Larian Studios Forums General Chat (German) RPG Chat (German) Ein ganz und gar wahnwitziges Unternehmen (Teil V)

Die Norne kauert vor ihrem Spinnrad und es ist nicht zu erkennen, wieviel sie von den letzten Ereignissen überhaupt mitbekommen hat. Anfangs schien es, als würde sich das Knäuel der Schicksalsfäden unter ihren flinken Fingern entwirren, doch inziwschen ist klar geworden, dass sich der Zustand des Schicksals eher noch verschlimmert hat.

"Ihr seid mit dem Schicksal dieser Welt untrennbar verbunden!" stöhnt die Norne. "Aber wiederum seid ihr ganz offenbar nicht Teil dieser Welt, und daher gibt es keinen Platz im Schicksal für euch! Es läuft alles aus dem Ruder. Vielleicht wird sich das Schicksal selber heilen können und euch abstoßen. Im Augenblick ist alles durcheinander - herrje, Odin spielt mit Fenris das hol-das-Stöckchen-braver-Hund-Spiel, und Surtr und Heimdall..." Die Norne stockt und wendet den Kopf ab, als sie versucht, nicht völlig die Fassung zu verlieren.

"Das Schicksal spielt verrückt." fährt sie schliesslich mühsam fort. "Aber ihr könntet versuchen, es wieder in seine Bahn zurückzubringen! Sorgt dafür, dass Ragnarök wie geplant fortfährt. Wenn diese Welt untergeht, wird auch das Schicksal neu geschrieben werden, und dann werdet ihr gehen können, wohin ihr wollt..."

Die Stimme der Norne klingt seltsam, als sie das sagt, und die Abenteurer beschelicht das ungute Gefühl, das sie ihnen etwas Wesentliches verheimlichen würde.

"Irgendwie verstehe ich immer noch nichts" Alix runzelt die Stirn und wendet sich noch mal an die Norne. "Gibt es nicht eine Möglichkeit uns alle hier wegzuteleportieren? Vielleicht ein Portal? Wenn wir hier weg sind, kann das Schicksal wieder seinen gewohnten Lauf nehmen! Als wir hier angekommen sind gab es ein Portal auf einer Wiese am Fuße des Weltenbaums. Der Baum ist hier, aber wo ist das Portal? Oder gibt es mehrere Weltenbäume? Und da war der Brunnenschacht, in den wir und gestürzt haben, der ist auch nicht mehr da! Dafür gibt es jetzt einen Brunnen mit Wasser das nicht jeder sehen kann. Vielleicht gibt es die Fäden gar nicht wirklich, wir denken nur dass sie da sind? Vielleicht existiert diese ganze Realität nur in unserem Geist oder im Geist der Norne?" die Riesin setzt sich resigniert auf einen Stein. "Ich will nach Hause, in meine Hütte und Kuchen backen!"

Für einen Moment schaut Urd auf. "Wir haben Ragnarök - oder sollten es zumindest haben!" meint sie. Die Welten sind jetzt geschlossen, und die Brücken zwischen ihnen - die du 'Portal' nennst - zerstört! Erst, wenn die Welt untergegangen ist und aus ihren Trümmern ein neues Schicksal geboren wird, werden sie neu errichtet sein... Und glaube mir - nichts wäre mir lieber, wenn ihr Unruhestifter hier verschwinden würdet! Aber ihr *seid* jetzt mit unser aller Schicksal verknüpft, auch wenn mir eure Bedeutung verborgen bleibt. Ihr könnt diese Welt nicht einfach verlassen, selbst dann nicht, wenn es möglich wäre!"

"Hmm... und was müssten wir tun um diesem Ragnarok auf die Sprünge zu helfen?"

"Ich weiß schon!" grollt Buad, "Wir legen diese ganze Welt in Schutt und Asche!"

Der Dunkelelf sieht die Norne mißtrauisch an: "Schön, den Weltuntergang herbeizuführen mag sicherlich interessant und notwendig sein, aber wie überleben WIR das??? Wenn eine Welt untergeht, geht doch alles unter, was sich dort befindet, wie also können wir deiner Meinung nach verschwinden, NACHDEM wir diese Welt vernichtet haben? Ich lasse mich nicht als Streichholz mißbrauchen..."

"Erste Möglichkeit : Wir lassen uns irgendwo einfrieren, und überstehen so das Ende der Welt, zweite Möglichkeit: Wir machen eine Zeitreise zurück, und verhindern den jetzigen Zustand !" wirft Alrik ein.

