Ich ebenfalls einmal "Two Worlds" angespielt. Wie Stone, bin ich hin- und hergerissen.

Das Spiel hat viele gute erste Eindrücke. Das beginnt schon mit der Musik bei der Installation. Normalerweise hasse ich das aber irgendwie hat mir die Musik von Anfang an gefallen - wenn mir auch das Thema äusserst bekannt vorkommt.

Auch die Musik des Hauptmenüs und das Hauptmenü selbst haben mir gut gefallen.

Dann kommen aber gleich ein paar schlechte Eindrücke:
Seinen Charakter kann man ein wenig anpassen (eine Light-Version von Oblivions Gesichtseditor) - das Problem ist, dass er immer hässlich aussieht und die paar Schieberegler machen echt keinen Unterschied. Dann lieber komplett fix vorgegeben wie bei Gothic.

Dann kommt das Intro und - ehrlich - das Spiel wird nicht gerade toll eröffnet. Nicht nur sieht der Charakter plötzlich wieder anders aus (das Intro ist vorgerendert - allerdings quasi in der Ingame-Engine), die ganze Inszenierung hat bestenfalls Filmstudentenniveau. Die Sprecher sind ebenfalls bestenfalls mittelmässig - ich habe mal probeweise die Englische Version installiert und da sind die Sprecher sogar noch um einiges furchtbarer!

Na, wenn dann das eigentliche Spiel anfängt, ist das vergessen. Man kann, wie in Gothic oder Oblivion, die Hauptquest so lange man will ignorieren, die wirklich schön gemachte Welt erkunden, Aufträge erledigen und natürlich jede Menge Gegner vermöbeln.

Dann sind da aber wieder - meiner Meinung nach - weitere Probleme:
So zum Beispiel ist die Grafik zwar schön aber unverhältnismässig hardwarehungrig. Erst, als ich durch das Studium diverser Foren und einiger INI-Bastlerei die Schatten abschalten konnte, lief das Spiel halbwegs flüssig.
Im Vergleich mit Gothic 3 und Oblivion ist das lächerlich, denn die sehen beide sogar besser aus und laufen um einiges flüssiger.

Apropos Aussehen: Die NPCs sehen alle fast gleich aus (und alle relativ hässlich) und noch dazu fast alle gleich angezogen sind. Es mag ja nett sein, dass alle NPCs Namen haben aber es sind viel zu viele unwichtige NPCs auf einem Haufen.
Immerhin hatte ich echt das Gefühl, dass die Sprachausgabe (solange es keine Szene mit der Schwester ist)im eigentlich Spiel um einiges besser ist als im Intro - vielleicht bin ich aber auch langsam abgestumpft. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Einige Dialogpassagen des Helden sind sogar richtiggehend cool.

Das Kampfsystem ist ... seltsam. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich irgend eine Kontrolle darüber hätte. Sobald ein Gegener erscheint hämmere ich auf der Maustaste herum. Der Held schwingt dann lässig das Schwert und scheint sich auch automatisch zum nächsten Gegner umzudrehen.
Und wieso erscheinen bereits getötete Gegner plötzlich als Geist wieder? Entweder "richtiger" Spawn oder gar nichts. Das finde ich doof. Ist aber sicher Geschmackssache.

Mein vorläufiges Fazit: Wer auf offene Rollenspiele steht, ist mit Oblivion sicher besser beraten. Die Welt ist einladender und wärmer, mit den Mods kann man es wudnerbar anpassen und die Nebenquests sind viel besser (von der Hauptquests kann ich noch nichts sagen) - zummal mit dem Addon "Shivering Isles" eine Tonne von sehr originellen Quests dazugekommen sind.