|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
Buad zuckt bei den letzten Worten des Dunkelelfen leicht zusammen, und wahrhaftig - auf seinem Gesicht ist Betroffenheit zu erkennen.
"Es ist doch nur ein harmloses Erfrischungsgetränk..." murmelt er und trottet weiter.
Inzwischen sind die Abenteurer mit ihrer grimmigen Eskorte im Inneren des gigantischen Pfeilers angekommen, und mit einem leisen Schnappen schlägt die schwere Eisenholztür hinter ihnen zu. Ein langer, breiter Gang schließt sich an, und es hat tasächlich ganz den Anschein, als hätten die Zwerge ihre Festung in den Felsenpfeiler selbst getrieben. Zwar zeigt der gewölbte Gang keinerlei Ungleichmäßigkeit, wie man es sonst nur bei künstlichen Bauwerken erwarten würde, doch sind keine Fugen oder Spalten zu erkennen und alles wirkt wie aus einem Stück gefertigt. Die Wände des Ganges sind poliert und glänzen schwarz, und stellenweise sind sie von helleren Quarz- oder Erzadern durchzogen. Besonders dort, wo der milchige Quarz glasklare, z.T. braun oder violett gefärbte Kristalle gebildet hat, ergeben sich reizvolle Farbspiele. Die ganze Erhabenheit und Schönheit des gewachsenen Steins wird hier zum Ausdruck gebracht. In regelmäßigen Abständen zweigen links und rechts Seitengänge ab, und überall stehen mit doppelseitigen Äxten und Armbrüsten bewaffnete Zwerge herum, gekleidet in schwere, doppelt geflochtene Kettenhemden, über die ein dunkelroter Waffenrock gezogen ist. Auf der Brust prangt das gleiche Wappen, das den Abenteurern breits über dem Tor zum Pfeiler aufgefallen war. Sie nicken dem voranschreitenden Wächter freundlich zu, haben aber für die Gefährten nicht mehr als abschätzende, geringschätzige Blicke übrig.
Der Gang endet an einem weiteren, breiten Tor, das diesmal aus poliertem Stein besteht. Als sich die Gruppe nähert, wird es geräuschlos aufgestoßen. Helles Licht flutet aus einem großen Saal, und von der plötzlichen Helligkeit geblendet, treten die Abenteurer blinzelnd in den Saal, ohne sogleich die Herkunft des Lichtes erkennen zu können.
Als sich Buads Augen schließlich an den Helligkeitswechsel gewöhnt haben, stockt ihm der Atem. Der Saal, in dem sie sich befinden, ist nicht unbedingt besonders groß, zudem scheint er nicht die gleiche Regelmäßigkeit wie die durch den Fels getriebenen Gänge zu besitzen. Doch seine Wände sind über und über mit Kristallen unterschiedlichster Größe besetzt, deren Spitzen in die Mitte des Raumes zeigen. Der Boden besteht ebenfalls aus Kristallen, doch wurden alle Unregelmäßigkeiten eingeebnet und die Spitzen der Kristalle abgeschliffen, so dass er wie eine spiegelglatte, wunderbar gemusterte Glasfläche wirkt. Am vielleicht erstaunlichsten jedoch ist ein großes Loch in der Decke, das das Ende eines langen, senkrecht nach oben führenden, sehr breiten Schachtes zu sein scheint. Der Schacht muss an der Oberfläche enden, denn Sonnenlicht, vermutlich geschickt durch Spiegel in die Tiefe gelenkt, flutet durch ihn hinein, bricht sich auf den Spitzen der Kristalle und wird von dort in die Mitte des Saales gelenkt, wo die Helligkeit am stärksten ist und sich wie ein strahlender Lichtball konzentriert.
Die Pracht dieser natürlichen, riesigen Kristalldruse und die Art, wie es die Zwerge verstanden, sie auszunutzen und durch geschickte Lichtmanipulationen noch zu verstärken, ohne ihr ihre Natürlichkeit zu nehmen, ist von solch ungeheurer Wucht, dass Buad ehrfurchtsvoll in die Knie sinkt.
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
"Nicht schlecht!" meint auch der Warlock. "Wann geht es endlich weiter?"
Wenn sie so überlegen sind, warum sind sie dann so tot?
