Seit Samstag spiele ich nun auch "Bioshock" und meine bisherigen Eindrücke lassen sich wie folgt festhalten:

Der Anfang ist gut - danach wird es phänomenal! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />

Gut, ich bin immer noch im "Medical Pavilion", weil ich zu denen gehöre, die auch wirklich jede Ecke absuchen müssen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />, aber genau für diese Spezies Spieler hat "Bioshock" erfreulicherweise so einiges zu bieten. Wer nur den geraden Weg zum Ziel verfolgt, wird jedenfalls so einiges verpassen!
Die Story ist bislang interessant, absolutes Highlight ist jedoch die Inszenierung. Nur ein Beispiel (logischerweise leichte SPOILER-Warnung!):
Ich schleiche vorsichtig durch den medizinischen Trakt und gelange schließlich zur Leichenhalle. Als ich um eine Ecke biege, erschrecke ich kurz, da sich an der gegenüberliegenden Wand der riesige Schatten eines Arztes abzeichnet, der hinter der nächsten Biegung gerade an einer Leiche (?) herumhandwerkt. Sachte bewege ich mich vorwärts, als plötzlich, kurz bevor ich um die Ecke biegen und den seltsamen Arzt in Augenschein nehmen kann, alle Lichter ausgehen! Es ist stockdunkel, ein mittlerer Panikanfall überkommt mich, ich laufe ziellos nach vorne, wieder zurück, wechsle wild durch mein Waffenarsenal ... als die Lichter wieder angehen. Doch der Schatten an der Wand ist fort! Von einer bösen Vorahnung befallen, drehe ich mich blitzartig um und - sehe niemanden! Ich bin ganz alleine, der Puls beruhigt sich langsam wieder. Aber nicht für lange ...

Solche Szenen sind in "Bioshock" nicht gerade an der Tagesordnung (sonst würden sie ja bald an Wirkung verlieren), aber auch keine Seltenheit. Und sie gehören definitiv zum Besten und Spannendsten, was ich je in einem Computerspiel erlebt habe!
Die Kämpfe sind im mittleren Schwierigkeitsgrad fordernd, aber nicht zu schwer, der schnelle Wechsel zwischen normalen Waffen und Plasmiden (in einem Fantasy-Rollenspiel wären es Zauber) geht nach kurzer Eingewöhnungszeit flüssig von der Hand. Und auch das Hack-Minispiel, das eigentlich ziemlich simpel ist und zunächst wie ein potentieller Nervtöter erscheint (den man aber - gegen Bares, versteht sich - meist überspringen kann), macht mir immer noch viel Spaß.

Zwei Kritikpunkte:
1. Es fehlen mir ein paar Erläuterungen. Weder im Spiel noch im dünnen Handbuch bekommt man alle wichtigen Sachen wirklich gut erklärt oder zumindest habe ich nichts entsprechendes gefunden. Beispielsweise gibt es zunächst nur zwei Slots für unterschiedliche Plasmide. Ich habe nun aber einen dritten gefunden, für den ich einen der ersten beiden rausschmeißen muß. Was ich mich daher frage: Geht dieses Plasmid dann komplett verloren oder wird es sozusagen im Hintergrund gespeichert und dann wieder hervorgeholt, wenn ich einen dritten Plasmid-Slot habe? Falls nämlich ersteres der Fall ist, würde ich logischerweise mit dem Aufsammeln warten, bis ich den dritten Slot habe.
Leider konnte ich darauf im Spiel oder im Handbuch keine Antwort finden. Ich hoffe, daß hier jemand, der schon weiter ist, mehr weiß und mir auch verrät. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

2. Bislang ist "Bioshock" bei mir zweimal abgestürzt. Das ist an sich ja noch nicht so schlimm, ärgerlich ist allerdings, daß dabei sämtliche Spiel-Einstellungen auf den Standard-Wert zurückgesetzt werden! Das führte dann nämlich dazu, daß ich erstmal eine halbe Stunde mit verzweifelten Neustart-Bemühungen und dem Ausprobieren aller Speicherstände benötigte, um zu entdecken, daß ich meine Spielfigur nur deshalb nicht mehr bewegen konnte, weil die Tastaturbelegung anders war als von mir eingestellt ...
Manchmal hilft wütendes Auf-die-Tastatur-Hämmern eben doch weiter. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Aber davon abgesehen: Tolles Spiel, hoffentlich geht es so weiter! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />

Edit: Übrigens spiele ich bei "Bioshock" tatsächlich mal bewußt die leicht entschärfte deutsche Version, denn die Blutfontänen der ungeschnittenen Version finde ich absolut übertrieben. Da wirkt der verhaltene Bluteinsatz in der DV wesentlich authentischer. Und auf die fehlende Möglichkeit, mit Leichen "rumzuspielen", verzichte ich sowieso gerne. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Die übrigen geänderte Details (näheres bei schnittberichte.com) finde ich auch nicht sonderlich gravierend - lediglich die Zensur der Cutscenes ist etwas ärgerlich.

Last edited by Ralf; 11/09/07 12:14 PM.