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Welche Version habt Ihr gespielt? PC oder Konsole?

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PC selbstverständlich. Bis auf ganz wenige Ausnahmen (damals zum beispiel Spiderman 2) ist die PC Version eigentlich immer besser. Schärfere Texturen, weniger Nachladezeiten, die Möglichkeit Cheats zu verwenden (hüstel).


Wobei: Batman oder Dragon Age? Da dürfte dann die Wahl doch eher auf das grandiose Rollenspiel fallen.

Last edited by Patarival; 03/12/09 03:07 PM.
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Hm, die kurze Spielzeit läßt mich eigentlich zu "Arkham Asylum" tendieren, denn für riesige Rollenspiele fehlt mir wohl auf längere Sicht die Zeit. Ich habe gerade "Mass Effect" begonnen (meine letztjährige Abo-Prämie grin )und hoffe, daß ich das wenigstens durchbekomme, bis ich richtig für die mündlichen Prüfungen lernen und mich mit dem Verfassen von Bewerbungen rumschlagen muß ...

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Nachdem ich die RPG-/Shooter-Mischung "Mass Effect" durchgespielt habe, muß ich konstatieren: Mir geht´s bei diesem Spiel wohl ziemlich genau so wie buad bei "Drakensang". Ich hatte also beim Durchspielen Spaß, aber insgesamt war die Mängelliste zu lang, um sich nicht doch erheblich auf das Gesamturteil auszuwirken.

Die einfallslosen Nebenquests wurden ja seinerzeit schon in so ziemlich jeder Rezension kritisiert und das geschah völlig zu recht. Wobei ich die Nebenquests storymäßig gar nicht SO übel fand - schlimmer war, daß sie sich spieltechnisch fast immer gleich abgespielt haben. Und vor allem in den gleichen Räumen! Daß es für sämtliche Raumschiffe und Gebäude in den Nebenmissionen gerade mal ca. drei unterschiedliche Grundrisse gibt und sie sich ansonsten lediglich durch die Anordnung der (größtenteils aus Kisten bestehenden) Dekoration unterscheiden, ist wirklich ein Verbrechen. down

Auch mit dem Kampfsystem bin ich nicht wirklich glücklich. Zwar kam ich nach kurzer Eingewöhnungsphase sogar so gut mit der Ego-Shooter-Steuerung zurecht (vor allem das "aus der Deckung schießen" klappt wirklich prima), daß die Kämpfe in der mittleren Schwierigkeitsstufe fast schon zu leicht wurden. Spezialfähigkeiten mußte ich deshalb eigentlich so gut wie nie einsetzen (Ausnahme: Mitstreiter wiederbeleben). Das große ABER: "Mass Effect" ist theoretisch ein Rollenspiel, da will ich einfach keine Ego-Shooter-Kampfsteuerung! Und ich will sie schon gar nicht, wenn die Gegner-KI so minimal ist, daß man sie fast schon als "nonexistent" bezeichnen muß.
Entweder Rollenspiel - oder Ego-Shooter. Wer es schafft, das Beste aus beiden Genres zu verbinden - prima! Aber "Mass Effect" verbindet eher die Schwächen beider Genres. Was nutzt es etwa, wenn man rollenspieltypisch schön viele Talente steigern kann (und das sogar häufig dank Maximalstufe 50), es dann aber doch vor allem auf ein ruhiges Händchen im Kampf ankommt?

Gleiches gilt für das "Dechiffrieren"-Minispiel. Hier ist es so, daß entsprechend hohe Talentwerte einfach nur erlauben, daß man es überhaupt VERSUCHEN darf, Schlösser oder Computer-Terminals zu knacken. Das eigentliche Minispiel dazu ging mir schon bald sehr stark auf die Nerven, was sicherlich auch mit der nicht hundertprozentig präzisen Steuerung und den zufallsgenerierten "Anordnungen" zusammenhing. Minispiele dieser Art werden ja häufig kritisiert, ich bin ihnen gegenüber aber eigentlich durchaus aufgeschlossen. Das - grundsätzlich sehr ähnliche - "Hacken"-Minispiel in "Bioshock" beispielsweise habe ich sogar dann noch mit Freude absolviert, als ich es problemlos durch "Bezahlen" hätte auslassen können. Die Dietriche in der "Thief"-Reihe haben mir ebenfalls Spaß gemacht und sogar die stupiden Baller-Minispiele in "KOTOR" und "Jade Empire" waren - da nicht allzu häufig - erträglich. Aber das Dechiffrieren in "Mass Effect"? Einfach nur nervig (und das sage ich, obwohl ich nur mit den wenigen schweren Dechiffrierungen Probleme hatte)!

