch eine Chance zu gegen. Alles, was Dennis L. McKiernan bei seinem Debüt falsch gemacht hat, hat er hier richtig gemacht.

Davon kann auch nicht die mal wieder irreführende Buchbeschreibung ablenken: Es handelt sich keineswegs um eine Fortsetzung von "Zwergenzorn" und "Zwergenmacht". Vielmehr spielt die Geschichte etwa zweieinhalb Jahrtausende vor der Rückeroberung der Zwergenfeste - und zudem vor der Trilogie "Der eiserne Turm", welche den sog. Winterkrieg gegen den dunklen Lord behandelt. Auch wird die weibliche Hauptrolle nicht mit einer Elfe, sondern einer Menschenfrau besetzt. Kurz gesagt handelt die Geschichte davon, wie zwei verfeindete Völker sich aus der Bedrohung durch eine noch größere Gefahr retten müssen. Viel mehr möchte ich vorab nicht verraten.

In "Zwergenkrieger" werden zum Teil spätere Ereignisse angedeutet. Das ist recht gut in die Erzählung eingebettet und verrät kaum etwas über den Inhalt zeitlich nachfolgender Bücher. Unter anderem taucht mehrmals ein Gegenstand auf, der bei der Rückeroberung der Zwergenfeste eine entscheidende Rolle spielt, dessen Wert jedoch vorerst nur erahnt werden kann. Umgekehrt wurden in den beiden vorher erschienenen Zwergenbüchern bereits einige Personen sowie ein Teil der Handlung von "Zwergenkrieger" erwähnt. Man glaubt also, den wesentlichen Teil der Geschichte schon zu kennen - doch weit gefehlt! Was man bereits weiß, bildet nur den Auftakt zum wirklichen Abenteuer. Hier hat McKiernan geschickt bekannte Elemente eingewoben und dennoch dennoch Neues und Wendungen eingebaut, damit die Geschichte interessant bleibt. Zudem hat er sich einen guten Plot hinter der Haupthandlung ausgedacht inklusive Prophezeihungen und finsteren Plänen. Hinter letztere kann man zwar gekommen, bevor sie explizit aufgedeckt werden, aber es dauert zumindest eine ganze Weile und es bleibt der Eindruck, daß sich das Böse gerissener angestellt hat, als man es zunächst vermuten würde. Daß die Fiesen mehrmals zu Wort kommen, dient also nicht der klischeehaften Poserei, sondern zeigt in kleinen Schritten verschiedene Facetten des gesamten Machwerks.

Erfreulicherweise ziehen nur ein Zwerg und ein Mensch ins Abenteuer. Es ist also endlich mal keine Riesenheldengruppe mit politisch korrekt sämtlichen Rassen dabei. Dabei hätte es leicht in die Richtung schiefgehen können, etwa "Der Waffenmeister kennt noch einen Elfenfreund, welcher aus Verantwortungsgefühl mitzieht und unterwegs tauchen aus irgendeinem Grund noch ein paar Halblinge auf.". Auch sind die beiden Helden keine halbwüchsigen Anfänger, sondern geschulte Kämpfer. Sie bekommen zudem magische Unterstützung, was eine vernünftige Erklärung dafür bietet, warum sie dem übermächtigen Gegner trotzen und überhaupt in die Festung des Feindes gelangen können. Zudem taucht die Bedrohung durch das Böse nicht plötzlich aus heiterem Himmel heraus auf. Die Mission der beiden Krieger wird letzten Endes erst durch vorherige Taten der Menschen notwendig.

McKiernan verwendet Zeitsprünge erzähltechnisch sinnvoll. Darin unterscheidet er sich von anderen Autoren, welche mehrere Zeitebenen nur benutzen, um zu verwirren und darüber hinwegzutäuschen, daß es sich eigentlich um eine recht simple Geschichte handelt. Außerdem führt McKiernan seine Erzählstränge zusammen, anstatt kurz "und so trafen sie sich" zu schreiben.

Schön gefällt mir, daß nicht nur der Weg ins Abenteuer und die Kämpfe beschrieben werden, sondern auch die Zeit danach. Der Weg zurück erweist sich oft als problematischer, als man denkt. Auch wird das Finale weder überhastet (ein Fehler in vielen ansonsten guten Büchern!), noch gibt es ein allzu langes Schlußgeplänkel. McKiernan hat es geschafft, die gleiche Geschwindigkeit bis zum Ende beizubehalten und zu einem geordneten Ende zu kommen. Eine seltene Leistung, die vielen gestandenen Autoren mit besser ausgearbeiteten Charakteren und Geschichten nicht gelingt. Ich erinnere beispielhaft an "Die Elfen" von Bernhard Hennen und James A. Sullivan (Rezension "Die Albenkinder" in diesem Faden).

Daß "Zwergenkrieger" mehr als durchschnittliche Klischeekost ist, merkt man nach etwa 100 Seiten, wenn die erste Schlacht für die Menschen vorrüber ist. Klar, die Anleihen an Tolkien sind nach wie vor nicht zu übersehen (Zoff zwischen Menschen und Zwergen, nachdem die eine Gruppe sich mit einem Drachen angelegt hat), aber es ist keine 1:1-Kopie wie noch bei "Zwergenzorn"/"Zwergenmacht". Auch wurde die Zwergeneigenschaft der automatischen Wegfindung auf bekannten Strecken besser in die Geschichte integriert, ebenso wie die Sprachbrocken der verschiedenen Völker.

Der von guter Fantasykost verwöhnte Leser wird dennoch leichte Abstriche bei der Qualität hinnehmen müssen. Die Charaktere sind nicht ganz so facettenhaft wie in guten DSA-Romanen - andererseits längst nicht so platt wie schon an anderen Stellen erlebt. Zudem machen mehrere Personen gerade im späteren Verlauf eine Entwicklung durch - selbst die zuerst als völlig unsympathische Person geschilderte Tante Mala. Das Ringen zwischen Vernunft und Gefühlen und verschiedene Charakterzüge kommen auf jeden Fall rüber.

Auch gefällt mir das tragische Element, daß eigentlich "gute" Völker miteinander verfeindet sind. Die unterschiedlichen Weltanschauungen von Menschen und Zwergen erahnt man als DSA-Veteran und freut sich umso mehr, wenn sie im Verlauf der Geschichte ausgebreitet werden. Daß sich die Feinde nicht von Anfang an aus Vernunft und Überlegungen, sondern erst in höchster Not gemeinsam auf den Weg machen, wirkt umso realistischer.

Gestört haben mich einige zeitliche Fehler am Anfang bezüglich des Alters der Helden. Dazu kommen einige Rechtschreibfehler (Aralon/Aralan). Ein Schatz, der eine ganze Höhle bedeckt und einem riesigen Drachen als Versteck dient, kann zudem schwerlich in einer Handvoll Karren abtransportiert werden. Auch die Eigenidee, daß sich Drachen regelmäßig mit Kraken in einem riesigen Strudel paaren, erzeugt bei mir eher Heiterkeit. Es fehlt zudem an Humor, wie man ihn von Tolkien oder eben guten DSA-Büchern gewohnt ist.

Unterm Strich bleibt ein Buch übrig, in dem eine bekannte Idee solide und mit vielen kleinen angenehmen Variationen umgesetzt wurde. Damit schlägt "Zwergenkrieger" eindeutig ein Werk wie "Die Elfen", welches mehr experimentiert, aber leider an wichtigen Stellen nicht gut abgeschlossen wurde.

Dennis L. McKiernan begann mit der Arbeit an "Zwergenkrieger" 1982, schrieb es aber im wesentlichen 1988. Die mir vorliegende Ausgabe trägt den Vermerk "Neubearbeitung". Ob es sich um eine Neuübersetzung handelt, weiß ich nicht. Anscheinend wurden einige Namen in der ersten deutschen Version namens "Drachenkampf" verändert, wenn man der amazon.de-Beschreibung trauen kann. Jetzt wurden sie beibehalten.


Anmerkungen und Internetquellen:

offizielle Internetseiten des Autors Dennis L. McKiernan
Liste seiner Werke (chronologisch / nach Handlungsablauf)

Vorwort und Titelbilder der englischen Originalausgaben
Zwergenkrieger (Titelbild und Leseprobe)
amazon.de-Rezensionen (Zwergenkrieger)
amazon.de-Rezensionen (Drachenkampf)
amazon.de-Rezensionen (Dragondoom)
Posted By: MIB Die Commonwealth-Saga - 17/04/06 09:29 AM
Peter F. Hamilton: Die Commonwealth-Saga

Bisher sind zwei Bände in deutscher Übersetzung im Bastei Lübbe Verlag erschienen:

Band 1: Der Stern der Pandora
Band 2: Die Boten des Unheils

Beide basieren wohl auf einem amerikanischen Original (Pandoras Star). Die Salamitaktik der deutschen Verlage hat mal wieder zugeschlagen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />, was sich in diesem Fall auch ungünstig auf den Einstieg in diese Saga auswirkt.

Ich möchte auf den konkreten Inhalt der Bücher gar nicht näher eingehen, sondern eher ein paar allgemeine Eindrücke schildern. Deshalb zum Inhalt nur soviel: Die Menschheit hat sich via Wurmlochtechnologie im Weltraum verbreitet und etliche Sonnensysteme besiedelt. Kapitalismus dominiert das Gesellschaftssystem. Bisher waren alle Kontakte zu Alien friedlich verlaufen...

Im ersten Band werden die unterschiedlichen Protagonisten und Parteien vorgestellt. Die verschiedenen Handlungsstränge verlaufen noch weitgehend parallel. Spannung baut sich nur sehr zaghaft auf und bleibt eher punktuell. Der Begriff "langatmig" dürfte einige Passagen ganz treffend beschreiben. Und doch blitzt gelegentlich die alte Klasse der Hamiltonschen Schreibe auf. Diese Momente lassen dann auch die stille Hoffnung aufkeimen, dass der Autor zu seiner alten dramaturgischen Stärke zurückfindet.

Im zweiten Band nimmt das erzählerische Tempo beträchtlich zu. Handlungsstränge und Protagonisten finden nun immer mehr zueinander und es entsteht ein stimmiges Szenario. Das Grundthema der Commonwealth-Saga fällt im Vergleich zum Armageddon-Zyklus zwar weniger fantastisch aus – der Plot entwickelt sich in Sachen Spannung, Dramatik und Ideenreichtum aber trotzdem sehr viel versprechend. Nach dem zweiten Band der Commonwealth-Saga wächst bei mir nun die Hoffnung, dass der Armageddon-Zyklus vielleicht endlich einen würdigen Nachfolger erhält. Gute, facettenreiche und (zunehmend) spannende SF-Unterhaltung wird immerhin schon jetzt geboten.
Posted By: daedalus Re: Die Commonwealth-Saga - 17/04/06 11:20 AM
Hat das irgendwelche Parallelen zum Commonwealth?
Posted By: Patarival Re: Die Commonwealth-Saga - 17/04/06 12:52 PM



In letzter Zeit gebe ich wenig Bücherkritiken, was zum Teil an zwei Dingen liegt:
1. Lese ich zur Zeit ein paar alte Bücher wieder, die ich schonmal gelesen habe
und 2. habe ich in letzter Zeit auch einfach nicht so viel Zeit zum Lesen. Leider.

Nun aber trotzdem mal wieder was von mir:


Harald Evers: DIE KATHEDRALE


Das ist tatsächlich einmal ein Buch, das ich seit 1994 immer wieder einmal versucht habe, zu bekommen. Dank Amazon Marketplace habe ich das 12 Jahre später in einer zwar gebrauchten aber wie neuen gebundenen Ausgabe.

Every ist ja vor allem für seine Höhlenwelt-Saga bekannt. Bevor er mit dieser berühmt wurde, werkelte er bei der Firma "Weltenschmiede" die unter den Fittichen von "Software 2000" deutsche Textadventures produzierten.
Eines davon war das fantastische "Die Kathedrale".

Zur Story: Freitagabend trifft Frank Merino bei einer Besichtigung der St. Pauls Kathedrale von Schönau auf seine alte Schulkameradin Dani, die etwas abseits der Führung auf ein paar alte Briefe stossen, die von einer jahrhunderte alten Rache in Form von sechs Schrecknissen, die der Bauherr in der Kathedrale einbauen liess, erzählen.
Dummerweise scheint das Datum, wenn die Schrecknisse aktiv werden sollen, ausgerechnet dieses Wochenende zu sein.
Und dann merken Frank und Dani auch noch, dass sie von der Besichtigungsgruppe vergessen worden und nun in der Kathedrale eingesperrt sind...

Das Buch folgt der Handlung des Spiels ziemlich genau (auch wenn ich mich zu erinnern glaube, dass im Spiel die Schrecknisse zum Teil anders gelöst wurden) - mit dem Unterschied, dass im Buch sehr viel mehr Charakterentwicklung passiert.
Gewisse Dinge des Spieles wurden auch komplett weggelassen (zum Beispiel die anderen Begleiter), was meiner Meinung nach eine gute Entscheidung für den Charakter von Dani war.

Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Auch wenn beim Lösen der Schrecknisse etwas viel hin und her gewechselt wird (ich hatte damals beim Lösen des Spiels eine weitaus geordnetere Vorgehensweise).
Trotzdem muss ich sagen, dass Evers heute schon ein sehr viel besserer Schriftseller ist. Auf seiner Homepage ist erwähnt, dass er eine überarbeitete Version von "Die Kathedrale" veröffentlicht, die ich mir sicher noch kaufen werde.

Ich habe auf jeden Fall wieder grosse Lust bekommen, das Spiel wieder hervorzukramen.
Posted By: Flash Re: Die Commonwealth-Saga - 20/07/06 09:30 PM
Ramon José Sender: Requiem für einen spanischen Landmann

In einem kleinen spanischen Dorf zur Zeit des Endes der zweiten Republik sitzt der Dorfpfarrer in der Sakristei und wartet auf Besucher für das Requiem für Paco del Molino. Dabei erinnert er sich zurück an das, was im Dorf in den letzten Jahren geschah was zum Tod von Paco führte.
Sehr kurz und völlig schnörkellos läßt Sender in dieser Novelle ein melancholisches Spiegelbild der spanischen Gesellschaft von der Monarchie über die Republik bis zu ihrem Ende vor den Augen des Lesers entstehen.

Der Suhrkamp-Verlag, eigentlich ja ein renommiertes Haus, bekommt offiziell die Auszeichnung, nach langem Suchen den ungeeignetsten Übersetzer aller Zeiten gefunden zu haben. Wenn man ein spanisches Buch, daß sich um einen Pfarrer dreht, übersetzen lassen will, nimmt man am besten jemanden, der noch nie die Bibel in der Hand hatte, kaum spanisch kann, und selbst mit dem deutschen offensichtliche Probleme hat. Da zereißt an Karfreitag weder Tempelvorhang noch die Kleider des Hohepriesters, sondern "Tücher", manche Sätze geben in ihrer deutschen Form überhaupt keinen Sinn, und bei einer Verhandlung wird der verschanzte, aufgebende Republikaner nicht etwa aufgefordert, das Gewehr aus dem Fenster zu werfen, sondern aus dem Fenster zu schießen. Irgendjemand, der das Exemplar vor mir aus der Bücherei ausgeliehen hatte, hatte wohl auch das spanische Original, und bei unverständlichen oder unsinnigen deutschen Sätzen die korrekte Version dazugeschrieben. So was habe ich echt noch nie erlebt.

So und jetzt lasse ich das was ich gerade geschrieben habe, extra so stehen, denn ich stehe dazu. Soeben kam ich nämlich auf die Idee, nach dem Namen des Übersetzers zu googlen, und bin auf seinen Wikipedia-Eintrag gekommen. Sieht so aus, als habe ich dem Träger des Jane-Scatcherd-Übersetzerpreises, des Heinrich-Mann-Preises und des Wilhelm-Merton-Preis für Europäische Übersetzungen die Kompetenz abgesprochen. Tja. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />
Posted By: Pergor Dämon / RE - 01/08/06 01:18 AM
Sofern diese Buchtitel hier noch nicht fielen (hatte keine Lust, alles nachzulesen):

Ich habe grade [color:"orange"]"Dämon" von Matthew Delaney[/color] zu Ende gelesen (oder sollte ich besser sagen "gefressen") und möchte jedem, der es noch nicht gelesen hat, nahelegen dies gefälligst zu tun. In meinen (naja noch recht kurzem, zugegeben) Leben habe ich noch kein besseres Buch gelesen als dieses. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

[color:"white"]Worum es geht:[/color]
Als Meeresforscher ein im Zweiten Weltkrieg gesunkenes Schiff entdecken und bergen, können sie nicht ahnen, welche Gefahren sie damit heraufbeschwören. Denn in dem Wrack befindet sich ein Wesen, das nur ein Ziel kennt: zu töten. Mit der Überführung des Schiffes nach Boston beginnt für die Bewohner der Stadt eine Phase des Schreckens. Bizarre Morde, verstümmelte Leichen und kryptische Zeichen halten die Polizei in Atem, und alles scheint auf eine Verbindung zwischen den Gewalttaten und dem Wrack hinzudeuten. Bei ihren Ermittlungen stoßen die Kriminalbeamten auf ein Geheimnis, das weit in die Vergangenheit zurückreicht.

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite! Dringendster Kaufbefehl!
12 von 10 auf der Skala! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Ich habe mich nun an [color:"orange"]"Resident Evil - Die Umbrella Verschwörung" von S.D. Perry[/color] herangewagt. (Natürlich angelehnt an das (wirklich geniale) Spiel der Play Station)

[color:"white"]Worum es geht:[/color]
Raccoon City, ein abgeschiedenes Bergstädtchen, wird urplötzlich von einer Serie grauenhafter Morde heimgesucht. Grausame Killer treiben ihr Unwesen in den umliegenden Wäldern. Bizarre Gerüchte machen die Runde. Gerüchte über die Attacken umheimlicher Kreaturen – manche menschenähnlich ... andere nicht. Und offenbar haben sie eine Vorliebe dafür, ihre Opfer zu verspeisen. Eine düstere, einsame Villa scheint in Zusammenhang mit den Vorfällen zu stehen. Sie befindet sich im Besitz des ominösen Umbrella-Unternehmens. Seit Jahren betreibt die Firma dort unbemerkt Genforschung, angeblich zum Wohle der Menschheit. Die Special Tasks and Rescue Squad, kurz S.T.A.R.S., wird mit der Untersuchung der besorgniserregenden Vorgänge beauftragt. Dieser paramilitärischen Eingreiftruppe gehören ausgewählte Spezialisten an, darunter der draufgängerische Chris Redfield, die Ex-Meisterdiebin Jill Valentine, der Scharfschütze Barry Burton und der undurchsichtige Anführer des Teams, Albert Wesker. Wie alle S.T.A.R.S.-Mitglieder scheinen sie gegen alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Doch was sie erwartet, als sich die Türen der unheimlichen Villa öffnen, übertrifft ihre schlimmsten Albträume...

Auch hier: Lohnt sich! Sehr spannend (was ich zunächst nicht erwartet hätte). Den S.T.A.R.S. werden tiefgründige, interessante Charaktere zugeordnet, die dem Leser insbesondere durch (äußerst gelungene) Monologe nahegelegt werden. Perry gelingt es, auf äußerst spannende Weise die Wege der einzelnen Leute (sie sind ja, sei es aufgrund von Zwischenfällen, oder um die Suche nach Lösungen/Ausgängen zu optimieren, bis zum Ende hin die meiste Zeit voneinander getrennt und agieren jeder für sich), die sich durch die Handlungsorte schlagen, zu beschreiben. Die weiteren RE-Werke von Perry befinden sich auf meiner "To-Buy-Liste" ...
Im Gegensatz zu Dämon: "Nur" 10 von 10! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
(wobei ich hier möglicherweise als Resident Evil - Fan nicht ganz objektiv bin. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand es bereuen würde dieses Buch zu kaufen und zu lesen.


Posted By: Ddraigfyre Re: Die Commonwealth-Saga - 01/08/06 06:46 AM
Quote
So was habe ich echt noch nie erlebt.


Das ist leider garnicht so selten. Ich habe auch einige Bücher hier bei denen ich der festen Überzeugung bin, dass deren genannte "Übersetzer" den Inhalt durch eine mangelhafte Software haben laufen lassen, statt sich selbst um eine korrekte Übersetzung zu kümmern.

Da sind teilweise Klopfer drin, bei denen man das Original nicht einmal zu kennen braucht, weil sie auch so ins Auge springen. Wenn z.B. von "in der weiss-heissen Sonne" die Rede ist, ist sofort klar, dass das im englischen Original wohl "in the white-hot sun" stand. Hätte also mit "in der glühend heissen Sonne" übersetzt werden müssen. Und wenn da völlig sinnfrei und zusammenhanglos steht "Sorge für dein eigenes Geschäft", muss das Original wohl "care your own business" gelautet haben. Also "Kümmere dich um deinen Kram".

Usw. usf, etc. pp.

Natürlich garnicht so dumm. Man akquiriert bei Verlagen als freiberuflicher Übersetzer, füttert den PC mit dem Manuskript und kann ein fettes Honorar für's Eierschaukeln kassieren....

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
Posted By: AlrikFassbauer Re: Die Commonwealth-Saga - 01/08/06 12:07 PM
... Wobei die "weiß-heiße Sonne" als literarisches Bild sogar noch von mir stammen könnte ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />



<img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" />
Posted By: Lurker Re: Die Commonwealth-Saga - 01/08/06 01:22 PM
[color:"orange"]Und wenn da völlig sinnfrei und zusammenhanglos steht "Sorge für dein eigenes Geschäft", muss das Original wohl "care your own business" gelautet haben.[/color]

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> Vielleicht eher "Mind your own business" ...

Aber "Sorge für dein eigenes Geschäft" hast du bestimmt falsch verstanden, das war nur eine dezente Aufforderung, endlich auf Toilette zu gehen (wahrscheinlich, weil sich das "Geschäft" schon mehrfach in Gasform angekündigt hatte).
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/silly.gif" alt="" />
Posted By: Ragon_der_Magier Re: Die Commonwealth-Saga - 01/08/06 05:28 PM
... wobei, wenn das tatsächlich im Interpretationsrahmen des Originals vorgesehen war - dann kann die Übersetzung auch nichts mehr retten.
Oder besser gesagt: dann ist sie auf diesem Niveau angemessen!
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />


Ragon

P.S.: Lurker, Du brauchst jetzt aber nicht grafisch ausführlicher zu werden! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/shhh.gif" alt="" />
[Linked Image]
Posted By: Flash Bücherecke - 07/08/06 07:56 AM
Harald Evers: Die Kathedrale

Ja genau, das gleiche Buch, das auch Patarival etwas weiter oben besprochen hat. Aus irgendeinem Grund hatte ich schon immer ein Interesse an dem Textadventure, aber da ich wohl eh nie dazu kommen werde, es zu spielen, kam mir diese Buchversion gerade recht. Im Gegensatz zu Patarival habe ich jedoch die neue, überarbeitete Version gelesen.

Also wie bereits erwähnt werden Frank und Dani, zwei alte Schulkameraden, die sich nach zehn Jahren zufällig wieder treffen, übers Wochenende in der St.-Pauls-Kathedrale zu Schönau eingesperrt, und finden dabei heraus, daß sie nun der über 600 Jahre alten Rache des Erbauers der Kathedrale ausgeliefert sind. Sechs Schrecknisse hat er in der Kathedrale untergebracht, und jedem müssen sich Frank und Dani entgegenstellen.

Und da liegt auch schon das erste Problem des Romans. Sechs Schrecknisse, die es zu überwinden gilt, mögen eine nette nichtlineare Handlung für ein Computerspiel sein, als Buch ergibt es aber aber einen viel zu vorhersebaren Ablauf. Man erfährt am Anfang, was passieren wird, und dann wird eben ein Schrecknis nach dem anderen abgehandelt, wobei man dabei die Reihenfolge auch beliebig umstellen könnte. Überraschende Wendungen oder Erkenntnisse gibt es nicht. Ein Schrecknis wurde (laut Nachwort) im Vergleich zur früheren Fassung durch ein anderes ersetzt, was sich jetzt so bemerkbar macht, daß es das einzige ist, das nichts mit übernatürlichen Kräften zu tun hat.

Ein anderes Problem ist, daß der Autor von Katholizismus, Kirchenarchitektur und Geschichte nicht sonderlich viel Ahnung hat, und wohl auch von Recherche nicht so viel hält, und so sind Hostien eben Backoblaten, die Empore samt Orgel befindet sich über dem Altar, und der Unterschied zwischen Julianischem und Gregorianischem Kalender besteht darin, daß der Gregorianische die Schaltjahre eingeführt hat.

Die unvermeidliche Liebesgeschichte zwischen Frank und Dani ist ziemlich unbeholfen und amateurhaft geschrieben. Ungefähr zur Hälfte des Buches bekommt der Autor plötzlich Lust auf eine Sexszene, weil ihm aber anscheinend durchaus bewußt ist, daß er es nicht hinkriegen würde, diese einigermaßen glaubhaft einzuleiten, wachen Frank und Dani einfach mal so am Kapitelanfang nackt nebeneinander auf, ohne zu wissen, wie sie in diese Lage gekommen sind. Macht aber nix, jetzt gibt's ja nen guten Grund zu poppen. Und diese gesamte Szene hätte auch von einem sechszehnjährigen stammen können.

Auch wenn der Einfall nicht sonderlich neu ist, besteht auch hier der "Endkampf" in einem Schachspiel. Was allerdings durchaus neu ist, ist, daß ein Schriftsteller ein solcher Fan dieses Spiels ist, daß er das komplette Spiel beschreibt, indem er immer angibt, welche Figur von wo nach wo zieht. Das liest sich natürlich ganz toll, und ist sehr hilfreich, weil man ja immer das komplette Spielfeld samt Feldnumerierung im Kopf hat. Danach gibt es noch eine ziemlich wirre Überraschung und ein abruptes und unlogisches Ende, und man denkt, man habe dieses Buch geschafft.