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
"Das hängt ganz von euch ab!" ertönt ein melodischer Zwergenbaß, und zum ersten Mal seit ihrer Ankunft schwingt in einer an die Gruppe gerichteten Stimme keine unmittelbare Unhöflichkeit mit. Einer der im Saal stehenden Zwerge tritt den Abenteurern entgegen. Seine Kleidung unterscheidet sich nicht wesentlich von der anderer Zwerge, außer dass sie noch gepflegter wirkt und von überragender Qualität zu sein scheint. Lediglich der Helm ist durch eine schmale, für eine zwergische Arbeit geradzu zierlich wirkende Krone aus kunstvoll miteinander verschlungenen Goldfäden verziert. Abschätzend und mit einer Spur von Neugier mustert er die Gefährten. "Es könnte gut sein, dass wir uns gegenseitig helfen können." fährt der Bergkönig fort.
"Majestät!" unterbricht der Wächter und deutet eine knappe Verbeugung an. "Darf ich Euch darauf hinweisen, dass es sich bei den Anwesenden um zwei Dunkelelfen, Elfen und den verbannten Buad Felsschmelzer handelt!"
Die Spannung im Raum ist förmlich spürbar, als der König sich langsam zu seinem Wächter umwendet, der trotzig seinem Blick standhält. "Ich habe Augen im Kopf, Gribald Schädelspalter! Und?" "Ich halte es nicht für angebracht, Fremde mit unseren Problemen zu konfrontieren, Majestät!" Der Bergkönig schweigt einen Moment. "Stellst du die Entscheidungen deines Königs in Frage?" Die Kiefer des Wächters knacken hörbar. "Nein, Majestät!" presst er hervor, doch seine Haltung und sein starres Gesicht strafen seine Worte Lügen.
"Bei Ingerimms rechtem Auge - hier ist was ganz und gar nicht so, wie es sein sollte!" flüstert Buad den anderen zu. Bei der Auseinandersetzung zwischen Wächter und König kann er sich nicht des Eindrucks erwehren, soeben Zeuge eines verborgenen Machtkampfes geworden zu sein. "Passt bloß auf, was ihr sagt - ein falsches Wort, und hier bricht die Hölle los!"
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
Lynx hält seine Säbel fest umklammert und spürt die extrem negativen Auren die sich hier konzentrieren, er ist auf der Hut und erwartet jeden moment einen Ausbruch der Spannungen.
Er überlegt gerade, wieviele naive Jungfrauen man mit diesem glitzernden Kram "überzeugen" könnte. Ein schmutziges Grinsen huscht über seine Lippen. Dann ist er wieder voll konzentriert und wartet, wie eine Katze vor dem Mauseloch.
|
|
|
|
old hand
|
OP
old hand
Joined: Mar 2003
|
Plötzlich platzt die Elfe heraus: "Der Kristall da oben hält die Magie gefangen!.... oder sendet er sie aus? Das Ding da ist auf alle Fälle bis zum Platzen gefüllt damit!"
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
Der Bergkönig mustert die Elfe einen Moment und nickt dann. "Alle diese Kristalle hier sind voll von Magie. In den Höhlen haben wir etliche dieser Kristalladern, die anderswo äußerst selten sind, und sie alle bersten förmlich vor Energie, die man nur anzapfen muß. Das ist weiter oben nicht anders. Als wir noch friedlich mit den Elfen und anderen Rassen zusammenleben und handeln konnten, hörten wir viele Geschichten von ebensolchen Konzentrationen der Magie in Bäumen, im Wasser und natürlich in den Feen." Bei diesen Worten nickt er der kleinen Fee Rei zu, die nun aufgeregt zwischen den Kristallen herumflattert. Dann wendet er sich wieder der Elfe zu und streicht nachdenklich über seinen Bart: "Das ist hier nichts Ungewöhnliches. Vergeßt nicht, daß dies eine Welt der Magie ist. Unsere hochentwickelte Zwergentechnologie ermöglicht uns auch Kontakt zu ferneren Dimen..."
"Majestät!" ruft der Wächter erneut dazwischen, sichtbar erregt. "Das... das sind Staatsgeheimnisse. Das dürft ihr ni..."