Apropos unpräzise Steuerung: Die Mako-Fahrten auf den Planetenoberflächen sind ja durchaus ganz nett - aber was für eine schwammige Steuerung! Ich bin eigentlich ganz gut in Arcade-Rennspielen, aber diese Mako-Steuerung hat mich wirklich einige Male an den Rand des Wahnsinns getrieben ...
Dazu kommen noch ein paar Bugs (vor allem beim Ton - ich habe die neuesten Treiber installiert, aber es kann natürlich trotzdem sein, daß diese Probleme nicht bei jedem auftauchen), gelegentliche Abstürze und so häufiges Nachladen, wie ich es schon lange bei keinem RPG mehr ertragen mußte. Alles nicht toll.

Aber okay, ich will ja nicht nur meckern: Wie eigentlich immer bei den Bioware-Rollenspielen kann die (Haupt-)Story überzeugen. Sie kommt zwar natürlich nicht an die Brillanz eines "Planescape: Torment" heran (aber welches Spiel tut das schon?) und erreicht meiner Meinung nach auch nicht ganz KOTOR- oder "Jade Empire"-Niveau, aber sie unterhält auf hohem Niveau von Anfang bis Ende. Auch die Party-Mitglieder sind wieder sehr schön in Szene gesetzt - allerdings fehlt es für meinen Geschmack ein wenig an der Kommunikation zwischen ihnen (die eigentlich nur in Cutszenes und selten bei Aufzug-Fahrten auf der Citadel stattfindet).
Auch die Dialoge sind wie gewohnt sehr schön und ausführlich geschrieben und auch in der deutschen Version überzeugend vertont - allerdings habe ich auch hier einen Kritikpunkt, nämlich das Gesprächssystem. Erstens finde ich es blöd, daß die Antworten fast immer genau von "gut" (oben) bis "böse" (unten) abgestuft sind. Wer also unbedingt einen "guten" Charakter spielen will, braucht einfach immer nur die oberste Antwort anzuklicken. Das ist zwar bei anderen Spielen meist ähnlich gehandhabt, aber nach meinem Eindruck nicht GANZ so konstant einfallslos. Dabei wäre es doch viel spannender, wenn man vor einer Antwort NICHT genau wüßte, ob sie zu einem "guten" oder "bösen" Ergebnis führt. Buad fallen da bestimmt auf Anhieb Tausende Beispiele alleine für die Graustufen ein! grin
Andererseits ist es aufgrund meines zweiten Problems mit diesem Gesprächssystem doch schon wieder vorteilhaft, daß die Antworten so klar abgegrenzt sind. Denn man muß die Antworten aufgrund einer Art "Kurzzusammenfassung" auswählen - und die ist nicht immer wirklich zutreffend. Manche dieser Kurzformen lassen eine "gute" Antwort verdammt "böse" klingen und umgekehrt. Wer nur danach gehen würde, müßte mit so manch ungewolltem Ergebnis leben. Durch die klare Durchstrukturierung von "gut" bis "böse" ist das zwar kein Problem, aber eine perfekte Lösung ist das wahrlich nicht ...

Tja, mehr fällt mir im Augenblick auch nicht mehr ein, was ich dazu schreiben sollte. Nur, noch einmal: Trotz all dieser Kritikpunkte - die mich während des Spielens auch WIRKLICH genervt haben - hat mir "Mass Effect" Spaß gemacht und ich harre auch schon gespannt der kommenden Fortsetzung. Da merkt man halt mal wieder, wieviel eine tolle Story und Präsentation ausmachen - sie können (was ja auch schon bei "Jade Empire" und meiner Meinung nach ebenfalls bei "Drakensang" offensichtlich war - und selbstverständlich vor allem bei PS:T!) selbst erhebliche spieltechnische Schwächen kaschieren und einen das Spiel viel mehr genießen lassen, als es eigentlich angebracht wäre.
Nach dem üblichen Magazin-Wertungsschema würde ich insgesamt wohl etwa 75% vergeben.

