Larian Studios Forums General Chat (German) RPG Chat (German) Ein ganz und gar wahnwitziges Unternehmen (Teil V)

Tut hört plötzlich ein plätschern von Wasser das von überall zu kommen scheint. Allerdings sieht er noch immer nicht viel mehr als dies Lichter. Entmutigt setzt er sich hin... erst da fällt ihm auf das er eigentlich auf nichts steht... bzw. jetzt auf nichts sitzt.

Schreiend fällt er in die bodenlose Tiefe.

"Oh, da!" ruft der Dunkelelf. "Er bewegt sich. Er... rotiert??? Seltsam. Nein, er fällt!" Staunend beobachtet er, wie Tut um seine Achse wirbelt und sich trotzdem ständig im Mittelpunkt der Kugel befindet.

Alrik ist nähergetreten und schaut sich entgeistert die Kugel von der Seite an.

Plötzlich murmelt er: "Schüttel doch mal. Vielleicht schneit es dan ja in der Kugel..." <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />

Der Warlock verzieht die Miene: "Ich weiss nicht. Wie ich unsere Mumie kenne, schneit es dann Maden, und das muss ich nicht sehen..."

"Wie er scheint bringt das Wasser uns auch nicht weiter! Aber Schütteln halte ich für keine Gute Idee, denkt doch mal wie sich das für Tut auswirkt. Vielleicht wäre es doch eine Idee zu versuchen mit der Axt die Kugel zu spalten!" Alix blickt Urd fragend an: "Habt Ihr vielleicht eine Idee, wie wir unseren Freund bereien können?"

"Ich bin keine Hexe!" schnauft die Norne unwirsch, "Mit Kristallkugeln kenne ich mich nicht aus!" Während ihre Finger noch immer an dem verworrenen Knäuel silberner Schicksalsfäden herumhantieren, ist ihr Blick unverwandt auf die Kugel gerichtet, und ihre Augen haben einen eigentümlichen Glanz.

"Mit der Axt zerschlagen, wie?" brummt währenddessen Buad und schaut einmal mehr die Riesin zweifelnd an. 'Bestimmt hat sie einen Teespritzer abbekommen!' denkt er bei sich.
"Und du glaubst, Tut würde es unbeschadet überstehen, wenn ich mit aller Wucht auf die Kugel haue, hm?" fährt er laut fort.

"Natürlich nicht mit aller Wucht. Ich dachte eher so wie wenn man ein Loch in ein Ei pickt!" bemerkt die Riesin etwas verstimmt. "Vielleicht kann man ja auch die Schicksalsfäden dazu benutzen ihn wieder herauszuholen? Sie haben ihn schließlich dort hineinteleportiert! Vielleicht reicht es einfach einen Faden um die Kugel zu wickeln? Oder unser Freund Dunkelelf muss die Kugel einfach weiter vergrößern bis sie platzt!"

"Entweder ich hau zu, oder ich lass es bleiben!" murrt der Zwerg und wiegt die Axt in den Händen.

Die Elfe kramt gedankenverloren in ihrer Tasche herum... und zieht plötzlich wieder eine Apfelsine heraus.
"Oh, das funktioniert ja wieder!" ruft sie erstaunt. "Wißt ihr, in der Tasche ist ein kleines Portal in das Lagerhaus eines gewissen Händlers... das hatte seit dem 'Unfall' unten nicht mehr funktioniert, aber irgend etwas hat sich jetzt geändert. Vielleicht kann ja das Portal zu Tut umgebogen werden, so daß wir ihn da rausholen können."

Dann fällt ihr Blick auf Urd, die recht verzweifelt auf ihrem Webstuhl schaut. Denn der hat sich selbst dazu entschlossen, aus der bisher geraden Webfläche einen dreiviertel-Kreis zu bilden. Dabei hat sich zwar der Knoten fast ganz gelöst, aber das Weben ist doch erheblich unkomfortabler geworden.

"Tolle Idee" Alix stimmt begeistert zu. "Du greifst in Deine Tasche und ziehst Tut heraus!"

Nebenbau beobachtet Alix die sich windenden Fäden auf dem Webstuhl. "Vielleicht müßte man den Webstuhl zu einer Rundwebmaschine umbauen, so wie beim Sockenstricken!"