"GENUG!" poltert der Bergkönig und seine Bartspitzen zittern äußerst grimmig. "Ihr vergeßt, wo euer Platz ist, Schädelspalter! Eine Insubordination noch, und ihr werdet diese Fremden auch weiterhin begleiten... als Buße!" Er funkelt den Zwerg erzürnt an, welcher den Blick mit ebensolchem Ingrimm erwidert. Der Bergkönig starrt noch einen Augenblick herausfordernd in seine Richtung, dann wendet er sich wieder der Gruppe zu und fährt fort, nicht ohne einen Seitenblick zu dem ungehorsamen Zwerg: "Also sagen wir einfach, wir wissen, daß die meisten anderen Welten sehr viel weniger Magie besitzen als wir. Und das mag auch bewirken, daß wir die Konsequenzen als erste zu spüren bekommen. Etwas ist passiert, und es hat die Magie verändert. Und mit ihr die Feen. Chaos hat Einzug gehalten, wo die Ordnung viele Jahrhunderte unverändert waltete. Und wir haben keine Ahnung, was das ist. Diejenigen, welche wir ursprünglich als Übeltäter vermuteten,..." Der Blick des alten Zwergs heftet sich auf Lynx und Marian, welche die unschuldigsten Mienen überhaupt zur Schau stellen, "wurden offenbar genauso überrascht wie wir. Nein, die Schattenelfen hatten diesmal nichts damit zu tun. Und wir..." Der König hält inne, als ein in rote Roben gekleideter Zwerg, offenbar eine Art Geistlicher, zu ihm eilt und ihm etwas zuflüstert, wobei er wild gestikulierend immer wieder auf die Gefährten zeigt. Der alte Zwerg lauscht bedächtig, streicht sich den Bart und mustert die Gruppe nun etwas unfreundlicher als vorher.
Als der Zwergenkleriker zurücktritt, hebt der Bergkönig seine Stimme wiederum. "Vielleicht muß ich mein Urteil revidieren. Wie dem auch sei, ich möchte erst zu Ende sprechen. Kurz nachdem die magischen Stürme hier ihren Höhepunkt erreichten, wurden Stimmen unter uns laut, die das für dunkle Vorzeichen, Omen und dergleichen hielten. Artefakte funktionierten nicht mehr richtig, unsere Maschinen setzten unkontrollierte Energien frei. Unsere Feen spielen immer öfter verrückt. Die Stimmung ist sehr angeheizt, die Meinungen, was getan werden sollte, gehen weit auseinander. Wir stehen am Rande eines Bürgerkrieges, wenn nicht bald etwas getan wird. Und nun taucht ihr hier auf. Zuerst hielt ich das für ein gutes Zeichen, aber inzwischen bin ich mir da nicht mehr so sicher."
Auf ein Nicken des Bergkönigs heben die Wächter um die Gruppe herum ihre Äxte, Kampfstellung einnehmend. "Ich weiß jetzt wohl, daß ihr unmittelbar in die Sache verwickelt zu sein scheint. Denn Targoß Felsgebot, oberster Geode der Erzakademie, hat mir soeben verraten, daß diese chaotische Aura finsterer Magie, die Begleiterscheinung all der Turbulenzen hier ist, konzentriert unter EUCH zu finden ist und zwar stärker noch als wir sie je zuvor bei einem lebenden Wesen gesehen haben. Nämlich bei dem Spitzohr da!" Der Bergkönig richtet anklagend den Zeigefinger auf den Warlock.
Marian hebt ungläubig eine Braue, sieht sich daraufhin um und schaut halbherzig hinter sich, dreht sich anschließend wieder zum Bergkönig um und sieht etwas verwirrt aus. Dann meint er gewinnend lächelnd: "Oh, DAS meint ihr. Ich habe zu Testzwecken immer ein wenig Magie am köcheln und trage einige Artefarkte bei mir, die durchaus solche Wirkung erzielen könnten, aber diese Ähnlichkeit muß ansonsten rein zufällig und vermutlich auch nur oberflächlich sein. Schließlich war ich hier noch nie zuvor."
Wenn sie so überlegen sind, warum sind sie dann so tot?
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
"Darf ich Euch mal etwas fragen?" Alix tritt vor und verbeugt sich vor dem König. "Seit wann habt ihr die Probleme? Wir sind erst seit knapp 2 Tagen hier in der Feenwelt. Nur falls ihr vermutet wir hätten etwas damit zu tun! Uns hat es durch ein Dimensionstor hierher verschlagen. Eigentlich wollten wir nur zurück in unsere Heimat. Ich selbst verstehe nichts von Magie. Aber meine Gefährten könnten Euch vielleicht schon helfen."