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Originally Posted by Ralf
Das große ABER: "Mass Effect" ist theoretisch ein Rollenspiel, da will ich einfach keine Ego-Shooter-Kampfsteuerung!

Haette ich dir auch gleich sagen koennen. wink Fuer mich ist ME nicht mal theoretisch ein Rollenspiel, hat zwar viele nette Elemente, aber letztendlich ist alles in der Richtung viel zu durchwaessert. Die besten "Egoshooter-RPGs", die fuer mich nebenbei auch noch zu den besten RPGs ueberhaupt gehoeren, bleiben Deus Ex und Bloodlines. ME bietet eine sehr gut inszenierte, wenn auch durchschnittliche Story und entsprechende Filmstrukturen sowie etwas mehr Dialogmoeglichkeiten als ein handelsueblicher Shooter, der Rest ist nicht der Rede wert. Das allein war zwar gut genug, um mich bis zum Ende zu fesseln (abgesehen von den Nebenmissionen), aber das Spiel haette trotzdem weitaus besser sein koennen. Schade drum.

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Ja, es hätte besser sein können. Nach dem grandiosen Einstieg in der Zitadelle war der Rest nicht wirklich auf einem Level mit KOTOR. Weniger Planeten - dafür mehr Abwechslung - wäre da wirklich besser gewesen.

Das Dialogsystem fand ich übrigens ziemlich gut gelungen. Die Stichworte waren stets sehr passend und die Dialoge sind verdammt gut geschrieben. Aber, ja, zwischen den Crewmitgliedern hätte es ruhig mehr Interaktion geben dürfen.

Nichtsdestotrotz freue ich mich auf Teil zwei, bei dem sie hoffentlich alles besser machen. Aussehen und anhören tut es sich schon mal sehr gut.


Originally Posted by Arhu
Die besten "Egoshooter-RPGs", die fuer mich nebenbei auch noch zu den besten RPGs ueberhaupt gehoeren, bleiben Deus Ex und Bloodlines.


Wo wir gerade von Bloodlines reden: Patch 6.7 ist mittlerweile draussen. Ich glaube, ich muss das mal wieder durchspielen...

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Ich hab´ mich jetzt noch ein bißchen schlau gemacht zu "Mass Effect" (v.a. weil ich die verschiedenen Enden wissen wollte - die sich aber nicht wirklich allzu sehr zu unterscheiden scheinen) - und dabei entdeckt, daß offenbar tatsächlich - sofern man den HELDENIMPORT (damit buad es auch nicht übersieht grin ) wählt - die Fortsetzung auf sämtliche "wichtige" Entscheidungen des Spielers im ersten Spiel eingehen wird. Inklusive der (möglicherweise) im ersten Teil verstorbenen Partymitglieder und der unterschiedlichen Enden. Na, das finde ich ja mal cool. Und befürchte bereits jetzt, daß es sich doch noch rächen wird, daß ich in einer Mission dem Shadow Broker nicht geholfen habe, was sinngemäß mit einem "Das wirst du noch bereuen" quittiert wurde ... wink

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Originally Posted by Ralf
Inklusive der (möglicherweise) im ersten Teil verstorbenen Partymitglieder....



Na, ich glaube, einen Tod kann man gar nicht verhindern. frown


"Mass Effect 2" wird anscheinend noch etwas rollenspiel-light-iger als der Vorgänger. Ist das nun gut oder schlecht?
Mir hat das Kampfsystem Spass gemacht und wenn sie das etwas verbessern, wird das, denke ich, ein grandioses Action-Rollenspiel.

Im Gegensatz zu Arhu finde ich die Handlung von "Mass Effect" nicht durchschnittlich sondern verdammt gut. Der Grundplot ist vielleicht nicht all zu originell aber was daraus gemacht wurde, mit dem Universum und den Charakteren und - allen voran - die tolle Inszenierung und grandiosen Dialoge, haben für mich die Handlung von Mass Effect klar herausgehoben.

Und die Nebenquests beim Nachfolger sollen ja viel besser sein - offensichtlich hat man da gemerkt, dass man es sich da arg einfach gemacht hat.

Ich freue mich umso mehr auf Ende Januar!

