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#349031 29/12/07 01:54 PM
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ein zwischenruf


dem habe ich soweit nichts hinzuzufügen.

erlaubt mir noch eine anmerkung:



was mich an dieser regelwut wirklich zur weißglut treibt ist das fehlen jeglicher optionen!
wobei das herumdrücken in zugigen ecken bei wind und wetter wie zur schulzeit für mich keine ist <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />

warum kann der gesetzgeber nicht ausdrücklich als raucherkneipen ausgewiesene lokalitäten akzeptieren?

NIEMAND ist gezwungen, sich in solchen etablissements aufzuhalten - den rest regelt der markt

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />


#349032 29/12/07 02:19 PM
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Uh.... ich dachte schon das wäre ein Thread gegen Morgenmuffel..... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Momentan lautet das Motto ja "STEH AUF WENN DU EIN RAUCHER BIST.... und geh draussen Qualmen". Seit ich vom Zigaretten-Kettenraucher zum gelegentlichen Zigarrenqualmer konvertiert bin, ist dieses Thema für mich glücklicherweise nicht mehr so von Interesse. Allerdings sehe ich die gesetzliche Regelung auch als komplett schwachsinnig an. Es sollte den Betreibern von gastronomischen Einrichtungen überlassen bleiben, welche Kundenschicht sie vergraulen wollen, oder ob sie ihre Lokalitäten zweigleisig umbauen.

Ich bin zumindest gespannt, was die Verfassungsklage des Gaststättengewerbes gegen dieses Gesetz bringen wird.


#349033 29/12/07 09:10 PM
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warum kann der gesetzgeber nicht ausdrücklich als raucherkneipen ausgewiesene lokalitäten akzeptieren?

NIEMAND ist gezwungen, sich in solchen etablissements aufzuhalten - den rest regelt der markt

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/memad.gif" alt="" />


Sollte man meinen. Aber die Realität sieht leider anders aus:
Solange es Raucherkneipen gibt, geht kaum einer in die Nichtraucherkneipen. Folglich wird es kaum solchige geben, was wiederum Probleme beim Nichtraucherschutz bringt - nicht wegen der Besucher, sondern wegen der Angestellten.

Eine verzwickte Situation. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />
Aber auch ich bin der Meinung, dass Prohibition keine Lösung sein kann.


There are 10 kinds of people in the world, those who understand binary and those who don't.
#349034 29/12/07 10:11 PM
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Für mich als Raucher ist die Sache ganz einfach: Nach Möglichkeit - also wenn ich nicht mit expliziten Nichtrauchern unterwegs bin oder aus einem bestimmten Grund an eine Lokalität gebunden bin - gehe ich in Kneipen, in denen es Raucherbereiche gibt. In meiner Stammkneipe ist das z.B. der Fall - der Bereich an der Theke ist durch eine Glaswand vom Rest abgetrennt und wir Raucher sind unter uns. Dazu ist auch noch das Bier billig... mehr braucht es nicht. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Abgesehen davon: Ich bin gegen jedwede Regelungen gegen das Rauchen. Nicht nur, weil ich Raucher bin, sondern weil ich Fairneß bevorzuge. Ein guter Teil der Zigarettenpreise geht an den Staat - d.h. er verdient recht an uns Rauchern (Tabaksteuer und Mwst.)
Dem stehen die erhöhten Gesundheitskosten gegenüber - allerdings gibt es auch da auseinandergehende Meinungen... z.B. die, daß Raucher zwar erkranken, aber dafür "schnell" sterben.
Wie auch immer: Das einfachste für den Staat wäre, das Rauchen komplett zu verbieten oder zumindest verschreibungspflichtig zu machen. Zumindest nicht frei erhältlich. Das würde die Zahl der Raucher spo enorm senken wie keine andere Maßnahme zuvor. Das würde auch der Gesundheit der Bevölkerung zu Gute kommen... und die Frage nach Raucherbereichen würde sich auch in Luft auflösen.
Wer dennoch rauchen wollte, würde sich auf dem Schwarzmarkt bedienen müssen... das wäre zwar illegal, aber hätte den Vorteil, daß die Kippen höchstwahrscheinlich billiger wären - denn weder 25% Tabaksteuer noch 19% Mehrwertsteuer wären drauf... die Nachfrage wäre auch enorm gesunken.

Alle wären glücklicher.

Aber nein, das geht nicht. Denn der Staat müßte dann auf die Milliarden Einnahmen verzichten.


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#349035 30/12/07 12:18 AM
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Sollte man meinen. Aber die Realität sieht leider anders aus:
Solange es Raucherkneipen gibt, geht kaum einer in die Nichtraucherkneipen. Folglich wird es kaum solchige geben, was wiederum Probleme beim Nichtraucherschutz bringt - nicht wegen der Besucher, sondern wegen der Angestellten.

Eine verzwickte Situation. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />
Aber auch ich bin der Meinung, dass Prohibition keine Lösung sein kann.


