Langsam, fast zeitlupenhaft wandert der Blick der Norne von der Kristallkugel des Dunkelelfen zu der Mumie. Mißtrauisch schaut sie den Untoten an - noch immer weiß sie ihn nicht einzuordnen. "Was willst du schon davon verstehen!" grummelt sie, und: "Fass ja nichts an!" Silberne Fäden, viel mehr, als sie je gezählt werden könnten laufen aus dem Nichts zu der Spindel und verwirren sich in ein glänzendes, kopfgroßes Knäuel. Das Knäuel rotiert, doch die Bewegung ist nicht gleichmäßig. Selbst die Rotationsrichtung ändert sich unentwegt. Wer immer das Knäuel intensiv betrachtet, scheint nach kurzem den Boden unter den Füßen zu verlieren, in das Gewirr des Knäuels selbst hineingesaugt zu werden, und die Luft wird aus seinen Lungen hinausgepreßt. Was keiner der Abenteurer ahnt: die Konfrontation mit dem Schicksalsknäuel kann für Sterbliche tödlich enden. Der Ort, an den die Gefährten vorgestoßen sind, ist nicht für die Lebenden gedacht. Allein die Götter sind in der Lage, den Vielzahlen von Schicksalen gefahrlos zu begegnen. Und natürlich die Nornen. Weitaus gefährlicher jedoch wirkt die konzentrierte Schicksalsessenz der Lebenden auf alle, die zu den Nichtlebenden gehören. Die Zusammenballung von Lebendigkeit enthält eine unbeschreibliche Macht. Als die Mumie sich interessiert über das Knäuel beugt, ohne irgendetwas zu berühren, explodiert in ihren untoten Augen das Knäuel in einem lautlosen Lichtblitz von enormer Helligkeit. Allein die gleißende Helligkeit, die für alle anderen, selbst für Urd, unsichtbar bleibt, schleudert den geblendeten Untoten mit unwiderstehlicher Gewalt von dem Spinnrad fort.