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Hatte mich vielleicht falsch ausgedrueckt. Mit "durchschnittlich" meinte ich nur die Originalitaet des Grundplots -- und wie wir wissen ist es in Sci Fi genau wie in High Fantasy ziemlich schwierig, noch was originelles zu schaffen. Mit allem anderen gebe ich dir natuerlich recht. Fabelhaft inszeniert und vertont; so aehnlich sieht's ja auch in Mass Effect aus. Ich hoffe nur, dass BioWare irgendwann mal mehr Tiefe in alles andere steckt, denn durch die ganze Skaliererei u.a. bleibt bei nicht-storyrelevanten Teilen der Spiele nicht viel interessantes uebrig, relativ gesehen.

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Originally Posted by Arhu
-- und wie wir wissen ist es in Sci Fi genau wie in High Fantasy ziemlich schwierig, noch was originelles zu schaffen.


Deswegen schreibe ich zur Zeit an einer möglichst klischeehaften und un-originalen Fantassy-Geschichte ...


When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it.
--Dilbert cartoon

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Hallo! Spielt zufällig jemand "Die Stämme"? Ich könnte gut Hilfe brauchen auf Welt 42.... Wer "DS" nicht kennt, dann zur Information: Ist ein Browser-Game, ohne großen Zeitaufwand, aber man muss taktisch etwas fit sein und solche Spiele mögen... Suchtfaktor ist schon vorhanden und bisschen Kalkül notwendig.

Last edited by Demetaris; 17/01/10 10:40 PM.
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Nachdem ich die epische Science-Fiction-Rollenspiel/Ego-Shooter-Mischung "Mass Effect 2" nun durchgespielt habe, mein Fazit: Das Spiel hat das Kunststück geschafft, eine genauso tolle Story zu erzählen wie der Vorgänger - und alle anderen Bereiche locker um mindestens eine Klasse zu toppen!

Wenn ich mir mal anschaue, was ich zum ersten Teil alles kritisiert hatte ... zunächst einmal die einfallslosen Nebenquests. Daran wurde besonders stark gearbeitet: Fast alle Nebenquests sind mindestens unterhaltsam, oft einfach großartig und dabei auch noch relativ abwechslungsreich (allerdings wäre in dieser Beziehung durchaus noch etwas mehr Potential vorhanden). Die immer gleichen Planetenerkundungen mit immer gleichen Locations wurden durch durch ein Scannen der Planeten ersetzt. Dabei scannt man nach wertvollen Mineralien und betritt die entsprechenden Planeten nur dann, wenn beim Scannen eine Anomalie entdeckt wurde (was sehr selten vorkommt). Das Scannen selbst ist sicherlich das langweiligste Element des Spiels, aber zu Beginn leider bitter nötig, da man ohne die entdeckten Mineralien kaum Upgrades durchführen kann. Später im Spiel schwimmt man dann allerdings regelrecht in diesen Mineralien (zumindest, wenn man immer wieder mal brav scannt) und kann es deshalb eigentlich auch bleiben lassen. Insgesamt also kein tolles Spielelement und ehrlich gesagt habe ich die Planetenerkundungen des Vorgängers durchaus ein wenig vermißt (hätte man die optimiert anstatt sie einfach fast komplett zu streichen, wäre es IMHO die optimale Lösung gewesen), aber alles in allem funktioniert es gut.

Beim Kampfsystem hatte ich im ersten Teil vor allem kritisiert, daß es zu simpel und die NPC-KI zu dämlich war. In der Fortsetzung bleibt die grundsätzliche Systematik zwar unverändert, durch "Feintuning" (u.a. gibt es keine unbegrenzte Munition mehr und das gelungene Deckungssystem des ersten Teils wurde sinnvoll weiterentwickelt) sind die Kämpfe jedoch deutlich anspruchsvoller geworden. Das bedeutet aber natürlich auch, daß die Gewichtung der Kämpfe im Vergleich zum "klassischen" Rollenspiel-Anteil angestiegen ist, weshalb "Mass Effect 2" für RPG-Puristen sicherlich endgültig nicht mehr das Richtige ist (zumal es nicht mal mehr ein Inventar gibt, was aber IMHO durch das neue und gelungene Upgrade-System nicht wirklich negativ ins Gewicht fällt). Allerdings kann man die Schwierigkeit jederzeit verstellen, weshalb letztlich auch das Kampfsystem keinen wirklich komplett stören dürfte (ich habe das Spiel problemlos im normalen Schwierigkeitsgrad gemeistert). Die KI der Mitstreiter ist erfreulicherweise deutlich gesteigert worden, sodaß sie nun wirklich hilfreich im Kampf beistehen. Die Gegner-KI wurde auch verbessert, ist aber von der Meisterschaft weiterhin um einiges entfernt ...