überhaupt nicht verzwickt!

kein kellner dieser welt ist gezwungen in einer raucherkneipe gegen seinen willen zu arbeiten!

wo ist also das problem?


das entwickelt sich in etwa so wie die leute, die sich ein haus in der einflugschneise des benachbarten flughafens kaufen (war recht günstig..) und tags darauf eine petition gegen fluglärm einreichen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />


#349036 30/12/07 12:50 AM
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Aber nein, das geht nicht. Denn der Staat müßte dann auf die Milliarden Einnahmen verzichten.


Naja... erstens das. Aber es würde schon auch gewaltige Proteste hageln, würde man das Rauchen zur Gänze verbieten. Das würde wohl keine Regierung wagen, oder? Alle Nichtraucher wären zwar verständlicherweise sehr glücklich darüber, aber alle Raucher wären wahrscheinlich gar nicht so erfreut, wenn sie auf diese Art und Weise aufhören müssten. Zumindest mir würde das nicht schmecken, diese Entscheidung sollte mir frei überlassen werden, weil ich niemandem weh tue, wenn ich rauche. Außer mir selbst. Dass ich anderen dadurch passiv schade, dem wird ja mittlerweile schon ausreichend auf nachgerade skandalöse Art und Weise präventiv entgegengewirkt. Je nun... Gesundheit ist das höchste Gut.

Was den finanziellen Aspekt angeht, kann ich persönlich das Ganze überhaupt nicht einschätzen... Steuereinnahmen... erhöhte Gesundheitskosten... Schonung der Rentenkasse... who knows?

(der letzte Absatz ist sehr informativ, fällt mir gerade auf...)

#349037 30/12/07 10:36 AM
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kein kellner dieser welt ist gezwungen in einer raucherkneipe gegen seinen willen zu arbeiten!


Kohlebergbau = Staublunge
Druckereien & Lackierereien = Hirnschäden durch Lösungsmittel
Fliesenleger = Kaputte Bandscheiben
Dachdecker, Schornsteinfeger, Gerüstbauer = Querschnittslähmung oder Tod
Strassenbauarbeiter, Autobahnpolizist = Dito
Tischler, Forstarbeiter = Fehlende Gliedmaßen
etc. pp.

Alles verbieten !

Das diese große "Nichtraucherschutz-Kampagne" eher einer "Raucher-Hexenjagd" ähnelt, sieht man eigentlich schon recht einfach daran, das tatsächlich ernsthaft über Rauchverbote in den eigenen 4 Wänden oder im eigenen Auto nachgedacht wurde und wird.

Wo immer sich auf dieser Welt 2 Gruppen mit verschiedenen Ansichten begegnen, wird es über kurz oder lang auf eine Eskalation hinauslaufen. Das ist bei der Konfrontation Christentum VS Islam ebenso wie bei der Konfrontation Raucher VS Nichtraucher.

Inzwischen ist die Situation beim Thema "Rauchen" ebenso schon zu einem "Glaubenskrieg" eskaliert, egal ob man wirklich davon betroffen ist oder nicht. Man wird fanatisiert und schliesst sich einer Gruppe an, weil der Mensch nunmal das Rudeldenken und Feindbilder braucht, wie die Luft zum atmen.

Traurig, aber typisch "menschlich".


#349038 30/12/07 11:34 AM
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Naja... erstens das. Aber es würde schon auch gewaltige Proteste hageln, würde man das Rauchen zur Gänze verbieten. Das würde wohl keine Regierung wagen, oder? Alle Nichtraucher wären zwar verständlicherweise sehr glücklich darüber, aber alle Raucher wären wahrscheinlich gar nicht so erfreut, wenn sie auf diese Art und Weise aufhören müssten. Zumindest mir würde das nicht schmecken, diese Entscheidung sollte mir frei überlassen werden, weil ich niemandem weh tue, wenn ich rauche. Außer mir selbst. Dass ich anderen dadurch passiv schade, dem wird ja mittlerweile schon ausreichend auf nachgerade skandalöse Art und Weise präventiv entgegengewirkt. Je nun... Gesundheit ist das höchste Gut.

Nun, es gibt auch jetzt schon genug Proteste... und wenn sich alle Parteien von ihrer Heuchelei verabschieden und solch ein Rauchverbot beschließen würden, wäre es auch ein unumkehrbarer Schritt - sodaß sich kein Politiker um seine Wiederwahl sorgen müßte.
Das Argument, daß du niemandem wehtust, wenn du rauchst, ist war bedingt richtig (die Ausnahmen hast du selbst genannt), aber das gilt auch für eine Reihe von anderen Drogen und Substanzen - die dennoch verboten sind. Es ist einfach nicht nachzuvollziehen, warum z.B. Cannabis verboten sein soll, Tabak oder Alkohol aber nicht. Das ist pure Willkür und natürlich auch finanziell bedingt, wie schon erwähnt.

