Larian Studios Forums General Chat (German) RPG Chat (German) Ein ganz und gar wahnwitziges Unternehmen (Teil V)

Der Warlock nickt, wartet einen Moment und beginnt, in Richtung der Brücke zu laufen, an deren Ende man durch den Schnee verschwommen eine Art Kathedrale durchschimmern sieht.

Lynx, der auch einen magischen Schild um sich gewoben hat, läuft noch etwas geschwächt hinter den anderen her. Er wratet schon drauf, das dieses Ungeziefer auch ihn malträtieren will. Wenn der Fall eintreten sollte, wird diese überdimensionieret Fliege im selben Augenblick gegrillt, denn mit seiner Laune versteht der Dunkelelf nur eine Sprache und die ist ... blutig.

"Antimagie!" brüllt der Zwerg, denn obwohl im Inneren des Bannkreises der Sturm selbst nicht wütet, so wird doch das Tosen und Heulen der Naturgewalten nicht abgehalten, so dass man sich ohne Schreien nicht verständigen kann. Zusätzlich leiden die Abentuerer unter der fallenden Temperatur, die schon weit unter dem Gefrierpunkt liegt, und der Atem des Zwerges kristallisiert in seinem dichten Bart, als er fortfährt: "Endlich mal eine vernünftige Art der Zauberei! Wenn's mehr Antimagie gäbe, wäre die Welt um einiges sicherer!"
Der Zwerg geht weiter in Richtung der Brücke, die sich schemenhaft durch das Unwetter abzeichnet, achtet aber peinlich darauf, sich nicht zu weit von dem Warlock zu entfernen.
"Entweder, wir haben diesen Sturm dieser verflixten Baba-Yuga zu verdanken, oder jemand will uns mit aller Macht vom Überqueren dieser Brücke abhalten!"

Schlecht gelaunt schlägt Tut die Arme um sich um wenigstens ein wenig warm zu bleiben und stapft mit den anderen über die Brücke.

Als die Gefährten die Hälfte der Brücke überquert haben, bricht der Sturm schlagartig ab und erneut breitet die Sonne ihre wärmenden Strahlen über der fröstelnden Gruppe aus. Die Eiskristalle glitzern in dem hellen Licht, bevor sie in der Wärme vergehen und sich in nasse Tropfen verwandeln. Deutlich ist nun das imposante, jedoch ungewöhnlich anmutende Bauwerk zu sehen, das die Abenteurer schon zuvor ausgemacht hatten udn dass wie eine Mischung aus überladener Kathedrale und verspieltem Lustschloss wirkt.

Dann wird es für den Bruchteil eines Augenblicks finster, die Gefährten spüren allesamt den Anflug eines Schwindels. Fast scheint es, als hätte die Sonne selbst geblinzelt. Doch der Moment ist kurz und könnte auch eine Sinnestäuschung sein.

Das Schloß jenseits der Brücke ist verschwunden, und vor den Abenteurern befinden sich die Reste der zerstörten Plattform.

"Verdammt!" flucht Buad und wendet sich um, wo er das eindrucksvolle Bauwerk jenseits der soeben überwundenen Brücke im Sonnenschein liegen sieht. "Wir laufen ja zurück!"

Alix irritiert von dem plötzlichen Bilderwechsel, dreht sich um und bemerkt: "Das Bauwerk ist jetzt hinter uns, interessant, die Frage ist hat sich das Bild gewechselt, d.h. es ist eine Illusion oder hat sich die Brücke gedreht" daraufhin betrachtet sie das Geländer der Brücke genauer. "Seht mal! Da sind kleine Figuren auf den Geländerstäben, die rechts von mir sehen irgendwie wie Teufel aus, mit ihren kleine Hörnern, die linken eher wie Engel oder Feen, wegen der Flügel. Wenn ich mich richtig erinnere waren die Engel vorhin auf der anderen Seite, d.h. die Brücke hat sich gedreht. Vielleicht kann man die Brücke überlisten, wenn man läuft und nur die Figuren auf dem Geländer betrachtet?" Alix dreht sich um und läuft den Blick auf die kleinen Engel gerichtet los.