Besonders genervt hatte mich in "Mass Effect" das ständig wiederkehrende Dechiffrieren-Minispiel, das neben seiner Langweiligkeit auch an einer etwas unsauberen Steuerung (ähnlich wie bei den Mako-Fahrten) litt. "Mass Effect 2" hat dieses Spielelement dankenswerterweise komplett über Bord geworfen und durch immerhin zwei neue Minispiele ersetzt, die zwar auch nicht unbedingt zu Begeisterungsstürmen verführen, mich aber - ähnlich wie die "Bioshock"-Minispiele - bis zum Schluß kein bißchen genervt haben. Mehr kann man von solchen Minispielen wohl kaum verlangen, oder? wink

Nachdem also diese Hauptkritikpunkte des ersten Teils fast vollständig ausgemerzt wurden, kann ich zu den eigentlichen Highlights kommen, die - wie erwähnt - die Qualität von "Mass Effect" nahtlos fortsetzen, teilweise sogar noch übertrumpfen: Vor allem die Spielwelt wirkt noch lebendiger, was vor allem am grandiosen "Heldenimport" liegt, denn fast alle Entscheidungen, die man im ersten Teil getroffen hat - und seien sie noch so unwichtig gewesen - werden hier wieder aufgegriffen, fast jede Person, die man im ersten Teil getroffen hat, taucht hier wieder auf oder wird zumindest irgendwo erwähnt. Sensationell! Genauso sensationell wie allgemein die Dialoge, die meiner Meinung nach sogar noch einen Tick besser geraten sind als im Vorgänger, speziell was den Unterhaltungsgrad jener reinen NPC-Dialoge betrifft, die man immer wieder "im Vorbeigehen" belauschen kann. up
Auch die Partymitglieder sind diesmal noch komplexer und überzeugender gezeichnet - bei jenen, die bereits im ersten Teil dazugehörten, ist das logisch, schließlich kann man ja auf dem Vorgänger aufbauen. Aber auch die (weitaus zahlreicheren) neuen Charaktere sind ausgesprochen gelungen, ebenso die "persönlichen Missionen", die jeder einzelne lobenswerterweise spendiert bekommen hat (deren Fehlen war ja beispielsweise bei "Drakensang" ein großer Kritikpunkt).

Auch die Haupt-Storyline, die fast direkt und auf ebenso überraschende wie begeisternde Art und Weise an das Ende des ersten Teils anknüpft, ist tadellos. Ich habe mich ohne Übertreibung von der ersten bis zur letzen Minute blenden unterhalten gefühlt! Okay, an die beinahe philosophische Tiefe eines "Planescape: Torment" kommt auch "Mass Effect 2" nicht heran, aber seit "P:T" hat mich kaum ein Spiel so sehr gefesselt wie "Mass Effect 2" - das ist Fakt!

Ein weiterer Pluspunkt ist diesmal die wunderschöne Grafik. Vermutlich kommt sie qualitativ nicht an die aktuellsten Ego-Shooter heran, aber das macht sie ja nicht weniger wunderschön. smile Lediglich einige Pflanzen sahen aus der Nähe nicht ganz überzeugend aus, aber ansonsten bin ich immer wieder mal stehengeblieben und habe einfach nur die phantasievoll entworfenen Welten bewundert. Toll!
Ähnliches gilt für die schöne Musik und die herausragende (englische) Vertonung mit zahlreichen hochkarätigen Sprechern inklusive Golden Globe-Gewinner Martin Sheen.

Der Spielumfang ist erfreulich groß geraten - inklusive fast aller Nebenmissionen (einige Planeten habe ich noch nicht gescannt, da gibt es sicher noch ein paar Anomalien zu entdecken) habe ich mehr als 57 Stunden gebraucht! Ich bin allerdings bekennender Komplettist, der sich wirklich JEDEN Dialog komplett anhört und noch die hinterste Ecke jeder Location genau absucht - der Durchschnittsspieler wird also weniger lang brauchen, aber für ein Rollenspiel der heutigen Zeit ist "Mass Effect 2" auf jeden Fall ziemlich umfangreich. smile
UND es ist endlich mal ein Spiel, das (offensichtlich nicht nur) meinen oft geäußerten Wunsch erfüllt, nach dem Ende der Hauptstory weiterspielen zu können - das abrupte Ende von Spielen wie "Drakensang", "KOTOR" oder auch dem ersten "Mass Effect" hat mich schon immer gestört. Allerdings scheint es hier ein paar Bugs zu geben, wenn man weiterspielt, man sollte also vorsichtig mit den Speicherständen für den Import in Teil 3 sein ...