Daher: Die einzig richtige Entscheidung, die ich honorieren würde, wäre ein Komplettverbot aller Drogen - inkl. Tabak und Alkohol. Das wäre konsequent und würde auch ein entsprechendes Signal an die Bevölkerung geben. Die Volksgesundheit würde schlagartig steigen, die Krankenkassen- und Rentenkassen zwar auch, aber Geld ist ja nicht wichtiger als unser aller Leben. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Und wer dann noch rauchen und/oder trinken wollte, würde bestimmt fündig werden. Wie schon vermutet zu humaneren Preisen.


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#349039 30/12/07 02:30 PM
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Ich sah neulich ein interessantes Plakat:

"Nichtrauchen schützt vor Scnorrern ..."

(Oder so ähnlich.)


When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it.
--Dilbert cartoon

"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
#349040 30/12/07 02:43 PM
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Ich sah neulich ein interessantes Plakat:

"Nichtrauchen schützt vor Scnorrern ..."

Und? Hast du dir einen Edding geschnappt und den Fehler korrigiert? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />


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#349041 30/12/07 03:30 PM
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Außerdem stimmt´s nicht. Ich wurde schon so oft um eine Zigarette angehauen ...

Was das Thema betrifft: Da ich selbst direkt betroffen bin (klassischer Raucherhusten, obwohl ich nie eine Zigarette auch nur in der Hand hatte), bin ich alles andere als unvoreingenommen. Mein Mitleid mit den Rauchern beschränkt sich jedenfalls auf: Null. Sorry ...

#349042 30/12/07 04:59 PM
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In offiziell nicht existenten Kneipen werden natürlich auch keine Rauchverbote beachtet, für mich ändert sich also nichts, ich werd weiter passiv mitrauchen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/disagree.gif" alt="" />


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#349043 30/12/07 06:45 PM
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Das ist pure Willkür und natürlich auch finanziell bedingt, wie schon erwähnt.


Interessant ist ja, dass legale Drogen wie eben Nikotin und Alkohol in der Liste der nach "Gefährlichkeit" sortierten Drogen recht weit oben rangieren, weit über beispielsweise LSD oder solchen Dingen.

Ich denke aber, es ist auch eine Frage der Ethik. Seit wann trinkt die Menschheit Alkohol? Alkohol war schon (nahezu) immer eine in der Gesellschaft fest etablierte Droge und deren Konsum war immer schon nichts ungewöhnliches. Selbiges gilt auch für Tabak. Natürlich werden deren gesundheitliche Schäden in der Gesellschaft kritisiert, aber sie wurden eben noch nie geschlossen verurteilt, mal von den wenigen Abstinenzlern abgesehen. Es blieb immer jedem selbst überlassen. Und obwohl auch die berauschende Wirkung der Erzeugnisse gewisser Pflanzen schon sehr lange bekannt war, fanden sie in unserer Gesellschaft doch nie die Toleranz, wie sie beim Alkohol und bei den Drogen gegeben war. Und ganz ehrlich: Das hat sich auch bei mir so festgepflanzt. ich wäre eher für ein Verbot von LSD als für ein Verbot von Tabak, obwohl die gesundheitlichen Schäden des Tabaks höher als höher einzustufen sind. Es "schickt sich nicht", möchte man sagen.
Wenn ich sehe, dass sich jemand irgendwas spritzt (um mal dieses Beispiel aufzugreifen), dann distanziere ich mich von dieser Person. Raucht diese Person aber oder trinkt ein Bier... ja soll sie doch. Das hat sich eingebürgert und entsprechende Verbote wären schon ein harter Einschnitt, den keiner wagen würde. Verständlicherweise.
Willkür bleibt es aber trotz allem irgendwo. Diese sehe ich aber nicht in der derzeitigen Gesetzgebung, sondern in der vom Menschen im Laufe der Zeit entwickelten Einstellung zu den verschiedenen Suchtmitteln. Erstere ist nur ein logisches Resultat, welches der Staatskasse wunderbar in die Hände spielt.

Last edited by Pergor; 30/12/07 06:46 PM.
#349044 30/12/07 08:55 PM
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[color:"orange"]Interessant ist ja, dass legale Drogen wie eben Nikotin und Alkohol in der Liste der nach "Gefährlichkeit" sortierten Drogen recht weit oben rangieren, weit über beispielsweise LSD oder solchen Dingen.[/color]

Ich weiß nicht, welche Liste du meinst, aber vielleicht verwechselst du LSD. Wikipedia: [color:"orange"]LSD kann schon bei einmaligem Konsum eine schwere Psychose – die sogenannte drogeninduzierte Psychose – auslösen, die unter Umständen unheilbar ist.[/color] Irgendwie bezweifle ich, dass LSD als so ungefährlich einsortiert würde ...