"Magischer Schnickschnack!" knurrt der Zwerg und versucht, den Abstand zwischen sich und Alix zu vergrößern. "Portale umbiegen! Ha! Tut aus der Tasche ziehen! Ho! Nachher zerreißt es ihn dabei, und dann kann jede seiner Maden einzeln durch die Welt streifen! Da hat er größere Chancen, unbeschadet davonzukommen, wenn ich meine Axt sprechen lasse! Eventuell müsste er damit rechnen, zukünftig den Kopf unter dem Arm tragen zu müssen - aber das ist ja wohl immer noch besser, als in Tausend Mullfetzen herumzuflattern!"

Plötzlich ganz ohne vorwarnung fällt ein Stachelschwein aus der Luft in die Arme des Zwerges.

Verdutzt schnüffelt es an Buad und springt dann aufgeschreckt aus seinen Armen und rennt blindlings auf den Webstuhl zu.

"Aaah!" brüllt der Zwerg geschockt und fuchtelt blindlings mit der Axt herum.

"Neiiiiin!" kreischt Urd, als sich das Stachelschwein in den sich gerade entwirrenden Schicksalsfäden hoffnungslos verheddert, alles durcheinanderwirft und dann mit einem Grunzen zu feinem Rauch zerfasert.

Gerade als Buad sich wieder beruhigt und die Norne flucht, dass sogar der Dunkelelf überrascht die Auganbrauen hebt, fällt ihm ein schwerer Gegenstand aus dem Nichts in die Arme, der uralt und muffig riecht und sich wie ein Sack aus Mullbinden anfühlt.

"Uff!" ächzt der Zwerg und sinkt unter dem Gewicht zeitlupenhaft zu Boden.

"Holla!" spricht der Mullbindensack, bei dem es sich um niemand anders als die zuvorkommende Mumie aus Niflheim handelt. "Das hat ja noch nicht ganz richtig funktioniert! Vermutlich liegt's an der Justierung - neuerdings sind alle Portale mächtig durcheinandergeraten!" Fröhlich erhebt sie sich von dem Zwerg und schaut sich um. "Eigentlich wollte ich nur das Amulett wiederhaben, dass ich euch geliehen hatte!" erklärt sie. "Aber statt das Amulett zu mir zu portaltieren, bin ich zu dem Amulett hingezogen worden! Aber das ist schon ein guter Anfang - immerhin hat eine ganze Weile fast gar nichts funktioniert, und danach hat alles verrückt gespielt! - Aber wo bin ich denn diesmal eigentlich gelandet? Hier war ich ja noch nie!"

"Schöne Gegend nicht! Zumindest nicht so Einsturzgefährdet wie manche Höhlen!" Alix lächelt die Mumie etwas gequält an. "Allerdings mindestens genauso verwirrend. Ihr kommt gerade richtig. Unser Freund Tut ist aus irgendeinem Grund in diese Kristallkugel gezogen worden, könnt ihr dahin ein Portal bauen, dass er wieder heraus kommen kann?"
Nidhöggr, dem es immer noch auf Alix gefällt, blickt die Mumie skeptisch an: "Dich kenn ich doch! Du bist doch der Knochensammler. Irgendwann mussten deine Portalversuche ja schief gehen. Zumindest jetzt wo nichts mehr ist wie es war! Aber es gefällt mir so. Nicht mehr so langweiliges schicksalshaftes Wurzelkauen! Lass Dir ruhig Zeit mit dem entwirren Urd!"

"Hm, hm..." macht die Mumie nachdenklich und betrachtet interessiert die schimmernde, schwebende Kugel. "Eine nette Herausforderung!" meint sie. Dann tastet sie die Kugel ab, legt ihr mullumwickeltes Ohr an sie und macht eine Reihe anderer Untersuchungen. "Interessant..." hört man sie murmeln.
Schließlich scheint sie mit ihren Betrachtungen am Ende zu sein. "Ein interessantes Problem!" doziert sie. "Euer Freund befindet sich nicht in einer anderen Dimension, soweit ich das beurteilen kann. Zumindest nicht wirklich. Oder besser: in keiner definierten Dimension." Die Mumie denkt kurz nach. "Ich fürchte, er ist in eine Art Zeitstrudel geraten! Er fällt - oder taumelt - praktisch durch die Zeit. Nun, das machen wir ja alle. Aber unsere ist stetig - sie beginnt hier und läuft gleichmäßig weiter bis zum Ende. Wobei es Theoerien gibt, die die Gleichmäßigkeit... aber das tut hier nichts zur Sache. Euer Freund jedoch ist in einer unstetigen, sich unentwegt ändernden Zeitmischung - mal ein bisschen Vergangenheit, dann plötzlich etwas Zukunft, eine Prise Gegenwart. Und das Ganze in einer turbulenten Mischung. Würde mich nicht wundern, wenn sein rechtes Bein in der Zukunft ist, während der linke Arm irgendwo in der Vergangenheit verweilt und der Kopf sich in der Gegenwart herumtreibt. Wenn die verschiedenen Zeitflecken zu weit auseinanderdriften..." Die Mumie lässt den Satz unbeendet, fügt aber ein kommentierendes und alles erklärendes "Ziemlich scheußliche Sache." hinzu.
Begeistert, ihren letzten Worten zum Trotz, schlurft die Mumie einige Male um die Kugel herum. "Meine Portale beschränken sich auf eine Orts-, nicht auf eine Zeitteleportation! Sowas habe ich noch nie versucht! Eine wirklich interessante Herausforderung!"