Apropos Bugs: Es gibt fast keine! Das einzige, was mir aufgefallen ist: Auf Tuchanka wurde offenbar vergessen, einen Kroganer zu vertonen, weshalb sein Gesprächspartner ein ziemlich kurioses Selbstgespräch führt (es sei denn, man hat die Untertitel aktiviert grin ). Und auf der Normandy hat Joker zu mindestens einem Partymitglied nichts zu sagen, wenn man ihn nach seiner Meinung fragt.
Achja, und eine Quest auf Omega wird im Tagebuch bei einer Lösungsmöglichkeit nicht als absolviert angezeigt (Erfahrungspunkte u.ä. erhält man aber ganz normal). Ansonsten: Nichts! Noch nicht mal irgendwelche Clipping-Fehler. Beindruckend. up

Noch zwei kleine Mängel: Daß man außerhalb der Missionen nie gehende oder laufende NPCs sieht, wirkt schon etwas komisch ... Ebenso, das wird buad sicher interessieren, hätte ich mich mir etwas mehr Reaktionen der NPCs speziell auf gewisse Party-Mitglieder (Legion) gewünscht. Aber den Spielspaß trübt beides nicht wirklich.
Lob gibt es abschließend noch dafür, daß bereits zum Spielrelease (zumindest zum europäischen) zwei kostenlose "downloadable contents" erhältlich waren, die sehr gelungen sind (inzwischen ist auch noch eine bessere Rüstung für die Spielfigur dazugekommen). Ob ich aber die sicher noch kommenden kostenpflichtigen DLCs kaufen werde - eigentlich bin ich ein Gegner von sowas - weiß ich noch nicht so recht.

Zusammenfassend: Wer "Mass Effect" gespielt hat und es toll fand, der läuft Gefahr, bei "Mass Effect 2" vor Begeisterung einen Herzinfarkt zu bekommen, denn es ist nicht weniger als ein atmosphärisches Meisterwerk!
Wer "Mass Effect" gespielt hat und nicht so toll fand (wie ich), der wird begeistert sein, wie konsequent man die Schwächen des Vorgängers ausgemerzt hat!
Und wer "Mass Effect" nicht gespielt hat, aber durch die Lobeshymnen auf "Mass Effect 2" neugierig geworden ist, dem sei gesagt: Spiel zuerst den ersten Teil durch! Auch wenn er seine Schwächen hat: Wer Teil 1 nicht durchgespielt hat, der weiß gar nicht, was er alles verpaßt, wenn er direkt bei Teil 2 anfängt. Denn "Mass Effect 2" ist eigentlich keine Fortsetzung, sondern der Mittelteil einer Trilogie. Wer "Der Herr der Ringe: Die zwei Türme" sieht, ohne zuvor "Die Gefährten" gesehen zu haben, der wird vermutlich dennoch viel Spaß mit dem Film haben - aber viele Details und Feinheiten einfach nicht mitbekommen oder verstehen. Genauso ist es mit den beiden ersten "Mass Effect"-Teilen.

"Mass Effect" habe ich eine Wertung von 75% gegeben - "Mass Effect 2" erhält locker 95%!

P.S.: Habe gerade noch ein wenig geforscht: Bei der PC Games hatte Teil 1 85%, Teil 2 88%. Bei der Gamestar ist das Bild identisch. Ganz ehrlich, ich kann nicht verstehen, wie man diese beiden Spiele fast identisch bewerten kann. Meiner Meinung nach ist der zweite Teil um Welten besser ...
P.P.S.: Übrigens finde ich es sehr interessant, daß die Normandy in "Mass Effect 2" über Toiletten verfügt. Erst dadurch fragt man sich nämlich, wie (bzw. wo) die Crew eigentlich im ersten Teil ihre Geschäfte verrichtet hat. grin