[color:"orange"]Ich denke aber, es ist auch eine Frage der Ethik. Seit wann trinkt die Menschheit Alkohol? Alkohol war schon (nahezu) immer eine in der Gesellschaft fest etablierte Droge und deren Konsum war immer schon nichts ungewöhnliches. Selbiges gilt auch für Tabak. Natürlich werden deren gesundheitliche Schäden in der Gesellschaft kritisiert, aber sie wurden eben noch nie geschlossen verurteilt, mal von den wenigen Abstinenzlern abgesehen. Es blieb immer jedem selbst überlassen. Und obwohl auch die berauschende Wirkung der Erzeugnisse gewisser Pflanzen schon sehr lange bekannt war, fanden sie in unserer Gesellschaft doch nie die Toleranz, wie sie beim Alkohol und bei den Drogen gegeben war.[/color]

"Schon immer" gilt für Europa und Tabak jedenfalls nicht, da die Tabakpflanze aus Amerika stammt. Hanf (Cannabis) wurde in Europa lange Zeit als billiger Tabakersatz geraucht, war im 19. Jahrhundert sogar eines der meistverschriebenen Medikamente (damit wohl "gesellschaftlich etabliert") und wurde erst 1937 auf amerikanischen Druck hin international geächtet - aus ganz anderen Gründen. Wikipedia dazu:

[color:"orange"]Während der Zeit der Prohibition in den USA wurde auch Cannabis zunehmend als eine Gefahr für die Gesellschaft angesehen. Hintergrund war jedoch, dass die mächtigen Baumwollfarmerverbände der Südstaaten und Tabakproduzenten fürchteten, Marktanteile an Hanf zu verlieren und unter Hinweis auf die Rauschwirkung zum Verbot drängten. Kombiniert mit gezieltem Lobbyismus zwischen 1935 und 1937 des Hearst News Network des Medienzars William Randolph Hearst, der wegen der Aussicht einer preisgünstiger werdenden Papierproduktion mit Hanf hohe finanzielle Verluste befürchtete, und der Chemiefirma DuPont, die unter anderem Nylon und Rayon produzierte, dürfte das letztendlich zum de facto-Verbot im Jahr 1937 geführt haben. Vermutlich steht dies auch im Zusammenhang damit, dass 1933 in den USA die Alkoholprohibition aufgehoben worden war und der damit verbundene riesige staatliche Verfolgungsapparat somit ohne sinnvolle Beschäftigung war; so war die treibende Kraft des US-Cannabisverbots, der Vorsitzende des „Bureau of Narcotics“ Harry J. Anslinger, vor 1933 im „Prohibition Bureau“ für die Durchsetzung des Alkoholverbots zuständig gewesen.[/color]

Stichhaltig finde ich das Argument mit dem "gesellschaftlichen Etabliertsein" daher nicht.

Eigene Raucher- und Nichtrauchergaststätten hätten übrigens schon nach bisherigem Recht eingerichtet werden können, einfach indem der Wirt von seinem Hausrecht Gebrauch macht. Ich kenne allerdings gerade mal eine einzige Nichtraucherkneipe (ein Obdachlosenprojekt, in dem es auch keinen Alkohol gibt) und eine Nichtrauchergaststätte. Die meisten Wirte haben offenbar Angst, Kundschaft zu vergraulen, wenn rund ein Drittel der Deutschen raucht ... und die meisten Nichtraucher sind offenbar nicht militant genug, sonst müsste es ja schon weit mehr Nichtraucherlokale geben.

Abgesehen von der Lungenkrebsgefahr finde ich es auch ziemlich störend, wenn beim Essen vom Nachbartisch Zigarettenrauch herüberweht, weil es den Genuss des Essens beeinträchtigt, und in völlig verqualmten Räumen (die ich sowieso zu meiden versuche) bekomme ich gerötete, tränende Augen. Wurde am Nachbartisch heftig geraucht, kann man als Nichtraucher seine stinkenden Klamotten nach dem Restaurantbesuch gleich wechseln und sich am besten auch noch die Haare waschen. Jeder Raucher, der sich öffentlich zum Rauchen bekennt, betont, dass er auf Nichtraucher Rücksicht nimmt ... aber es gibt viele rücksichtslose Raucher, die sich in Restaurants eine Zigarette nach der anderen anzünden, den Qualm zum Nebentisch herüberblasen und nicht mal Kompromissbereitschaft zeigen, wenn man sie um Rücksichtnahme bittet.

So, wie es bislang war, haben Raucher praktisch freie Wahl unter allen Restaurants und Kneipen gehabt, während Nichtraucher, die rauchfrei weggehen wollten, in ihrer Auswahl extrem eingeschränkt waren. Ist das etwa gerecht?

Ich hätte nichts gegen Raucherlokale, wenn das Verhältnis von Raucher- zu Nichtraucherlokalen in etwa das gesellschaftliche Verhältnis von Rauchern zu Nichtrauchern abbilden würde. Da es das aber nicht tut, obwohl es längst möglich wäre, halte ich zusätzliche Maßnahmen für sinnvoll. Wäre es Wirten völlig freigestellt, ob sie ihr Lokal zum Raucher- oder Nichtraucherlokal erklären (wie es das de facto bislang war), würden die meisten dann nicht wie bisher um ihren Umsatz fürchten, die Gäste rauchen lassen und hoffen, dass die Raucher die Nichtraucher nicht vertreiben?