Womit man da noch nicht gerechnet hat, ist daß der Autor, der gerade auf 400 Seiten seine Unkenntnis über die Thematik zu Papier gebracht hat, vor dem Nachwort noch eine Art Kapitel folgen läßt, in dem er sich seinen ganzen triefenden Haß auf die Katholische Kirche von der Seele schreibt. Gell, und nicht vergessen "erst 1821 wurde die letzte Enklave der Heiligen Inquisition aufgelöst [komisch, ich dachte das sei der Hl. Pius X 1908 gewesen] aber noch heute existieren in der Katholischen Kirche Zellen, welche auf diese mörderische Institution des dunklen Mittelalter gründen." Na, vielleicht sollten sie den Autor auf den Scheiterhaufen bringen, dann würden uns wenigstens weitere dunkle Kapitel in der Geschichte der Literatur (zwei Fortsetzungen werden im Nachwort angekündigt) erspart bleiben.
Posted By: Tutamun Re: Bücherecke - 20/08/06 10:02 PM
Das erste mal das ich ein Buch mittendrinn weglege... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />

Star Wars: Der Kopfgeldjägerkrieg Band 1 bis 3 von K. W. Jeter.

Ich will jetzt nicht sagen das es das schlechteste Buch ist das ich je gelesen habe... aber bestimmt eines der schlechtesten. Mitten in Band 2 habe ich es aufgegeben. Und Band 1 war schon eine arge quälerei.

Die Charaktere werden sehr unglaubwürdig dargestellt. Stellenweise, als Boba Fett noch halbtot war, oder anfangs der Sammler, da ging es noch. Da war es noch halbwegs inetressant. Da ich wissen wollte wie es weitergeht habe ich Band 1 bis zum Ende gelesen. Jetzt ist es mir (fast) egal wie es ausgeht.

Was mich auf die Palme gebracht hat waren die Dialoge. Nach jedem Satz kommt eine 'Einblendung' was der- oder diejenige gerade denkt, und warum er etwas sagt oder tut... und dann drei oder mehr Absätze später geht es mit dem Dialog weiter. Und irgendwie kann die Erzählweise überhaupt nicht mitreißen oder einen 'einfangen'. Ich würde fast behaupten das wenn ich etwas schreiben würde das es dann eine ähnliche Qualität aufweisen würde wie dieser Müll. Nur das ich weiß das ich nicht schreiben kann... und es dewegen auch lasse... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Wenn man sich dazu zwingen muß ein Buch weiterzulesen... dann stimmt da einfach etwas nicht.

----------------
Auf jedenfall habe ich mir am Freitag die Neuromancer Trilogie von William Gibson gekauft und lese gerade Biochiops. (Neuromancer hatte ich schon gelesen.)

Es ist auf jedenfall 'kraß' diesen Unterschied zwischen einen guten Buch und so einem Müll von oben zu sehen. Das fällt schon beim ersten Satz auf das da Welten dazwischen liegen.
Posted By: Ddraigfyre Re: Bücherecke - 21/08/06 05:45 AM
Quote
Wenn man sich dazu zwingen muß ein Buch weiterzulesen... dann stimmt da einfach etwas nicht.


Aus dem selben Grund habe ich letztens ja "Der Hüter des Taermons" von Patrick Grieser halbgelesen in die Altpapiertonne geworfen.

Normalerweise tue ich soetwas nicht, auch wenn ein Buch sehr schlecht ist. Bücher sind für mich schon etwas besonderes. Ich kann mich auch nicht erinnern, jemals ein Buch weggeworfen zu haben - normalerweise wandern schlechte Bücher bei mir an irgendwen weiter oder verstauben halt im untersten Regal.

Aber das war ein dermaßen infantiles, langweiliges und unfähiges Geschreibsel, dass ich mir dachte, im Recycling wird vielleicht nochmal was nützliches daraus. Klopapier oder so....
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 21/08/06 09:50 AM
Quote
Ich will jetzt nicht sagen das es das schlechteste Buch ist das ich je gelesen habe... aber bestimmt eines der schlechtesten. Mitten in Band 2 habe ich es aufgegeben. Und Band 1 war schon eine arge quälerei.


Hättest du vor dem Kauf gefragt, hätte ich dir davon abgeraten. Na ja, zu spät.

Ich fand diese Bücher auch als EXTREM langwierig, zäh wie Asphalt geschrieben, und der absolut größte Schrott, der mir unter allen Star Wars Rommanen je untergekommen ist (und ich besitze bestimmt 20 Romane davon).

Fazit : FINGER WEG !
Posted By: Tutamun Re: Bücherecke - 21/08/06 10:41 AM
Danke Alrik, aber zum Glück habe *ich* die nicht gekauft... Der Käufer hat sie vom Remitenden Wühltisch... von daher ist da auch kein allzugroßer Schaden entstanden... wenn man von den geistigen Schäden die das lesen verursacht hat absieht. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 21/08/06 11:03 AM
Sollte nicht irgendwann mal wieder ein neuer "Star Wars"-Roman von Timothy Zahn erscheinen?
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 21/08/06 09:09 PM
Ja. Das Outbound-Projekt ist glaube ich schon draußen, und er schreibt wohl demnächst noch einen Roman, habe leider vergessen, für welches "Zeitalter". Kann sein, daß es die Klonkriege sind.
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 21/08/06 09:28 PM
Quote
Quote
Wenn man sich dazu zwingen muß ein Buch weiterzulesen... dann stimmt da einfach etwas nicht.


Aus dem selben Grund habe ich letztens ja "Der Hüter des Taermons" von Patrick Grieser halbgelesen in die Altpapiertonne geworfen.

Normalerweise tue ich soetwas nicht, auch wenn ein Buch sehr schlecht ist. Bücher sind für mich schon etwas besonderes. Ich kann mich auch nicht erinnern, jemals ein Buch weggeworfen zu haben - normalerweise wandern schlechte Bücher bei mir an irgendwen weiter oder verstauben halt im untersten Regal.

Aber das war ein dermaßen infantiles, langweiliges und unfähiges Geschreibsel, dass ich mir dachte, im Recycling wird vielleicht nochmal was nützliches daraus. Klopapier oder so....



Och, Ddraiggy, da habe ich wohl vergebens auf weitere amüsante Anektoten aus dem Reich Adepten und Kadepten (und was weiss ich) von Dir gewartet. Schade. Das Buch mag Schrott gewesen sein, aber Deine Zitate waren toll! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />


Tut, hättest Du nicht ein paar ähnliche Blüten aus Deinem Schinken?
Posted By: daedalus Re: Bücherecke - 22/08/06 01:37 PM
Quote

Aber das war ein dermaßen infantiles, langweiliges und unfähiges Geschreibsel, dass ich mir dachte, im Recycling wird vielleicht nochmal was nützliches daraus. Klopapier oder so....


Wieso Recyceln? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" />
Posted By: Ddraigfyre Re: Bücherecke - 22/08/06 02:30 PM
Quote
Ddraiggy, da habe ich wohl vergebens auf weitere amüsante Anektoten aus dem Reich Adepten und Kadepten (und was weiss ich) von Dir gewartet.


Stell Dir einfach vor, ein am Boden liegender (!!!) Elf macht mit seinem Käsepiekser in stockfinsterer Nacht bei strömendem Regen und ohrenbetäubendem Unwetter noch mühelos 3 riesige Oger nieder, die mit Baumstammgroßen Knüppeln alle gleichzeitig auf ihn eindreschen. Und holt sich natürlich keinen Kratzer dabei.

Oder ein Zwerg fängt sich während dieses Kampfes von einem anderen Oger eine tiefe und böse Schnittwunde ein. Eine Schnittwunde - von einem Knüppel.

Stell Dir vor, der Rest des Buches besteht überwiegend aus detaillierten Schilderungen, wie die Gefährten abends Rast machen, ein Feuer entzünden und sich "in die Bettrollen kuscheln". Wie sie morgens steif und müde aufwachen und schliesslich ein Mittagspäuschen einlegen, wenn die Sonne über dem Zenit steht. Nicht im Zenit, nein - darüber. Und diese detaillierten ewig gleichen Schilderungen der Ess- und Schlafgewohnheiten bekommst Du für jeden einzelnen Tag.

Gefesselt liest Du Beschreibungen von Räumen, die immer mit Parkett ausgelegt sind und Fenstern, die immer bunte Mosaikscheiben haben. Ja, selbst die Planwagen von umherziehenden Zigeuern haben bunte Mosaikfenster.

Und alles ist meterhoch. Meterhohe Stadtmauern, meterhohe Stadttore (selbst im kleinsten Kaff), meterhohe Monster, meterhohe Palmen und meterhohe Blumen (!!!) auf der Kuhwiese.

Stelle Dir das vor und berücksichtige, dass alles noch 10 mal schwachsinniger und langweiliger war, als es hier klingt. Dann weisst Du wie es noch weiterging. Dödilus Vorschlag in Ehren, aber dafür war mir dann sogar mein ArXXX zu schade....

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />

Posted By: Tutamun Re: Bücherecke - 22/08/06 03:09 PM
Quote
Tut, hättest Du nicht ein paar ähnliche Blüten aus Deinem Schinken?


Äh... ich habe die Bücher gerade wieder zurückgegeben. Da müßte dann wohl eher Alrik aushelfen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 29/08/06 05:13 PM
An dieser Stelle habe ich in der Vergangenheit bereits einige der "Gezeitenwelt"-Romane der (Ex-)DSA-Autoren Bernhard Hennen, Hadmar von Wieser, Tom Finn und Karl-Heinz Witzko besprochen - und zwar sehr positiv!

Nun gibt es leider wenig erfreuliche Neuigkeiten über die Fortführung der Reihe:
http://gezeitenwelt.fanwerk.de/viewtopic.php?t=456

Ich hoffe wirklich, daß irgendwie noch eine Fortführung der Reihe gelingt, denn der Mut zu einem so komplexen, ambitionierten Projekt wie der "Gezeitenwelt" gehört eigentlich belohnt und nicht bestraft ...
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 18/09/06 02:53 PM
Zur Zeit lese ich dieses Buch : "Germanica", ein sehr gutes archäologisches Buch ! Für DEN Preis müßte ich eigentlich fast einen "Kaufbefehl" aussprechen ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Trotz des Namens handelt das Buch nicht von den Germanen alleine, sondern von ALLEN Kulturen, die hierzulande über die Jahrtausende hinweg gelebt haben. Und nebenbei ist es eine sehr gute Einführung in die Archäologie ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Es ist eines der opulentesten Bücher, die ich zu dem Thema bisher kenne ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> (Muß aber dazu zugeben, daß ich bisher noch nicht viele so großformatige Bücher zum Thema Archäologie habe.)


Interview mit Terry Pratchett, Teil 1
Interview mit Terry Pratchett, Teil 2

Posted By: fenwulf Tolkien - 19/09/06 07:27 AM
Gerüchten zufolge soll Tolkien jr. "die Kinder von Hurin", ein von seinem Vater begonnenes aber nie beendetes Buch fertig schreiben und im nächsten Frühling veröffentlich werden.

Da bin ich aber gespannt!
Posted By: Pergor Re: Ritus - 19/09/06 10:26 AM
Eine Empfehlung kann ich auch noch loswerden:

[color:"orange"]"Ritus" von Markus Heitz[/color]

Worum es geht:
Frankreich im Jahre 1764: Eine Bestie versetzt die Menschen des Gévaudan in Angst und Schrecken. Männer, Frauen, Kinder werden gehetzt - und getötet. Der König setzt öffentlich ein hohes Preisgeld auf den Kopf des Monsters aus. Der Vatikan hingegen entsendet Geheimermittler, die undurchsichtige Ziele verfolgen. Auch der Jäger Jean Chastel beteiligt sich an der Jagd auf die Bestie. Immer wieder kreuzen sich dabei seine Wege mit denen der ebenso energischen wie geheimnisvollen Äbtissin Gregoria. Beide können nicht ahnen, dass sie kaum mehr sind als Figuren in einem erschreckenden Spiel, das auch über 200 Jahre später noch nicht beendet sein wird ...


Spannend, die Story ist interessant und an manchen Stellen entweicht mir auch ein Schmunzeln. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

9/10 <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Posted By: Ragon_der_Magier Re: Ritus - 19/09/06 07:46 PM
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> Las sich im ersten Moment fast wie die Story von "Der Pakt der Wölfe"... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ohh.gif" alt="" />



"... aspekte: Was versuchen Sie Ihren Lesern
zu geben?

Pratchett: Meiner Meinung nach muss ein
Buch eine Botschaft haben - und zwar auf
Seite eins die Botschaft "bitte blättern Sie
zu Seite zwei um". Und auf Seite zwei muss
die Botschaft sein "bitte blättern Sie auf
Seite drei weiter". Und die letzte Botschaft
um Buch heißt idealerweise "ich hoffe, das
Buch hat Ihnen gefallen. Kaufen Sie doch
das nächste." In anderen Worten: Man sollte
ein lesbares Buch schreiben - was ich
anstrebe. Ich sehe das als Handwerk.
..."

Köstlich! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/delight.gif" alt="" />
Eben typisch "Pratchett-Humor"! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />


Ragon

P.S.: Und das Schlußfazit - einfach grandios-famos! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> [Linked Image]

"... Die größte Fantasy auf der Erde ist
natürlich, dass wir Homo Sapiens sind. Doch
in Wahrheit sind wir nur "Pan Narens", der
Geschichten erzählende Affe. Und eine der
Geschichten, die wir uns dauernd selbst
erzählen ist die von uns, dem Homo sapiens.
In der Hoffnung, dass wir eines Tages
vielleicht doch dazu werden. "
[Linked Image] [Linked Image] [Linked Image]
Posted By: Pergor Re: Sanctum - 01/10/06 12:07 PM
Quote
Eine Empfehlung kann ich auch noch loswerden:

[color:"orange"]"Ritus" von Markus Heitz[/color]


[...]

und nun eine weitere Empfehlung: "Sanctum" von Marcus Heitz (ja, es handelt sich hier um einen Zweiteiler)
Die Geschichte geht nahtlos über.

kurz zum inhalt:
Gott braucht einen Dämon, um den Teufel aufzuspüren." Rom, Ewige Stadt, Hort uralter Geheimnisse. Hierhin führen im Jahre 2004 die Spuren einer Verschwörung, in deren Mittelpunkt Eric von Kastell steht, der Werwolfjäger. Immer wieder trifft er auf das Vermächtnis einer Frau, die im 18. Jahrhundert um ihr Leben kämpfte: Gregoria, die Äbtissin eines entweihten Klosters. Eric und Gregoria sind untrennbar verbunden durch die heiligste Substanz, die sich auf Erden findet: Das Sanctum kann Wunder wirken - oder den Tod bringen ...
-> Was in RITUS begann, wird in SANCTUM enden - die Fortsetzung des Bestsellers! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

"Sanctum" überzeugt sogar noch mehr als Ritus und ist an Spannung kaum zu übertreffen!
Ganz klar wieder 10/10 <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Posted By: Pergor Re: Sanctum - 08/11/06 11:00 PM
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />

da hier alle anderen ja nur fernsehfritzen zu sein scheinen hole ich diesen thread auch mal wieder aus der versenkung. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />

3 Empfehlungen kann ich wieder loswerden:

[color:"orange"]"Salz der Erde" [/color]
-> Nun ja, da wurde ja schon ausreichend drauf eingegangen hier... dem allgemeinen Eindruck kann ich mich nur anschließen: Sehr lesenswert! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

[color:"orange"]"Scriptum"[/color] (Raymond Khoury)

Naja... isngesamt hätte die Story etwas einfallsreicher sein können. Aber der Autor hat ein Händchen für spannende Erzählung. Insgesamt nicht der Knaller schlechthin, aber auf jeden Fall überdurchschnittlich gut. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

[color:"orange"]"Das verlorene Labyrinth"[/color] (Kate Mosse)

Müsste ich eine Wertung abgeben wäre sie der von "Scriptum" verblüffend ähnlich. Es ist aber kein Fehler, dieses Buch mal zu lesen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

1 Anti-Empfehlung habe ich an dieser Stelle auch:

Finger weg von [color:"orange"]"Kryptum"[/color] (Agustin Sánchez Vidal), Spanier können nicht schreiben. Zumindest dieser hätte es sein lassen sollen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" /> Die Story als solche fand ich recht einfallreich und auch interessant... aber schreiben kann der Kerl definitiv nicht! Zumindest ist das meine Meinung! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" />

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/sleepey.gif" alt="" />
Posted By: Patarival Re: Sanctum - 09/11/06 08:31 AM
Wenn Spanier genau so schlecht schreiben, wie Italiener (siehe uralte Anti-Empfehlung von mir in diesem Thread), dann weiss ich etwa, was Du meinst. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />
Posted By: Ralf Re: Sanctum - 09/11/06 10:29 AM
Was heißt hier Fernsehfritzen?
Ich habe gerade die letzten drei Bände der "Gezeitenwelt" durchgelesen (zusammen immerhin knapp 1500 Seiten), zu deren ersten drei Bänden ich schon letztes Jahr etwas schrieb.
Ich habe bloß im Moment keine große Lust auf ausführliche Rezensionen, deshalb mache ich es mir einfach:
Wer die ersten Gezeitenwelt-Romane mochte, wird die anderen drei auch mögen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Vor allem, wenn er Fan von Karl-Heinz Witzko ist, denn dessen Buch gefiel mir am besten. Bleibt nur zu hoffen, daß die Autoren diese hervorragende Reihe noch irgendwann zu Ende bringen dürfen (über das plötzliche Ende beim bisherigen Verlag Piper hatte ich ja auch schon berichtet).
Posted By: Pergor Re: Sanctum - 09/11/06 01:30 PM
warum fühlst du dich angesprochen?

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Ralf Re: Sanctum - 09/11/06 03:29 PM
Ganz bestimmt nicht, weil ich maßgeblich für die Fortführung des TV-Topics verantwortlich zeichne und zudem regelmäßig über neu startenden US-Serien informiere. Nein, ganz bestimmt nicht! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" />

Nennen wir es einfach ... Intuition. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/mage.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Pergor Re: Sanctum - 09/11/06 11:50 PM
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/ROFL.gif" alt="" />

ja das wird es wohl gewesen sein... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ROFL.gif" alt="" />
Posted By: Pergor Re: Sanctum - 25/11/06 10:45 PM
Ich bin ja mal auf den ersten Band von Resident Evil eingegangen hier.

Den zweiten Teil [color:"orange"]"Resident Evil" - "Caliban Cove"[/color] habe ich mir nun auch zu Gemüte geführt. Ähnlich spannend geschrieben wie der erste Band, dennoch war der erste besser. Dieses Buch hat sich inhaltlich auch nicht an eines der Games gestützt. Während der erste band sich auf RE1 bezog, bezieht sich der dritte Band auf den zweiten Teil der Spiele. Der zweite Band bildet mehr ein Verbindungsglied dieser beiden Spiele. Manko gegenüber dem ersten Buch: Die Charaktere sind nicht so faszinierend und teifgründig wie noch im ersten Teil, in welchem die Charaktere ja insbesondere durch die gelungenen Monologe an den Leser herangebracht werden. Das ging hier etwas verloren.

Dennoch gute 8-9 von 10 auf der Skala weil sehr spannend. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

edit: Teil 3 und 4 sind bereits bei amazon bestellt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Posted By: Pergor Re: Die Therapie - 15/12/06 10:13 AM
nebenbei bemerkt: Resident Evil Band 3 und 4 waren nicht weniger spannend! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
wobei 3 mehr überzeugte. die tiefgründigen monologe, die die charaktere dem leser nahe bringen waren auch hier wieder genau so überzeugend wie noch in der "Umbrella-Verschwörung". in teil 4 ging das wieder zurück. wohl weil man auch die meisten charaktere bereits kannte.

aber ich wollte auf ein anderes Buch eingehen:

"[color:"orange"]Die Therapie[/color]" von Sebastian Fitzek.

Ein verschwundenes Kind. Ein verzweifelter Vater, der nicht aufhören kann, zu suchen. Und eine Unbekannte, die Dinge weiß, die sie eigentlich nicht wissen kann.

Viktor Larenz ist Star-Psychiater und ein gebrochener Mann. Vor vier Jahren verschwand seine kranke 12-jährige Tochter Josy in einer Arztpraxis spurlos. In seinem Schmerz zieht er sich auf die Insel Parkum zurück. Dort taucht eines Tages die junge Anna auf, die von ihm therapiert werden will. Sie ist Kinderbuchautorin und etwas Böses verfolgt sie - und eine ihrer Figuren, die real für sie geworden ist. Anna erzählt die Geschichte dieser Figur - es ist die Geschichte von Josy.

Keine Zeugen, keine Spuren, keine Leiche - wo ist Josy hingekommen.


Spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Bereits die Überschriften der Kapitel sind verheißungsvoll "3 Tage bis zur Wahrheit" ; "2 Tage bis zur Wahrheit" ....
Das baut beim Leser eine stetig steigende Spannung auf! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Da kann man mal wieder nur 10/10 geben. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Posted By: elgi Re: Die Therapie - 15/12/06 11:54 AM
Quote
Spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Bereits die Überschriften der Kapitel sind verheißungsvoll "3 Tage bis zur Wahrheit" ; "2 Tage bis zur Wahrheit" ....
Das baut beim Leser eine stetig steigende Spannung auf! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Ich verstehe... so weiß man als Leser, daß es spannend wird. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/stupid.gif" alt="" />
Posted By: Ddraigfyre Re: Die Therapie - 15/12/06 12:28 PM
Und ist extrem enttäuscht, wenn es dann weit weniger spannend wird, als gedacht.... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />
Posted By: AlrikFassbauer Re: Die Therapie - 15/12/06 01:16 PM
"Hieroglyphen entschlüsseln" von Bridget McDermott, area Verlag, ISBN 3-89996-714-3, neue ISBN : 978-3-89996-714-2

Ein Exzellentes Buch für den Laien, das ich sofort empfehlen würde.
Das Buch ist dabei weit weniger geheimnisvoll, wie der Titel verspricht, sondern eher sehr praktisch : Ägyptische Wörter werden mit ihren Zeichen dargestellt. Also wird die Hieroglyphenschrift alltäglicher Wörter und Redewendungen aufgezeigt.

Wie bei der Maya-Schrift, und ähnlichen Schriften ( www.ancientscripts.com) , besteht ein Wort aus mehreren Silben (Sowas gibt's auch bei uns). Jede Silbe ist quasi eine eigene Hieroglyphe für sich.

Eine Hieroglyphe hat einen Lautwert, folglich kann ein ganzes Wort aus mehreren Silben, in der Konsequenz also aus mehreren Hieroglyphen bestehen. Ein SChlußzeichen, das sogenannte "Determinativ" schließt an dem Wort an, und bezeichnet den gemeinten Gegenstand oder Sachverhalt explizit, indem er ihn zeigt. Der oder das Determinativ besteht immer aus einer Hieroglyphe, die das tatsächlich im Wort gemeinte Objekt (oder den Sachverhalt) auch tatsächlich zeigt. Der Determinativ wird nicht mitgesprochen.

Folglich gibt es für praktisch jede Sache einen eigenen Determinativ, der die Schriftsprache künstlich aufbläht. Die Anzahl der gesprochenen (Silben-)Hieroglyphen bleibt dagegen weitgehend konstant.

Wie in der Maya-Schriftsprache ist es möglich, verschiedene Hieroglyphen miteinander zu mischen, hauptsache, am Ende erfolgt das gewünschte Resultat. Viele Wege führen nach Rom.
Das bedeutet, daß verschiedene Hieroglyphen, die aber die gleiche Aussprache haben, miteinander gemisch werden können, solange das Endprodukt immer gleich bleibt. Ein neuzeitliches Beispiel wäre, daß ich einen Mercedes und einen Golf abwechselnd benutzen kann, denn beide sind "Autos".

Das Buch enthält Bilder aus dem "alten Ägypten", und fast immer sind Hieroglyphgen mit drauf. Ein Pfeil zeigt oft auf eine Hieroglyphe und diese Hieroglyphe wird noch einmal sauber am Rand aufgezeichnet und explizit erklärt. Das finde ich sehr gut, erschwert aber den Gesamteindruck bzw. Kunstgenuß der Bilder etwas. Zum Glück sind einige davon ganz am Schluß ohne diese Pfeile nochmal nachgedruckt.

Das Buch erklärt darüberhinaus Belange des täglichen Lebens - immer wieder mit den dazu passenden Hieroglyphen darin. So werden im Text oder in eigenen Erklärungskästen Wörter ie "Feld", "Pflügen" oder "Getreidespeicher" erklärt, komplett mit deren Hieroglyphenumschrift (Hieroglyphenwörter) und deren Aussprache.

Die Wörter haben übrigens - da ägyptisch eine semitische Sprache ist - keine Umlaute aufgeschrieben. Diese werden von den Ägyptologen rekonstruiert. Wenn ich also "Tutanchamun" lese, dann enthält die Hieroglyphe seines Namens keinerlei Umlaute. Diese wurden von den Forschern mehr oder weniger "künstlich" hinzugefügt. Dabei spielt das koptische, der letzte Überrest der gesprochenen ägyptischen Sprache, eine wichtige Rolle : In der Sprache der Kopten befinden sich letzte Reste der originalen Aussprache - natürlich stark verändert, denn keine Sprache hält 3000 Jahre ohne Veränderung durch. Sollte die koptische Sprache aussterben, wäre damit auch die gesamte mehrere Tausend Jahre alte ägyptische Sprache ausgestorben. Denn das Arabische hat - wie das Englische woanders auch - viele Sprachen verdrängt.

