Larian Studios Forums General Chat (German) RPG Chat (German) Ein ganz und gar wahnwitziges Unternehmen (Teil V)

Nachdem die Mumie sich aus einer art Starre gelöst hat kniet sie sich nieder und krabelt auf Händen und Füssen zurück in das Baumhaus. Dort bleibt sie an einen Stamm gelehnt zitternd und totenbleich sitzen.

"Man o man! Ist das tief! Da will ich nicht runterfallen"

"Und nun ?", fragt Lynx in die Runde. "Warten wir bis der Baum wieder in Reiselaune kommt oder versuchen wir diese Wolkenwelt zu erkunden ?"

Nach der Bemerkung des Drow beleibt Alix stehen und schaut nach unten. Da ist tatsächlich nichts ausser Luft und einzelne weitere Wolken, man kann auch nichts weiter unten erkennen. "Sehr seltsam! Warum kann man keinen Erdboden durch die Wolken erkennen? Sind wir vielleicht unter der Erde?" überlegt sie und schaut nach oben. Aber auch da ist nichts ausser der großen Wolke, auf der das Schloß steht. Es ist als wäre jegliches festes Land einfach verschwunden.
Da es unten nicht weitergeht steigt die Riesin wieder hinauf und läuft ins Baumhaus zurück.

"Argh!" macht der Zwerg, der sich noch immer an der Wand des Schlosses festhält und mit den Beinen über dem Nichts strampelt. Die Information, dass die Treppe aus falschem Gold sei, mobilisiert seine Reserven und es gelingt ihm, sich zurück in die Sicherheit der Baumburg zu ziehen. Von dort, von der Anstrengung und dem Schreck keuchend, begnügt er sich eine Weile damit, den Umstehenden finstere und anklangende Blicke zuzuwerfen. Als er schließlich wieder halbwegs zu Atem gekommen ist, kann er sich ein zynisches "Schön, dass ihr mir geholfen habt - herzlichen Dank!" nicht verkneifen.
Einige Augenblicke später, die er mit weiterem Schnaufen und unverständlichem Gebrabbel verbringt, bei dem es sich wahrscheinlich um einige delikate zwergische Schimpfworte handelt, räuspert er sich vernehmlich.
"Wahrscheinlich ist dies hier die Ebene des Nichts. Vielleicht sollen wir dafür sorgen, dass hier auch wirklich *nichts* existiert. Also nichtmal mehr Wolken, und erst recht keine Treppen aus falschem Gold!"

Der Warlock grinst einen Moment und erwidert dann: "Ich würde vorschlagen, wir gehen mal in die Richtung dort." ,wobei er in eine unbestimmte Richtung am Haus vorbei deutet. "Ich habe dort vorhin eine Art Staubwolke gesehen, vielleicht hilft uns das irgendwie weiter. Das Haus abfackeln können wir hinterher immer noch..." Damit dreht sich Marian um und läuft los, während die Wolken unter ihm wie ein Wasserbett vibrieren.

Bin ich etwa verrückt?" fragt der Zwerg allgemein. Als er die Gesichter der Gefährten sieht, korrigiert er sich: "Na gut - aber bin ich etwa SO verrückt? Ich setzte keinen Schritt mehr auf diese Plüschdinger, bevor sie nicht von einer Beschaffenheit sind, die mich tragen kann!"
Buad verschränkt die Arme vor der Brust und demonstriert damit, dass er nicht vorhat, sich aus dem Baumhaus heraus zu bewegen.

Inzwischen hat Nidhöggr nachdenklich den Kopf gewiegt. Auf Alix Schultern sitzend versucht er, sich so zu verrenken, dass auch er die von dem Warlock angesprochene Staubwolke erkennen kann - was ihm jedoch nicht mehr als einen verzerrten Halsmuskel einbringt.

"Es ist vielleicht nur noch ein Fragment einer uralten, vergessenen Ebene. Alles, was von ihr übriggeblieben ist. Sozusagen die Ruine einer ganzen Ebene..." murmelt er. "Oder... es ist der Neubeginn. Das, was entsteht, wenn alles andere untergegangen ist. Vielleicht... vielleicht ist das hier nichts anderes als eine Baustelle! Ein paar DImnge sind schon fertig, andere fehlen dagegen noch völlig! Eine Baustelle einer zukünftigen Ebene! Einer Ebene, die erst dann vollständig ist, wenn Ragnarök zum Ende gebracht wurde..."

