"Äh... ja..." meint auch Nidhöggr und wirkt reichlich verlegen. "Das mit Thor ist wohl unsere Schuld... er tauchte plötzlich in meiner Höhle auf, und da dachte ich... ich war der Meinung... nun, ich glaubte... also er sei gefallen und hätte es nicht mitgekriegt oder sei der Meinung, er müsse als Toter auch bei Ragnarök den Helweg gehen... äh... und ich sagte daher zu ihm... äh... und da hat er, ich meine ist er, also aufgelöst hat er sich, meine ich..."
Urd, die die Bemerkungen des Elfen und der Mumie nicht vernommnen zu haben scheint, schaut den Drachen an. "Das zugleich entsetzlichste und weiseste Wesen Midgards hat den mächtigsten und dümmsten Asen überzeugt, das er gar nicht mehr existiert? Oh Schicksal, wohin läufst du?!" klagt die Norne. Dann wird ihr Blick trübe, die Augen weiten sich und starren ins Leere. Nur kurz dauert dieser Augenblick. "Ich habe meine Arbeit immer redlich und gewissenhaft erledigt!" klagt sie. "Das habe ich einfach nicht verdient! - Sagt", wendet sie sich mit einer hilflosen Geste an die Welt im allgemeinen, "was kann einen mordlüsternen Götterwolf dazu bewegen, einem Speer kläffend hinterherzujagen und ihn schwanzwedelnd zu apportieren?!" Kummervoll starrt die Norne auf den Knoten in ihrem Spinnrad, nestelt einen Weile mit ihren schlanken Fingern an dem silbern glänzenden Knäuel herum und lässt die Hände dann resignierend in den Schoß sinken. "Und warum bist du gekommen, Nidhöggr?" fragt sie, und ihre Stimme ist von tiefer Müdigkeit erfüllt. "Was treibt dich aus deinem Reich? Und wer mögen wohl deine Kumpane sein? Ich vermag ihr Muster nicht zu erkennen..."