Der einzige wirkliche Kritikpunkt, den ich gegenüber dem Buch habe, ist zugleich auch einer, der das Buch für deutsche Leser nahezu unbrauchbar macht :

Alle Aussprachen sind in Englisch angegeben !

es gibt keinerlei Hinweis darauf, und ich habe das auch nur durch die Schreibweise deuzieren können.
Da treten dann so Sätze auf wie : "Das Haus, dessen Transliteration "pr" lautet, wurde wahrscheinlich "pair" ausgesprochen".
Solche Sätze finden sich oft im Buch, aber an der Art, wie die Aussprache geschrieben ist, kann man schlußfolgern, daß die Aussprache (hier "pair") nicht mit übersetzt worden ist.
Und das dürfte bei deutschsprachigen Lesern nicht nur für Verwirrung sorgen, sondern auch leich für falsches Lernen der Aussprache !
Das ist für mich so, als würde ich ein Buch lesen, in dem beschrieben steht, wie das Wort "Mercedes" ausgesprochen werden würde - und zwar ausschließlich in Englisch ! (Und das, ohne daß ich ich diesem Beispiel wüßte, wie ein Mercedes wirklich aussieht !)


Ich empfehle das Buch trotzdem, denn es ergänzt sich hervorragend zum Buch "Heilige Zeichen" von Maria Carmela Betró vom fourier Verlag, weil "Hieroglyphen entschlüsseln" nämlich sogar eine einfache Grammatik mitbringt ! Arbeitet der Laie das Buch gewissenhaft durch (klingt jetzt schlimmer, als es tatsächlich ist), ist er oder sie in der Lage, einige der Hieroglyphen zu entziffern ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Zudem finde ich es einfach cool, wie Zeichen aus Inschriften und Texten einmal herausgelöst und sauber abgeschrieben und erklärt werden. So bekommt man einen viel direkteren Eindruck davon, was die Hieroglypheninschriften denn eigentlich sagen wollen ! Der Abstand zur Sprache wird damit geringer : Man/frau lernt damit, di Hieroglyphen nicht mehr als reine "Bilderschrift" anzusehen, sondern als (damals) lebendige, niedergeschriebene Alltagssprache ! Expertiment gelungen ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Ich gebe dem Buch 8-9 von 10 Punkten, wobei die Aussprache zu einer heftigen Abwertung führt. Ich hätte sonst eine glatte 10 gegeben. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />


Posted By: Flash Re: Die Therapie - 27/12/06 05:48 PM
Michael Mortag: Abt Satanas

Das Kloster Riess bei Passau im Jahr des Herrn 1122: Erst brennt die Bibliothek ab, dann stirbt der Abt und schließlich geschehen sogar Morde. Ein neuer Abt wird gewählt, aber dieser scheint das Kloster nicht in die versprochene bessere Zukunft, sondern nur noch tiefer in den Abgrund zu führen.

Ähnlich wie bei Umberto Ecos "Name der Rose", an das dieser Roman sowieso erinnert, wird das ganze so erzählt, als habe der Schriftsteller Aufzeichnungen aus dieser Zeit gefunden und nun aufbereitet. Und so liest man neben dem Erzähler auch die Tagebucheintragungen eines Novizen. Daß Mortag dabei nicht die Klasse von Eco erreicht, dürfte wenig überraschend sein, dies hat aber neben diversen Nachteilen auch den Vorteil, daß es sich im Gegensatz zu Eco um einiges leichter liest. Leider hielt ich manches für ziemlich unglaubwürdig und manchmal verwechselt der Autor offensichtlich Häresie und Katholische Lehre, so daß aus dem Munde der Ketzer orthodoxe Lehren kommen, während die laut Roman Papsttreuen Häresien vertreten.
Trotzdem an sich ein lesenswerter und spannender Roman für diejenigen, die sich für die Thematik interessieren, auch wenn er zum Schluß unter einem ziemlich abrupten Ende zu leiden hat, von dem ich nicht weiß, ob es mit dem frühen Tod des nicht mal 60-jährigen Autors noch vor Erscheinen dieses seines letzten Werkes zu tun hat.
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 15/01/07 02:07 PM
Peter Hahne: Schluß mit Lustig

Also, um mich gleich mal zu verteidigen: Ich habe das Buch zu Weihnachten geschenkt bekommen, und wäre sonst nicht auf die Idee gekommen, das zu lesen.
Peter Hahne verkündet hier auf 140 Seiten das "Ende der Spaßgesellschaft" (wie er selbst das Buch untertitelt). Nun sind 140 Seiten nicht viel, aber immer noch zu viel für die Inhaltslosigkeit dieses Büchleins. Im Vorwort schreibt er von seiner BamS-Kolumne, und genau so liest sich dieses Buch auch, wie eine einzige, mit viel heißer Luft aufgeblasene BamS-Kolumne. Das Buch besteht nur aus einer einzigen These: Die Spaßgesellschaft hat ausgedient, deswegen müssen wir zurück zu einer vom christlichen Glauben geprägten Gesellschaft. Dies wird dann auf 140 Seiten ausgewalzt.
Nun bin ich ja selber der Katholen-Fundi des Forums, und habe an sich mit so einer These kein Problem. Aber Hahne schafft es, ein in meinen Augen verkommen utilitaristisches Glaubensbild (man braucht den Glauben halt als Gesellschaftsstütze, nicht als Wert an sich) mit einer durchschaubar ihnhaltsleeren Argumentation (es kommt wirklich nie etwas tiefgehenderes als "Spaßgesellschaft am Ende, also brauchen wir Religion") zu verknüpfen, daß selbst ich mich mit Grausen wende.
Dazu kommt ein Stil, der nur aus kurzen, aufgezählten Hauptsätzen besteht, von denen möglichst jeder ein Schlagwort zu enthalten hat. Der selbsterklärte Kulturverteidiger begräbt die deutsche Sprache mindestens genauso gekonnt wie die von ihm angegriffenen Denglischwerbeexperten.

Ich kann es nicht fassen, daß ein dermaßen mieses Pamphlet monatelang die Bestsellerlisten anführte. Da kann man wirklich in Peter-Hahne-Manier nur noch "Armes Deutschland" seufzen.
Posted By: Pergor Re: Bücherecke - 15/01/07 02:17 PM
auch auf die gefahr hin dass ich ein wenig entönig werde: auch band 5 ("Nemesis") der resident evil reihe war wieder absolute klasse. zwar werden nicht alle möglichkeiten, die das medium buch bietet, ausgeschöpft. aber bei einem roman zu einem spiel wie RE ist das vielleicht auch schwierig. insgesamt sehr spannend und wieder gut geschrieben.

wenn ich eine hierarchie angeben müsste:

  1. Die Umbrella-Verschwörung (Band 1)
  2. Nemesis (Band 5)
  3. Stadt der Verdammten (Band 3)
  4. Das Tor zur Unterwelt (Band 4)
  5. Caliban Cove (Band 2)


Interessant dabei, dass Band 1, 3 und 5 sich jeweils direkt auf die Ps-Spiele bezogen haben während 2 und 4 Zwischendinger waren, die frei der Feder der Autorin entsprungen sind. MIt überdurchschnittlichen Einfallsreichtum ist Perry nicht gesegnet... aber wenn man ihr eine gute vorlage (wie ein spiel) gibt holt sie das maximum raus. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 15/01/07 07:49 PM
Quote
Die Umbrella-Verschwörung (Band 1)


Ist Umbrella mit Barbarella verwandt ? Oder warum übersetzt man das nicht in die "Regenschirm-Verschwörung" ?
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 15/01/07 08:58 PM
Ganz einfach, Alrik, weil "Umbrella" nun einmal der Name der Firma ist, die für den ganzen Schlamassel verantwortlich ist.
Firmennamen werden natürlich nicht übersetzt.

Flashs Rezension über das berühmte "Schluss mit Lustig" bestätigt, was ich schon befürchtet hatte. Seltsam, war das Buch ja irgendwie in aller Munde - obwohl es (ausser Flash) anscheinend niemand gelesen hat.
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 15/01/07 09:38 PM
Ehrlich gesagt habe ich noch nie was davon gehört und das ist wohl auch gut so. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Na gut, stimmt nicht ganz. Ich habe mal irgendwo mitbekommen, daß Hahne ein Buch über dieses Thema geschrieben habe. Daß sowas auch noch erfolgreich ist, wußte ich zwar nicht, wundert mich aber nicht im geringsten, wenn man sich die Bestsellerlisten - vor allem im sogenannten Sachbuchbereich - der letzten Jahre so anschaut ...
Posted By: Exhuminator Re: Bücherecke - 27/01/07 07:07 PM
DÄMON von Matthew Delaney
Ein Buch so spannend wie Preston, Brown und Follett's Bücher zusammen. Es beginnt im WK2 und die ersten 100 Seiten spielen auf einer Pazifikinsel auf der ein Trupp US-Soldaten Nach und nach Brutal abgeschlachtet werden. Von einem Dämon. Dieser wird auf einem sinkenden Schiff eingeschlossen und 60 Jahre Später wieder befreit... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" />

DER HOBBNIX von A.R.R.R. Roberts (Adam Roberts)
Eine geniale Parodie auf Tolkiens Hobbit und Teile von HdR. das Buch kommt fast komplett ohne anzügliche Witze aus.(Leider in den Fortsetzungen nicht mehr <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />)

DER SCHWARM von Frank Schätzing
1000 Seiten <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" /> aber trotzdem ein beklemmendes Szenario zum Nachdenken und "Uneingeschränkter Weiterlese Sucht" bis zur letzten Seite <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/alien.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/exclamation.gif" alt="" />
Posted By: Pergor Re: Dämon / RE - 28/01/07 01:29 PM
@Exhum:

Quote
Sofern diese Buchtitel hier noch nicht fielen (hatte keine Lust, alles nachzulesen):

Ich habe grade [color:"orange"]"Dämon" von Matthew Delaney[/color] zu Ende gelesen (oder sollte ich besser sagen "gefressen") und möchte jedem, der es noch nicht gelesen hat, nahelegen dies gefälligst zu tun. In meinen (naja noch recht kurzem, zugegeben) Leben habe ich noch kein besseres Buch gelesen als dieses. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

[color:"white"]Worum es geht:[/color]
Als Meeresforscher ein im Zweiten Weltkrieg gesunkenes Schiff entdecken und bergen, können sie nicht ahnen, welche Gefahren sie damit heraufbeschwören. Denn in dem Wrack befindet sich ein Wesen, das nur ein Ziel kennt: zu töten. Mit der Überführung des Schiffes nach Boston beginnt für die Bewohner der Stadt eine Phase des Schreckens. Bizarre Morde, verstümmelte Leichen und kryptische Zeichen halten die Polizei in Atem, und alles scheint auf eine Verbindung zwischen den Gewalttaten und dem Wrack hinzudeuten. Bei ihren Ermittlungen stoßen die Kriminalbeamten auf ein Geheimnis, das weit in die Vergangenheit zurückreicht.

Spannend von der ersten bis zur letzten Seite! Dringendster Kaufbefehl!
12 von 10 auf der Skala! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />


<img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />
Posted By: Nergal Bücherecke - 28/01/07 01:51 PM
Absoluter Knüller <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />: Die Scheibenwelt Reihe von TERRY PRATCHETT.
Mein Lieblingsbuch: Die Farben der Magie
Der Magier Rincewind packt nicht oft etwas an, aber wenn, dann geht es schief. Rincewind ist wirklich vom Pech verfolgt -erst wird er während seiner Ausbildung von einem geltungssüchtigen Zauberspruch befallen, der keinen anderen neben sich duldet, dann muss er wegen dieses Vorfalls auch noch die Unsichtbare Universität verlassen. Also verbringt Rincewind seine Zeit als Fremdenführer für den ersten Touristen auf der Scheibenwelt. Gemeinsam begegnen sie durchsichtigen Drachen, Wassertrollen und intelligenten Holztruhen. Natürlich geht auch auf dieser Reise so ziemlich alles daneben: Der gute Rincewind fällt über den Rand der Scheibenwelt...

Terry Pratchetts Scheibenwelt Bücher sind absolut genial und aberwitzig. Ich jedes Buch von Pratchett zum ablachen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Zurzeit gibt es eine Gebundene Version davon, mit geprägten Verzierungen auf dem Cover, bei Weltbild von Bild am Sonntag.
Posted By: Nergal Bücherecke - 28/01/07 02:08 PM
Noch ein Superbuch:Der Drachenbein Thron von TAD WILLIAMS
Hat zwar umdie 1000 Seiten aber man wird es verschlingen.

Darum gehts:
Es ist noch nicht alzu langeher,da vertrieben die Menschen das Elbenvolk Sithi gewaltsam aus ihrem Land, um selbst dort zu leben. Nach dem Tod des Hochkönigs tritt dessen Sohn Elias die Thronfolge an. Die Sicherheit des Landes gerät ins Wanken. Mithilfe des magischen Schwertes "Leid" will sich Elias die Macht sichern. Davon nichts ahnend, träumt der Küchenjunge Simon Mondkalb von einem Leben als Magier. Beim stöbern entdeckt er im Kerker einen Gefangenen: Josua Presbyter, den Bruder des Thronfolgers Elias. Der Junge verhilft dem eingesperrten Königssohn zur Flucht, doch diese bleibt den Häschern nicht verboren.

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />Absolut lesenswert! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 29/01/07 10:43 AM
Du weisst aber schon, Nergal, dass "der Drachenbeinthron" lediglich der erste Teil einer Quadrilogie ist?
Posted By: Nergal Re: Bücherecke - 30/01/07 05:14 PM
Quadrilogie?.....Oh! Ich dachte es gäbe nur drei Teile.
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 30/01/07 05:37 PM
Ja, auf Englisch waren es original mal drei. Auf Deutsch sind es vier:

* Der Drachenbeinthron ISBN 3596130735 (The Dragon Bone Chair)
* Der Abschiedsstein ISBN 3596130743 (Stone of Farewell)
* Die Nornenkönigin ISBN 3596130751 (To Green Angel Tower - Part 1:Siege)
* Der Engelsturm ISBN 359613076X (To Green Angel Tower - Part 2:Storm)


Wobei jetzt ein fünftes Buch aus Osten Ard dazugekommen ist:

* Der brennende Mann ISBN 3608936963 (The Burning Man)
Posted By: Nergal Re: Bücherecke - 30/01/07 05:46 PM
Danke. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" /> Da muss ich doch gleich mal schauen wo in Bamberg man die kaufen kann. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 01/02/07 06:18 PM
Buchhandlungen haben es so an sich, daß man in jeder alle Bücher kaufen kann. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Skydragon Re: Bücherecke - 01/02/07 08:45 PM
Ich hät mal eine Frage zu einer Buchreihe:
Und zwar gehts um die 'Chroniken des Raben' von James Barclay, ich bin durch ein andres Buch draufgekommen, stand auf der vorletzten Seite(jaja immer diese Werbung <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> ).
Naja die ersten 2 Bände heißen 'Zauberbann' und 'Drachenschwur'.
Ich hab ein bisschen im Internet gesucht und bin auf gute Bewertungen gestoßen, ist halt genau mein Typ, gutes Fantasy <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Naja ich wollte dann halt noch hier im Forum rumfragen ob das schon jemand gelesen hat und mir eine positive Bewertung geben kann, ich dank schonmal im vorraus <img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />
Sky
PS: Nergal du wohnst doch ned mal in Bamberg <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ROFL.gif" alt="" />
Posted By: Nergal Re: Bücherecke - 02/02/07 01:16 PM
Quatsch! Oberhaid gehört zum Landkreis Bamberg und das ist fast das Selbe. Übrigens gibt es in Oberhaid keine Buchhandlung also muss ich zwangsläufig nach Bamberg.
So, jetzt haben wir wieder einen voreiligen Kommentar von Sky überflüssig gemacht, Hach wie ich es liebe! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />
Posted By: Skydragon Re: Bücherecke - 02/02/07 01:24 PM
Quote
So, jetzt haben wir wieder einen voreiligen Kommentar von Sky überflüssig gemacht, Hach wie ich es liebe! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

Sagte Mr. Weiß <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ROFL.gif" alt="" />
Fragt nicht den müsst ihr nicht verstehn <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Naja wir treffen uns ja morgen und da denk ich geh ich gleich mal hin und kauf mir Band 1.
Sky
PS: Vielleicht finden wir ja einen Eimer Farbe für dich Nergal <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ROFL.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ROFL.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ROFL.gif" alt="" />
Posted By: Nergal Re: Bücherecke - 02/02/07 01:29 PM
*schleift seine Sense*
Ja! Morgen kommt die Gerechtigkeit! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />
Und wenn wir hier schon Insider Witze machen: Was ist ein Partizip? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />
Posted By: Kolibri Re: Bücherecke - 02/02/07 08:07 PM
Quote
Ich hät mal eine Frage zu einer Buchreihe:
Und zwar gehts um die 'Chroniken des Raben' von James Barclay, ich bin durch ein andres Buch draufgekommen, stand auf der vorletzten Seite(jaja immer diese Werbung <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> ).
Naja die ersten 2 Bände heißen 'Zauberbann' und 'Drachenschwur'.
Ich hab ein bisschen im Internet gesucht und bin auf gute Bewertungen gestoßen, ist halt genau mein Typ, gutes Fantasy <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Naja ich wollte dann halt noch hier im Forum rumfragen ob das schon jemand gelesen hat und mir eine positive Bewertung geben kann, ich dank schonmal im vorraus <img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />
Sky
PS: Nergal du wohnst doch ned mal in Bamberg <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ROFL.gif" alt="" />


Ich hab die englische Version gelesen und kann sagen das diese sehr gut ist, durchdachte Welt und keine Schwarz-Weißmalerei bei den Charakteren, sei nur gewarnt die Hauptcharaktere leiden unter ähnlichen Verschleisserscheinungen wie in Lied von Eis und Feuer....
(übrigens ist diese Reihe wieder einmal ein Fall von 1 englisches Buch = 2 deutsche Bücher, ich kann also nichts dazu sagen ob die Trennung des Buches in zwei Teile gelungen ist)
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 29/04/07 01:10 PM
Adam Fawer: Null

David Caine, der seine Lehrtätigkeit in Wahrscheinlichkeitsrechnung an der Uni wegen seiner Epilepsie aufgeben mußte, ist spielsüchtig. Er berechnet anhand der Karten, die er zu sehen bekommt, seine Gewinnchancen.
Und auf einmal steht er mit zehn Riesen bei der Russenmafia in der Kreide und unglücklicherweise wollen sich auch noch verschiedene Geheimdienste seine speziellen Fähigkeiten zunutze machen. Und diese Fähigkeiten beschränken sich, wie er irgendwann bemerkt, nicht nur auf blitzschnelles Berechnen von Wahrscheinlichkeiten, sondern haben es durchaus in sich.

Auch Adam Fawer verfällt der derzeitigen Mode, den Leser darüber im unklaren zu lassen, was eine Person gerade tolles/schlimmes gesehen/gelesen hat, um erst mal woanders weiterzuerzählen, ein von mir bereits desöfteren gescholtener Trick um Spannung zu simulieren. Zum Glück hält er sich mit dem Einsatz dieses Mittels (im Gegensatz zu Dan Brown z.B.) zurück, so daß dieser Kritikpunkt nicht so schwer ins Gewicht fällt.

Ein gut zu lesender, spannend erzählter Thriller mit einer Handlung, die zwar eine interessante (wenn auch haarsträubend unrealistische) Prämisse hat, insgesamt aber ohne Überraschungen bleibt und mehr oder weniger zielstrebig zum Ende führt.
Posted By: Pergor Re: Bücherecke - 01/07/07 11:49 PM
Ich habe vor einigen Wochen bei Amazon eine nette Sammlung der besten Werke von William Shakespeare erstanden. Für vier gebundene Bücher (mit je 3 Geschichten) sind 20 Euro auch ein recht guter Preis! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Und auch die Geschichten sind klasse. Es handelt sich um je 6 Komödien und Tragödien und zumindest die ersten drei Komödien, die ich gelesen habe, waren allesamt gut, und insbesondere "Viel Lärm um nichts" war absolut genial. An manchen Stellen hätte ich Tränen lachen können. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ROFL.gif" alt="" />

Da verloben sich anfangs ein Graf und die Tochter eines Gouverneurs, und der Bruder des Prinzen hat nichts besseres zu tun, als durch eine miese Intrige, in der der Gouverneurs-Tochter Untreue vorgeworfen wird, diese Hochzeit zu verhindern. Also konfrontiert der Bräutigam seine Braut just vor dem Traualtar mit diesen Vorwürden, worauf diese nach hefitgem Wortgefecht in Ohnmacht fällt und zunächst für tot erklärt wird. Sie ist jedoch nicht tot, sondern wird nur für tot erklärt, damit der Bräutigam Schuldgefühle bekommt. Auch sind die Beweggründe des Bruders des Prinzen für diese Schandtat lachhaft. Er bezeichnet dies schlicht als "Arznei". Dann gibt es nebenbei noch einen Edelmann, der sich zum frauenhasser erklärt hat, und wie es der Zufall so will, gibt es natürlich auch die Nichte des Gouverneurs, die ihrerseits eine erkläre Männerhasserin ist. Beide haben sich geschworen, niemals zu heiraten. Die Dialoge zwischen diesen beiden Personen bilden einen weiteren Höhepunkt des Werkes. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> Und dem Prinzen fällt natürlich nichts besseres ein, als in Zusammenarbeít mit diversen anderen Personen ausgerechnet diese beiden Hasser des anderen Geschlechts miteinander zu verkuppeln. Wirklich nur jede Menge Trara um einen Haufen Blödsinn, der Titel "Viel Lärm um nichts" ist wirklich perfekt für dieses Stück! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/ROFL.gif" alt="" />

Speziell dieses Werk kann ich nur empfehlen, und obwohl ich erst drei kenne, bin ich doch sicher, dass Komödien von Shakespeare allesamt köstlich sind. [Linked Image] Zu den Tragödien kann ich wenig sagen, da ich sie nicht kenne, mit Ausnahmen von "Romeo und Julia" (Schullektüre, wofür ich dem Lehrer nach wie vor sehr gerne in Form eines Trittes in den Allerwertesten danken würde, denn dieses Stück war mir dann doch eine Spur zu schnulzig). Aber die Komödien zumindest sind eine klare Empfehlung wert. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 02/07/07 11:21 AM
Ich habe "Much ado about nothing" in der Verfilmung von dieses britischen Schauspielers gesehen ... Brannagh ? oder wie wird der geschrieben ? - und fand es damals sehr gut. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
http://www.imdb.com/title/tt0107616/

Posted By: elgi Re: Bücherecke - 02/07/07 11:43 AM
Quote
Ich habe "Much ado about nothing" in der Verfilmung von dieses britischen Schauspielers gesehen ... Brannagh ? oder wie wird der geschrieben ? - und fand es damals sehr gut. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
http://www.imdb.com/title/tt0107616/

Kenneth Branagh - da du zu IMDB verlinkst, hättest du ja einfach von dort Copy-Pasten können. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> (Ein toller Film übrigens, stimmt)

Ich mußte Shakespeare in der Schule und dann noch stärker an der Uni lesen... daher halte ich mich in meiner Freizeit stark mit seinem Werk zurück. Aber nichtsdestotrotz gehört er in der Tat zu den besten Schriftstellern überhaupt... vor allem seiner Zeit. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 02/07/07 01:44 PM
Ich hab erst geschrieben, und DANN den Link rausgesucht ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />
Posted By: Ragon_der_Magier Re: Bücherecke - 02/07/07 11:40 PM
Quote
Quote
Ich habe "Much ado about nothing" in der Verfilmung von dieses britischen Schauspielers gesehen ... Brannagh ? oder wie wird der geschrieben ? - und fand es damals sehr gut. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
http://www.imdb.com/title/tt0107616/

Kenneth Branagh - da du zu IMDB verlinkst, hättest du ja einfach von dort Copy-Pasten können. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> (Ein toller Film übrigens, stimmt)...


Kam neulich erst wieder (die dt. Fassung natürlich) auf arte oder 3Sat oder doch wo anders, gar Tele5?! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> [Linked Image]
Egal.
Jedenfalls mal wieder mit so `ner Bestbesetzung gespickt, ich war eigentlich felsenfest davon überzeugt gewesen, daß auch ein weiterer der "üblichen Verdächtigen" in diesem fast schon eigenen "Genre" (= sog. "Shakespearean Actors", also solche die für Auftritte in entsprechenden Verfilmungen/Theaterinszenierungen bekannt sind, Sir Ian McKellen, Ian McDiarmid zählen auch zu dieser illustren Runde von zumeist brillianten Darstellern <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> ) ebenfalls mit von der Partie gewesen wäre: Sir Derek Jacobi.
Hab´ ihn aber vergeblich gesucht. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
War dann wohl doch eher in Brannaghs "Hamlet"-Verfilmung... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


Ragon, der Shakespeare unter den Magiern
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Pergor Re: Bücherecke - 03/07/07 12:23 AM
Was möchte uns das jetzt eigentlich sagen? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />
Posted By: Ddraigfyre Re: Bücherecke - 03/07/07 08:10 AM
Keine Ahnung. Ich bekomme beim lesen von Alriks oder Ragons Beiträgen immer Kopfschmerzen....
Posted By: Lurker Re: Bücherecke - 03/07/07 09:47 AM
Das ist halt der Nachteil, wenn man vier Gehirne miteinander verbindet. Benutzt man beim Schreiben nur ein Viertel davon, werden rund drei Viertel der zum Verständnis notwendigen Informationen für den Leser ausgeblendet.

So ganz ausgereift scheint mir dieser Quadcore noch nicht zu sein <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 05/08/07 10:21 PM
J.K. Rowling: Harry Potter and the Deathly Hallows (spoilerfrei)

Ein toller Abschluß einer tollen Serie, der zwar nicht an die absoluten Höhepunkte (für mich Band 2&3) anknüpfen kann, aber problemlos das Niveau von 4&6 erreicht.
Für meinen Geschmack etwas zuviel Action (manchmal hat man das Gefühl, sie denke zu viel an den Film), und leider auch ein paar Stellen, wo die Personen eben so handeln, wie die Story es benötigt, nicht, wie es glaubhaft wäre.