"Also Marian, Du kannst gerne mal nachschauen was das ist, ich werde aber hier bleiben..." und nach einem Blick in die Runde meint Tut, "und ich denke das auch noch ein paar andere hierbleiben wollen."

"Jawoll!" bestätigt Buad und nickt den Worten der Mumie eifrig hinterher.
"Sollen doch die Spitzohren auf den Wolken herumspazieren! Ein Zwerg bevorzugt etwas... bodenständigeres als ein bisschen kondensierten Wasserdampf!"

"Ich bin auch für hierbleiben, zumindest für flugunfähige Wesen wie mich. Kannst Du nicht mal rumfliegen und Nachsehen Nidhöggr?" frag Alix

"Uh..." der winzige Drache scheint auf einmal sehr verlegen zu wirken und versucht, sich hinter dem Ohr der Riesin zu verbergen.
"Und wenn dort draußen plötzlich ein Sturm losgeht? Was dann?" fragt er und faltet seine Flügel so dicht an seinem Körper zusammen, dass man sie kaum noch erkennen kann. "Der Sturm könnte mich herumschleudern und sonstwohin tragen! Oder... oder ein Gewitter! Ja, ein Gewitter ist gut! Hast du überhaupt eine Ahnung, wieviele unvorsichtige Flugtiere schon von einem Blitz gegrillt wurden, weil sie unbedingt in einem Gewitter herumfliegen mußten, hm? Oder... ein Raubvogel, jawoll! Man sagt zwar, sie hätten hervorragende Augen - aber wer kann schon wissen, ob es nicht auch kurzsichtige Raubvögel gibt, die mich für ein leckeres Vögelchen halten und mich aus dem Flug heraus verspeisen!"

Eine Weile setzt der Drache seine Bemühungen, sich hinter Alix Ohr zu verstecken, fort. Als er endlich merkt, dass er damit nicht viel Erfolg haben wird, setzt er sich resignierend und mit einer Spur von Trotz zurück mitten auf die Schulter der Riesin.
"Na gut, na gut!" meint er kleinlaut. "Ich geb' es ja zu. Alle Leute haben eine falsche Vorstellung vom Flug eines Drachen. Wir können gar nicht *richtig* fliegen, nur so ein bisschen herumflattern. Um ehrlich zu sein - wenn wir losfliegen wissen wir nie so genau, wo wir ankommen werden, weil wir einfach nicht in der Lage sind, die Richtung zu halten. Deswegen geht meist auch bei der Landung immer etwas zu Bruch..."

"Ich dachte immer, das liegt am Gewicht.", mischt sich der Dunkelelf ein, der gerade wieder von seinem Kurzausflug zurückkommt. "Gerade bei der Spezies der Silberdrachen soll das ein Riesenproblem sein, weil die zum Übergewicht neigen und dann erheblich mehr als nur etwas zu Bruch geht..."

"Offensichtlich liegt es nicht am Gewicht, denn Nidhöggr ist nicht sehr schwer für mich, vielleicht einfach an dem zu langen Aufenthalt in dunklen Höhlen. Nagut, dann bleibst Du eben sitzen." bemerkt Alix verständnisvoll.

"Es liegt schon am Gewicht..." verteidigt sich der gefürchtete Neiddrache. "Unsere Körper sind einfach zu groß für die kleinen Flügel. Wir helfen zwar mit etwas Magie nach - sonst könnten wir uns gar nicht in die Luft erheben - aber ein Drachenkörper hat nun mal nicht die richtige Form, um in der Luft manövrieren zu können. So ein Drachenschwanz eignet sich, um jemandem einen hübschen Schlag zu versetzten. Aber als Steuergerät zum Fliegen..." erläutert Nidhöggr bekümmert.

"Na, wenn ich das einem gewissen uralten und gefräßigen Silberdrachen erzähle..." lacht Buad finster und reibt sich in Vorfreude auf den zu erwartenden cholerischen Anfall eines ganzen Universums die Hände.
"Aber alles der Reihe nach! Die intimsten und peinlichsten Geheimnisse der Drachen können wir auch noch später diskutieren!" Resolut wendet sich Buad dem Warlock zu:
"Was hat es mit dieser ominösen Staubwolke denn nun auf sich? Ist es gefährlich? Besteht es etwa aus... Wasser?!"

