Heute habe ch einen echten Tipp für alle Storyliebhaber.

Legacy of Kain: Defiance

Ganz ehrlich, wenn meine Lebensgefährtin mich nicht zurück gehalten hätte, würde mein Sohn Raziel oder Kain heissen! Als bekennender Fan der Reihe, habe ich sehnsüchtig auf den fünften Ausflug nach Nosgoth gewartet -- und ich wurde nicht enttäuscht!

Lasst mich zuerst aber schnell die beiden schlechten Dinge des Spiels aus dem Weg schaffen: Die Kameraführung ist nicht immer optimal und es hat einige Hüpfpassagen, die frustrierend sind, zumal sie manchmal unter Zeitdruck gemeistert werdn müssen (weil sonst z.B. die Plattform wieder einfährt). Allerdings habe sogar ich die Passagen schlussendlich geschafft und dabei stelle ich mich was diese Dinge angeht, noch ein bisschen hinter Alix.

Die Handlung beginnt fast nahtlos nach dem Ende von Soul Reaver 2. Nach dessen Beinahe-Tod erwacht Raziel (in meiner Originalversion genial gesprochen von Michael Bell) 500 Jahre später in der Spectralebene gefangen vom Elder God (fantastisch wieder die tiefe englische Stimme von Tony Jay).
Kain (grandios die Stimme von Simon Templeman) jedoch ist immernoch in der Era, kurz bevor die Säulen von Nosgoth verdorben sind (also 500 Jahre vor Raziel).
Und hier auch gleich das Spezielle: Diesmal steuert man abwechselnd Kain und Raziel, durch ein halbes Jahrhundert von einander getrennt.

Zunächst beginnt das Spiel allerdings als Kain in der Festung der Sarafan. Wer die Vorgänger kennt, kann sich auf einige Antworten freuen, wer die Vorgänger nicht kennt, erfährt im Verlauf des Spiels allerdings alle wichtigen Geschehnisse. Für beide beginnt eine turbulente Story mit einigen Überraschungen, die wirklich super inszeniert ist. Immer wieder wird das piel mit selbstlaufenden Sequenzen und Dialögen (die ausgezeichnet geschrieben und gesprochen sind) unterbrochen. Selten hat mich ein Spiel derart vor den Monitor gefesselt. Man will einfach wissen, wie es weitergeht.

Dazwischen hat es meisterhaft gestaltete Levels mit Rätsel, die im Vergleich zu Soul Reaver 2 allerdings ein bisschen einfacher sind. Dafür ist der Kampf sehr gut gelungen. Interessanterweise können weder Kain noch Raziel andere Waffen als ihre Soul Reaver verwenden, diese werden jedoch im Verlaufe des Spiels so vielseitig, dass dies nicht weiter stört.
Wer will, kann verschiedene Kombos während des Kampfes nutzen, nötig um die Kämpfe zu gewinnen sind sie aber nicht. Schön auch, dass man bei den Obermotzen nicht einfach draufhauen kann, sondern zunächst einmal deren Schwachstelle finden und dazu öfters die Umgebung miteinbeziehen muss.

Also ich kann das Spiel nur jedem empfehlen und ich hoffe, dass Crystal Dynamics bald einen weiteren Teil der Serie bringen wird. Ich frage mich, wie lange es dauern wird, bis mal endlich jemand diese grossartige Story verfilmt...