Ich habe mir davor nochmal die ersten sechs Bände am Stück reingezogen, und was bleibt, ist, daß die Serie ein Geniestreich ist, der seinesgleichen sucht. Ich kenne keine andere Serie, wo es so viele Querverweise gibt, wo Nebensätze aus einem Band plötzlich Bände später wichtig werden, wo kleine Details auf einmal einen tieferen Sinn ergeben, wenn man die Bücher zum dritten mal liest, weil man schon weiß, was drei Bände später passiert, kurz, wo jemand geschrieben hat, der von Anfang an ganz genau wußte, worauf er hinaus wollte.
Posted By: daedalus Re: Bücherecke - 06/08/07 02:21 PM
In der Zentralen Abschlussprüfung dieses Jahr in Englisch werden wir George Orwells Animal Farm lesen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />
Ich glaube, das ist eine gute Nachricht <img src="/ubbthreads/images/graemlins/mage.gif" alt="" />
Posted By: Ragon_der_Magier Re: Bücherecke - 06/08/07 05:06 PM
Sehr lobenswert! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Allerdings hatte ich ehrlich gesagt angenommen, den hättest Du schon durch <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> - als notorischer Revoluzzer aus Überzeugung?! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" />
Da gehört das ja schon zum Grund-Kanon (genauso wie Huxleys "Brave New World").
<img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Ddraigfyre Re: Bücherecke - 06/08/07 08:12 PM
So richtig klasse wäre "Animal Farm" ja als Double-Feature mit "Mein Kampf" ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: daedalus Re: Bücherecke - 06/08/07 09:51 PM
In Deutsch werden wir "Ein Drama" lesen... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />
Posted By: Ddraigfyre Re: Bücherecke - 07/08/07 06:48 AM
Bei den meisten Schülern ist Deutsch heutzutage ein Drama.... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 07/08/07 11:12 AM
Ahber nikt nuhr bei die Schuhler!!!!!

(okay, der war billig <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />)
Posted By: Exhuminator Re: Bücherecke - 09/08/07 10:13 PM
Ich hab jetzt gestern "Needfull Things" von Stephen King beendigt.
Klasse Buch, ich finde des würde sich sehr gut als TV 3Teiler vermarkten:

Bruce Willis als Alan Pangborn
Uma Thurman als Polly Chalmers
Sean Reno als Leland Gaunt
Angelina Jolie als Nettie Cobb
ICH als Sean Rusk

Naja, alles nur Tagträume, aber wer weiß?

Hab mir jetzt Schwarz und Drei zugelegt!
Posted By: Tharos Re: Bücherecke - 09/08/07 10:16 PM
Habe mir auch ein neues Buch gekauft!

"Echt Zauberhaft" von Terry Pratchett. Hab bis jetzt erst ca. 60 Seiten gelesen finde das Buch aber sehr amüsant <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />. Ist mein erstes Buch von ihm...mal gucken wie es so weitergeht und ob ich mir noch eins kaufen werde.

Jetzt wird Ex kommen und sagen, dass Terry Pratchett schlecht schreibt =(
Posted By: Exhuminator Re: Bücherecke - 09/08/07 10:17 PM
Terry Prachett ist halt mal überhaupt nicht mein Geschmack!
Na und?
Posted By: Tharos Re: Bücherecke - 09/08/07 10:19 PM
Ich hab auch noch nie Stephen King gelesen...allein wenn ihr von "Es" erzählt hab ich schon keine Lust mehr ein Buch von ihm zu lesen. Aber mich würden mal die Bücher von Sky interesieren.
Posted By: Exhuminator Re: Bücherecke - 09/08/07 10:21 PM
"Gay Boys in Bondage?"

Huch, ein Monty Python Zitat
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 10/08/07 07:01 AM
Ich sehe schon, dieser Zwist braucht einen starken (ähem) Erwachsenen, der diesen schlichtet:

Terry Pratchett ist ein Gott unter den Heuschrecken.

Mit Stephen King konnte ich noch nie was anfangen. "Carrie" fand ich nicht so schlecht aber alle anderen, die ich bis jetzt angefangen haben, waren meiner Meinung nach eher mittelmässig.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 10/08/07 10:56 AM
Quote
Terry Pratchett ist ein Gott unter den Heuschrecken.


Du hast nicht zufällig zuviel im Bone-Comic herumgelesen ? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 10/08/07 02:25 PM
Eigentlich nicht. Im Grunde ist es ein leicht abgewandeltes Filmzitat von Magneto aus X-Men 2. Aber eigentlich müsste es "Gott unter Insekten" heissen - ich empfand die Heuschrecken als passender, weil Pratchett und King beide ja jede Menge Bücher auf den Markt schmeissen - und trotzdem ist von Pratchett fast jedes lesenwert.
Posted By: daedalus Re: Bücherecke - 11/08/07 06:36 PM
Quote
Ich sehe schon, dieser Zwist braucht einen starken (ähem) Erwachsenen, der diesen schlichtet:

Terry Pratchett ist ein Gott unter den Heuschrecken.

Mit Stephen King konnte ich noch nie was anfangen. "Carrie" fand ich nicht so schlecht aber alle anderen, die ich bis jetzt angefangen haben, waren meiner Meinung nach eher mittelmässig.


Ein sehr starker Jugendlicher stimmt dir zu. Bei Es (Dem Film) habe ich nur gelacht, die ganze Zeit, so schlecht war der.
Posted By: Ragon_der_Magier Re: Bücherecke - 11/08/07 09:36 PM
Die besten Verfilmungen sind die der Nicht-Horrorgeschichten (vgl. "The Shawshank Redemption" oder "The Green Mile").
Gut, über die auch da zugrundeliegenden Bücher kann ich nichts sagen, hab´ ich nie gelesen.
Posted By: Exhuminator Re: Bücherecke - 11/08/07 09:52 PM
Naja, Friedhof der Kuscheltiere is wohl ein guter Film oder?
Und The Stand soll auch gut sein...
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 12/08/07 09:55 AM
The Stand ?

Meinst du den Stand da drüben, an dem ein Zombie halbverweste, aus sich selbst gemachte Würstchen anbietet ?

Ja, das ist wirklich gruselig.

Posted By: Exhuminator Re: Bücherecke - 12/08/07 02:16 PM
Ja, genau...
Nein. IE: "The Stand Das letzte Gefecht" Kings Epos (und beliebtestes Werk unter seinen Fans) 1200 Seiten und 4,5h Film.
Das Buch ist voll von Langeweile und Sex und Leichen, aber der Film soll amüsant sein...
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 12/08/07 04:53 PM
Daß ich keine Horror-Bücher lese (außer Harry Potter <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/devil.gif" alt="" /> ) , sollte sich bereits herumgesprochen haben ... Und Filme dieses Genres schaue ich mir in aller Regel auch nicht an.

Im Grunde mache ich es also so wie Ddraig : Dem Ganzen großflächig aus dem Weg gehen, aber dabei (quasi "im vorübergehen" <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> ) noch nörgeln ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/devil.gif" alt="" />
Posted By: Exhuminator Re: Bücherecke - 12/08/07 05:02 PM
The Stand ist kein wirkliches HorrorBuch sondern eher Fantasy-Endzeit-AmerikanischeHelden-Gut.gegen.böse-Epos
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 12/08/07 06:17 PM
Die Verfilmung fand ich ziemlich unlogisch, aber das muß ja nicht unbedingt an der Buchvorlage liegen, sondern eher an vielen Auslassungen ...
Posted By: Ddraigfyre Re: Bücherecke - 12/08/07 06:51 PM
Die meisten King-Verfilmungen sind tatsächlich ziemlich schlecht, was aber nicht an den Büchern liegt (die sind größtenteils sehr gut), sondern an einer wirklich trashigen Verfilmung. Zudem ist es sehr schwer, Kings Horror in Bilder zu fassen, weil er sich eher auf einer unterbewussten Ebene abspielt und sich durch die Vorstellungskraft des Lesers überhaupt erst entwickelt.

Zudem haben Kings Bücher Zeit. Etwas, was ein Film nicht hat. Das Buch bietet die Möglichkeit, das flaue Gefühl im Magen Stück für Stück allmählich aufzubauen bis es sich komplett und eisig ausgebreitet hat. Die Verfilmungen bieten garnicht die Möglichkeit, das zu transportieren und die vielen kleinen Details zu schildern, die Kings Horror erst zu dem machen, was er ist. Da kommt der "Grusel" oft mit dem Holzhammer und wirkt dann entsprechend platt.

Ich habe, soweit ich mich spontan entsinne, bislang erst 2 wirklich gute King-Verfilmungen gesehen: "The Shining" (das Original mit Nicholson) und "The Green Mile". Filme wie "Carrie", "Christine", "Katzenauge", etc. gehören zu den Mittelmäßigen - und dann kommen eine Menge wirklich grottenschlechte, wie "ES", "Friedhof der Kuscheltiere", "Salems Lot", "Children of the Corn", "Rhea M", "Langoliers", etc. etc.

Den größten qualitativen Kontrast dabei bietet m.M.n. tatsächlich "ES". Als Buch wirklich ausgezeichnet, der Film hingegen war eine billige Lachnummer.
Posted By: Exhuminator Re: Bücherecke - 12/08/07 07:28 PM
Quote
"Salems Lot"

Ich hab die '74er Version gesehn und fand die sogar besser als erwartet (Zumal das eines von Kings kurzen Büchern ist; 400 Seiten). Was die 21JahrhundertVersion betrifft kann ich nicht viel sagen...

Aber alle Kingbücher über 600 Seiten sollten mind. als TV 3Teiler oder Miniserien (siehe The Stand) verfilmt werden.
Ein Nachteil dabei wäre aber, dass die ersten Teile sehr langweilig werden könnten...

Edit: Sturm des jahrhunderts is zwar keine Romanverfilmung abba soll auch ein guter Film sein...
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 13/08/07 09:20 AM
"Sturm des Jahrhunderts" war in der Tat recht gut.

Möglicherweise habe ich das schon mal erwähnt, aber demnächst kommt ja die nächste King-Verfilmung in die deutschen Kinos - diesmal handelt es sich um die Verfilmung einer Kurzgeschichte, nämlich "1408", und in den USA ist der mit John Cusack und Samuel L. Jackson prominent besetzte Film bereits einer der Überraschungs-Hits des Jahres (auch dank durchgehend guter Kritiken).
Deutscher Start ist voraussichtlich am 13. September.

Basierten nicht "The Green Mile" und "Die Verurteilten" auch auf Kurzgeschichten? In dem Fall würde das ja noch mehr Hoffnung wecken. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 13/08/07 02:54 PM
Ich ich habe es hinter mir:


HARRY POTTER AND THE DEATHLY HALLOWS (BAND 7) - spoilerfrei

Na, ganz so entusiastisch wie Flash bin ich nicht. Ich habe mich gut unterhalten. Und doch muss ich sagen, habe ich seit Band 5 wieder am meisten den Kopf geschüttelt.
Die Kritik, dass die Figuren oftmals arg konstruiert agieren und man öfters meint, eine wilde Filmerzählung zu lesen, ist leider wahr.

Die Story verlief so ziemlich, wie ich es erwartet hatte (meiner Meinung nach ist Band sieben der vorausschaubarste) - das geht leider so weit, dass auch einiges, von dem ich dachte, dass wäre noch eine Möglichkeit, wäre aber doch irgendwie doof, dann tatsächlich wahr geworden ist. Schade.

Aber ich will ja echt nicht spoilern, nur soviel noch: Den Epilog fand ich furchtbar!

Abschliessend kann ich sagen, dass mir die Serie gefallen hat - Band 3 war für mich der beste, Band 5 der schlechteste. Generell empfand ich auch, dass Rowling handwerklich stark mit jedem Buch gewachsen ist.
Und ich finde, dass mit Harry auch das Clientel des Buches gewachsen ist. Band 1 ist ein Kinderbuch - Band 7 ist frühestens für Teenager und hat sich auch der Stil damit geändert. Schön!
Rowling hat es aber auch einfach. Sie kann einbauen, was immer sie will. Ihr Universum hat da ganz lose Regeln, die sie selbst auch gerne mal soweit biegt, wie nötig ist.

Einen Geniestreich würde ich die Potter-Bücher nicht bezeichnen. Da habe ich einfach schon zu viel besseres gelesen. Und auch den Hype finde ich nicht ganz gerechtfertigt. Aber die Serie macht sehr viel Spass, sie ist gut geschrieben, hat veiel Charaktere, die einem ans Herz wachsen und hat vor allem jede Menge Leute zum Lesen angeregt - und das alleine finde ich, ist schon sehr viel Wert. Bravo!

Posted By: Tutamun Re: Bücherecke - 13/08/07 04:09 PM
Quote
Das Buch ist voll von Langeweile und Sex und Leichen, aber der Film soll amüsant sein...


Was bitteschön ist an Sex und Leichen langweilig oder schlecht? (Nicht zu verwechseln mit Sex mit Leichen... nur damit das keiner falsch versteht der das falsch verstehen will. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" /> )
Posted By: Ragon_der_Magier Re: Bücherecke - 13/08/07 06:37 PM
Und da glaubst Du, da würden Deine hilflosen Anmerkungen denjenigen von abhalten? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" />
Alle Achtung - sehr idealistisch für eine Mumie! [Linked Image]
[Linked Image]
Posted By: daedalus Re: Bücherecke - 13/08/07 06:42 PM
Ich habe "die Pest" von Albert Camus gelesen. Tja, was soll ich sagen, es hat mir gefallen, obwohl mir bis ganz zum Ende keine Interpretation eingefallen ist <img src="/ubbthreads/images/graemlins/shame.gif" alt="" />
<span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'>
Dann habe ich den Wikipedia-Artikel gelesen und mich sehr geschämt. Das Eingesperrt-sein. Die permanente Hoffnungslosigkeit der Bevölkerung. Die Darstellung der Pest als fiese Institution die die Stadt in ihren Klammern hält. Ständige Kriegs-Vokabular. Es war doch so klar <img src="/ubbthreads/images/graemlins/shame.gif" alt="" /> </span>
Naja, egal. Ich kann es jedem empfehlen der sich mal ausgesprochen elitär fühlen will. Jetzt lese Krebsstation von Solschenizyn. Was für ein Name <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" />
Vielleicht sollte ich mir diesmal aufgrund dieses Interpretations-Fiaskos schon im Vorfeld diverse Denkanstöße holen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/stupid.gif" alt="" />
Posted By: Exhuminator Re: Bücherecke - 13/08/07 08:44 PM
Quote
Quote
Das Buch ist voll von Langeweile und Sex und Leichen, aber der Film soll amüsant sein...


Was bitteschön ist an Sex und Leichen langweilig oder schlecht? (Nicht zu verwechseln mit Sex mit Leichen... nur damit das keiner falsch versteht der das falsch verstehen will. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" /> )


Ich meinte dass so: 1000 Seiten Langeweile, 50 Seiten Sex (NICHT LANGEWEILIG) und 150 Seiten Leichen (AUCH NICHT LANGEWEILIG).

Nekrophilie passt auch nicht zu StephenKing, eher zu CliveBarker, aber dass ist ein anderes Kapittel...
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 13/08/07 10:28 PM
Quote
Aber ich will ja echt nicht spoilern, nur soviel noch: Den Epilog fand ich furchtbar!

Abschliessend kann ich sagen, dass mir die Serie gefallen hat - Band 3 war für mich der beste, Band 5 der schlechteste.

Also hierin sind wir uns mal absolut einig.

Quote
Einen Geniestreich würde ich die Potter-Bücher nicht bezeichnen. Da habe ich einfach schon zu viel besseres gelesen.

Ja dann immer her mit den Empfehlungen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Nein, ernsthaft, ich kenne wirklich keine andere Reihe, die eine durchweg geschlossene Handlung mit Querverweisen, Hinweisen und Andeutungen erzählt, und es schafft, daß das ganze hinterher so gut zusammenpaßt. Das letzte Buch leidet sicher darunter, daß sie all die Handlungsstränge, die sie irgendwo angefangen hat, wieder zusammenfügen muß, aber daß sie das überhaupt versucht und auch schafft, ist für mich Grund genug für so ein Lob.
Daß das alles auch noch aus der Perspektive einer einzigen Person erzählt wird, macht dieses Zusammenfügen auch nicht gerade leichter. Und daß sie diesen Erzählstil durchhält finde ich auch sehr gut, auf diese Weise kommt sie nicht ein einziges Mal in die Situation, den von mir so oft gescholtenen Dan-Brown-Trick zu verwenden, und trotzdem sind ihre Bücher spannender als die der Benutzer dieses Tricks.

Ich habe einfach zu viel Fantasy gelesen, wo die Reihe entweder verflacht bis man bei Band zweihundertungrad entnervt aufgibt, oder man mit völlig enttäuschende Pseudoauflösungen abgespeist wurde.

Irgendwo in dieser Biographie sitzt man sie zwischen ihren angesammelten Notizen sitzen (ein angesammelter Berg beschriebener Zettel voller Kaffeflecken), und da zieht sie einen Zettel hervor auf dem sämtliche Schüler von Harrys Jahrgang beschrieben sind, mit Haus, Aussehen, etc.. Der Zettel stammt von der Zeit vor dem ersten Buch aber selbst die Schüler, die erst sehr viel später auftauchen, sind da schon drauf. Und das ist die Art von Vorbereitung, die man der Reihe meiner Meinung nach anmerkt. Das ist der Grund, weswegen eine Susan Bones, die erst im Fünften Band auftaucht, schon im Sorting des ersten Bandes erwähnt wird. So was mag ich einfach.
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 14/08/07 07:31 AM
Naja, Empfehlungen sind natürlich immer sehr subjektiv. Viele Fantasy-Reihen, die ich gelesen habe, haben solche (teils versteckten) Querverweise und Verknüpfungen. Die Bücher von Tad Williams und Dan Simmons zum Beispiel fand ich sehr viel besser, einige von Margareth Weis und Tracy Hickman ebenso (vor allem die "Death Gate"-Reihe finde ich genial).
Bei Rowling hatte ich einfach irgendwie zu oft das Gefühl, dass sie jetzt dieses und jenes noch bringen wollte. Dann wiederum ist es ja auch nicht so eine Kunst, solche Dinge einzubauen, wenn man die ganze Serie im Voraus plant.

Mir kommt Rownling ein bisschen vor wie Shamalay...dingsbums - der Macher von "6th Sense" und Co - und zwar sein Werk "Signs", in dem alles überkonstruiert war.

Was Rowling aber gut gemacht hat, ist die Länge der Serie. Während sich viele andere Autoren auf einmal in Endlossagas verirren oder ihre Talente in einfachen Trilogien nicht derart ausgepuzzelt zeigen können, hat sie eine ganz angenehme Masse gefunden.

Die Biographie habe ich (noch) nicht gesehen, werde sie vielleicht dann zu Hause mal anschauen. Aber Tatsache ist, dass doch jeder in etwa so arbeitet - die einen mit Kaffeeflecken, die anderen ohne, die einen mit Zettelchen, die anderen mit Word-Dokumenten. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


Nochmals, nicht, damit hier ein falsches Bild entsteht: Ich habe die Harry Potter Bücher genossen, war sehr amüsiert und fand sie eine tolle Serie mit liebgewonnenen Charakteren - ich finde ganz einfach, dass sie stark Überbewertet ist, denn ich habe einfach schon vieles gelesen, das viel besser war.
Posted By: Rei Re: Bücherecke - 14/08/07 08:07 AM
Quote
Aber die Serie [Harry Potter] [...] hat vor allem jede Menge Leute zum Lesen angeregt - und das alleine finde ich, ist schon sehr viel Wert. Bravo!

Hat sie das wirklich geschafft? Ich hatte eher den Eindruck, daß viele nur Harry Potter gelesen haben aber sonst weiterhin Abstand von Büchern halten.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 14/08/07 11:02 AM
Quote
Quote
Aber die Serie [Harry Potter] [...] hat vor allem jede Menge Leute zum Lesen angeregt - und das alleine finde ich, ist schon sehr viel Wert. Bravo!

Hat sie das wirklich geschafft? Ich hatte eher den Eindruck, daß viele nur Harry Potter gelesen haben aber sonst weiterhin Abstand von Büchern halten.


Immerhin etwas !
Posted By: Ddraigfyre Re: Bücherecke - 14/08/07 11:42 AM
Mein Stieftöchterlein zumindest ist damals durch Harry Potter zur Leseratte mutiert. Danach kam dann Herr der Ringe und ähnliche, wirklich sehr gute Lektüre. Und auch mein Stiefsohn hat sich damals etwas von ihr anstiften lassen und festgestellt, dass Lesen eben doch keine langweilige Freizeitbeschäftigung nur für alte Säcke ist. Wir haben uns gefreut und das Ganze entsprechend gefördert.

Zwar hat bei beiden die Lesewut inzwischen etwas nachgelassen, aber das ist angesichts des Alters (18 und 13) auch verständlich. Im Moment sind bzw. werden eben so Sachen wie Partys und mit Freunden losziehen etwas wichtiger.... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 14/08/07 12:00 PM
Quote
Ich habe "die Pest" von Albert Camus gelesen.


Man sollte dieser Lese-Auswahl durchaus mal extra Anerkennung zollen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

(übrigens nicht speziell wegen dieses Werkes - das ich nicht gelesen habe; irgendwie bin ich meist bei Sartre gelandet <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> -, sondern ganz allgemein diese Literatur-Richtung <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />)
Posted By: daedalus Re: Bücherecke - 14/08/07 01:20 PM
Quote
Quote
Ich habe "die Pest" von Albert Camus gelesen.


Man sollte dieser Lese-Auswahl durchaus mal extra Anerkennung zollen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />



Endlich der geistige Schulterklopfer <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Posted By: Anthea Re: Bücherecke - 14/08/07 03:10 PM
Quote
Ja dann immer her mit den Empfehlungen! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Wenn es Dir um Fantasy-Kinder/Jugendbücher geht:

- Die "Young Wizards" Serie von Diane Duane, z.B. http://www.amazon.de/So-You-Want-Wizard-Digest/dp/0152049401/
- Die "Worlds of Chrestomanci" von Diana Wynne Jones, z.B. http://www.amazon.de/Chronicles-Chrestomanci-Charmed-Lives-Christopher/dp/006447268X

Von beiden Autorinnen gibt es latürnich auch noch Bücher die nicht zu diesen Serien gehören und auch durchaus lesenswert sind.

Beides sind deutlich ältere Serien als HP (und meiner Meinung nach deutlich besser), aber haben von dem Hype doch etwas abgekriegt, und sind dank gestiegener Verkaufszahlen nun doch wieder fortgesetzt worden.

Ansonsten müsste ich mal meine Buchliste wieder aktualisiern, das Meiste da drin ist durchaus auch weiterzuempfehlen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Und was HP7 angeht: Ich fand es eine qualitativ angenehme Steigerung gegenüber HP5 und HP6. Aber noch deutlich unter den ersten 3 Bänden. Und ja, den Epilog hätte sich jemand wirklich sparen können.
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 14/08/07 04:23 PM
Ich habe vor Jahren mal irgendein Buch von Diane Duane gelesen, dessen Namen ich schon lange wieder verdrängt habe (war aber nicht aus dieser "Young Wizard"-Reihe, denke ich) - oder besser gesagt: ich habe angefangen es zu lesen, denn das Teil war dermaßen schnarchlangweilig, daß es eines der gaaaaaanz wenigen Bücher wurde, die ich nie beendet habe ...

Hmmm. Zumindest glaube ich, daß das von Diane Duane war. Bin mir jetzt aber nicht mehr ganz sicher.
Posted By: Tutamun Re: Bücherecke - 14/08/07 08:18 PM
Ich habe vor kurzem den ersten Band von Bartimäus (Das Amulett von Samarkand) von Jonathan Stroud gelesen und bin jetzt beim zweiten Band. Das ist empfehlenswert. Gut, im zweiten Band ist der Humor nicht mehr ganz so frisch wie im ersten. Ist aber immer noch sehr gut.
Posted By: Kunar Menschen und Trolle - 09/09/07 04:30 PM
So langsam schaffe ich es, den Bücherberg abzubauen, der sich seit Weihnachten in meinem Regal stapelt. In der dazugehörigen Reihe von Rezensionen, welche ich beabsichtige zu schreiben, geht es zunächst um das Erstlingswerk "Die Trolle" von Christoph Hardebusch.

Das Land Wlachkis ist von mehreren Gebirgszügen so eingeschlossen, dass es nur wenige Zugänge von außerhalb gibt. Dennoch wurde das Land der Wlachaken vor einigen Jahrhunderten erobert - und zwar von den Masriden und ihren Helfern, den Szarken. Zwischen den Völkern der Menschen herrscht erbitterte Feindschaft.

Einige der Bewohner hören jedoch nicht auf, den Eindringlingen Widerstand zu leisten (hier bitte die entsprechende vollständige Asterix-Einleitung dazudenken). Der junge Sten cal Dabran, Kämpfer und eine Identifikationsfigur der Rebellen, hat einen wichtigen Auftrag zu erfüllen, steckt aber in einem Käfig im Wald. Gerettet wird er ausgerechnet von fünf Trollen, die ihrerseits eine Mission zu erledigen haben. Wie in einem Buddy-Movie raufen sich die unterschiedlichen Charaktere zusammen, um eine gemeinsame Reise anzutreten. In einem zunächst unabhängigen Handlungsfaden tritt Sargan auf, ein Spion aus dem Dyrischen Imperium jenseits der Berge, selbstverständlich ebenfalls mit einer Aufgabe. Außerdem spielen noch diverse Zwerge einerseits und menschliche Geiseln in der Burg eines Unterdrückers andererseits eine Rolle. Ganz am Rande tauchen auch Elfen auf.