Die Luft flimmert kurz, und es scheint, als würden sich die Figuren am Brückengeländer bewegen - dann prallt die Riesin, die sich eben noch von der Gruppe entfernt hatte, in die wartenden Gefährten hinein, da sie übergangslos die Richtung geändert hat.

"Hm, das war offenbar nicht die Lösung..." meint Buad und streicht sich über den Bart, der durch das Unwetter nass und zerzaust wurde. "Aber irgendwas mit den Figuren muss es zu tun haben - von hier sah es aus, als würden sie sich bewegen!"

Der Warlock macht ebenfalls einen Schritt nach vorn, allerdings nur einen winzigen. Und dann noch einen. Und noch einen. Bis er schließlich auf der Höhe von Alix ist. Der nächste Schritt wirbelt ihn herum, und er schaut die Gefährten an. Er nickt grimmig und geht nun einen ebenso kleinen Schritt nach hinten. Wieder wirbelt er herum, diesmal schaut er aber auf die Kathedrale. Und er ist ihr ein winziges Stück näher. Das wiederholt sich noch einige Male, bis er einige Schritte geradeauslaufen kann, ohne daß etwas passiert. Schulterzuckend dreht Marian sich nun um und grinst die Gruppe an: "Nicht gerade elegant, aber es scheint zu wirken... Bedenkt, daß die Antimagieaura noch wirkt. Die Falle scheint ihre volle Wirkung nicht entfalten zu können."

"Ich werde das auch gleich mal probieren" sagt Alix und bewegt sich genauso mit kleinen Schritten vorwärts bzw. rückwärts auf die Kathedrale zu, bis sie neben dem Dunkelelf steht. "Es geht tatsächlich"

"Ich bin doch kein Zirkustänzer!" empört sich Buad, der grimmig die äußerst albern anmutende Fortbewegung der beiden beobachtet hatte. Nachdem er einige Male mit typisch zwergischer Sturheit erfolglos geradezu gelaufen und gerannt ist, lässt er sich wohl oder übel zähneknirschend auf die vom Warlock vorgemachte Bewegunsart ein.
"Wenn jemand lacht..." knurrt er, nachdem er bereits ein Dutzend mal herumgewirbelt wurde und schließlich neben der Riesin und dem grinsenden Dunkelelfen steht. Und tatsächlich ertönt von irgendwoher ein silberhelles, kaum wahrnehmbares Lachen.

Lynx beobachtet den grimmigen Zwerg, wie er widerwillig diesen "Tanz" vorführt, um den Zwerg nicht noch mehr zu reizen muß er sich mächtig anstrengen um nicht laut loszulachen, da der ZWerg auf das grinsen des Warlocks und das entfernte Lachen schon recht rasend reagierte.
In der für Drows anmutenden Eleganz vollführt Lynx nach dem Zwerg die zügigen Bewegungsabläufe und steht nun neben den dreien und wartet, das die anderen ihnen folgen.

Nachdem Tut die anderen beobachtet und im Kopf die Bewegungen mehrmals durchgegangen ist vollführt auch er diesen 'Tanz'. Das klappt auch recht elegant wenn man mal davon absieht das er zum abschluss ein wenig taumelt und die Arme ausstrecken muss um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.

"Na das war doch gar nicht so schwer" lächelt er die anderen an... und muss sich am Gelände festhalten.

"Sehr elegant!" nickt der Warlock und dreht sich zur weißen Kathedrale um. Nach einem kurzen bewundernden Blick steigt er behutsam die marmoren Treppestufen zum Eingangsportal hinauf, jeden Moment mit einer neuen Falle rechnend. Aber es geschieht nichts. Stattdessen gehen die Riesentüren langsam auf, wie von Geisterhand.

Im Eingangsportal steht ein alter Mann in einer edlen weißen Robe, deren Kapuze tief ins Gesicht gezogen ist. Er strahlt eine Aura von uralter Würde und Weisheit aus. Sein langer, weißer Bart reicht fast bis zum Boden und seine Rechte umklammert einen schlichten weißen Elfenbeinstab. Er hebt nun die linke Hand und spricht mit behäbiger, wenngleich dröhnender Stimme: "Seid gegrüßt, Fremde! Ich habe euch erwartet!"

