Ein paar kleine Schlaglichter zwischendurch:


Die deutsche und französische Haltung bei diesem Krieg wurde von arabischen Medien als "mutig und aufrecht" gelobt. Es hiess, man wünsche sich diesen Mut auch von den zahlreichen arabischen Regierungen, die unter der amerikanischen Knute diesen Krieg stillschweigend dulden, während ihre Bevölkerung auf den Strassen deutlich die "arabische Stimme" vertrete.

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Weiterhin wurde die deutsche Berichterstattung für ihre offenbar noch sehr objektive Darstellung der Geschehnisse gelobt, die meissten anderen westlichen Medien konzentrieren sich angeblich darauf, lediglich der amerikanischen Propaganda zu folgen. Deutsche Medien hingegen würden umfassend über die Hintergründe berichten, die diesen Krieg erst möglich machten und auch Berichte über die Meinungen der arabischen Öffentlichkeit senden, worauf andernortes gänzlich verzichtet wird.

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Die Oscar-Verleihung in Hollywood hat sich anscheinend nicht den Mund verbieten lassen. Es gab einige klare Statements der Preisträger gegen diesen Krieg. Besonders ergreifend soll die Rede des Gewinners für den Oscar des besten Schauspielers ( Ralf wird den Namen kennen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" /> ) gewesen sein, der darauf hinwies, wie egal es sei ob man an Gott oder Allah glaube - der Krieg entmenschlicht alle. Weiterhin forderte er die Heimkehr der US-Soldaten und das Ende des Leids für die Irakische Bevölkerung. Er ist dafür mit stehenden Ovationen bedacht worden.

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Da nun langsam aber sicher wieder mal der dreckige Teil eines Krieges beginnt, ist es auch wieder recht erstaunlich, das CNN-Ableger n-tv eine sehr harsche Kritik an amerikanischen Medien übt, bezüglich der Berichterstattung über die getöteten und gefangen genommenen US-Soldaten. Auf n-tv wurden diese Bilder unzensiert und ausführlich gezeigt, während auf allen US-Sendern nur Berichte oder zensierte ( sprich: unkenntlich gemachte ) Standbilder zu sehen sind.

Diese Bilder sind natürlich äusserst gefährlich für die US-Propaganda, aber schliesslich hat doch gerade die amerikanische Bevölkerung ein Recht darauf diese Bilder zu sehen. Man fürchtet offenbar ein Umkippen der öffentlichen Meinung wie seinerzeit in Somalia. Damals wurden Bilder gezeigt, wie ein toter US-Soldat vom wütenden Mob durch die Strassen geschleift wurde, was in den USA so heftige Proteste auslöste, das diese schliesslich mitentscheidend waren das der Einsatz dort abgebrochen wurde.

Natürlich kann man darüber streiten, ob es generell verwerflich ist, solche Bilder zu senden - schliesslich spielt man damit dem irakischen Regime in die Hände, welches ja gerade damit beabsichtigt im Westen Protest und Empörung hervorzurufen.

Meine Ansicht ist aber, das diese Bilder erstmals wirklich diesen Krieg zeigen und nicht die hübschen sterilen US-Propaganda-Bildchen, die wir bislang wieder einmal vorgesetzt bekamen. Und wenn diese Bilder bewirken können, das der Krieg vorzeitig beendet wird, um so besser. Da ist es egal, ob man damit dem irakischen Regime einen Gefallen getan hat oder nicht.

Denn eines ist sicher: So wie es sich abzeichnet, steht ein langer und blutiger Krieg bevor - kein kurzes chirurgisches Befreiungsunternehmen, wie von den US-Strategen erhofft.

Wenn der Widerstand der Iraker selbst in kleinen, mehr oder weniger unbedeutenden Provinzstädten so heftig ist, das es zu zähen Häuserkämpfen kommt und selbst auf die Zivilbevölkerung von keiner der beiden Seiten mehr Rücksicht genommen wird - wie soll das dann erst im Kampf um Bagdad aussehen ???