Nichtraucher, die rauchfrei bleiben wollen, sind in ihrer persönlichen Freiheit bislang stärker eingeschränkt gewesen als Raucher es nach den neuen Gesetzen sein werden - schließlich haben Raucher in Zukunft durchaus die Möglichkeit, jedes Lokal besuchen zu können, ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen befürchten zu müssen, sie müssen lediglich für die Dauer des Besuchs Rücksicht auf die nicht rauchenden Gäste nehmen oder vor die Tür gehen, um zu rauchen. Die Gesetze mögen verbesserungswürdig und sogar -bedürftig sein, aber ich freue mich darauf, in Zukunft häufiger rauchfrei essen gehen zu können.

Und was das Rauchen im eigenen Auto oder Haus betrifft:
- Gerade Kinder sollten nicht zum Passivrauchen gezwungen werden. Erwachsene sollten so verantwortungsbewusst sein, nicht in Gegenwart von Kindern zu rauchen. Tun sie es dennoch, könnten die Kinder durch Rauchverbote für private Autos oder Häuser geschützt werden, denn hier dürfte bei der Abwägung der Rechtsgüter der Gesundheitsschutz der Kinder höheren Stellenwert haben als die persönliche Freiheit des Rauchenden.
- Genauso wie durchs Telefonieren ohne Freisprecheinrichtung kann man durchs Anzünden einer Zigarette während der Fahrt abgelenkt werden, und das könnte man als Begründung für ein Rauchverbot beim Autofahren anführen. Allerdings kann man auch durchs Kaffeetrinken und tausend andere Dinge abgelenkt werden, die man schwer alle verbieten kann, insofern finde ich das nicht besonders überzeugend.
Andere Gründe für Rauchverbote im eigenen Haus oder Auto kenne ich zumindest nicht.

#349045 30/12/07 09:05 PM
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Seit wann trinkt die Menschheit Alkohol? Alkohol war schon (nahezu) immer eine in der Gesellschaft fest etablierte Droge und deren Konsum war immer schon nichts ungewöhnliches. Selbiges gilt auch für Tabak.


Na, das stimmt so nicht. Der Konsum von bewusstseinserweiternden Substanzen (z.B. in Form von Tollkirschen, Giftpilzen, etc.) ist wesentlich älter als der Konsum von Alkohol oder Tabak. Er wurzelt bereits in der Steinzeit.

Allerdings war dieser Konsum eben besonderen Personen vorbehalten, wie Schamanen, Sehern, Geisterbeschwörern, Medizinmännern, etc. Und vor diesen Personen bestand immer auch nicht nur gehöriger Respekt, sondern auch Furcht und Misstrauen. Sie waren eben "anders". Mit der Christianisierung wurden diese Personen "verteufelt" - und damit auch die Drogen die sie zu sich nahmen, weil sie als Hilfsmittel galten um mit Dämonen in Kontakt zu treten.

Weinähnlichen Getränken gab man sich erst in der Antike hin - sie waren in der Regel ebenfalls höhergestellten Persönlichkeiten vorbehalten. Allerdings waren dies Personen, deren gesellschaftlicher Status nichts mit unheimlichen Dingen zu tun hatte und die Vertrauen und Ansehen genossen. Das Bier wiederum wurde als "Fastenspeise" von den Mönchen erfunden und ist somit quasi kirchlich abgesegnet.

Tabak kennt man hier erst seit der Wiederentdeckung der "Neuen Welt", also gerade mal ein paar Jahrhunderte. Und auch der Tabakkonsum war zunächst ein exklusives und exotisches Genussmittel des Adels. Wer Tabak rauchte, "der war jemand". Das reichte bis zum Ende des vorletzten Jahrhunderts, als es noch gediegene Rauchsalons für die noblen Herren gab. Für Damen war Rauchen bis dahin höchst verpönt.

Wir sehen also, dass in erster Linie die Religion und die herrschende Klasse uns diktiert haben, welche Drogen "legal" und akzeptiert sind und welche nicht. In anderen, vorzugsweise nicht-christlich geprägten Kulturen, sieht das ganz anders aus. Da werden auch heute immer noch fleissig "illegale" Drogen eingepfiffen, ohne dass das jemanden stört.