Last edited by Ralf; 15/02/10 04:21 PM.
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Originally Posted by Ralf
...
P.P.S.: Übrigens finde ich es sehr interessant, daß die Normandy in "Mass Effect 2" über Toiletten verfügt. Erst dadurch fragt man sich nämlich, wie (bzw. wo) die Crew eigentlich im ersten Teil ihre Geschäfte verrichtet hat. grin


Wenn man´s vorher nicht schon ahnt:
Spätestens an dieser Stelle, wenn es Ralf zu so bahnbrechenden und Universen-umwälzenden Fragen verleitet (in gewisser Weise wird bei der Toilettenfrage eben doch die "Tiefe" von PS:T erreicht devil ) , weis man:
-> Er ist dem Spiel hoffnungslos und unrettbar subjektiv verfallen. smirk


Ragon, der Massenspektrographs-Magier
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Ich hab noch nicht mal Mass Effect 1 durchgespielt, geschweige denn auch nur an Teil 2 gedacht. frown

Wer aber mal was für Zwischendurch braucht, darf sich hier dran versuchen:

http://www.adamatomic.com/canabalt/mega/

Scheinbar soll das Spiel schon seit mehreren Monaten gehyped worden sein im tollen Web 2.0, aber ich habe erst letzte Woche davon gelesen.

Einfacher geht es nicht: Man kann nur eine Aktion mit der Spielfigur ausführen, nämlich springen. Ein Ende gibt es auch nicht, man rennt einfach so lange man kann. Mein aktueller Rekord steht bei kümmerlichen 9956m, was angesichts der Scores in den Highscore-Listen geradezu lächerlich erscheint... aber ich stehe ja noch am Anfang. wink

Was mich an dem Spiel fasziniert ist, daß es höchst banal ist und man dennoch dieses "Ach, ein Versuch geht noch" viel zu oft sagt. grin Darüber hinaus finde ich die Musik recht nett und das Game erinnert mich nicht in gewisser Weise an eines meiner Lieblingsspiele - Mirror's Edge! up


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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Nachdem ich eine Nacht darüber geschlafen habe, korrigiere ich meine Wertung für "Mass Effect 2" von 95% auf 90%. Die 95% treffen auf die erste Spielhälfte definitiv zu, aber bei genauer Überlegung hätte es für eine solch hohe Gesamtwertung zumindest noch ein paar zusätzliche Missionen in der zweiten Spielhälfte geben müssen. Zwar ist die Anzahl der Missionen insgesamt durchaus recht hoch, aber man erhält fast alle ziemlich zu Beginn des Spiels. Ein paar mehr Missionen, die sich aus dem Spiel heraus ergeben, wären schon nicht schlecht gewesen.
Außerdem hätte mich auch gefreut, wenn es bei mehr Missionen möglich gewesen wäre, eine reine Kampf-Lösung zu umgehen (und wieder mal muß ich auf das Musterbeispiel "Planescape: Torment" verweisen wink ).

Aber trotzdem: Tolles Spiel!

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elgi: Ja, Canabalt ist schon alt. wink Aber Respekt, ich hatte da nur einmal etwas ueber 7000 geschafft, mit relativ viel Glueck. Es gibt da eine bloede Wandkonfiguration, die mich regelmaessig abstuerzen liess -- da, wo man sich mit normalerweise erhoehter Geschwindigkeit herunterfallen lassen muss, a la Matrix in einen kleinen Gang hinein.

Originally Posted by Ralf
Außerdem hätte mich auch gefreut, wenn es bei mehr Missionen möglich gewesen wäre, eine reine Kampf-Lösung zu umgehen (und wieder mal muß ich auf das Musterbeispiel "Planescape: Torment" verweisen wink ).

Musterbeispiele waeren hier eher System Shock 2, Deus Ex und vor allem Bloodlines. Ich hoffe ausserdem auf Alpha Protocol und Deus Ex 3, die beide zumindest theoretisch in die gleiche Richtung zu gehen scheinen.

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Auf http://www.theindiebundle.com/ gibt es bis Freitag 6 preisgekrönte Indiegames für 20$. Es lohnt sich also schon, wenn man zwei Games davon kaufen möchte. smile

And Yet it Moves
Ein etwas eigenwilliges Jump'nRun mit der Idee, daß man jederzeit daß Level in 90° Schritten drehen kann. Ich mußte es im Fenstermodus spielen, da bei Vollbildmodus das Spiel sich dauernd klein gemacht hat und ich wieder auf den Desktop gelandet bin.
Ersteindruck war eher schlecht, sowohl Grafik, der Grafikstil und die Steuerung haben mir nicht gefallen.