Im Konflikt zwischen den verschiedenen Menschengruppen ist Religion ein wichtiges Element. Während die Wlachaken ihren Naturglauben bewahren wollen, möchten die Masriden ihre monotheistische Religion durchdrücken. Die Verehrer des Sonnengottes (dessen Wunder allerdings weit weniger sympathisch wirken als die eines Praios' in Aventurien) gehen dabei energisch gegen die Geistanbeter vor.

In den Namen der Charaktere tauchen Sonderzeichen auf, die in Alphabeten verschiedener osteuropäischer Sprachen verwendet werden. Eine interessante Idee, die deutlich mehr Exotik erzeugt als die üblichen Namen nach englischem Muster.

In anderen Rezensionen wurde bemängelt, der Titel sei irreführend, da die Trolle nur Nebenrollen übernehmen und die Menschen weitaus zahlreicher vertreten seien. Das ist aber besser so, da die Trolle als unergründliche Wesen dargestellt werden und als Haupthelden zwangsläufig viel zu menschlich gewirkt hätten.

Das Buch bietet einen recht einfachen Plot, der entfernt an "Krieg der Sterne" erinnert. Andererseits sind andere Bücher der "Wir schlachten den Rummel um die Tolkien-Verfilmungen aus"- Serie wie "Die Rache der Zwerge", "Der Krieg der Zwerge" oder "Die Elfen" entweder zu bombastisch geraten oder verhaspeln sich in der Handlung.

Es kommen die üblichen simplen Charaktere vor (guter Held, bester Freund, böser Obermotz usw.) und die ebenfalls typischen Elemente wie die schwierige Romanze trotz Heldenmut und die Konflikte der Helden, obwohl es doch eigentlich so einfach sein könnte. Es erfolgt eine eindeutige Unterteilung in gute und böse (Rebellen und Besatzer). Die einzige Variation besteht darin, dass diesmal die Zwerge böse und die Trolle gut sind.

Das Szenario ist also bekannt. Daher fallen einige unlogische Stellen oder fehlende Erklärungen umso mehr auf:

Woher kommen die Masriden? Es verwundert, dass sie keine Unterstützung von außerhalb bekommen oder gar Kontakte zur ursprünglichen Heimat haben. Nicht einmal die übliche Erklärung "die Bösen haben ihr einstiges Land vernichtet" wird benutzt.

Wieso hat in über 200 Jahren keine Vermischung der Bevölkerung stattgefunden? Genau darin kann eine Taktik von Besatzern bestehen, um Ruhe im Land herzustellen. Die Aufstiegsmöglichkeiten, welche eine Heirat bietet, dürfte genügend Opportunisten anlocken.

Einerseits werden immer wieder die Härte der Gegner und der tief verwurzelte Hass geschildert. Andererseits zeigen die Helden gegenüber ihren Feinden menschliche Regungen und lassen Milde walten. Das liest man zwar gerne, ist aber unrealistisch. Insbesondere weil sich die gegnerischen Parteien im Glauben unversöhnlich gegenüberstehen, wäre doch zu erwarten, dass nach einem Sieg der bisher unterdrückten Partei Beschädigungen an Kirchen und Jagd auf die Priester der anderen Seite an der Tagesordnung sind. Krieg und Vertreibung verhärten, machen gnadenlos. Gut demonstriert wird das im Fantasygenre z.B. von dem Charakter Will Scarlett aus der Robin-Hood-Serie der 1980er Jahre.

Der Hauptheld Sten hat trotz aller schrecklichen Erlebnisse seinen Idealismus bewahrt. Viel eher passt jedoch die nüchterne, ausgewogene Sicht von eines enttäuschten, verbitterten Faramir in "Herr der Ringe".

In dem Klappentext steht, Hardebusch sei ein Werbetexter. Vielleicht hat mich das beim Lesen beeinflusst und mich besonders nach Fehlern suchen lassen. Den Fotos auf seinem Internetauftritt nach zu urteilen, handelt es sich bei dem Autor jedoch um den typischen Fantasy- und Metalfan.

Trotz ihrer Wildheit empfindet man Sympathie für die Trolle. Glücklicherweise gewinnt die Geschichte in ihrem Verlauf an Fahrt.

Insgesamt handelt es sich um solide Kost, die besser ausfällt als die beiden "Zwerge"-Fortsetzungen. Es gibt bereits einen zweiten Teil namens "Die Schlacht der Trolle".

Nützliche Verweise:
Internetauftritt von Christoph Hardebusch (Leseproben, Informationen zum Autor)
"Die Trolle" beim Verlag (Leseprobe)
Posted By: Flash Re: Menschen und Trolle - 29/09/07 01:30 PM
Milos Urban: Die Rache der Baumeister

Kvetoslav Svach, der geborene Verlierer mit abgebrochenem Geschichtsstudium versaut seinen ersten Auftrag bei der Kripo, die ihn von der Schupo abgezogen hat, und so wird die Frau, die er beschützen sollte, ermordet. Vom Dienst suspendiert tut er das, was er eigentlich schon immer am liebsten tat, nämlich durch die Altstadt von Prag schlendern und von vergangenen, goldenen Zeiten träumen. Und trotzdem (oder gerade deshalb) gerät er immer weiter in die Mordserie, die damit erst begann, und die irgendwie mit der Altstadt von Prag und ihren mittelalterlichen Kirchen zusammenzuhängen scheint.

"Ein Kriminalroman aus Prag", so untertitelt der deutsche Verlag. "Man hat euch betrogen", so Milos Urban dazu, "ich habe einen Horrorroman geschrieben". Nun, auch damit wäre ich nicht einverstanden, ich würde sagen, es beginnt als Kriminalroman, in den dann vermehrt (Dark-)Fantasy-Elemente einfließen. Vielleicht trifft es das tschechische Original "Ein gotischer Roman aus Prag" am besten.
Wie man dem Titel vielleicht entnehmen kann, hat mich der Roman ein wenig an Harald Evers' von Patarival und mir besprochenen Roman "Die Kathedrale" erinnert. Nur, alles was Evers falsch macht, macht Urban richtig. Zuallererst ist er schlicht ein sehr guter Schreiber. Ein großes Lob sei hier auch der Übersetzung gezollt (was bei mir nun wirklich nicht oft vorkommt), die sich sprachlich auf allerfeinstem Niveau bewegt. Außerdem, und das merkt man, hat er Ahnung von dem was er schreibt. "Der Stadt Prag gewidmet" ist dieser Roman, und alle Bauwerke existieren auch in Wirklichkeit, mit ihren Eigenheiten und ihrer bis ins Mittelalter zurückreichenden Geschichte, die im Verlauf der Handlung immer wichtiger wird.

Ein überaus lesenswerter Roman, den ich nur aufs wärmste empfehlen kann.
Posted By: Pergor Re: Menschen und Trolle - 29/10/07 11:05 PM
So, der siebte Harry Potter ist nun auch verschlungen und er war wirklich gut. Schön an diesem letzten Band war, dass die gesamte Spannung nicht auf die letzten 50 Seiten komprimiert war, sondern es (fast) die ganze Zeit über zur Sache ging.

Und ich hatte von Anfang an Recht mit einer ganz bestimmten Vermutung (die ich aufgrund von Spoilergefahr natürlich nicht näher erläutern werde).

Ich -> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Der Charakter Harry Potter war mir natürlich wieder genau so unsympathisch wie in den anderen sechs Bänden auch, aber das macht nichts. Die Bücher sind (waren) trotzdem klasse.
Posted By: Patarival Re: Menschen und Trolle - 02/11/07 01:04 PM
Ach nö. Ich wollte mir nach Deiner Kritik, Flash, heute das Buch von Herrn Urban bestellen. Leider gibt es das nur noch gebraucht bei Amazon und diese Gebrauchtshops liefern alle nicht nach Liechtenstein. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/disagree.gif" alt="" />

Ich werde es wohl immer wieder mal probieren. Auf jeden Fall danke für den Tipp!

Übrigens möchte ich noch schnell einen kleinen Nachtrag zu Evers Kathedrale-Neuauflage machen:
Tatsächlich ist ja der erste Kathedrale-Roman auch nicht wirklich perfekt aber als Debutroman durchaus gut gelungen. Sein "Remake" hingegen ist nicht so toll. Herr Evers hat praktisch alles, was er verändert hat, verschlimmert. Schade eigentlich. Etwa in der Hälfte habe ich das Remake aufgehört zu lesen.


Und nochmals was zu Harry Poetter 7: Ich bin nachwievor der Meinung, dass es ein verhältnismässig schwaches Buch ist. 1, 2 und 3 haben sich kontinuierlich gesteigert, 4 und 5 sind abgefallen, 6 wurde wieder besser aber 7 ist fast wieder auf 5er Niveau runter.
Posted By: Kunar Die Kinderaustauscher - 03/11/07 01:35 AM
Mit Karl-Heinz Witzko tritt nach Bernhard Hennen ein weiterer bekannter DSA-Autor an, um eine Geschichte mit einem Fantasy-Volk in der Hauptrolle zu schreiben. Aus seiner Feder stammt bereits das großartige "Westwärts, Geschuppte!", welches mit vielen üblichen Konventionen bricht und stattdessen Witzkos speziellen Humor enthält.

"Die Kobolde" sind keine Heldengestalten oder Kämpfer wie Orks, Zwerge, Elfen oder Trolle. Wie schon beim Schwarzen Auge werden sie schelmisch und verschmitzt geschildert. Sie spielen sich ständig Streiche und erweisen sich als äußerst bastelfreudig.

Wie bei den Marus (aufrecht gehende Krokodile!) im bereits genannten DSA-Roman wird die Welt der Menschen aus der Sicht von Fremden geschildert, denn die Kobolde wohnen in einem eigenen Reich. Hier jedoch sind die Eindringliche regelmäßige Besucher, deren typische Tätigkeit darin besteht, Kinder auszutauschen. Um zwischen den Welten zu wandern, wird eine Tür benutzt, die allerdings eines Tages abhanden kommt. Unfreiwillig gestrandet, müssen sich die Kobolde nach einer anderen Möglichkeit umsehen, in ihre Heimat zurückzukehren.

Wie bei Bernhard Hennens "Die Elfen" dient die vordergründige Suche nur als Aufhänger. Die Protagonisten stolpern von einer Situation in die nächste. Dabei fallen die vielen Wortwitze auf. Sprachlich bewegt sich der Roman zweifellos auf dem höchsten Niveau, welches die Reihe zu bieten hat. Hier zeigt sich der Vorteil eines original auf Deutsch geschriebenen Buches.

Die Kombination aus lustiger Geschichte und guter Wortwahl ist leicht und angenehm zu lesen. Dabei rückt die eigentliche Suche in den Hintergrund. Man fragt sich stattdessen, was die Kobolde als nächstes anstellen werden.

Negativ fällt auf, dass das Ende plötzlich und sehr rasch geschildert wird. Ob hier eine Seitenbegrenzung im Weg stand? Mit nur 400 Seiten ist "Die Kobolde" deutlich kürzer ausgefallen als andere Romane der Reihe über Fantasy-Völker. Die Auflösung wird zwar angenehm verständlich an einem Stück erzählt, aber ohne einen guten Aufhänger.

Viele Fragen werden nicht beantwortet, etwa was es mit dem König / Tyrannen / "Rot und Schwarz" auf sich hat (letzteres erinnert an einen borbaradianischen Zauber aus Aventurien). Auch werden der Verbleib der Tür und das Schicksal der Menschen nicht geklärt, auch wenn sie an der Geschichte wesentlich beteiligt sind. Zusammen mit der Endszene deutet all das auf eine Fortsetzung hin, so dass ein schaler Beigeschmack bleibt. Insgesamt handelt es sich um ein sehr lesenswertes Buch, welches aber nicht gut zuende geführt wurde.
Posted By: Lynx Re: Die Kinderaustauscher - 03/11/07 11:48 AM
Da Robert Jordan sich von der Bühen verabschiedet hat und sein letztes Buch wohlk noch auf sich warten lassen wird, brauche ich mal wieder einen neuen Zyklus den ich starten kann.

Rad der Zeit - komplett
Forgotten Realms - komplett
Recluce Zyklus - 1-6
Discworld - 1
Magic - Teh Gathering - 1-6 ( Gabs ne Zeit lang nicht mehr und jetzt setig ich durch die Reihenfolge nicht mehr durch )

Sollte ich mich für nix neues entscheiden können, werde ich wohl Pratchett wählen.

Kennt jemand z.B. die Zyklen:
Shannara
Midkemia
Dämonendaämmerung - Auch Salvatore, wie Forgotten Realms
Schattenelf - Auch Salvatore, wie Forgotten Realms
Der Hexer - Wolfgang Hohlbein find ich auch interessant, hab ich mal ein Buch von gelesen, aber da steig ich durch die Reihenfolge und Anzahl der Bücher auch nciht durch, die sind in so vielen versch. Versionen draussen. Das welches ich gelesen habe, handelt von seinem Sohn, er ist da tot.
Posted By: Ralf Re: Die Kinderaustauscher - 03/11/07 12:43 PM
"Shannara" habe ich früher sehr begeistert gelesen, allerdings fand ich es irgendwann doch etwas ermüdend und repetitiv. Aber die ersten Bücher waren wirklich klasse. Wobei ich die Dinger als Teenager gelesen habe und nicht weiß, ob sie mir heute auch noch so gut gefallen würden ...

Von Hohlbein würde ich die (ursprünglich) zehnteilige "Enwor"-Reihe empfehlen. Ich bin sonst kein großer Hohlbein-Fan, aber diese Reihe habe ich regelrecht verschlungen. Ist allerdings *ziemlich* düster!

Die anderen von dir genannten Zyklen habe ich selbst nicht gelesen.
Empfehlungen meinerseits wären noch: Die "Drachenlanze" (alles von Weis und Hickman, die Komplementärromane von anderen Autoren sind qualitativ sehr schwankend) und die "Gezeitenwelt" von "Magus Magellan" alias die Ex-DSA-Autoren Bernhard Hennen, Hadmar von Wieser, Thomas Finn und Karl-Heinz Witzko. Ein sehr interessantes Konzept und wirklich tolle, phantasievolle (was ja auch im Fantasy-Genre keine Selbstverständlichkeit ist ...) Bücher. Leider kein allzu großer Verkaufserfolg, weshalb die Reihe nach der 1. Staffel (fünf Bände + ein Prequel von allen Autoren gemeinsam) hoffentlich nur vorübergehend ruht. Aber selbst wenn es kein Fortsetzung geben sollte - die bisherigen Bände sind es wirklich wert!

Die Gezeitenwelt
Posted By: Patarival Re: Die Kinderaustauscher - 03/11/07 04:48 PM
Im Grossen und Ganzen kann ich Ralf zustimmen:

SHANNARA - Die ersten beiden Bücher (bzw. in Deutsch die ersten beiden Trilogien) sind wirklich nett. Halt ein Herr der Ringe Plagiat aber das ist ja nicht unbedingt etwas schlechtes. Durchaus lesenswert.

MIDKEMIA - Die Spaltkrieg- (bzw. Riftwar-) Saga finde ich sehr gut (sind, glaube ich, in Deutsch die ersten sechs Bücher). Sehr traditionelle klassische Fantasy, wie ich es nunmal mag.

Salvatores Fantasy Romane sind nett, wenn auch nicht unbdeingt hochstehen geschrieben. Aber duchaus lesenswert.

Bei Hohlbein sehe ich es ein bisschen wie Ralf: Die Enwor-Saga ist nicht schlecht. Generell hat der Knabe aber meiner Meinung nach die Tendenz, stehts das Ende seiner Romane zu verhunzen.

DRACHENLANZE - Ja, die Bücher von Weiss und Hickman (allen voran die Chroniken der Drachenlanze, mit denen man sowieso beginnen sollte) sind zwar einfach geschriebene aber sehr spassige Fantasylektüre.

Dabei sei unbedingt DIE VERGESSENEN REICHE (DEATH GATE) vom dynamischen Duo Weiss/Hickman angeraten. Das finde ich heute noch eine der coolsten Zyklen.
Posted By: Ralf Re: Die Kinderaustauscher - 03/11/07 04:54 PM
Quote

Dabei sei unbedingt DIE VERGESSENEN REICHE (DEATH GATE) vom dynamischen Duo Weiss/Hickman ang eraten. Das finde ich heute noch eine der coolsten Zyklen.


Ohja! Dieser Zyklus ist ein wenig wie Kreuzberger Nächte ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Posted By: Flash Re: Menschen und Trolle - 03/11/07 05:26 PM
Quote
Ach nö. Ich wollte mir nach Deiner Kritik, Flash, heute das Buch von Herrn Urban bestellen. Leider gibt es das nur noch gebraucht bei Amazon und diese Gebrauchtshops liefern alle nicht nach Liechtenstein. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/disagree.gif" alt="" />

Hm, da hatte ich wohl Glück, ich habe das Buch für drei Euro im Supermarkt aus der Grabbelkiste gezogen. Ich kann beim nächsten Mal ja mal schauen, ob noch eins da ist.
Posted By: Patarival Re: Die Kinderaustauscher - 03/11/07 06:12 PM
Quote
Ohja! Dieser Zyklus ist ein wenig wie Kreuzberger Nächte ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />


Was ... öh ... was sind denn Kreuzberger Nächte? - Und noch viel wichtiger: Ist das jetzt ein Kompliment an die Serie oder nicht? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" />


Kein Problem, Flash, lass ruhig. Ich habe jetzt mal einen Amazon-Auftrag gestartet. Sonst werde ich die lokalen Buchhandlungen mal abklappern. Auf jeden Fall hast Du mir ziemlich viel Lust auf den Roman gemacht.
Posted By: Ralf Re: Die Kinderaustauscher - 03/11/07 06:47 PM
Na, diesen Schunkelklassiker (bei jedem Karneval wieder "gerne" gehört ...) kennt man wohl in Liechtenstein nicht: Kreuzberger Nächte sind lang, erst fangen ´se ganz langsam an, aber dann, aber dann! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: AlrikFassbauer Re: Die Kinderaustauscher - 03/11/07 06:58 PM
Gesungen glaube ich von der "Lach- und Schießgesellschaft". <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


Terry Pratchett's "Making Money" ist als Hardcover draußen - und sogar bereits übersetzt ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" />

Die deutsche Übersetung heißt "Schöne Scheine" ist das Cover ist absolut grausam ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />
(Erinnert mich aber irgendwie an Monty Python ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Leider scheint der Verlag nun für ALLE Übersetzungen diese total simplel gehaltenen Cover zu übernehmen, was ich ganz persönlich ein ganz gro´ßes Ärgernis finde ! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />

Nun hat es auch "A Hat Full Of Stars" erwischt ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/cry.gif" alt="" />


P.S. : Zu "Making Money" empfehle ich, den Vorgngerroman "Going Postal" (deutsch: "Ab die Post !") zu lesen.

Zum Thema "Lesereihenfolge der Scheibenwelt-Romane" empfehle ich diese Seite hier:
http://www.lspace.org/books/reading-order-guides/index.html
Weiter unten auf der Seite gibt es auch deutschsprachige Versionen.
Posted By: Ddraigfyre Re: Die Kinderaustauscher - 03/11/07 08:02 PM
Mensch Lünksi, was für 'ne Frage. Du musst als nächstes natürlich die "Dark Sun"-Saga von Troy Denning lesen.

Ein Zeitalter, vom Tod regiert.
Ein Held, für die Arena geboren.
Ein Schicksal, mit Blut geschrieben.
Eine Welt, dunkler als Obsidian.

Ihr freundlicher Warlock berät Sie gern !

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />


Von den anderen Empfehlungen würde ich Dir auch zur "Midkemia"-Saga raten. "Die Drachenlanze" ist schier endlos und da sind nur die ersten Zyklen lesenswert, später haben jede Menge Gastautoren daran rumgeschrieben und viele davon waren grausig schlecht. "Shannara" ist auch nicht schlecht, fällt aber nach hinten hin tatsächlich etwas ab. Dann wäre da noch die Saga um "Die fernen Königreiche". Als weitere Empfehlung gibt's von mir noch die 4 dicken Schwarten der "Osten Ard"-Saga, beginnend mit dem "Drachenbeinthron".

Wirklich ganz exzellent sind jedoch die in sich ziemlich geschlossenen Bände der "Drenai-Saga" von David Gemmel. Jedes einzelne Buch wirklich ein Hammer.

PS: Bei "Magic - The Gathering" sind auch nur die ersten paar Bände lesenswert, danach kam viel Schund....
Posted By: AlrikFassbauer Re: Die Kinderaustauscher - 03/11/07 08:43 PM
Hat einer von euch mal den Roman zum Rollenspiel "Legend" von dtp gelesen ?

Ich wüßte gerne, wie der so ist ...

Im Forum dort schreiben sie fast schon Lobeshymnen auf das Buch ... Ich weiß nicht, ob ich dem trauen soll/kann/ ...
Posted By: Patarival Re: Die Kinderaustauscher - 03/11/07 11:03 PM
Ui, ja, Ddraiggy hat natürlich Recht: Die Osten Ard Saga ist sehr lesenswert.

Wenn es nicht unbdeingt ganz reine Fantasy sein muss, kann ich Tad Williams "Otherland" auch gleich mitempfehlen. Und natürlich seine neue "Shadowmarch"-Reihe, die aber noch nicht fertig ist.

Ebenfalls grandiose Literatur aber nicht jedermanns Geschmack: George Martins "Lied von Eis und Feuer"-Saga.


Oh, wenn es etwas klassischer sein soll: David Eddings "Belgariad"-Saga ist auch ganz nett. Deren Nachfolger allerdings nicht mehr so besonders.



Übrigens Danke Ddraiggy, die "Drenai"-Bücher wollte ich mir schon lange mal ansehen, hatte das aber vergessen. Vielen Dank für die Erinnerung!



PS: Nein, Ralf, das kennt man bei uns nicht wirklich. Aber ich bin ja auch überzeugter Faschings-Hasser.
Posted By: Ddraigfyre Re: Die Kinderaustauscher - 03/11/07 11:33 PM
Wird vermutlich nur nicht leicht sie zu bekommen. Meine Fee hat letztes Jahr noch welche für mich ergattern können, wobei der Buchhändler schon etwas verzweifelt meinte, dies seien im Grunde schon "antiquarische" Bücher, da es keine jüngeren Auflagen geben würde.... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />

2 oder 3 ganz alte Bände fehlen mir auch noch.
Posted By: Patarival Re: Die Kinderaustauscher - 04/11/07 09:40 AM
ja, ich habe das gerade gemerkt. Zwar bietet Amazon wieder gebrauchte Exemplare an, die werden wie üblich aber nicht nach Liechtenstein geliefert. Schade.
Posted By: Ralf Re: Die Kinderaustauscher - 04/11/07 10:22 AM
Hui, dann habe ich ja Glück, daß ich mir alle "Drenai"-Teile bereits beim Erscheinen gekauft habe, auch wenn ich bis heute nicht dazu kam, sie zu lesen ...

Aber noch mal zur Drachenlanze: Wie gesagt, die Bücher der Gastautoren kann man schlicht und ergreifend weglassen. Die sind absolut unwichtig für die Haupt-Storyline, es reicht vollkommen aus, nur das von Weis/Hickman zu lesen - und das ist IMHO ausnahmslos lesenswert! Die Bücher der Gastautoren sind reine Ergänzung für Hardcore-Fans, auch wenn durchaus ein paar Highlights darunter sind.

Und zu Eddings: Meiner Meinung nach war alles von David Eddings gut bis sensationell, nur sein aktueller Zyklus ist leider ein ziemlicher Langweiler (und im Vergleich zu den amazon.de-Rezensionen ist das noch harmlos formuliert). Man merkt ihm wohl doch langsam sein Alter an, müßte inzwischen um die 80 sein, glaube ich ...
Posted By: Ddraigfyre Re: Die Kinderaustauscher - 04/11/07 03:04 PM
Quote
ja, ich habe das gerade gemerkt. Zwar bietet Amazon wieder gebrauchte Exemplare an, die werden wie üblich aber nicht nach Liechtenstein geliefert. Schade.


Kannst Du sie nicht zu jemandem nach Deutschland liefern lassen und der schickt sie dann nach Liechtenstein weiter? Kommt dann halt etwas Porto dazu....
Posted By: Kolibri Schwerter des Zorns - 07/11/07 12:57 PM
Eine sehr empfehlenswerte Reihe von David Weber (am bekanntesten für seine Military SF...) im Fantasygenre ist die um Bahzell Bahnakson die im deutschen den unsäglichen Reihentitel "Schwerter des Zorns" bekommen hat:
Titel:
Der Schwur (Original Oath of Swords)
Der Kriegsgott (Original The Wargods Own)
Der Windreiter
Die Dunkle Göttin (letztere Original als Windriders Oath)

Die deutsche Übersetzung ist recht gut, wenn man von den teils unpassenden Klappentexten absieht, die "Schwerter des Zorn" spielen maximal in den ersten zwei Bänden überhaupt eine Rolle und dann auch nur untergeordnet.
Die Serie bietet eine wirklich gute Geschichte, interessante relativ glaubwürdige Charaktere, und eine gute Portion Humor ohne wie zum Beispiel bei Xanth Büchern der Hauptinhalt zu sein. Die Komik entsteht einfach durch die für alle Beteiligten, inklusive Kriegsgott ungewöhnliche Situation.