#349046 30/12/07 09:55 PM
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[color:"orange"]Während der Zeit der Prohibition in den USA wurde auch Cannabis zunehmend als eine Gefahr für die Gesellschaft angesehen. Hintergrund war jedoch, dass die mächtigen Baumwollfarmerverbände der Südstaaten und Tabakproduzenten fürchteten, Marktanteile an Hanf zu verlieren und unter Hinweis auf die Rauschwirkung zum Verbot drängten. Kombiniert mit gezieltem Lobbyismus zwischen 1935 und 1937 des Hearst News Network des Medienzars William Randolph Hearst, der wegen der Aussicht einer preisgünstiger werdenden Papierproduktion mit Hanf hohe finanzielle Verluste befürchtete, und der Chemiefirma DuPont, die unter anderem Nylon und Rayon produzierte, dürfte das letztendlich zum de facto-Verbot im Jahr 1937 geführt haben. Vermutlich steht dies auch im Zusammenhang damit, dass 1933 in den USA die Alkoholprohibition aufgehoben worden war und der damit verbundene riesige staatliche Verfolgungsapparat somit ohne sinnvolle Beschäftigung war; so war die treibende Kraft des US-Cannabisverbots, der Vorsitzende des „Bureau of Narcotics“ Harry J. Anslinger, vor 1933 im „Prohibition Bureau“ für die Durchsetzung des Alkoholverbots zuständig gewesen.[/color]


Das nenne ich mal einen Grund für Antiamerikanismus! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/eek.gif" alt="" />


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#349047 30/12/07 09:57 PM
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Weinähnlichen Getränken gab man sich erst in der Antike hin - sie waren in der Regel ebenfalls höhergestellten Persönlichkeiten vorbehalten. Allerdings waren dies Personen, deren gesellschaftlicher Status nichts mit unheimlichen Dingen zu tun hatte und die Vertrauen und Ansehen genossen. Das Bier wiederum wurde als "Fastenspeise" von den Mönchen erfunden und ist somit quasi kirchlich abgesegnet.

...

Wir sehen also, dass in erster Linie die Religion und die herrschende Klasse uns diktiert haben, welche Drogen "legal" und akzeptiert sind und welche nicht. In anderen, vorzugsweise nicht-christlich geprägten Kulturen, sieht das ganz anders aus. Da werden auch heute immer noch fleissig "illegale" Drogen eingepfiffen, ohne dass das jemanden stört.


Klugscheißermodus an:

Bier wurde bereits im alten Ägypten in rauen Mengen hergestellt und getrunken und zwar von jedem Bauern genauso wie in allen Adelshäusern, wenn es auch für den verwöhnten Gaumen von heutigen Biertrinkern sicher als ungenießbar angesehen würde.

Auch hatte der Genuss von Alkohol nicht immer etwas mit Politik oder herrschender Klasse zu tun. Zu vielen Zeiten war der Genuss von nicht alkoholischen Getränken schlicht oft lebensbedrohlich (in mittelalterlichen Städten die an Flüssen gelegen haben z. B.). Die Krankheitserreger wurden durch den Alkohol reduziert und Wein und Bier bereits Kleinkindern als ausschließliche Flüssigkeitszufuhr verabreicht. Ganz nebenbei hatte der Alkohol bei der ärmeren Bevölkerung noch den Vorteil, dass er noch einen recht hohen Nährwert hatte.

Klugscheißermodus aus:

<img src="/ubbthreads/images/graemlins/tongue.gif" alt="" />

Mit einem Süchtigen über sein Suchtmittel (welches auch immer) oder ein Verbot davon zu diskutieren, ist erst dann sinnvoll, wenn er zugestehen würde, dass "er" ein Problem hätte, und in diesem Moment wäre er auf dem besten Wege aus der Sucht und das Thema hätte sich erledigt.

Statt euch aufzuregen, auch wenn es vielleicht an einigen Stellen und für "Einzel(l)fälle" übertrieben ist, solltet ihr euch mal fragen, warum ihr soooo ein Problem damit habt, mal für ein Stündchen oder zwei in einem Restaurant nicht zu qualmen (na gut, bei Drachen ist das wohl biologisch bedingt <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />)

Die meisten Raucher, die ich kenne und die "auffallen", vor denen muss man die Umwelt schützen. Das geht so weit, dass man so Sprüche hört wie: Hätte man dich in deiner Kindheit mehr eingequalmt, hättest du heute wohl keine Allergien.

Das ist nicht mal mehr rücksichtslos, das ist schlicht ignorant.

Und vor allem und allen anderen sollte man an Kinder und Jugendliche denken. Wenn es für einen selber dann unbequem wird, dann ist das halt ein hinzunehmendes Übel.

#349048 30/12/07 10:49 PM
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So, nun muss ich auch mal meinen Kommentar dazu abgeben.