Der Warlock mustert den Mann ungerührt von oben bis unten: "Soso, Die Götter zum Gruße! Du bist also hier der Dorfweihnachtsma...äh, Druide, richtig?"
Der weiße Druide nickt bedächtig. Ihm scheint die Ironie völlig entgangen zu sein. Wieder hebt er zu sprechen an: "Ich weiß, daß ihr meine hilfe benötigt, und das ist gut so, denn auch ich benötige eure Hilfe!"
Marian grinst sehr finster und erwidert: "Das haben wir schon bemerkt. Ziemlich lästig, die ganzen Feen hier. Wird eine Weile dauern, mit dem ganzen Viehzeug aufzuräumen und billig wird das auch ni...NA! GEHST DU WEG!" Herumhüpfend versucht der Warlock, der aufgebrachten Fee Rei zu entkommen, welche ihm zeternd um den Kopf schwirrt.

Der Druide schüttelt nur verwundert den Kopf und antwortet: "Nein, das ist nicht das Problem. Die Feen waren immer so, aber die Magie hat sich gewandelt. Irgendetwas ist geschehen und alles ist jetzt irgendwie anders..."

"Und wie können wir Euch helfen?" fragt Alix.

"Ich glaube nicht, das Feen jemals erträglicher waren, aber sei es drum, wie Alix schon treffend bemerkte, seid ihr uns noch eine Antwort schuldig.", Lynx betrachtet mißtrauisch diesen alten Dorfprediger und hält in für nicht sehr gefährlich.

"Ich schätze, dass es mit diesen herumfliegenden Erdschollen zu tun hat!" brummt Buad mißmutig und betrachtet den Weißbärtigen skeptisch. "Anständige Erde sollte sich nicht einfach von selbst in die Luft erheben und irgendwo knapp unter dem Himmel herumschweben - erst recht nicht, wenn ein Schloß draufsteht!"

"Na ja," denkt Alrik laut, "nach DEM, was wir schon alles durcheinander gebracht haben, ist das bißchen Magie auch nicht mehr als das Tüpfelchen auf dem i ..."

Und zum Druiden hin gewendet: "Was ist denn bei euch eigentlich los, so *anders* ?"

Der Druide seufzt gedehnt, nachdem er sich die Kommentare der Gruppe angehört hat: "Eben alles ist anders. Die ganze Magie funktioniert nicht mehr so wie früher. Sie ist aber nicht schwächer geworden. Ganz im Gegenteil, aber die Resultate sind oft unvorhersehbar und völlig verdreht. Sogar die Feen drehen in letzter Zeit häufiger mal durch und werden dann zu Chaosfeen, die nun einige Landstriche terrorisieren. Damit meine ich aber nicht die fliegenden Inseln, die habe ich selbst vor Jahrhunderten geschaffen.
Nein, irgendetwas ist mit der Welt geschehen und meine Intuition sagt mir, daß ihr irgendwie darin verwickelt seid. Ihr müßt einen Weg finden, die Chaosmagie wieder zu versiegeln, sonst sind wir verloren. Vorher kann ich euch nicht nach Hause bringen!"

"Aha..." Der Warlock verdreht die Augen, "Und wie sollen wir das anstellen?"

Der Druide überlegt einen Augenblick und antwortet dann: "Hier ist vor kurzem so eine alte Hexe aufgetaucht. Es könnte sein, daß sie vielleicht dahintersteckt. Ihr müßt mit ihr sprechen und herausfinden, was sie hier will und dann... äh... was ist los? Warum seid ihr auf einmal alle so bleich?"

"oh nein, nicht die schon wieder", denkt Lynx laut und fragts sich ob die Alte wohl ein wenig grantig ist wegen dem kleinen magischen Flämmchen das er ihr entgegengeschleudert hat.
Aber was hat die Alte gegen den Zwerg ? Ich sollte den Zwerg mal fragen.

"Die Frage ist nur, wie kommen wir wieder hinunter, die Plattform ist kaputt! Gibt es noch einen anderen Weg?" Alix blickt fragend zum Druiden.