Auditorium
Ein Puzzlespiel der anderen Art. Man muß "Ströme" so ableiten, daß die Musik erklingt. Idee und Umsetzung fand ich sehr toll. Nachteil ist, daß man das Spiel nur online und im Browser spielen kann. Was passiert, wenn sie die Webseite mal abschalten sollten? Vielleicht steht die Antwort auf deren Homepage, habe jetzt aber nicht nachgeschaut.

Aztaka
Ein eher exotisches Spiel, schon allein vom Setting her. Es spielt nämlich bei den Mayas (glaub ich). Ein 2D Action-Adventure welches mit RPG-Gameelemente vermischt ist. Von der Grafik finde ich es schön, nur die Steuerung ist ein wenig gewöhnungsbedürftig (vor allem Sprünge) und ich komme gerade nicht weiter.
Desweiteren erklärt das Spiel absolut gar nichts, wie es funktioniert. Trail & Error ist hier gefragt und die Zauber habe ich bisher noch gar nicht verstanden. Ich kann sie zwar anwählen, auf jemanden klicken und alles wird für kurze Zeit langsamer aber sonst passiert nichts.
Das Spiel ist komplett in englisch und der Download ist über 880MB groß.

Eufloria
Ein Strategiespiel mit Pflanzen und Samen. Macht soweit eigentlich Spaß trotz Minimalgrafik. Allerdings läßt sich nicht weit genug herauszoomen und man kann keinen generellen Sammelpunkt für alle Samen bestimmen. Dazu kommt, daß ich die Demolevel immer nur einfach mit Übermacht gewonnen habe.

machinarium
Ein Point&Click Adventure, welches man auch als Retail-Version (also mit Hülle und DVD etc.) kaufen kann. Von der Idee sehr schön und sogar schon eine Komplettlösung integriert. Größter Schwachpunkt war für mich, daß Interagierungspunkte nur dann sichtbar sind, wenn der Roboter sich auch in der Nähe befindet. Ein "einfaches" Absuchen wie in alten Adventures oder Einblendung aller Aktionspunkte per Tastendruck wie in neueren Adventures ist nicht möglich. Das allein hat mir den ganzen Spaß an der Demo schon verdorben. Schade

Osmos
Hm dies kann man wohl am ehesten als Entspannungsspiel betrachten, auch wenn die Demolevel doch schon herausfordernder sind. Grafik und Musik sind sehr schön. smile


zu allen Games gibts Demos und sie sind DRM free
ich persönlich werde aber wohl nicht zugreifen, da mir ein Spiel gar nicht gefällt, ein zweites nur per Browser läuft und die restlichen für mich kleinere bis größere Macken haben, als das ich sie wohl jemals durchspielen würde

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Ich fand Machinarium ganz toll, ein reizendes Adventure, wenn man sich darauf einläßt. Alleine dafür würde sich daher meiner Meinung das Bundle für den Preis lohnen, da Machinarium selbst schon soviel kostet. smile

Originally Posted by Arhu
elgi: Ja, Canabalt ist schon alt. wink Aber Respekt, ich hatte da nur einmal etwas ueber 7000 geschafft, mit relativ viel Glueck. Es gibt da eine bloede Wandkonfiguration, die mich regelmaessig abstuerzen liess -- da, wo man sich mit normalerweise erhoehter Geschwindigkeit herunterfallen lassen muss, a la Matrix in einen kleinen Gang hinein.

Ja, solche kniffligen Passagen kamen bei meinem Rekordlauf nicht vor. grin

Ein weiteres tolles Spiel vom gleichen Entwickler: http://adamatomic.com/gravity/

Damit habe ich heute so ziemlich den ganzen Tag verbracht... :suspicious:


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Ich hab ehrlich gesagt nie verstanden, wie man mit so was länger als 3 Minuten zubringen kann. silly


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Aztaka ist wirklich wunderschön gemacht ! Ich habe die Demo immernoch auf meinem Rechner ... silly

Aber solange das nicht hierzulande in Läden auf Silberscheibe erscheint, werde ich es mir auch nicht holen.


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