Unwirsch schaut der Wächter von einem zum anderen. "Wenn ihr eure neugierigen Nasen in die Angelegenheiten anderer steckt, kann es passieren, dass man sie euch abschneidet!" sagt er mit einem ausgesprochen unfreundlichen Ton.
"Das Pulver verwendet man für eine dauerhafte rote Farbe, und Elfen, Feen und Kobolde sind ganz scharf darauf, alles mögliche rot anzumalen. Das andere geht euch nichts an!"

Ohne ein weiteres Wort wendet sich der Wächter um und marschiert auf die Brücke zu, an deren Anfang zwei schwerbewaffnete Zwerge stehen, die zackig salutieren, als der Wächter zwischen ihnen hindurchschreitet. Die Abenteurer, eskortiert von der finster blickenden Zwergenschar, haben keine andere Wahl, als ihm zu folgen.

Die großen, eisenbeschlagenen Torflügel schwingen lautlos auf. Hinter dem Tor schließt sich ein hoher, gemauerter Gang an, der wohl an die 200 Schritt oder mehr leicht bergan führt. In der gewölbten Decke sind zahlreiche Löcher - ein Hinweis auf verborgene Kammern, aus der die Verteidiger einem Angreifer, der es bis hierher geschafft haben sollte, mit siedendem Öl einen heißen Empfang bereiten können. In den Wänden sind schräge, sehr schmale Schießscharten zu erkennen, und kurz vor Ende des Ganges befindet sich ein stählernes Fallgitter, das jetzt aufgezogen ist. Als die Gruppe schließlich aus dem Gang heraustritt, findet sie sich in einem von hohen Mauern umgebenen halbrunden Hof wieder, in dessen gerader Seite der Torgang mündet. Links und rechts führen schmale, steile Treppen auf die Mauerböschung, die nicht mehr als einem Mann Platz bieten, und direkt gegenüber des Torganges gähnt eine Öffnung in der halbrunden Mauer, die vermutlich hinter die Mauer ins Innere der Stadt führt. Anhand der Abstützung ist zu erkennen, dass es einen Mechanismus gibt, der dieses "Tor" im Falle eines bis hier vorgedrungenen Feindes mit gewaltigen, viele Tonnen schweren glattgehauenen Felsblöcken bockieren würde, so dass ein Angreifer nur über die beiden Treppen die Mauer erklimmen könnte. Die zahlreichen Schießscharten und Pechnasen garantieren diesem dabei enorme Verluste, und kaum wahrnehmbare Fugen im Boden könnten ein Hinweis darauf sein, dass er auch mit so mancher tödlicher Überraschung von unten zu rechnen hätte.

Der Wächter führt die Gruppe unter den wachsamen Blicken zahlreicher Zwergensoldaten die linke Treppe hinauf, und nachdem sie eine Reihe weiterer ausgeklügelter Verteidigungseinrichtungen passiert haben, wird endlich offenbar, dass das äußere Brückenbauwerk tatsächlich einen Felsdurchgang blockiert hat, der zu einer Höhle führt, die in ihren Ausmaßen noch riesiger ist als die Eingangshöhle. Zahlreiche, fein behauene und mit erstklassigen Steinmetzarbeiten versehenen Felssäulen ragen überall auf und stützen die Decke, die sich wie ein riesiger Dom aufspannt und sich irgendwo in der Ferne im Dämmerlicht der Grubenlichter verliert. Wie aus einem Stück gegossene, ovale, runde, oder auch eckige Gebäude schmiegen sich an die Füße der steinernen Säulen, breite Treppen führen auf gewaltige Felssimse hinauf, die mit Gebäuden bebaut sind, und überall sind Zwerge zu sehen, die ihren Geschäften nachgehen.
Selbst Buad, der schon zahlreiche Zwergenbingen gesehen hat, atmet vor Überraschng ob des überwätligenden Anblicks scharf ein und bekommt große Augen.
Nur von den zwergischen Schmelzöfen und den berühmten Schmieden ist weder etwas zu sehen noch zu hören, jedoch ist die Höhle zu groß, um ihr gesamtes Ausmaß überblicken zu können. Möglicherweise befinden sich die Werkstätten auch in anderen Etagen oder gesonderten Kammern.