1.), ich rauche und das sehr gerne.
2.) ich weiß, dass es mir schadet. Ja und auch meinem direktem Umfeld.
3.) ich begrüße das Nichtraucherschutzgesetz in allen öffentlichen Gebäuden, Nah- und Fernverkehrsmitteln.
4.) bin ich auch in der Lage, das Rauchen in einem Restaurant zu unterlassen, genauso wie bei Freunden und Bekannten (wenn es nicht erwünscht ist). Es gibt immer eine Möglichkeit, sei es vor der Haustür oder auf dem Balkon.
5.) es ärgert mich nur maßlos, dass jetzt bei Rauchern eine derartige Diskriminierung angewandt wird, die seines Gleichen sucht. Sind wir denn kriminell? Sind wir Menschen zweiter oder letzter Klasse? Vielleicht kommt es noch soweit, dass wir ein Kennzeichen tragen müssen, das uns als Raucher ausweist?
6.) was ist mit Alkoholgenuss? Was mit den immer dicker werdenden Leuten, speziell die Jugend? Wenn ich im Supermarkt sehe, wer an der „heißen Theke“ steht, dann frage ich mich, was wird aus denen in zehn Jahren? Wo sind da die Gesetzgeber? Wer verbietet diesen Leuten das ungesunde Essen? Und erzähle mir Niemand, dass diese Leute nicht krank sind bzw. werden. Und, im Krankheitsfall (Diabetes, Bluthochdruck, zu hohe Cholesterinwerte etc.) nicht die Krankenkassen (somit die Allgemeinheit) genauso belasten, wie die Raucher?

Ich bin für ein Nichtraucherschutzgesetz, aber im vernünftigen Rahmen. Ich finde, dass jeder Kneipenwirt selbst entscheiden sollte, ob er eine Nichtraucher-Kneipe haben will oder nicht. Auch Restaurantbesitzern sollte diese Entscheidung selbst überlassen bleiben. Und jeder Besucher kann dann selbst entscheiden, welches Etablissement er aufsucht. Wenn mein Stamm-Restaurant zum Nichtraucher-Restaurant wird, dann werde ich trotzdem hingehen. Mein zweites Bier aber wohl zu Hause trinken.

Es stimmt schon, dass manche Raucher sehr intolerant sind, aber das sind auch viele Nichtraucher. Mit ein bisschen gutem Willem sollten sich doch wohl Alle zusammenraufen können. Leider fürchte ich, dass das nicht der deutschen Mentalität entspricht.


Genieße Dein Leben ständig, denn Du bist länger tot als lebendig.
#349049 30/12/07 10:49 PM
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Mit einem Süchtigen über sein Suchtmittel (welches auch immer) oder ein Verbot davon zu diskutieren, ist erst dann sinnvoll, wenn er zugestehen würde, dass "er" ein Problem hätte, und in diesem Moment wäre er auf dem besten Wege aus der Sucht und das Thema hätte sich erledigt.

Meine Sucht geht aber doch nur mich etwas an. Ich weiß, das klingt abgedroschen, aber es ist nun einmal eine Tatsache. Warum sollte ich also irgendwem gegenüber eine Sucht eingestehen, wenn das gar nicht das Thema ist. Das Thema ist die heuchlerische Art und Weise, wie der Staat mit Rauchern umgeht - was ich durch die Forderung nach einem generellen Rauchverbot versucht habe zu verdeutlichen.


Quote
Statt euch aufzuregen, auch wenn es vielleicht an einigen Stellen und für "Einzel(l)fälle" übertrieben ist, solltet ihr euch mal fragen, warum ihr soooo ein Problem damit habt, mal für ein Stündchen oder zwei in einem Restaurant nicht zu qualmen (na gut, bei Drachen ist das wohl biologisch bedingt <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />)

Die Kritiker hier in diesem Thread reden nicht von Restaurants - sondern mehrheitlich von Kneipen. Und beim Essen rauche ich z.B. nicht. Wenn ich aber für den ganzen Abend gemütlich einen trinken gehen will, dann gehört für mich die Zigarette dazu.


Quote
Die meisten Raucher, die ich kenne und die "auffallen", vor denen muss man die Umwelt schützen. Das geht so weit, dass man so Sprüche hört wie: Hätte man dich in deiner Kindheit mehr eingequalmt, hättest du heute wohl keine Allergien.

Und ich wiederhole mich: Kein Raucher, den ich kenne, ist solch ein Vollidiot. Vielleicht ziehen Nichtraucher ja auch diese Deppen an... aber warum kommt bei diesen Diskussionen immer dieser Teil der Raucher auf? Wenn solch ein Raucher in einem Nichtraucherbereich einer Kneipe rauchen würde, könnte man ihn doch ganz einfach rausschmeißen. Insofern spielen diese Extremfälle überhaupt gar keine Rolle bei der Betrachtung der Problematik. Und wenn du nur solche Extremfälle kennst, dann ist das nicht nur nicht repräsentativ, sondern schlichtweg dein persönliches Pech.


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Und vor allem und allen anderen sollte man an Kinder und Jugendliche denken. Wenn es für einen selber dann unbequem wird, dann ist das halt ein hinzunehmendes Übel.