Ach ja, Schlachten spielen in diesen Büchern eine sehr untergeordnete Rolle, und nehmen nur geringen Raum ein, es bestehen kaum Ähnlichkeiten zu Honor Harrington oder Assiti Shards Reihe, wenn man die Bronzebattaillon-Reihe nie wenigstens angelesen hat würde man nicht glauben, dass dies der selbe Autor verfasst hat.
Posted By: Lynx Re: Schwerter des Zorns - 09/11/07 09:36 PM
Danke erstmal für die Infos.
Völlig unerwartet greifen die Trolle einen Versammlungsort der Elfen an. Dabei wird Königin Emerelle schwer verletzt und fällt in eine andauernde Bewusstlosigkeit. Wie sich herausstellt, war das nur der Auftakt zu einem Krieg, den die Trolle von langer Hand gegen die Elfen vorbereitet haben. Sie haben ein riesiges Heer aufgestellt und drohen, die gesamte Welt der Albenkinder zu erobern. Ihrer Führung beraubt, suchen die Elfen schließlich Hilfe bei den Menschen.

"Elfenwinter" von Bernhard Hennen spielt in der gleichen Welt wie "Die Elfen", ist aber keine chronologische Fortsetzung, da das Geschehen zwischen zwei zeitlichen Abschnitten des ersten Buches erzählt wird. Diesmal gibt es glücklicherweise eine durchgehende Handlung ohne große Zeitsprünge. Der Konflikt spitzt sich tatsächlich auf eine große Schlacht zu, anstatt sich wie im ersten Band von einer Episode zur nächsten zu hangeln.

Erfreulich ist ebenfalls, wie die Geschichte aus der Sicht der drei Hauptfiguren geschildert wird. Ollowain, Schwertmeister der Königin, muss zunächst Emerelle retten und dann die Verteidigung gegen die Trolle organisieren. Alfadas, Jarl von Firnstayn, muss eine Menschenarmee gegen die Trolle ausbilden. Orgrim, ein einfacher Rudelführer, muss seine untergebenen Trolle in die Schlacht führen, aber gleichzeitig gegen Konkurrenten und Neider bestehen. Alle drei sind keine strahlenden Helden, sondern voll von Zweifeln über ihr Tun. Zudem sind sie abhängig von ihrem jeweiligen Monarchen, können also nicht frei nach Belieben handeln.

Viele Charaktere aus dem ersten Teil tauchen wieder auf. Zudem wird Handlung erzählt, welche in "Die Elfen" nur kurz zusammengefasst wurde. Nachteil ist allerdings, dass Figuren und Geschehen aus dem Vorgänger bekannt sein müssen. Wer etwa nicht mehr weiß, wer Nomja war, wird mit dem entsprechenden Verweis nichts anfangen können.

Erfreulich, dass der Devanthar, eine Art Dämon und Hauptwidersacher, diesmal nicht vorkommt. Dafür erscheinen die bösen Yingiz, welche vorher nie erwähnt wurden. Immerhin nerven sie deutlich weniger. An den Stellen, an denen ihr Handeln nur angedeutet wird, sorgen sie für eine angenehm gruselige Stimmung.

Ein großer Pluspunkt besteht darin, dass man viel über die Trolle erfährt, insbesondere über den Grund für ihre Rache. Das wirft ein völlig neues Licht auf den Konflikt.

Dass Emerelle einen Großteil des Buches außer Gefecht ist, wurde akzeptabel umgesetzt. Meistens geht es schief, wenn Figuren aus der Geschichte geschrieben werden, weil der Autor mit ihnen nichts anfangen kann.

Unnötig erscheinen hingegen Szenen zwischen Ollowain und Lyndwyn sowie Alfadas und Asla. Sie tragen nichts zur Handlung bei und stören eher.

Das Ende wird leider recht schnell abgehakt und ist nicht in allen Punkten nachvollziehbar. So gibt es keine vernünftige Erklärung, warum sich eine mächtige Zauberin den Trollen ergibt oder warum umgekehrt ein Fürst der Trolle plötzlich einige Menschen verschont.

Insgesamt ist "Elfenwinter" deutlich besser gelungen als "Die Elfen", insbesondere weil die Hauptschwächen des ersten Buches beseitigt wurden. Der zweite Band über die Albenkinder gehört neben "Die Zwerge" zu den besten Büchern der Serie über die verschiedenen Fantasyvölker.

Nützliche Verweise:
"Elfenwinter" beim Verlag (mit Leseprobe)
Rezension zu "Die Elfen" in diesem Faden

Auf die inhaltlichen Überschneidungen zwischen den beiden Büchern lohnt es sich detaillierter einzugehen. Wenn zwischen dem Lesen der beiden Bände zuviel Zeit verstreicht, hat man sicherlich nicht mehr jede Parallele parat.
<span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'>Kalf und Erek kommen bereits im ersten Buch vor. Die Liebe von Alfadas zu Asla wird zumindest angedeutet. Yilvina endet später nicht im Krieg, sondern als Gefangene Orgrims.

Der dritte Trollkrieg und dessen Verlauf werden kurz im ersten Buch geschildert. Dabei erfährt man einige Dinge, die in "Elfenwinter" selbst nicht mehr vorkommen: Alfadas erschlägt später Gornbor, einen Fürsten der Trolle. Er selbst gerät jedoch in einen Hinterhalt und wird von den Trollen getötet.

Orgrim, Herzog der Nachtzinne, hieß in einem früheren Leben Dolgrim. Er hat vor vielen Jahrhunderten Farodins Gefährtin Aileen getötet. Farodin hat deswegen ewige Rache geschworen. Dolgrim wurde inzwischen viermal von Farodin ermordet, das letzte Mal in seiner eigenen Burg im Auftrag von Emerelle. In "Elfenwinter" wird erzählt, dass angeblich ein Fluch auf dem Herzog lastet und er immer wieder ermordet wurde. Im weiteren Verlauf der Geschichte taucht er als listiger Feind, danach sogar als Verbündeter der Elfen und Menschen auf.

Farodin ist tatsächlich ein Attentäter der Königin. Er hat unter anderem den Fürsten von Arkadien ermordet, welcher der Vater von Shahondin war. Der Mord erklärt, warum Shahondin ein Todfeind von Emerelle ist.</span>
Thematisch leicht anders ist das letzte Buch, das ich zu Ende gelesen habe: "Tiefe" von Henning Mankell.

Ich bin eigentlich ein Mankell-Fan... die Wallander-Reihe finde ich hervorragend, die Afrika-Bücher äußerst empfehlenswert. Auch "Tiefe" hat seine guten Seiten, aber insgesamt gesehen ist das Ganze eher enttäuschend.

Es geht darum um eine schwedischen Seevermesser zur Zeit des 1. Weltkriegs. Eigentlich glücklich verheiratet, begegnet der eher distanziert wirkende Offizier während eines Vermessungsauftrags einer einsamen Frau auf einer der schwedischen Schären. Von da an fängt seine Obsession an und er will diese Frau zu einem Teil seines Lebens machen, auch wenn er dafür über fiktive und reale Leichen gehen muß.

"Tiefe" hat keine bahnbrechend spannende Handlung, sondern zieht die Faszination eher aus dem beklemmenden Psychogramms des getriebenen Protagonisten, der nicht nur von Berufs wegen Entfernungen mißt, sondern auch stets darauf bedacht ist, die größtmögliche Distanz zwischen sich und seiner Umwelt zu bringen. Mankell macht allerdings den Fehler, dieses Verhalten zu oft in Worte zu fassen und zu oft den Beruf des Mannes mit seiner Verhaltensweise zu vergleichen. Auf Dauer nervt das.

Auch werden die Gründe für die Abgründe in seiner Psyche und der latente Hang zur Gewalt nur unbefriedigend erklärt. Hinzu kommt, daß die erste Hälfte der knapp 370 Seiten recht behäbig daherkommt und nicht wirklich vom Hocker reißt. Erst gegen Ende gewinnt die Geschichte mehr an Fahrt und man ist eher gewillt, weiter zu lesen, und muß sicht nicht zwingen. Das Ende wiederum - auch wenn es relativ absehbar ist - hat Mankell sehr schön gestaltet, auch die storymäßige Vorbereitung zum Höhepunkt am Ende ist gut gelungen.

Das entschädigt aber nicht wirklich für das eher durchschnittliche Lesevergnügen, wenn man das gesamte Buch betrachtet. Daher vergebe ich enttäuschte 5 von 10 Punkten und hoffe, daß Mankell mit weiteren Büchern dieser Art wieder etwas zulegt.

P.S: Momentan lese ich "Der Malteser Falke" von Dashiell Hammett. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" /> Auch wenn ich noch nicht ganz durch bin: Glatte 10 von 10. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> (sollte aber klar sein, da ich schon die Verfilmung mit H.Bogart nahezu perfekt finde)
Hm, das P.S. sollte ich eigentlich auch mal lesen. Also, das im P.S. erwähnte Buch, meine ich. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Ein literarischer Adventskalender (das hätte man zwar auch am Link sehen können, aber ich weiß ja inzwischen, wie hibbelig ihr diesbezüglich hier seid <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" /> ) :
http://www.literaturcafe.de/advent/
Posted By: Kunar Elfendämmerung - 27/12/07 12:41 AM
In "Elfenlicht" geht der Krieg zwischen Elfen und Trollen, der schon in "Elfenwinter" begonnen hatte, weiter. Dämonische Wesen wie der Devanthar (aus "Die Elfen") und die Yingiz mischen ebenfalls wieder mit. Außerdem planen die Menschen einen Rachefeldzug gegen die Trolle, weil diese seinerzeit ihr Land verwüstet hatten.

Erfreulicherweise gibt es wieder eine Reihe von Anspielungen und inhaltlichen Verknüpfungen zu den vorangegangenen Teilen, wobei diejenigen, welche sich auf das 1. Buch beziehen, nicht immer leicht verständlich sind, insbesondere was die erwähnten Menschen betrifft. Immerhin erfährt man etwas über die Herkunft von Bruder Gundaher, womit auch die Ungereimtheit aufgelöst wird, wie in einer wikingerähnlichen Kultur so umfangreiche schriftliche Quellen entstehen können. Die Passagen in der Elfenbibliothek werden angenehm gruselig geschildert. Zudem erhält der Leser ein wenig Hintergrundwissen über den magischen Silberspiegel. Der Racheplot der Elfen erklärt außerdem, warum die Trolle ihrerseits so grausam handeln. Ferner fällt angenehm auf, dass Kobolden und anderem kleinen Volk viel Platz eingeräumt wird, während sie früher oft nur als Diener in Statistenrollen auftraten.

Leider zeigt sich an dem Buch das klassische Phänomen eines 3. Teils: Inzwischen gibt es so viele Haupt- und Nebenfiguren, dass für den einzelnen Charakter zu wenig Platz zum Erzählen übrigbleibt. Einige wichtige Personen aus dem Vorgängerroman werden aus der Geschichte geschrieben, weil sie offenbar der Handlung im Weg stehen. Der Zeitsprung von 15 Jahren wirkt zudem sehr gekünstelt. Inbesondere der zum König der Menschen aufgestiegene Alfadas kommt dadurch deutlich zu kurz. Sein Tod wird abweichend zur Legende geschildert, ohne dass wie in anderen Fällen erklärt wird, wie dieser Fehler zustande kommt. Eine äußerst dumme Erklärung muss dafür herhalten, warum sich seine Kinder nicht wissentlich begegnen. Das Verhalten von Kadlin beim Einkaufen wirkt ebenfalls unpassend. Schade, dass mit der künstlichen, beweglichen Hand wieder eine Parallele mehr zu Michael Moorcock aufkommt. Dazu stören Verwechslung von Minotaur und Kentaur an einer Stelle sowie unterschiedliche Schreibweisen von Namen (Brodgrim bzw. Brodgrimm).

Der Devanthar nervt wie immer. Warum konnte er ein Tor verändern und wie hat er das gemacht? Wieso wurde in 15 Jahren nicht seine Tarnung als Minotaur bemerkt? Die Geschichte mit den Holzpuppen ist überflüssig und unlogisch, die Idee mit den Würmern ist Quatsch und besonders das Glücksspiel ist Unsinn. Die Horror-Teile der Geschichte fallen besonders unpassend und langweilig aus.

Melwyn ist als "Wolfskind" und Halbelf ein noch größerer Poser als es die schlimmsten Elfen sind. Es macht keinen Spaß, über seine Liebeseskapaden zu lesen.

Ärgerlich sind die vielen "Cliffhanger", also offenen Enden von Kapitel oder Abschnitten. Der Leser wird absichtlich lange darüber im Unklaren gelassen, was mit den Beinen der schönen Elfe passiert ist, was Ollowain nach dem Hieb der Trolle geschehen ist und ob Melwyn überlebt hat.

Der Schluß des Buches wird kurz abgetan und läßt viele offenen Fragen übrig: Was wird aus der Vergeltungsforderung durch die Elfen aus der Bibliothek? Wie wird Ollowain wieder ganz der alte? Wie geht die Revolution zuende? Wie ergeht es Melwyn, Ganda und Gundaher?

"Elfenwinter" ist eindeutig das beste der drei Elfenbücher. In "Elfenlicht" wurde das gute Konzept durch zahlreiche Mankos wieder verwässert, so dass es derzeit den schwächsten Teil darstellt.

Bernhard Hennen hat bereits ein 4. Elfenbuch für Anfang 2009 angekündigt, welches "Elfenkönigin" heißen wird und offenbar die offenen Handlungsfäden aufgreifen wird. Eine Erklärung, warum er das letzte Buch nicht inhaltlich sauber abschließen konnte, liefert er leider nicht. Ferner soll mit "Elfenlied" eine Novelle um Ganda und die Blütenfee entstehen.

Außerdem gibt's vom gleichen Autor noch eine Elfentrilogie namens "Die Elfenritter", welche deutlich später angesiedelt ist und das Leben der letzten Königin von Firnstayn behandelt. Gishild taucht bereits in "Die Elfen" auf. Ihre tragische Geschichte wird dort von ihr selbst in wenigen Sätzen geschildert, kurz bevor die letzte Schlacht losgeht. Der erste Teil "Die Ordensburg" ist bereits erschienen; die Nachfolgebände "Die Albenmark" und "Das Fjordland" sind für Februar bzw. April 2008 angekündigt.

Nützliche Verweise:
"Elfenlicht" beim Verlag (mit Leseprobe)
Rezension zu "Die Elfen" in diesem Faden
Rezension zu "Elfenwinter" in diesem Faden
Posted By: Rei Re: Bücherecke - 10/01/08 04:01 PM
Das Lied von Deneir V: Der Fluch des Alchemisten
von R.A. Salvatore

Das Buch habe ich vor Jahren mal auf einem Flohmarkt gekauft, es vor ein paar Tagen wiedergefunden und zum ersten und letzenmal gelesen. Ab der Hälfte mußte ich dem Drang widerstehen, es in den Mülleimer zu werfen, dabei fängts sogut an.

Für das Verständnis muß man die vorherigen 4 Bände nicht gelesen haben, auch wenn der Autor immer wieder darauf zurückblickt. Und da es den Abschluß der Saga bildet, endet es mit keinem Cliffhanger.

Kommen wir zu den Charakteren insklsuive ihrem Anteil an der Geschichte:


Die Bösen

Rufo:
Rufo ist der Oberbösewicht. Er ist ein Ausgestoßener des Ordens von Dreneir mit dem zugehörigen Brandmahl auf seiner Stirn. Das Teufelchen Druzil verspricht ihm, daß der Trank mit dem Chaosfluchs ihn davon befreien könnte. Der Trank befindet in der Erhebenden Bibliothek, die Heimat der Orden Dreneir und Oghmar. Als sie ihn dort gefunden haben, trinkt Rufo den Trank in einem Zug, stirbt einen qualvollen Tot und erwacht als Vampir.
In der Erhebenden Bibliothek räumt er dann auch auf und wer sich ihm nicht als Vampir anschließt, den tötet er und muß als Zombie unter seinem Willen weiter auf der Erde umherwandeln.
Leider ist er so dumm, daß er für seinen ärgsten Feind Cadderly nicht eine einzige (gute) Falle aufstellt, sondern ihn immer direkt und teilweise sogar ganz alleine angreift...
Aber er ist nicht immer dumm. Um vorher in der Erhebenden Bibliothek "aufzuräumen", geht er einigermaßen gewieft vor.

Druzil:
Druzil ist ein Teufelchen mit einem Paar Flügel, einem Hundsgesicht und gerade mal 2 Fuß groß. Druzil ist für mich der einzig glaubwürdig handelnde und sympathische (Neben)Charakter in diesem Buch. Er hat am Schwanzende einen giftigen Stachel, kann sich unsichtbar machen und ist für die meisten seiner Gegner schnell genug, wenn er denn kämpft. Denn oft hält er sich im Hintergrund auf und wartet auf seinen Vorteil oder zieht sich zurück.

Gefoglseute:
Dann gäbe es natürlich noch Zombies und die untergebenen Vampire. Wobei die Zombies nie wirklich als Gegner sondern eher als Ärgernis auftreten. Absolut niemand hat ein Problem, sich gegen dutzende Zombies behaupten zu können, selbst ein Kleinkind könnte sie wohl in Schach halten. Die "wirklichen" Gegner sind die Vampire, aber auch nur wenn sie sich um unbedeutende Nebencharaktere "kümmern".


Die Guten, vom Alter bzw. Aussehen etwa alle um die 20, aber können es schon mit allen in ihrem jeweiligen "Beruf" aufnehmen, wenn sie nicht gar überlegen sind

Cadderly:
Cadderly ist DER Held unserer Geschichte, ein Klerider des Ordens Deneir und wie alle anderen unbesiegbar. Egal wie verwundet er oder angeblich aussichtslos die Lage doch ist, 5 Sätze weiter sieht die Welt schon wieder anders aus.
Achja und er hat Stab, mit dem er leuchten kann. Und wenn er kann den Strahl durch Drehung variieren. In neudeutsch nennt man sowas Taschenlampe...

Danica:
Eine Kriegerin und Cadderlys Geliebte. Während Cadderly und seine Zwergenfreunde noch 2 Tage im Berg nach einem Schatz suchen, gehen sie und Dorigen zur Erhebenden Bibliothek, damit Dorigen ihre Strafe erhählt.
<span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'>Sie kann aus der Bibliothek schwer verletzt fliehen, wird aber wieder gefangengenommen. Da sie aber so schwer verletzt ist, kann Rufor sie vorerst nicht in einen Vampir verwandeln. Als es soweit ist, versetzt sie sich in eine Totenstarre. Alle, auch der Vampir, glauben nun, sie sei wirklich tot. Warum er allerdings nicht versucht sie als Zombie auferstehen zu lassen, begreif ich nicht. Man hätte sich so einige kitschige Passagen erspart.</span>

Dorigen:
Eine Zauberin, die in den vorherigen Bänden anscheinend zuerst böse war, dann wegen ihrer Moral zu den Guten übergelaufen ist und nun ihre Strafe abholen möchte. Sie hat sich auf Feuermagie spezialisiert, kann aber nur durch Selbstaufopferung in einen großen Feuerball Danica zur Flucht helfen.
<span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'>Sie taucht am Ende als verkohlte Leiche nochmal auf um Cadderly noch schnell zu sagen, was geschehen ist (der einzige Zombie mit Gehirn und eigenem Wille) bevor sie sich dann zu Staub auflöst. Kitsch pur</span>

Shayleigh:
Die obligatorische Elfe der Gruppe. Mehr gibts eigentlich nichts zu sagen
<span class='standouttext'>Spoiler : </span><span class='spoiler'>Außer das sie einen Vampir im engsten Raum mit mehreren Pfeilen, dessen Spitze aus Silber bestehen, niederstrecken konnte. Nur soviel erzählt sie auch vom Kampf, mehr erfährt man nicht. Vor allem nicht, wieso der Vampir es zulässt, daß sie so oft schießen darf</span>

Percival:
Percival ist ein Eichhörnchen, daß die Guten warnen möchte, wenn sie in die Bibliothek gehen wollen. Hätte er auch gleich weglassen könne, da es nur nervt

2 Zwerge:
Die 2 Zwerge töten einem aber jeden Nerv. Egal ob gerade ein Kampf stattfindet oder nicht, sie können plötzlich anfangen sich zu streiten und zwar nicht mit Worten sondern mit Fäusten. Worüber sie sich streiten, weiß man nicht. Ist aber auch egal. Die Streits sind aber nichtmal das schlimmste, sondern daß ein zwerg dauernd "Oohhh" "ei ei" "hiihihi" und ähnliche Laute austößt. Immer wenn ich sowas gelesen habe, hätte ich am liebsten die Seite rausgerissen.



Die letzten 50 Seiten habe ich nur noch überflogen, da es einfach langweilig war. Der Oberbösewicht ist ja sooo unglaublich stark und doch so ein Schwächling ohne Verstand. Er läßt es zu, daß die Heldengruppe Zwietracht zwischen ihm und seinen untergebenen Vampire streut. Er schafft es nicht, in einem Kampf auch nur irgendeinen der Heldengruppe zu töten, bei denen unbedeutende teilweise namenslose Nebencharaktere schon 10mal gestorben wären, weil sie entweder Glück, eine verzauberte Waffe/Gegenstand oder unerwartete Magie hatten.
Auch seine "Armee" läßt sich ohne große Gegenwehr von der Heldengruppe verprügeln (vor allem die Zombies sind ja so lachhaft).

Im Grunde genommen eine normale Gut gegen Böse Geschichte ohne Überraschungen und erwartetem Ausgang. Selbst die Kämpfe sind einfach schlecht beschrieben.

Eigentlich mag ich ja Geschichten mit Vampire, Geister, Zombies etc. aber das hier? Als Kanonenfutter sind sie schonzu schade. Ernsthafte Gegner sind sie schließlich nie.


Von mir gibts 0 Punkte
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 27/02/08 05:08 PM
Yeah! Im April erscheint nach laaaaangen 10 Jahren endlich die Fortsetzung zu Hugh Lauries sehr witziger Bond-Parodie "Der Waffenhändler"! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Ehrlich gesagt verstehe ich ja beim besten Willen nicht, warum dieses grandiose, aber in Deutschland seit Jahren vergriffene Buch nicht längst neu aufgelegt wurde in Verbindung mit dem Werbeslogan "Das neue Buch von Dr. House!".
Denn (fast) genau das machen sie jetzt mit der Fortsetzung namens "Bockmist". Naja, wenn sie das Geld nicht wollen, ist es ja nicht mein Problem. Vielleicht gibt es auch irgendwelche Rechte-Probleme, wer weiß das schon.
Schade nur für all diejenigen, die jetzt bestimmt die Fortsetzung kaufen werden ohne auch nur zu ahnen, daß es eine Fortsetzung ist ...

Na, mir kann´s ja egal sein. Ich hoffe nur, daß das neue Buch genau so gut wird wie "Der Waffenhändler"! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Edit: Oh Mann, bei ebay steht das Gebot für ein "Waffenhändler"-Exemplar momentan bei satten 33,50 Euro, beim amazon.de-"Marketplace" werden gar zwischen 100 und 500 Euro verlangt (für gebrauchte Exemplare, wohlgemerkt)! Im Original hat es mit ziemlicher Sicherheit unter 20 DM gekostet (muß mal irgendwann nachschauen).

Wenn ich jemals dringend Geld brauchen sollte, weiß ich jetzt, wo ich es herkriege. Hoffentlich gibt es keine Neuauflage ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Posted By: Ddraigfyre Re: Bücherecke - 27/02/08 06:19 PM
Ähm, beim Amazon-Marketplace treiben sich 'ne Menge Spinner rum, die Phantasiepreise verlangen, egal ob Bücher, Filme, CDs, etc.

Ich habe da schon viele Sachen gesehen, die als "Raritäten" in Gold aufgewogen wurden, während sie bei ebay im Dutzend billiger zu haben waren. Wer also meint, dass ebay schon eine Deppenfalle sei, der kennt den Amazon "Marketplace" noch nicht.....

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />
Posted By: Nergal Re: Bücherecke - 27/02/08 07:58 PM
Hier kommt mal wieder ein literarischer (und kulinarischer) Leckerbissen. Kein Kochbuch sondern ein weiterer Walter Moers-Roman zum träumen: Der Schrecksenmeister.
In Sledwaya, einer Stadt in der "das Gesunde krank und das Kranke gesund" ist und wo der Schrecksenmeister nicht nur für das schlechte Wetter verantwortlich ist, lebt das kleine Krätzchen Echo (Richtig gelesen. Kratzen sehen aus wie Katzen können aber sprechen und haben zwei Lebern. Das nur am Rande.). Als es kurz davor ist zu verhungern schließt es einen Vertrag mit dem Stadtschrecksenmeister von Sledwaya, Succubius Eißpin, der Faust und Mephisto in einer Person verkörpert.
Durch diesen Vertrag hat Eißpin das Recht Echo beim nächsten Vollmond zu töten und dessen wertvolles Fett auszukochen, das benötigt Eißpin um seinen alchimistischen Traum zu erfüllen - Unsterblichkeit.
Als Gegenleistung muss Eißpin Echo bis zum Vollmond auf höchstem kulinarischen Niveau durchfüttern, denn der Schrecksenmeister ist nicht nur ein sehr guter Alchimist sondern auch ein begnadeter Koch.
Doch kurz darauf regt sich wieder Echos Freiheitswillen. Auf seiner Suche nach einem Fluchtweg aus der düsteren Burg des Schrecksenmeisters begegnet Echo allerlei skurilen Gestalten die ihm bei seiner Flucht helfen: den Ledermäusen, den Grübelnden Eiern und dem goldenen Eichhörnchen, Fjodor F. Fjodor, dem Einäugigen Schuhu der ein Problem mit Fremdwörtern hat ("Aah - die hohe Kunst der Diplotamie! Ich verstehe. Du hast sie mit Armugenten mapinuliert, stimmt`s?"), dem gekochten Gespenst, der Schneeweißen Witwe und vor allem Izanuela Anazazi, der letzten Schreckse von Sledwaya.