Der Dunkelelf staunt: "Einfrieren lassen??? Wozu soll das denn gut sein??? Ich dachte, der Sinn unserer Aktion wäre es, dieses Ragnarök zu überleben. Wenn wir erfroren sind, hat sich unsere Situation keineswegs verbessert. Und eine Zeitreise bringt wohl auch nichts. Noch so ein Tutsches Experiment halte ich derzeit für überflüssig..."

"Schade, daß sich die Kugel in Fäden aufgelöst hat," wirft die Elfe ein, "sonst könnten wir die für eine Zeitreise mißbrauchen. Ob wir den zusätzlich zum Zeitwechsel benötigten Realitätswechsel damit hingekriegt hätten weiß ich nicht. Läßt sich aber auch leider nicht mehr ausprobieren."

"Kann man nicht mal etwas nichtmagisch lösen? Ohne Zeitreisen, Realitätsverlust und so was? Zum Beispiel wir gehen jetzt einfach geradeaus weiter, bis wir einen anderen treffen, den wir fragen können. Es muss doch hier noch einige Götter geben, vielleicht haben die bessere Ideen als die Welt zu zerstören! Hast Du nicht eine Idee wo wie hier noch jemand finden können, der sich auskennt?" wendet sich Alix an Niddhöggr.

"Oh, die anderen sind alle auf der Wigrid und schlagen sich gegenseitig die Köpfe ein!" entgegnet der Minidrache. "Haben schon immer ihren Spass ohne mich gehabt!" fügt er grollend hinzu. Als er einen Blick auf die verzweifelte Urd wirft, fährt er mit einem freudig-grimmigen Ton fort: "Zumindest hätten sie sich die Köpfe einschlagen sollen, wenn alles wie geplant gelaufen wäre..."

Der Warlock unterbricht ungeduldig: "Ja, gut, aber wie lösen wir nun dieses Problem? Hat zufällig jemand eine Edda dabei?"

"Wir gehen nach Wigrid! Wo immer das liegt und schauen nach was die Götter dort treiben!" schlägt Alix vor. "Wahrscheinlich sitzen sie alle zusammen und trinken gemütlich Met, während wir uns hier den Kopf zerbrechen!"

"Ja, und dann sorgen wir dafür, dass diese arroganten und starrsinnigen Götter das tun, was sie tun sollen! Seit wann darf ein Gott tun und lassen, was er will, wo sollen wir denn da hinkommen!" wirft Buad ein und streichelt seine Axt. Die Vorstellung, die Götter könnten auf dem Schlachtfeld vor den Toren Asgards eine rauschende Orgie feiern, bei der Met in Strömen fließt, ohne dass er einen Tropfen davon abbekommt, ärgert ihn sichtlich.
"Also los - gehen wir ein bisschen Streit anzetteln!"

"NOCH mehr?", grinst der Dunkelelf den Zwerg an, sichtlich Gefallen an der Idee findend. Dann nickt er Nidhöggr zu: "Bring uns mal dahin, falls es noch ein Portal gibt, das funktioniert..."

"Dafür braucht man kein Portal!" erwidert Nidhöggr, der vor Aufregung auf Alix' Schulter herumzappelt. "Es gibt einen direkten Weg von hier nach Asgard, den die Götter immer beschreiten, wenn sie sich am Urdbrunnen versammeln! Den können wir gegen, eine Kleinigkeit!"

"Na dann mal los" sagt Alix und folgt den Weganweisungen des Drachen auf ihrer Schulter. Zunächst geht es über die Wiese bis an den Rand eines Geröllfeldes. Dort ist ein breiter Weg zu erkennen der quer über das Feld und bergauf geht. Der Minidrache zeigt auf dem Weg. "Warum müssen Götter nur immer oben wohnen?" stöhnt die Riesin und macht sich an den Aufstieg.

Der Drow schlurft ausgelassen hinterdrein und singt ein paar der alten Drowkampflieder dabei, von alten Kulturgütern wie "Es hingen drei Menschen am Stricke im Baum" oder "Heissa, welch fröhliches Gemetzel" bis hin zu dem immer noch beliebten "Unterm Stein, unterm Stein, da zuckt da noch der Schuh...".

Mit den Worten "Die sind bescheuert. Absolut hirnverbrannt und bescheuert!" macht sich die Elfe auf den Weg, den anderen zu folgen.

Auch Tut folgt den anderen, beobachtet aber besorgt die Fäden die aus ihm hinasgehen...

Die andere Mumie läuft neben Tut her und nach kurzer Zeit reden sie über Teleporter, Einbalsamierungstechniken, Grabbautechniken und Vorfahren die mehr oder weniger ruhig im Grab liegen. Dies lenkt Tut soweit von den Fäden ab das er sie gar nicht mehr bemerkt... bis die Fäden tatsächlich nicht mehr zu sehen sind.