Was genau meinst du damit, daß man Kinder und Jugendliche denken soll? Nur weil ich gegen die aktuelle Regelung bin, bedeutet es doch nicht, daß ich Rauchen bei Kindern und Jugendlichen unterstütze - weder passiv noch aktiv. Der Zusammenhang ist einfach nicht gegeben. Die Verantwortung für Kinder und Jugendliche liegt bei den Eltern - die sollen dafür sorgen, daß sie nicht aktiv oder passiv rauchen. Mein Vater ist auch Raucher und ich rauche immer noch nicht in seiner Gegenwart... und in meiner Jugend haben meine Eltern auch nicht gewußt, daß ich geraucht habe. Das hätte sonst Sanktionen zur Folge gehabt. Daß insb. in "fortgeschrittenen" Ländern, wo die Eltern eher Freunde als vielmehr Respektpersonen sind (was natürlich auch Vorteile hat), kann man den Kindern nicht glaubwürdig klar machen, warum sie nicht rauchen sollen, während der Vater fröhlich vor sich hinpafft. MIR deswegen das Rauchen zu verbieten, ist ausgemachter Blödsinn. Ich rauche nicht neben Kindern, ich lasse Kinder nicht rauchen, ich sage jungen Rauchern, daß es nicht gut für sie ist. Das ist genug, mehr kann ich nicht machen.

Und wenn du doch der Meinung bist, dann gehen wir doch einen Schritt weiter: Verbieten wir auch das Autofahren. Wie viele Kinder sterben in Verkehrsunfällen? Wie schädlich ist der Abgas von Autos?


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
#349050 30/12/07 11:31 PM
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OP Offline
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[color:"red"]So, wie es bislang war, haben Raucher praktisch freie Wahl unter allen Restaurants und Kneipen gehabt, während Nichtraucher, die rauchfrei weggehen wollten, in ihrer Auswahl extrem eingeschränkt waren. Ist das etwa gerecht? [/color]

ist es nicht! bei der "neuen regelung" vermisse ich aber GENAU DIESE wahlmöglichkeit.

ich jedenfalls finde es genauso unzumutbar, quasi wie ein affe im zoo, hinter glas meinem laster zu frönen
*ohhgott ist der typ krank - schieb ihm doch noch ne kippe unter der glastür durch damit er schneller krepiert*

an flughäfen ist das gerade noch erträglich, ist man da doch meist eh nur für max. 1 - 2 stunden anwesend.

generell gilt das auch für restaurants:
*sollen die leute sich doch gegenseitig zuqualmem - die schmecken ja eh nix.*

also auch hier fordere ich die option!!!

[color:"red"] Ich hätte nichts gegen Raucherlokale, wenn das Verhältnis von Raucher- zu Nichtraucherlokalen in etwa das gesellschaftliche Verhältnis von Rauchern zu Nichtrauchern abbilden würde. Da es das aber nicht tut, obwohl es längst möglich wäre, halte ich zusätzliche Maßnahmen für sinnvoll. Wäre es Wirten völlig freigestellt, ob sie ihr Lokal zum Raucher- oder Nichtraucherlokal erklären (wie es das de facto bislang war), würden die meisten dann nicht wie bisher um ihren Umsatz fürchten, die Gäste rauchen lassen und hoffen, dass die Raucher die Nichtraucher nicht vertreiben? [/color]
das wiederum verstehe ich unter freier marktwirtschaft <img src="/ubbthreads/images/graemlins/badsmile2.gif" alt="" />

also sind die nichtraucher offenbar nicht konsequent genug, solch verqualmten lokalitäten einfach fernzubleiben.

aber im ernst:
auch ich kenne (in deutschland) keine einzige kneipe / restaurant, die/das sich VOR der gesetzlichen regelung als rauchfrei deklariert hätte. aber was sagt uns das? regelt es also doch der markt?

immer wieder bekomme ich zu hören, dass nur das verbraucherverhalten die dinge im land nachhaltig ändert! wozu also hier auf einmal die "starke hand" des staates?


[color:"red"] Nichtraucher, die rauchfrei bleiben wollen, sind in ihrer persönlichen Freiheit bislang stärker eingeschränkt gewesen als Raucher es nach den neuen Gesetzen sein werden - schließlich haben Raucher in Zukunft durchaus die Möglichkeit, jedes Lokal besuchen zu können, ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen befürchten zu müssen, sie müssen lediglich für die Dauer des Besuchs Rücksicht auf die nicht rauchenden Gäste nehmen oder vor die Tür gehen, um zu rauchen. Die Gesetze mögen verbesserungswürdig und sogar -bedürftig sein, aber ich freue mich darauf, in Zukunft häufiger rauchfrei essen gehen zu können. [/color]

und eben genau diesen zustand empfinde ich als äußerst diskriminierend - wobei ich nochmals betone, dass ich rauchfreie restaurants generell befürworte. aber warum keine alternativen?????


thema "rauchen im auto"
d´accord bei kindern und nichtrauchern im auto.

wenn ich aber allein unterwegs bin, nehme ich mir verdammt noch mal das recht, in "meinen eigenen 4 wänden" zu rauchen.
sollte die karre stinken oder brandlöcher aufweisen, habe ich allein das problem beim wiederverkauf.

das thema verkehrssicherheit möchte ich hier nicht aufgreifen:
ich frage mich eh immer wieder, wie manche leute an ihre fahrerlaubnis gekommen sind - aber das ist ein anderes thema <img src="/ubbthreads/images/graemlins/evilgrin1.gif" alt="" />


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