Ich habe bis jetzt jedes Buch von Walter Moers verschlungen und auch bei diesem Buch ging es mir nicht anders. Obwohl es eins der kürzeren Bücher von ihm ist (383 Seiten) ist es eines der besten, neben "Der Stadt der träumenden Bücher" natürlich. Neben seiner herausragenden Fantasie glänzt Walter Moers hier ,wieder mal, auch mit viel Humor. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />
Das Buch liegt als gebundene Version bei Piper vor und ich kann es jedem empfehlen. Natürlich auch die 5 andern Bücher von Moers.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 27/02/08 09:58 PM
Quote
Ähm, beim Amazon-Marketplace treiben sich 'ne Menge Spinner rum, die Phantasiepreise verlangen, egal ob Bücher, Filme, CDs, etc.

Ich habe da schon viele Sachen gesehen, die als "Raritäten" in Gold aufgewogen wurden, während sie bei ebay im Dutzend billiger zu haben waren. Wer also meint, dass ebay schon eine Deppenfalle sei, der kennt den Amazon "Marketplace" noch nicht.....

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />


Oh ! Ja ! DAS habe ich auch schon gemerkt !

Speziell auch Lösungsbücher zu älteren Computerspielen können da ganz schön "reinschlagen" ...

Wäre eigentlich ein Thema für den "Aufreger" ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />
Posted By: Patarival Re: Bücherecke - 27/02/08 10:22 PM
Quote
Hier kommt mal wieder ein literarischer (und kulinarischer) Leckerbissen. Kein Kochbuch sondern ein weiterer Walter Moers-Roman zum träumen: Der Schrecksenmeister...


Ich verstehe nicht ganz. Soll das eine Art Parodie auf Gottfried Kellers "Spiegel, das Kätzchen" sein?

Das Original hatte ich mal gelesen und das war recht amüsant.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Bücherecke - 28/02/08 12:20 AM
Quote
Ich verstehe nicht ganz. Soll das eine Art Parodie auf Gottfried Kellers "Spiegel, das Kätzchen" sein ?


Angeblich sollen ALLE seine Bücher Parodien oder veränderte Versionen anderer Werke sein.

Nichtsdestotrotz finde ich "Die Stadt der Träumenden Bücher" als eines der besten Bücher, die ich in den letzten 10-15 Jahren gelesen habe (ich lese allerdings nicht mehr soo viele Bücher ...).
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 28/02/08 04:34 PM
Quote
Ähm, beim Amazon-Marketplace treiben sich 'ne Menge Spinner rum, die Phantasiepreise verlangen, egal ob Bücher, Filme, CDs, etc.

Ich habe da schon viele Sachen gesehen, die als "Raritäten" in Gold aufgewogen wurden, während sie bei ebay im Dutzend billiger zu haben waren. Wer also meint, dass ebay schon eine Deppenfalle sei, der kennt den Amazon "Marketplace" noch nicht.....

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />


Na, das muß den Verkäufer ja nicht kümmern. Mal ehrlich, wer wirklich dreistellige Beträge für ein Buch bezahlt (das nicht wirklich eine Antiquität ist ...), der kann es sich entweder leisten oder er ist ziemlich dämlich. Naja, oder ein sehr großer Fan. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
So oder so sind am Ende vermutlich sowohl Käufer als auch Verkäufer glücklich. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Posted By: Nergal Re: Bücherecke - 28/02/08 04:40 PM
Quote

Ich verstehe nicht ganz. Soll das eine Art Parodie auf Gottfried Kellers "Spiegel, das Kätzchen" sein?

Das Original hatte ich mal gelesen und das war recht amüsant.


Walter Moers "übersetzt" berühmte Romane (meistens von Hildegunst von Mythenmetz, einem Lindwurm und großen Dichter) gewöhnlich aus dem Zamonischen ins Deutsche wie er es angibt. Im Nachwort gibt Mythenmetz zu dass Der Schrecksenmeister eine Neudichtung des Klassikers "Echo, das Krätzchen" von Gofid Letterkerl (Anagramm für Gottfried Keller.)

So kann man einige Parallelen, nicht nur in der Geschichte auch bei den Namen, feststellen:Aus Seldwyla wird Sledwaya, und aus dem Hexenmeister Pineiß der Schrecksenmeister Eißpin - ein Name, der gut zu dieser Person passt, da man an 'Eispickel' oder, wenn man 'pin' als englischen Begriff fasst, an eine Nadel, an einen feinen Eiszapfen denkt, was sich mit der Kälte und Grausamkeit des Alchimisten in Verbindung bringen lässt.
Aus Spiegel dem Kätzchen wird Echo das Krätzchen. Hieß Spiegel noch so, weil die Besitzerin meinte, in seinem Verhalten ihre Gefühle widergespiegelt zu sehen, spielt Moers auf die besondere Eigenschaft des Krätzchens an, im Gegensatz zu den Katzen sprechen zu können. Die Besitzerin war verwundert, dass Echo ihr wie ein Mensch antwortete, deshalb gab sie der Kratze ihren Namen.

Somit wäre es eine sehr geschickt getarnte Parodie.

Hier habe ich noch ein "Streitgespräch" zwischen Mythenmetz und Moers über seine Übersetzung des Schrecksenmeisters:

Kommen wir doch lieber gleich zu den konkreten Vorwürfen. Sie, Herr von Mythenmetz, werfen dem Übersetzer Walter Moers vor, dass er Ihr Buch „Der Schrecksenmeister“ stark gekürzt hat.

Mythenmetz: Um siebenhundert Seiten!

Moers: Das war eine Notwendigkeit.

Mythenmetz: Das war eine Unverschämtheit. Ein barbarischer Akt.

Moers: Herr Mythenmetz, Sie sollten anerkennen, wie loyal ich Ihrem Werk bisher zugearbeitet habe. In „Ensel und Krete“ ließ ich sämtliche mythenmetzschen Abschweifungen ungekürzt, und ich stehe dazu. Dieser Kunstgriff ist ein fester Bestandteil des Werkes, ohne den es nicht denkbar wäre. Aber beim „Schrecksenmeister“ handelt es sich um eine komplett andere Sache.

Könnten Sie uns ein Beispiel geben, wie Sie das meinen?

Mythenmetz: Das würde mich auch interessieren! Mit welcher Begründung Sie welches Gliedmaß meines Kindes amputiert haben!

Moers: Nehmen wir gleich den Anfang. Der lautet so: „Stellt euch den krankesten Ort von ganz Zamonien vor! Eine kleine Stadt mit krummen Straßen und schiefen Häusern, über der ein schauriges schwarzes Schloss auf einem dunklen Felsen thronte. In der es die seltensten Bakterien und kuriosesten Krankheiten gab: Hirnhusten und Lebermigräne, Magenmumps und Darmschnupfen, Ohrenbrausen und Nierenverzagen.“ In Herrn Mythenmetz' Originalfassung kommt hier, nach gerade mal drei Sätzen, bereits die erste Abschweifung. Sie fängt so an: „Apropos Nierenverzagen! Ich habe nach dem Essen da immer so einen seltsamen, na ja, Schmerz würde ich es nicht nennen, mehr so eine Art Drücken oder Ziehen in der Nierengegend, einhergehend mit saurem Aufstoßen, und da frage ich mich ...“ Und dann folgt eine sich über mehrere Seiten hinziehende Beschreibung der Begleitsymptome und eine beinahe genüssliche Schilderung von Flatulenzen, bis das Ganze in einer akribischen Darstellung des Stuhlgangs gipfelt. Auch dafür gibt es in unserer Sprache ein schönes Wort: Es heißt Hypochondrie.

Sind alle mythenmetzschen Abschweifungen im „Schrecksenmeister“ hypochondrischer Herkunft?

Moers: Nein. Neben ein paar Abschweifungen alltäglicher Natur - über das Wetter, schlechte Kritiken oder unzureichende Vorschüsse - würde ich die übrigen generell unterscheiden in hypochondrische und kulinarische Abschweifungen.

Mythenmetz: Beim „Schrecksenmeister“ handelt es sich um ein kulinarisches Märchen! Eine traditionelle Gattung der zamonischen Literatur! Da werden doch wohl ein paar Bemerkungen zum Thema Esskultur erlaubt sein.

Moers: Die ja auch reichlich erhalten geblieben sind. Aber man sollte sich entscheiden, ob man ein kulinarisches Märchen oder ein Kochbuch für Lindwürmer schreiben will. Ihre Essgewohnheiten in Ehren, aber für einen Nichtlindwurm sind die Rezepte schon äußerst gewöhnungsbedürftig. Wenn ich zum Beispiel ein vierzehnseitiges Rezept lesen muss, das mit den Worten beginnt: „Nageln Sie einen lebendigen Oktopus auf ein Holzbrett“, dann vergeht mir nicht nur der Appetit aufs Essen, sondern auch auf die Lektüre.

Mythenmetz: Daran kann ich mich nicht erinnern.

[...]

Das ganze gibts unter:
Mythenmetz vs Moers

Abschließend noch ein Kommentar Mythenmetz zu seinen Kritikern:
"Und noch etwas, denn ich kann sie schon hören, die Kritiker, die mir angesichts meiner kühnen Bearbeitung Leichenfledderei und geistigen Diebstahl vorwerfen werden. Dazu nur so viel: Das Werk Gofid Letterkerls ist rechtefrei! Und: Wie kann man etwas stehlen, das allen gehört?
Verklagt mich doch!"
Posted By: Ralf Re: Bücherecke - 29/02/08 07:45 PM
Quote
Yeah! Im April erscheint nach laaaaangen 10 Jahren endlich die Fortsetzung zu Hugh Lauries sehr witziger Bond-Parodie "Der Waffenhändler"! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />


Hmm, ich befürchte, meine Vorfreude war etwas verfrüht. Denn offenbar ist "Bockmist" nichts anderes als die von mir schon lange erwartete Neuauflage von "Der Waffenhändler" - nur hatte ich natürlich nicht mit einem komplett neuen Titel gerechnet, der weder etwas mit dem bisherigen Titel noch mit dem Originaltitel ("The Gunseller") noch mit dem Buch-Inhalt (Waffenhändler <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />) zu tun hat ...
Vielleicht ist der Titel ja auch einfach nur ein gelungener Kommentar zur häufig mißlungenen Eindeutschung englischer Originaltitel. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/cool.gif" alt="" />

Aber das Gute: Hugh Laurie schreibt tatsächlich an einem neuen Buch (namens "Paper Soldiers"), das 2009 auf Englisch veröffentlicht werden soll. Na, immerhin. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
Posted By: Flash Re: Bücherecke - 08/03/08 10:16 AM
Milos Urban: Im Dunkel der Kathedrale

Der Kunstgeschichtler Roman Rops wird von einem anonymen Brief in den Prager Veitsdom gerufen, wo sich ein übel zugerichtetes Mordopfer befindet. Passenderweise wird er sogleich von der Polizistin Klara Brockova unter Mordverdacht festgenommen. Das war aber, wie man sich denken kann, noch nicht das Ende der Vorkommnisse im Veitsdom.

Nach meiner begeisterten Rezension zu Milos Urbans "Die Rache Der Baumeister" war es wohl klar, daß ich mich sogleich auf seinen eben in Deutschland neu erschienen Roman stürzen mußte. Wie man dem Titel und der kurzen Inhaltsangabe entnehmen kann, ist auch die Thematik ähnlich, was wohl an der Politik der deutschen Verlage liegen dürfte, denn die anderen Romane Urbans haben andere Thematiken, erscheinen hierzulande aber schlicht nicht.
Das ist aber ein Teil des Problems, denn irgendwie hat man die ganze Zeit das Gefühl, das alles schon einmal gelesen zu haben, nur viel besser.
Im Dunkel der Kathedrale hat zwei Hauptpersonen, wobei beide als Ich-Erzähler gehalten sind, immer schön abwechselnd der Verdächtige und die Polizistin. Wo allerdings in "Die Rache der Baumeister" ein sympathischer Verlierer mit ausgearbeitetem Charakter und einer Entwicklung im Laufe der Geschichte die Hauptrolle spielte, staksen hier zwei holzschnittartige Gestalten durch die Handlung, denen jeder Tiefgang fehlt, und die jede Identifikation durch den Leser unmöglich machen. Roman Rops, ein eitler Geck der den ganzen Tag den Verlust seiner verschwundenen Frau mit seltsamen Ritualen begeht, und Klara Brockova, deren einziger Charakterzug darin zu bestehen scheint, daß sie aus vollkommen unerklärlichen Gründen total in ersteren verschossen ist. Anstalten, den Mordfall, mit dem sie betraut ist, aufzuklären, macht sie im ganzen Roman nicht, weswegen eine eigentlich Handlung gar nicht erst zustande kommt, und der ganze Roman mehr oder weniger eine zufällige Aneinanderreihung von Ereignissen ist, die auf die beiden Personen einstürzen.

"Im Dunkel der Kathedrale" ist schon für sich gesehen kein guter Roman, im unweigerlichen Vergleich mit "Die Rache der Baumeister" jedoch in jeder Beziehung (inhaltlich wie sprachlich) eine herbe Enttäuschung.
Posted By: Kunar Elfenmurks - 10/08/08 12:28 AM
"Elfenmond" von Guido Krain wurde mir wärmstens von einem Bekannten empfohlen, der sehr gespannt war, was ich davon halten würde. Ein Nachwuchsautor hat sein erstes Fantasywerk als "book on demand" veröffentlicht, also nicht in einem größeren Verlag.

Es handelt sich um ein schwarzes Buch in einem mir nicht geläufigen Format. Das Titelbild zeigt die 3D-Figur einer Elfe, was durch den offensichtlichen Ursprung (Computer) künstlich, durch die gesamte Aufmachung jedoch auch geheimnisvoll wirkt. Zusammen mit der Empfehlung und der Art der Veröffentlichung erzeugt das eine gewisse Erwartungshaltung, zumal laut Buchrücken auch auf regelmäßige Fantasy-Leser so manche Überraschung warten soll.

Dvorkin Bendar, ein Mensch aus einfachen Verhältnissen, erhält durch einen Zufall die Chance, zum Magier ausgebildet zu werden. Auf der Akademie verliebt er sich in Luna, eine junge Elfe, die von allen gemieden wird. Durch eine Kombination von Magie und einem Amulett aus Familienbesitz bekommt Dvorkin einen sprechenden Frosch, der ihn in punkto Zauberei locker übertrifft und zudem ständig dazwischenquatscht. Außerdem werden die Machenschaften von Lunas Vater Cowan, Musterexemplar einer finsteren Elfenrasse, geschildert. Dieser bildet Talon, einen physisch und magisch sehr kräftigen Echsenmenschen, zu seinem Leibwächter aus. Zudem taucht die Dämonin Minka in der Welt der Menschen und Elfen auf, die ihre eigenen Pläne verfolgt. Die verschiedenen Handlungsstränge kreuzen sich recht bald und laufen später zusammen.

Die Geschichte wird anfangs mit mehreren Zeitsprüngen erzählt, was aber nicht unangenehm auffällt. Tatsächlich werden einige wichtige Fakten vorweggenommen, so dass man sich fragt, wie es denn dazu kommen konnte, was durchaus den Reiz einer Erzählung erhöhen kann.

Das erste Problem beim Genießen des Buches besteht darin, dass der Autor die Messlatte viel zu hoch setzt. Wenn auf der Rückseite versprochen wird, etwas Vergleichbares habe man nie zuvor gelesen, dann fühlt man sich automatisch herausgefordert, genau das zu widerlegen und nach Ähnlichkeiten zu suchen.

Und davon findet man selbstverständlich einige: Die Aufteilung der Figuren am Ende - der Starke, die Schöne und der Tollpatsch - gehört zum Standard in Fantasygeschichten der "Schwert und Magie"-Richtung, etwa bei den Conan-Verfilmungen. Die Verfolgung der Helden von übermächtigen Bösen ist ein beliebtes Genreklischee, welches z.B. in "Willow", aber auch "Krieg der Sterne" (trotz der Technik ein Fantasy-Film), Verwendung findet. Die Schilderung aus Sicht eines Menschen, der vom Knaben zum Mann heranwächst, ein sogenannter "Entwicklungsroman", ist aus zahlreichen Fantasygeschichten bekannt.

Ivo überrascht einen nicht, wenn man "Das singende Amulett" und "Karlsson vom Dach" kennt. Immerhin sorgt er für ein Schmunzeln. Die Elfe, wunderschön-leidend-weinerlich-nervig, erinnert an "Das letzte Einhorn", welches ebenfalls von einem eher unfähigen Zauberer beschützt wurde.

Aus der Figur des Magiers hätte man mehr machen können, gerade weil es sich um ein gut erprobtes Konzept handelt. Wie hat er eigentlich seinen Abschluss gemacht, wenn er so wenig Potential zeigt? Wie kann er umgekehrt nach seiner Schulung so unfähig sein? Irgendetwas wird er ja bei der harten Ausbildung gelernt haben.

Dass ausgerechnet die Haupthelden so eindimensionale Charaktere geworden sind, schadet der Geschichte. Wenn man auf den ersten Seiten sieht, dass die E-Mailadresse des Autors mit "dvorkin" beginnt und am Ende eine Widmung an eine Frau erfolgt, zusammen mit einer Anspielung auf Luna, wird man den Verdacht nicht los, dass es sehr klare Vorbilder gegeben hat. Luna wird zudem als Name (wie) für eine reale Person auf den Internetseiten des Autors verwendet. Lena Falkenhagen hat einmal in einem Interview im Fanpro-Forum davon abgeraten, über die eigenen Helden zu schreiben, weil dann die notwendige Distanz fehle. Genau das scheint hier der Fall zu sein und verhindert, dass die Helden etwas vielfältiger werden. Wenn der Autor sein Werk im Nachwort lobt und seine Figuren im Vorwort als "alles andere als mittelmäßig" anpreist, wird man skeptisch aufgrund dieser Selbsteinschätzung.

Die Elfen sind typische Power-Gamer-Charaktere, ebenso wie die Echsenmenschen. Man fühlt sich unfreiwillig an den Weltraumzirkus D'Alembert erinnert, wenn ihnen andauernd Dinge gelingen, die für normale Lebewesen absolut unmöglich oder tödlich gewesen wären. Wenigstens funkt ständig etwas dazwischen, wenn sie ihre Pläne ausführen wollen. Es gibt kaum echte Kämpfe in dem Buch, vor allem nicht mit den Helden, die das, wie nach obiger Beschreibung klar wird, auch kaum überleben könnten.

Die unglaubliche Brutalität der Bösen wird genüsslich in allen Einzelheiten geschildert und steht in völligem Gegensatz zu den lustig-naiven Elementen. Verstörend wirkt die Vermischung von körperlicher Liebe und Gewalt. Um Personen als "böse" zu charakterisieren, reicht weniger aus, das zudem nicht so ausführlich, sondern kurz geschildert werden kann. Der Subplot mit Sklaven etwa ist überflüssig. Nicht nachvollziehbar bleibt die Wandlung des "Bösen". Wer vorher vor Vergewaltigung und Mord nicht zurückschreckt, von Wut gelenkt wird und ansonsten einfach Befehle ausführt, kann beim besten Willen nicht mehr zu einem Sympathieträger werden. Ebenso unglaubwürdig bleibt die Elfe, die einerseits ein Leben lang Einzelgängerin gewesen ist und dennoch über erstaunliche soziale Fähigkeiten verfügt. Die Liebesszene zwischen den Protagonisten ist ok, fällt besser aus als in anderen Büchern und wirkt vor allem nicht anrüchig.

Es war keine gute Idee des Autors, sich auf seine Eltern als Korrekturleser zu verlassen: Rechtschreibfehler findet man schon bei einfachen Wörtern. Dazu kommen verschachtelte, unnötig komplizierte Sätze. Hier wäre ein Lektor notwendig gewesen. Zur Not hätte auch ein Germanistikstudent ausgereicht!

Die Erläuterungen hätte man zumindest teilweise in den Text einbauen können. So wird ständig nerviges Blättern nötig. Außerdem wird nicht jeder Begriff aus dieser speziellen Fantasywelt erklärt. Erschwert wird die Suche einer Textstelle dadurch, dass im gesamten Buch keine Seitenzahlen vorhanden sind. Kurioserweise ist die hier vorgestellte eigene Fantasywelt des Autoren interessanter als die eigentliche Geschichte.

Der letzte Teil, insbesondere der Aufenthalt in der anderen Welt, wurde zu kurz abgehakt. Die Geschichte hat kein echtes Ende, sondern liest sich wie der Auftakt zu einem Zyklus. Das lassen Formulierungen wie "ein wundervoller Anfang" oder der Anhang mit vielen Stichworten befürchten. Zudem wird nicht geklärt, was es mit dem Schwert oder der Sage auf sich hat. Das könnte in einem späteren Buch behandelt werden. Mit "Cvon. Erster Teil des Ushovar-Zyklus" ist ein weiteres Buch aus der gleichen Welt erschienen. Laut Leseprobe taucht hier Loric wieder auf.

Es gibt leider keine Erläuterung zu Ivos früheren Leben und es findet auch keine Rückkehr zur Fee statt. Die Dämonin wird extra "aufgespart". Damit werden die Leser ums erwartete Finale betrogen. Laut Internetauftritt des Autor ist eine Fortsetzung geplant. Die läßt aber auf sich warten.

Eine Auswahl an guten DSA-Romanen zeigt, wie man das richtig macht, oder eben das 2. Elfenbuch, wenn es denn Elfen sein müssen. Einen mir bisher unbekannten Stil habe ich beim polnischen Autoren Andrzej Sapkowski gefunden.

Dass der Verfasser alles selbst gemacht hat, z.B. die Grafiken, ist ok. Als unbekannter Autor hat er das Werk 1 Jahr vor dem Herr-der-Ringe-Fieber herausgegeben. Inzwischen gibt es jedoch mehrere Nachwuchsautoren mit Erstlingswerk (z.B. "Die Trolle" oder diverse neue DSA-Romane), die zeigen, was tatsächlich möglich ist.

Selbst wenn das Genre des Fantasy-Romans nicht neu erfunden werden kann, wird dort immerhin versucht, bekannte Elemente neu zu kombinieren, alten Szenarien neue Seiten abzugewinnen usw. Übernommen wurde hier hingegen ausgerechnet die Unsitte, statt einem geschlossenen Erstlingsroman nur den ersten Band einer größeren Serie zu veröffentlichen.

Internetauftritt von Guido Krain mit Leseprobe, Grafiken und mehr:
www.fantasy-buch.de

P.S.: Ein weiterer Grund, mich über das Buch zu ärgern, besteht darin, dass ich Monate gebraucht habe, um mich endlich zu dieser Rezension aufzuraffen, auch wenn ich die Stichpunkte längst fertig hatte. Es erschien mir einfach als unheimlich viel zu schreiben und nicht einmal dieser Verriss machte mir richtig Spaß! Einerseits finde ich es mutig, dass ein Autor einen solchen Weg außerhalb der großen Verlage geht, um seine Idee durchzuziehen, andererseits finde ich das Ergebnis in vielerlei Hinsicht fürchterlich. Wie soll man gleichzeitig die gute Absicht loben und die schlechte Ausführung kritisieren? Da kann sehr leicht ein verkrampft wirkender Text herauskommen. Deswegen habe ich mich darauf konzentriert, in erster Linie das Buch zu besprechen. Leicht gefallen ist mir das nicht.
Posted By: Ddraigfyre Re: Elfenmurks - 10/08/08 06:17 AM
Überaus bewundernswert, dass Du Deine Rezension so gedämpft gehalten hast. Wie ich bedrucktes Klopapier von selbsternannten Fantasyautoren auseinandernehme, weiss man ja spätestens seit meiner Rezension dieses unsäglichen " Der Hüter des Taermons "-Geschreibsels.

Allerdings hätte ich dieses Buch vermutlich nach einem Dutzend Seiten abgebrochen, da ich meine Zeit nicht gerne derartig verplempere. Wenn ein Autor sich selbst in der Buchbeschreibung derart beweihräuchert, ist das schonmal ein Zeichen für richtig miesen Stoff, da es offensichtlich kein anderer tun mag. Und wenn ich von sprechenden Fröschen lese, ist bei mir ohnehin der Ofen aus.

Das Dir das Buch "wärmstens" empfohlen wurde, zeigt aber, dass es eben tatsächlich auch eine dankbare Käuferschaft für diesen Mist gibt. Wer einfach genug gestrickt ist, dass ihm schon die Bedienungsanleitung einer Espressomaschine als spannende Unterhaltungslektüre genügt, ist als Zielgruppe perfekt.
Posted By: AlrikFassbauer Re: Elfenmurks - 27/05/09 01:06 PM
Andrea Brackmann - Jenseits der Norm - hochbegabt und hoch sensibel ?

Ein sehr interessantes Buch, in dem die Autorin aus ihrer eigenen Erfahrung erzählt (sie ist Psychologin mit eigener Praxis) und auch ihre eigenen Theorien aufbaut.

Alles ist meiner Ansicht nach sehr schön logisch begründbar und nachvollziehbar geschrieben, und sie bringt eine Menge an Hinweisen auf Autoren an, die Dinge ähnlich gesehen haben, wie sie, nur bisher relativ unbeachtet.

Ich bin mit dem Buch noch nicht ganz durch, aber der mit imho großen Abstand spannendste Teil ist ihre Theorie zur Erklärung von Autismus: Daß Autisten nämlich - wie im Klischee "Rain Man" zum Teil extrem hochbegabte sind, die sich deswegen "autistisch" zurückziehen, um einer völligen Überreizung ihrer Sinne aus ihrer Umwelt zu entgehen.
Dem zugrunde liegt die Theorie, daß Hochbegabte generell eine Menge mehr im Gehirn verarbeiten, als andere Menschen, und daher auch leichter überreizbar sind. Sie "funktionieren" nur dann in einer für sie befriedigenden Weise, wenn sie sich heraus- und generell gefordert fühlen, und zwar durch möglichst komplexe Aufgabe. Alles andere kann dagegen zu Unterforderung führen.

