Gerade noch rechtzeitig vor dem Jahreswechsel habe ich gestern endlich "Bioshock" beenden können (diverse technische Probleme sowie nach einer nötigen Windows-Neuinstallation unerklärlicherweise komplett verschwundene Savegames sorgten dafür, daß es *etwas* länger dauerte ...) und ich muß sagen: Es hat mir viel Spaß gemacht!

Pluspunkte:
- eine interessante, wendungsreiche Geschichte - samt durch Audionachrichten zusammenzupuzzlender Vorgeschichte
- schön gruselige Atmosphäre
- interessante, skurrile, auch in der deutschen Version überzeugend vertonte Charaktere
- tolle Grafik, sehr gute Soundkulisse, gute Musik (inklusive zeitgenössischer Lieder aus den 1950er Jahren)
- im mittleren Schwierigkeitsgrad stets fordernde, aber nicht zu schwere Kämpfe
- Rollenspielanleihen (via Plasmide als quasi-Gegenstück zu Talentsteigerungen) funktionieren prima
- die nach einer Weile eingeführte Forschungskamera (ähnlich wie in "Beyond Good & Evil") sorgt für Abwechslung
- das Hacken-Minispiel wird irgendwie trotz unendlicher Wiederholung nie wirklich langweilig. Erstaunlich ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Minuspunkte:
- da das komplette Spiel in einer Unterwasserstadt stattfindet, hält sich der Abwechslungsreichtum der Locations doch ein wenig in Grenzen. Aber ich denke, es wurde das beste aus dem Szenario herausgeholt.
- die Gegner variieren zwar in ihren Typen, sind sich letztlich aber halt doch sehr ähnlich.
- trotz einiger gelungener Einfälle schleicht sich irgendwann doch Routine ein - letztlich funktioniert jedes Level mehr oder weniger genauso wie das vorherige.
- gegen Ende nehmen die Kämpfe im Vergleich zur Storyentwicklung ein wenig überhand
- die sehr kurze Endsequenz (von der es mehrere Versionen gibt) ist nicht gerade ein verdienter Lohn für das Durchspielen und läßt zudem einige Fragen offen ...

Insgesamt ist "Bioshock" sicherlich einer der besten Ego-Shooter, die ich bislang gespielt habe - hauptsächlich wegen des ungewöhnlichen Settings, der herausragenden Präsentation sowie der spannenden und dramatischen Handlung.
Doch das Über-Meisterwerk, das viele erhofft hatten, ist es meiner Meinung nach nicht wirklich geworden.
Ausgehend vom typischen Wertungsschema der Computerspiele-Zeitschriften tendiere ich zu etwa 85%.