Der Dunkelelf beobachtet die Mumie interessiert und äußerst gespannt, allerdings ohne ein Wort zu sagen. Er würde sich hüten, von den Warnungen zu erzählen, die jedem Drowlehrbuch über Portalmanipulationen vorangingen. Warnungen über die Gefährlichkeit von Eingriffen in das Raum-Zeitgefüge und Geschichten über Magier, die damit experimentiert hatten. Und so gut wie immer von den Zeitströmen zerrissen wurden.

Währenddessen bastelt die Elfe an ihrer Tasche herum und murmelt dabei unverständliche Sachen. Allerdings ist nach einem "Ooops, das war verkehrt herum" in der Kugel zu beobachten, wie rings um Tut plötzlich 38 Apfelsinen auftauchen.

Fasziniert beobachtet Buad die Apfelsinen in der Kugel. Gut die Hälfte der Früchte schrumpft zusammen, wird grün und verschwindet irgendwo - um plötzlich aus dem Nichts in Form eines saftigen und ausgesprochen appetitlich wirkenden Apfelsinensalates wieder zu erscheinen. (Es wird ein Rätsel bleiben, woher die Rosinen und Nüsse in dem Salat stammen.) Allerdings scheint dieser sehr schnell zu vertrocknen bzw. zu verfaulen. An einigen Stellen ist sogar etwas Schimmelbefall zu erkennen, der schnell zu einem üppigen, dichten grünlichweißen Rasen heranwuchert. Einige der anderen Früchte zerplatzen einfach, und aus einigen wenigen wächst mit aberwitziger Geschwindigkeit ein Baum, der schon nach wenigen Sekunden selbst leuchtendorangene Früchte trägt.

"Was ist denn das?!" staunt die Portalmumie. Dann fährt sie herum und hebt warnend die Hand zu der Elfe. "Ich spüre deinen Eingriff!" sagt sie. "Sieh dich vor! Wenn du nicht die richtige Zeit erwischst, könnte es ein Desaster geben!"
Wie zur Bestätigung schreit die Elfe plötzlich auf. Mit einem häßlichen Geräusch zerreißt ein Teil ihrer Hose, und für einen Moment und sehr zur Freude des Zwerges zappelt sie hilflos an einem uralten, knorrigen Apfelsinenbaum, der ihr aus der Hosentasche ragt. Der Spass dauert nur einen kurzen Moment, dann verschwindet der Baum ebenso plötzlich, wie er gekommen war. Ziemlich lädiert landet die Elfe in einem Haufen fauliger und schimmeliger Apfelsinen.

Langsam rappelt sich die Elfe wieder auf, und klopft sich die Kleidung aus. Sie wirkt dabei sehr abwesend, als hätte sie das Chaos um sie herum noch gar nicht bemerkt. Langsam fängt sie an zu sprechen: "Eine Rückkopplung. Eine echte... Ich habe ja schon viele erlebt, aber eine echte temporale Rückkopplung, so intensiv, daß man den Zeitstrom fühlen konnte. Wenn man da noch ein bißchen dran dreht, dann könnte man glatt die Zeit zurückdrehen..."

Entgeistert hört Alrik der Elfe zu. Er denkt laut: "Toll ! Dann könnten wir uns ja ... wieder zurück zu unserer Lichtung ... mit dem Festessen ... wo ist eigentlich der Trabant abgeblieben ?"