Die humoristische Qualität desselben im Angesicht eines tatsächlich ernstgemeinten Hilfeangebotes an ein augenscheinlich vorhandenes Potenzial von Hilfsbedürftigen war dann eben doch nicht so wie es vielleicht einige von Dir erwartet haben.
Aber mitnichten, werter Kollege. Ich würde eher sagen, die durchaus vorhandene und im Grunde genommen sehr hohe humoristische Qualität dieser Eruption an Heiterkeit wurde ganz einfach nicht gänzlich erfaßt. Woran das liegen mag - etwa soziale Inkompetenz, niedriger Intellekt, Langeweile, Unaufmerksamkeit, Blindheit (selbstverständlich seitens der Leserschaft) - vermag ich nicht zu beurteilen. Aber Fakt ist und bleibt, daß wir hier ein großes Mißverständis haben, das es aufzulösen gilt. Wohlan dann, Freunde.
Wörtlich schrieb ich, wenn ich mich kurz selbst zitieren darf, folgendes:
"Hmmm... muß ich mir jetzt auch ein neues Paßwort holen, obwohl ich gar keine Probleme hatte? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> <img src="/ubbthreads/images/graemlins/wave.gif" alt="" />"Fangen wir erst mal ganz hinten an, bei den Smilies. Der Smilie ";)" deutet ja die Humorkanonade schon an, gleichsame "ACHTUNG! WITZ!" ausrufend. Sollte man also den gesamten Satz schon gelesen haben, ohne den Esprit mitbekommen zu haben, muß man spätestend hier erkennen, daß man etwas verpaßt hat. Aber selbst wenn man sehr wohl verstanden hat, daß es sich um einen Witz handelt, nur aber den Eindruck hatte, daß die Qualität zu wünschen übrig läßt, müßte man hier stutzig werden, denn wenn solch ein Meister wie ich mal einen derartigen Smilie verwendet, kann dies ja nur den Grund haben, daß es sich um ein besonderes Bonmot handeln MUSS, das dann mit dem Gebrauch von Extra-Merkmalen gekennzeichnet wird.
Nachdem das gesagt wurde, wollen wir mit dem Anfang fortfahren. "Hmmm..." - was will man mit diesem onomatopoetischen Wort wohl aussagen? Neben der Tatsache, daß es sich um eine Einleitung handelt, die Nachdenken stilisiert, muß man doch als gewissenhafter Leser verstehen, welche Anspielung beabsichtigt ist! Selbstverständlich standen die großartigen russischen Clowns, die mit ihrem melacholisch-zweiflerischen Spiel die Gemüter erhellt haben und immer noch erhellen, Pate für diesen nachdenklichen, aber dennoch quasi den Humor entfaltenden Anfang, der am ehesten wohl mit der berühmten Denker von Rodin asoziiert werden dürfte, der nicht nur den philosophischen Aspekt des schweigenden Denkers, sondern auch die Leichtigkeit und Nonchalance des Nichtssagens verdeutlicht.
Aber damit nicht genug, es geht weiter. Als Beispiel wäre z.B. der Ausdruck "neues Paßwort" zu nennen. Was sagt uns dieser? Nicht einfach nur, daß die Rede von einem neuen Paßwort ist... nein, im Initialpost geht es ausdrücklich nicht um ein neues, sondern um ein Ersatz-Paßwort. Die vorsätzliche Verfremdung dieser Tatsache ist nicht nur die Zurschaustellung einer vornehmen Arroganz. Nein, es handelt sich hierbei um ein für Komödien nur allzu gerne genommenes Mittel: die absichtliche Verwechslung. Was würden wir nur machen, wenn es die Verwechslung - von was auch immer - nicht geben würde. Man erinnert sich spontan an die Szene in Louis De Funès Film "L'Aile ou la cuisse", in der etwa eine einfache Koffer-Verwechslung zu einer minutenlangen scharadenhaften Szene ausgebaut wird und den Betrachter vor Lachen beinahe schon dahinrafft. Oder das Meisterwerk der Coen-Brüder "The Big Lebowski", welches nicht stattfinden würde, wenn der eine Lebowski mit dem anderen verwechselt worden wäre. Nein, die Verwechslung - so sie denn absichtlich benutzt wird - ist mitunter ein sehr nützliches Mittel zur Basiserrichtung eines Witzes.
Ähnlich verhält es sich mit der Aussage, daß ich gar keine Probleme hatte. Das ist im Grunde genommen eine Behauptung, gegen die alles spricht - die Probleme, die das Forum hatte, sind wohlbekannt, und da soll es jemanden geben, der kein Problem gehabt hat? Das ist natürlich eine größenwahnsinnige Aussage, die jedoch - wie der gesamt Satz - einer perfiden und dennoch genialen Strategie folgt, an deren Ende der totale Lacher steht. Größenwahnsinnige und nach aller Wahrscheinlichkeit falsche Behauptungen sind z.B. das Salz in der Suppe von Meister Harald Schmidt. Oder man denke etwa an Oliver Hardy, der - unterstützt durch seinen kongenialen Partner Stan Laurel - die absonderlichsten Behauptungen aufstellt und sich und seinen Freund von einer Katastrophe in die nächste führt. Wie will man z.B. bewerkstelligen, daß ein Haus einstürzt, wenn nicht Oliver Hardy hergeht und behauptet, daß er die abgeschlossene ohne Probleme aufmachen kann - mit absehbaren Folgen selbstverfreilich?
Ganz klar, hier ist das Versagen nicht auf meiner Seite zu finden, sondern ganz eindeutig auf Seiten der Leserschaft. Wer so viele Anspielungen, diese erstaunliche Tiefe, dieses Humor-Bouquet nicht versteht, ist selbst schuld. Und da muß ich mir dann vorwerfen lassen, daß die Qualität in keinem Verhältnis stünden würde zu dem eventuell vorhandenen Hilfsaspekt. Was ist denn eine größere Hilfe als das Lachen? Ihr seht mich entrüstet und enttäucht. Auf Wiedersehen.