Interessanterweise schaffen es - diesem Buch zufolge - viele Hochbegabte nicht, sich in Alltagsdingen zurechtzufinden. Das liegt zum Teil daran, daß sie sich regelrecht verzetteln können, zum Beispiel durch eine Vielfals an sprachlichen Interpretationsmöglichkeiten eines in den Augen der meisten Menschen völlig normalen Satzes. (Beispiel: Ein Mädchen wird gefragt: "Wie heißen wir denn ?" Das Mädchen antwortet mit einem "weiß ich nicht", da es diesen Satz wörtlich nimmt; auf die Idee, daß der Satz eine Floskel sein könnte, kommt sie nicht, was ihre Umgebung mit Unverständnis quittiert.)

Für mich ist das Buch ein interessantes psychologisches Feld. Der Rest des Buches besteht aus der Diskussion, wie man mit tatsächlich psychisch auffälligen Hochbegabten umgehen könnte - geschildert aus ihrer eigenen Therapiepraxis.

Ich persönlich habe in dem Buch einiges über die menschliche Psyche gelernt. Es ist für mich sehr interessant, zu lernen, was es für verschiedene Menschentypen und Gedankenleistungen gibt.


Posted By: Kunar Trollige Fortsetzung - 13/07/09 09:48 PM
Nach seinem Romandebüt "Die Trolle" hat Christoph Hardebusch - wie ja abzusehen war angesichts des Erfolges und der Verlagspolitik - eine Fortsetzung geschrieben. "Die Schlacht der Trolle" setzt da an, wo der Vorgänger aufhörte: Die Wlachaken haben die Hälfte ihres Landes von den Masriden befreit. (Es handelt sich um verschiedene Menschenvölker.) Die Trolle, welche damals auf ihrer Seite gekämpft hatten, sind inzwischen unter die Oberfläche zurückgekehrt. Der Rebell Sten cal Dabran, welcher als Zünglein an der Waage die entscheidende Verstärkung in der Schlacht geholt hatte, hat einen Flecken Land bekommen. Entsprechend ist er noch einige Monate später damit beschäftigt, wieder aufzubauen, was durch Krieg und lange Besatzungszeit kaputt gegangen war.

Nun droht jedoch neuer Ärger an zwei Fronten: Einerseits haben die Trolle ein Problem und bitten ihrerseits die Menschen um Hilfe. Andererseits gibt es immer noch zwei Masridenherrscher, welche in Ardoly das Sagen haben. Während der eine Interesse an einem dauerhaften Frieden signalisiert und zu Verhandlungen in seine Hauptstadt einlädt, bevorzugt der andere eine kriegerische Lösung und will sämtliche Masriden und Wlachaken unter seine Vorherrschaft zwingen. Nebenbei besucht der ehemalige Spion Sargan als Abgesandter des dyrischen Imperiums das freie Wlachkis.

Man muss dem Autor zugute halten, dass er eine interessante Ausgangslage geschaffen hat. Anstatt dass bereits nach dem ersten Buch im gesamten Land Friede, Freude, Eierkuchen herrschen, ist der große Konflikt zwischen den Menschen noch lange nicht gelöst. Statt direkt den nächsten Krieg anzufangen (wobei er am ersten nicht beteiligt war), versucht ein Herrscher der Besatzer den diplomatischem Weg. Aufgrund der Handlungen seines Rivalen verlaufen die bisherigen Frontlinien plötzlich ganz anders und auf einmal müssen Menschen zusammenhalten, die bisher verfeindet waren.

Leider entwickeln sich insbesondere die neuen Charaktere genau so, wie man es von Anfang an erwartet. Dazu kommen Klischeeplots, um das Ende hinauszuzögern: Jemand wird für tot gehalten, die Helden werden unfreiwillig getrennt. Nebenfiguren, für die in der Fortsetzung kein großer Platz mehr war, werden umgehend entsorgt. Immerhin freut man sich im Gegensatz dazu darüber, wer unverhofft wieder auftaucht.

Unpassend erscheint jedoch die plötzliche Toleranz hinsichtlich der unterschiedlichen Glaubensvorstellungen der Menschen. Ich hatte in der Rezension zum ersten Band schon bemängelt, dass sich die erbitterte Feindschaft auch in den Religionen zeigt, gleichzeitig nach dem Machtwechsel entsprechende Ausschreitungen offenbar ausbleiben.

Tatsächlich werden solche Vorkommnisse nun erwähnt, nur um direkt danach aus dem Mund der Sonnenpriester, bisheriger Feinde, den Hinweis folgen zu lassen, dass die Herrscherin der Rebellen dagegen vorgegangen ist und man das zu schätzen weiß. Zugegeben, es ist schön, dass einerseits ein realistisches Element in Form von Verfolgungen eingefügt wurde. Außerdem benötigte der Autor wohl doch gewisse Anknüpfungsmöglichkeiten (besonnenes Handeln der Rebellenherrscherin), um das neue Bündnis nicht völlig undenkbar erscheinen zu lassen. Anderseits ist es etwas dick aufgetragen, dass natürlich genau unterschieden wird, wer von der Gegenseite was getan hat und dass solche guten Nachrichten hängen bleiben - anstatt dass etwa nur die schlimmsten Greueltäten berichtet werden, die sich eher einprägen, leicht ausgeschmückt werden und hervorragende Propaganda abgeben.

Die neuerlichen Entwicklungen rund um die Trolle finde ich weniger gelungen. Die Verwandlung durch eine seltsame Substanz in fast unbezwingbare Superwesen erinnert an die Orks in "Die Rache der Zwerge". Dass ein ehemaliger Guter aus Rachegedanken ob des verlorenen Gefährten zum Hauptschurken wird, kommt ebenso in "Der Krieg der Zwerge" vor. Sicherlich hat Markus Heitz nicht als erster diese Plotideen verwendet, es stößt nur negativ auf, sie in ähnlichen Serien in zwei Aufgüssen serviert zu bekommen.

Während "Die Trolle" langsam anfing und sich dann steigerte, wartet "Die Schlacht der Trolle" mit einigen interessanten Anfangsideen auf, die im Laufe des Buches immer mehr in übliche Fantasyklischeehandlung versanden. Der zweite Band ist so oder so nur zu empfehlen für Leute, die den ersten Teil gemocht haben. Immerhin bleibt er über dem dritten Zwergenbuch und wirkt nicht so überhastet wie der zweite Zwergenband.

Inzwischen gibt es übrigens eine weitere Fortsetzung namens "Der Zorn der Trolle". Diese spielt einige Jahrzehnte später.

Nützliche Verweise:
Internetauftritt von Christoph Hardebusch (Leseproben, Informationen zum Autor)
"Die Schlacht der Trolle" beim Verlag (Leseprobe)
Posted By: Ralf Re: Trollige Fortsetzung - 31/08/09 04:27 PM
Als ich gestern nach dem FFF beim Warten auf die S-Bahn in der Bahnhofsbuchhandlung rumgestöbert habe, ist mir auf der SPIEGEL-Bestseller-Liste ein "Buch ohne Namen" von Anonymus aufgefallen. Das hat mein Interesse geweckt und ich habe mir das Buch mal näher angeschaut. Und das, was da zu lesen war, klang sehr vielversprechend (u.a. "Mischung aus Quentin Tarantino und Douglas Adams"). Aufgrund meines angeborenen Mißtrauens habe ich es nicht spontan gekauft, sondern wollte erstmal im Internet stöbern. Professionelle Kritiken habe ich bislang wenige gefunden, aber die Kundenrezensionen bei amazon.de wimmeln nur so vor 5-Sterne- und 1-Stern-Bewertungen.

Nicht wirklich hilfreich. Daher die Frage: Kennt jemand das Buch? Hat es schon gelesen? Kennt jemanden, der es schon gelesen hat? smile
Posted By: AlrikFassbauer Re: Trollige Fortsetzung - 23/10/09 07:54 PM
Jaz, deutschsprachige Mit-Moderatorin von RPGWatch, hat ihr erstes (?) Buch veröffentlicht : http://www.randomhouse.de/book/edition.jsp?edi=289336

Quelle : http://www.rpgwatch.com/forums/showthread.php?t=8768
Posted By: Kunar Einfach Troll - 08/11/09 02:26 PM
Nach seinem Romandebüt Die Trolle und der Fortsetzung Die Schlacht der Trolle spinnt Christoph Hardebusch in Der Zorn der Trolle die Geschichte rund um das Land Wlachkis weiter. Der dritte Teil setzt etwa 20 Jahre nach den Ereignissen ein, die im Vorgänger geschildert wurden. Inzwischen gibt es ganze Reihe Nachkommen der Protagonisten von früher.

Die politischen Verhältnisse haben sich eingependelt: Die Wlachaken leben nach wie vor im Westen, während die Masriden, Nachkommen der Krieger, die das Land einst fast vollständig erobert hatten, im Osten unter einem Herrscher vereint wurden. Obschon man sich nach wie vor nicht besonders grün ist, hielt in den letzten Jahrzehnten ein brüchiger Friede, da die Obersten auf beiden Seiten der Meinung waren, dass der Erhalt des Status Quo besser war als ein erneuter Krieg. Keiner betrachtet die Lage jedoch als erstrebenswerten Dauerzustand, und so beginnt es langsam aber sicher zu gären.

Unter der Erde hat Kerr, früher ein junger und neugieriger Troll, die beiden verschiedenen Trollvölker nach vielen Gefechten mehr oder weniger gebändigt. Er fungiert als Bindeglied zwischen den Stämmen, die seine Meinung respektieren. Aber auch er wird nicht jünger und was soll werden, wenn er einst stirbt? Lassen sich die seltsam veränderten Trolle, Andas Kinder genannt, wieder in die ursprünglichen Wesen zurückverwandeln, die sie mal waren? Kann der verletzte Geist des Landes geheilt werden?

Wie schon in den beiden Büchern zuvor kreuzen sich die Wege von Trollen und Menschen. Gemeinsam wird nach der Lösung für die jeweiligen Probleme gesucht.

Wenn aus der Situation am Ende eines Buches wenig Neues herauszuholen ist und die Geschichte der Haupthelden im wesentlichen zuende erzählt ist, bietet es sich an, einen Schnitt von mehreren Jahrzehnten zu machen. Der Autor hat die damit verbundenen Möglichkeiten gut genutzt. Dabei hat er nicht nur einige Charaktere entsorgt, indem diese entweder bereits in der Vergangenheit gestorben sind oder am Anfang der Geschichte umkommen.

Die Personen der neuen Generation sind vielschichtiger angelegt: Die junge Gesandte aus dem Dyrischen Imperium ist einerseits Luxus gewohnt und entsetzt von den zurückgebliebenen Wlachaken. Andererseits ist sie ein helles Köpfchen, das Intrigen kennt ist und sich nicht so leicht unterkriegen läßt. Der eine Sohn des wlachkischen Herrschers hat jahrelang in Dyrien gelebt und einen Blick von außen auf seine Heimat erhalten, andererseits auch sehr zum Missfallen seiner Landsleute einige Bräuche und Moden von dort mitgebracht. Der andere ist in seinem Land geblieben, hat dadurch aber eine etwas eingeschränkte Sichtweise und sich von seinem Bruder entfremdet. Dazu kommt ein junger Sonnenpriester, der die Religion der masridischen Eroberer verkündet, aber sich von den Verfehlungen seiner Kollegen in der Vergangenheit lossagt. Er muss geschützt werden, da die meisten Wlachaken dem Glauben an die Naturgeister anhängen und ihn als Verräter am eigenen Volk ansehen. Während sich die ersten beiden Bücher vor allem auf den Haupthelden Sten cal Dabran und die Trolle konzentrierten, werden hier erfrischend unterschiedliche Sichtweisen geschildert: Der eine schwört auf die Trolle als Verbündete, der andere misstraut ihnen, der eine schätzt die Annehmlichkeiten des dyrischen Imperiums, der andere beschwört die einfache Lebensart des eigenen Landes.

Endlich geht die Reise über die Sorkaten hinaus und in das oft erwähnte Dyrien. Gleichzeitig versucht man in Wlachkis und Ardoly, dem von Masriden bewohnten Teil des Landes, einen Krieg zu verhindern und herauszufinden, wer für einige merkwürdige Vorkommnisse verantwortlich ist. Statt zwanzig Jahre später wie üblich die nächsten aus dem Boden gestampften Armeen gegeneinander antreten zu lassen, spielen diplomatische Missionen und Kriminalfälle eine wesentliche Rolle.

Mutig war es, den obligatorischen Entscheidungskampf, wie er gegen Ende eines Buches immer wieder auftritt, einfach wegzulassen und einige Monate später wieder einzusetzen, wenn das große Finale kommt. Hier hat offenbar die Erkenntnis gesiegt, dass aus solchen Zweikampfbeschreibungen wenig zu machen ist und nur das Ergebnis für den Fortgang der Geschichte wichtig ist. Dann ist es auch akzeptabel, wenn die dritte Erzählung mit 542 Seiten deutlich kürzer ausfällt als die beiden Vorgänger mit 767 bzw. 716 Seiten

Das Buch bietet ein versöhnliches Ende, das Raum für eine Fortsetzung läßt, aber dennoch für sich stehen kann. Hier wurde glücklicherweise darauf verzichtet, absichtlich einige wichtige Handlungsfäden nicht abzuschließen, nur damit es unbedingt noch ein viertes Buch geben muss. Ach, hätten das doch Markus Heitz bei den Zwergen und Bernhard Hennen bei den Elfen auch so gemacht!

"Der Zorn der Trolle" läßt sich auch Kenntnis der Vorgänger lesen. Allerdings kann man dann später nicht mehr so leicht mitfiebern, falls man danach die beiden ersten Bücher lesen möchte. Auf das frühere Geschehen wird an einigen Stellen eingegangen. Wer die Vorgänger kennt, freut sich über einige nette Andeutungen.

Während der erste Teil noch eine zu einfache Aufteilung in "gut" und "böse" hatte und der zweite Teil über einige gute Ideen verfügte, die jedoch im Verlauf der Geschichte versandeten, ist der dritte Teil eindeutig der mit Abstand beste der drei Bände. Fantasyromanveteranen werden natürlich wenig Neues finden und können anmerken, dass man dieses Niveau auch gleich beim ersten Roman hätte erwarten können. Dennoch bleibt festzuhalten, dass es ein ganz ordentliches Buch geworden ist, das es durchaus zu lesen lohnt und welches im Vergleich zu manchem anderen Band der "Die Irgendwasse"-Reihe positiv auffällt.

Nützliche Verweise:
Internetauftritt von Christoph Hardebusch (Leseproben, Informationen zum Autor)
"Der Zorn der Trolle" beim Verlag (Leseprobe)
Posted By: Kunar Der Befreiungskampf der Orks - 17/01/10 01:52 PM
Stan Nicholls: Die Orks: Blutrache

Mit Stan Nicholls fing alles an. Ende 2002 wurde sein Buch "Die Orks" in Deutschland veröffentlicht und ein großer Erfolg. Ab dann erschienen immer weitere "Die [Pluralform eines Fantasyvolkes]"-Bücher, jedoch ganz (oder zumindest in großer Mehrheit) original auf Deutsch und meistens von bisher unbekannten Autoren. Da der Erfolg der "Herr der Ringe"-Verfilmungen Fantasy einen Popularitätsschub verschafft hatte, wurde das Genre interessanter für die Verlage. Längst nicht jeder Wurf war ein Treffer, manchmal wurden auch einfach ältere Bücher neu veröffentlicht, aber insgesamt gab es doch einige nette Entdeckungen.

Der genannte erste Autor hatte ursprünglich drei Bücher auf Englisch veröffentlicht (Orcs: First Blood: Bodyguard of Lightning / Legion of Thunder / Warriors of the Tempest), die auf Deutsch direkt in einem Band erschienen. (Welch lobenswerte Ausnahme bei der Veröffentlichungspolitik, schließlich geschah es oft auch umgekehrt!) Bei späteren Büchern deutscher Autoren hat man nicht Wert darauf gelegt, dass eine Geschichte in einem ebenso dicken Band zuende erzählt werden muss. Stattdessen wurde absichtlich einiges offen gelassen, damit sich mindestens noch zwei Fortsetzungen herausschinden lassen konnten.

Ich hatte sowohl das Orkbuch als auch die ersten drei Zwergenbücher noch nicht besprochen, allerdings in meiner ersten Fantasyrezension eine Empfehlung für die Orks ausgesprochen. Rückblickend kann ich das nur verstärken: Wer nicht gleich eine Riesenserie lesen möchte, sondern ein in sich abgeschlossenes Buch, der sollte sich "Die Orks" zulegen.

Über fünf Jahre später ist eine Fortsetzung erschienen namens "Die Orks: Blutrache". In einem Interview erwähnt Stan Nicholls, dass sich der große Erfolg der ursprünglichen Geschichte (und damit die Möglichkeit einer Fortsetzung, wie er sie wollte) erst mit der Veröffentlichtung in anderen Ländern, u.a. Deutschland, eingestellt hat. Bekanntheit und Verkaufszahlen schwappten dann nämlich wieder ins Vereinigte Königreich hinüber. Der Autor hatte ursprünglich tatsächlich drei Trilogien geplant, schreibt aber nach eigenen Angaben bereits die zweite mit etwas anderen Ideen.

Eine große Ernüchterung setzte bei mir ein, als ich Seitenzahlen und Preise verglich. "Die Orks" kostet mit seinen 800 Seiten 15 Euro. Die neue Trilogie erscheint in drei Teilen mit 448, 432 und 420 Seiten, die jeweils 12 Euro kosten. Wenn man dann noch die relativ große Schriftart der Nachfolger ansieht (Schnellvergleich: die Schrift beim 4. Elfenbuch, das vor kurzer Zeit im gleichen Verlag erschienen ist, fällt deutlich kleiner aus), bekommt man den Eindruck, als hätte auch die zweite Trilogie in einen großen Gesamtband gepackt werden können. Der Verdacht, der Verlag wollte aber lieber durch die Einzelbände 19 Euro mehr einnehmen, läßt sich so einfach nicht stichhaltig belegen. Es sei jeder dazu eingeladen, das selbst nachzuprüfen. Interessant ist z.B. die Frage, ob im englischen Original die beiden Trilogien (bei gleicher Ausgabeform, es gibt Sammelband/Einzelbücher und gebundene Ausgabe/Paperback) gleich lang ausfallen. Das konnte ich auf Anhieb nicht ermitteln. Ich weiß natürlich nicht, ob nach dem Erfolg von "Die Orks" Stan Nicholls deutlich mehr Geld für die Nachfolger bekommen hat. Außerdem mag es eine Rolle gespielt haben, dass man den ersten Nachfolgeband so schnell wie möglich veröffentlichen und nicht auf den Abschluss der Trilogie warten wollte.

Nach dieser langen Vorrede, die jedoch notwendig war, um dem Werk und seiner Bedeutung gerecht zu werden, zur eigentlichen Geschichte. Im ursprünglichen Buch wurden die Orks zunächst tatsächlich etwas andersartig dargestellt, wandelten sich jedoch bald zu einer Söldnertruppe, die so oder ähnlich genausogut aus Menschen hätte bestehen können. Dem Anspruch, einmal eine Geschichte aus der Sicht der Bösen darzustellen, so wie es der Buchrücken versprach, wurde die Erzählung also nicht gerecht. Auch fiel einem schnell der Wechsel in der Schilderung der Protagonisten auf. Dennoch blieb es eine lesenswerte Geschichte mit manchen schönen Stellen zum Schmunzeln.

In "Die Orks: Blutrache" gibt es ein Einführungskapitel, in dem die Geschichte von "Die Orks" in allen wesentlichen Punkten zusammengefasst wird. Es ist der erste große Pluspunkt des Buches, dass Rücksicht auf die Leser genommen wird, die über ein halbes Jahrzehnt nach der Veröffentlichung des ursprünglichen Buches nicht mehr jeden entscheidenden Teil der Geschichte im Kopf haben werden. Ein Verlag sollte optimistischerweise davon ausgehen, dass die Kunden sich inzwischen andere Fantasybücherserien aus dem eigenen Programm zu Gemüte geführt haben. Leider ist dieses leserfreundliche Vorgehen keineswegs Standard. Insbesondere bei den mit einigem Abstand erscheinenden Elfenbüchern von Bernhard Hennen wäre es nützlich; ist es doch kaum möglich, sich alles zu merken.

Bei einer Fortsetzung einer abgeschlossenen Geschichte muss natürlich eine Frage zuerst beantwortet werden: Was kann die siegreichen Helden dazu bringen, sich erneut ins Abenteuer zu stürzen? Die Orks führen inzwischen ein geruhsames Leben in ihrer neuen Heimat, doch einigen ist es schon zu friedlich. Sie wurden zu einem Leben als Kämpfer ausgebildet und nun fehlt ihnen die Herausforderung. Da kommt ihnen ein neuer Auftrag gerade recht, auch wenn er in die unterste Schublade der Fortsetzungsklischees bei Computerspielen fällt: Der böse Obermotz ist wieder da und muss erneut besiegt werden. Gleichzeitig geht es darum, in einem fremden Land die Orks zu befreien, die von den Menschen geknechtet werden. Angenehm fällt auf, dass bei der Komplettierung der Truppe die Namen der gefallenen Kameraden genannt werden. Wann hat man es schon, dass sich die Helden einer Kämpfertruppe glaubwürdig an Nebencharaktere erinnern? Auf ihrem Weg zum Ziel sammeln die Orks noch zwei Zwerge und zwei Menschen ein. Der Kampfzwerg ihrer Truppe hat inzwischen eine Gefährtin, die beiden Menschen sorgen für Reibung zwischendurch.

Wie schon im Original handelt es sich um leicht zu charakterisierende Figuren, wie man sie aus Actionfilmen kennt: Da ist der Anführer, der etwas über den üblichen Horizont hinausdenkt, der Griesgram, der sich gerne mit einem anderen Charakter anlegt, die kluge Beraterin, der Trottel (hier klassisch in Form eines Barden). Die Geschichte läuft relativ schnörkellos ab, es gibt viele Kämpfe. Man pflügt förmlich durchs Buch.

Es sei explizit darauf hingewiesen, dass der erste Band mitten im Geschehen endet. Es gibt also keinen Mini-Spannungsbogen, der zumindest im ersten Buch zuende geführt wird. Ob die zweite Orktrilogie empfehlenswert ist, läßt sich daher abschließend erst nach dem Lesen des dritten Buches entscheiden. Spaß gemacht hat das Lesen auf jeden Fall und es ist erstaunlich, mit welch einfachen Mitteln der Autor es schafft, dass man mit den Helden mitfiebert.

Auf ein Detail soll noch besonders eingegangen werden: Die Menschen haben das Land der Orks besetzt mit der Begründung, die Orks horteten magische Vernichtungswaffen, auch wenn das augenscheinlicher Unsinn war. Im englischen Original ist sogar das ganze Buch nach ihnen benannt, nämlich "Weapons of Magical Destruction". Wenn man weiß, dass Massenvernichtungswaffen auf Englisch "Weapons of Mass Destruction" (abgekürzt WMD) heißen, kann man die Parallele noch leichter erkennen: Hier wird offensichtlich angespielt auf die vorgeschobene Begründung für die Invasion des Irak 2003.

nützliche Verweise zu allen drei Teilen der zweiten Trilogie:
Die Orks: Blutrache
Die Orks: Blutnacht
Die Orks: Blutjagd
Posted By: AlrikFassbauer Re: Der Befreiungskampf der Orks - 09/03/12 03:52 PM
Die Zusammenfasung von "The Long Earth" von Terry Pratchett liest sich sehr, sehr, sehr, sehr interessant : http://www.terrypratchett.co.uk/index.php/books/the-long-earth

Posted By: AlrikFassbauer Re: The awful German language - 13/06/20 01:46 PM
Aktueller Lesetip :

Mark Twain (der Autor vom Huckleberry Finn) : "The awful German language" ["Die furchtbare deutsche Sprache]. Sehr witzig, stellenweise auch etwas bissig. Zweisprachig, Reclam.

Mark Twain : "Meisterschaft - or : Even German is preferable to death". Ich empfehle hier die deutsch-englische Reclam-Ausgabe, das Mini-Drama ist definitiv umso witziger, wenn man von beiden Sprachen etwas kann ! Es handelt sich dabei um die Anwendung eines Deutschlernkurses durch mehrere Personen. (Man muß sich dabei vor Augen halten, daß das Drama um 1892 erschienen ist, die darin gezeigten pädagogischen Konzepte auf jeden Fall antiquiert wirken.)

Wer sich mal so richtig über antike Philosophen lustig machen will, dem empfehle ich das "Symposion" von Lukian, dem antiken Satiriker. auch hier empfehle ich die etwas neuere Übersetzung vom Reclam-Verlag.

Und so richtig deftig geht es in der ebendort erschienenen Neuübersetzung von Lysistrate von Aristophanes zu.


Ich bin etwas voreingenommen : Ich bevorzuge immer noch Reclam-Bücher, da diese so klein sind, daß sie überall Platz haben ...


Sehr viel ernster ist der "Bericht aus Yucatán" (wieder Reclam) von Diego de Landa. Ja, DER Diego de Landa ! https://de.wikipedia.org/wiki/Diego_de_Landa


Posted By: AlrikFassbauer Re: The awful German language - 28/12/21 12:29 PM
Wer etwas Spaß zwischendurch haben will :

Das Buch hat den merkwürdigen Titel :

"Immer noch betrunken ?" Vier"

und hat den Untertitel : "Das Beste aus chatvongesternnacht.de"
Posted By: AlrikFassbauer Re:Phantastik-Netzwerk - 24/10/22 09:14 AM
... Ich habe gestern auf der Buchmesse in Frankfurt Bekanntschaft mit einem ehrenamtlichen Verein zur Phantastik gemacht : https://www.phantastik-autoren.net ... Ich glaube fast, das könnte etwas für mich sein ...
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