Der Warlock schüttelt den Kopf und winkt ab: "Nichts großes. Da feiert nur eine Handvoll sturzbetrunkener Riesen gerade ein Gelage und krakeelt lautstark herum. Sie haben mich ohnehin nicht bemerkt. Einer von ihnen, so ein Einäugiger, versucht gerade, so einem großen schwarzen Köter das Apportieren seiner Raben beizubringen. Allerdings sahen auch die Tiere nicht aus, als könnten sie sich noch geradeaus bewegen.
Und so ein anderer Hüne hat mit einem sehr merkwürdig aussehenden Hammer herumgeschmust, ihn mit Alkohol übergossen und abgesabbert und so. Geradezu widerlich! Einige weitere schlafen dort lauthals schnarchend ihren Rausch aus. Der überwiegende Teil aber hat nun... äh... einfach so offen kopuliert. Es stinkt bestialisch da. Sahen auch alle ziemlich betrunken und rauflustig aus, daher habe ich sie nicht weiter gestört... Kann mir auch nicht vorstellen, daß diese abgerissene Bande irgendeine Hilfe für uns sein kann."

"Wir könnten den Riesen ja mal ein paar manieren beibringen", grinst Lynx Marian teuflisch an.

"Vielleicht sollte Ihr Euch das noch mal überlegen! Großer Hammer, kling nach Thor und Raben nach Odin! Ich weiß nicht ob es eine Gute Idee ist mit den Göttern zu kämpfen und wenn die noch zu betrunken sind." gibt Alix zu bedenken.

"So, dort feiern also ein paar Riesen eine Orgie, raufen und saufen!!" brummt Buad, ohne den merkwürdigen Blick des Neiddrachens zu bemerken.
"Und das alles ohne mich! Na, die sollen was..." Mitten im Satz bricht der Zwerg ab, als ihm aufgeht, was der Bericht des Dunkelelfen bedeuten mag.

"Kein Wunder, dass Ragnarök nicht wie geplant abläuft." ergreift stattdessen Nidhöggr das Wort. "Nicht einmal die Nornen mögen wissen, was die Asen und ihre Feinde in diese unbekannte Ebene verschlagen hat! Aber wenn sie hier sind statt auf der Wigrid, die als Schlachtfeld für die letzte Schlacht vorgesehen war - dann wird Urd ihren Schicksalsknoten niemals lösen können! Dann hat das Schicksal angehalten. Die Welt wird stagnieren und jede Form der Evolution und des Fortschritts stehenbleiben." Der Drache hält kurz inne und betrachtet die Gefährten mit einem Blick, der selbst in den beiden hartgesottenen Dunkelelfen ein Gefühl des ausgesprochenen Unwohlseins entstehen lässt, während alle anderen erschauern.
"ob es sich hier nun um eine vergessene Ruinenebene aus längst verflossenen Zeiten oder um eine Ebene handelt, die gerade erst im Entstehen begriffen ist - die Götter und ihre Gegenspieler haben hier mit Sicherheit nichts zu suchen!"

"Lass mich raten", brummt Buad und versucht, sich der Wirkung des Drachenblickes zu entziehen. "Wir sollen das wieder geradebiegen und die Götter überzeugen, dass sie nach unten, nach oben - wohin auch immer - verschwinden und sich gegenseitig die Köpfe einschlagen? Wir sollen dafür sorgen, dass sie zurück auf die Wigrid gehen und das Begonnene zu Ende bringen?"

"Mit Gewalt wird wohl nichts zu machen sein! Wir laden sie einfach hier ins Schloß ein und überreden das Schloß wieder zurückzufliegen!" schlägt Alix vor.

"Hast du gehört, was Marian gesagt hat?" entgegnet Buad. "Sie sind allesamt sturzbetrunken und amüsieren sich prächtig! Meinst du, wir könnten dort einfach auftauchen und sagen 'Hey, hört mal, was ihr hier macht ist nciht gut, wir müssen wieder zurück auf die Wigrid, wo ihr euch gegenseitig umbringen müsst!'" Der Zwerg schaut der Riesin ins Gesicht und versucht, ihre Absichten zu ergründen. "Oh, du meinst wahrhaftig, wir könnten dort einfach so hingehen und mit ihnen verständnisvoll *reden*?!" entfährt es ihm ungläubig.

"Du kannst ja ihnen in den Hintern treten, und wenn sie dir dann nachlaufen, flüchtest du in das Baumhaus, die Götter dir hinterher, und schon können sie in die richtige Ebene transportiert werden" schlägt die Elfe vor.