Alixdragon -==(UDIC)==- Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
"Die Probleme reichen in der Tat schon etwas länger als zwei Tage zurück." grübelt der Bergkönig. "Doch woher soll ich wissen, dass ihr mich nicht anlügt?" Mit scharfem Blick und tief gefurchter Stirn mustert er die Riesin mißtrauisch. "Gibt es einen Beweis dafür, dass ihr tatsächlich erst zwei Tage hier seid?"
Mit Unbehagen denkt Buad an den rasant erfolgenden Tag- und Nachtwechsel auf den Wolken zurück. Sie hatten damals an einen Schabernack der Feen geglaubt, doch womöglich war die Zeit tatsächlich schneller verlaufen. Und in diesem Falle wäre kaum zu sagen, wie lange sich die Gefährten schon hier aufhielten.
"Majestät!" erhebt nun auch Buad das Wort und deutet eine leichte Verbeugung an. "Beweisen können wir nichts. Doch wenn Ihr glaubt, die Probleme würden mit uns zusammenhängen, dann dürfte es wohl am besten sein wenn wir unsere Reise fortsetzen und aus dieser Welt verschwinden. Vielleicht könntet Ihr uns dabei helfen, den Weg in unsere Welt zu finden." Von dem Rubin, der eventuell nötig werden könnte, um die Hexe zu besänftigen, erwähnt Buad vorerst nichts.
"Buad Felsschmelzer, ihr seid bereits in Eurer Welt angekommen - wenn auch in einer Enklave, die..." Mit einer ruckartigen Handbewegung bremst der König den Wächter, der gerade zu einem Einspruch ansetzte und nun finster und haßerfüllt die Abenteurer anstarrt. "...aus der alten Zeit stammt. Unsere 'Welt' liegt inmitten der euren, wenn auch durch kaum wahrnehmbare Grenzen von ihr getrennt. Diese Grenzen sind lebenswichtig für unsere Welt - wenn sie zerstört werden, würden wir uns dem Außen - *eurer* Welt - anpassen. Selbst die hier lebenden Schattenelfen wissen das und sind daher bemüht, die Grenzen nicht zu verletzen. Auch wenn sie es nur zu ihrem Vorteil tun, so stehen wir wenigstens diesbezüglich auf der gleichen Seite."
Der Wächter holt scharf Luft und schluckt eine bittere Bemerkung nur mühsam hinunter. Der Blick seiner böse funkelnden Augen ist nun auf den König gerichtet. Ungerührt fährt dieser fort:
"Ich kenne noch nicht die Zusammenhänge, doch die Nachricht unseres Geoden war diesbezüglich eindeutig: Ihr dürft auf keinen Fall die Grenzen unserer Welt überschreiten! Er befürchtet, dass sie dadurch beschädigt werden oder sogar zusammenbrechen könnten."
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
Der Warlock räuspert sich: "Na schön, aber WAS genau können wir denn dann tun, um hier zu verschw... äh, euch bei dem Problem zu helfen?"
Wenn sie so überlegen sind, warum sind sie dann so tot?
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
Die Fee wendet sich nun auch in das Gespräch. "Wie ich schon eurem Wächter berichtet habe, hat uns der Druide, der über den Wolken lebt, zu euch geschickt. Er hat uns gesagt, dass wir ein Schlüssel wären, um eure, unsere Welt zu retten."
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
"Wenn der Druide das sagt, so wird das stimmen." entgegnet der Bergkönig. "Und es freut mich, dass wir den Schlüssel sozusagen in unseren Händen haben. Jetzt brauchen wir nur noch das passende Schloß... Aber wie ich den Druiden kenne, hat er davon natürlich nichts gesagt."
Der Bergkönig streicht sich nachdenklich über den Bart. "Ungewöhnliche Ereignisse haben stattgefunden." meint er dann. "Und ungewöhnliche Ereignisse erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Es ist an der Zeit, Zwistigkeiten beizulegen und einen Rat der alten Rassen einzuberufen. Gemeinsam werden wir entscheiden, was mit euch zu tun ist, und die fähigsten Magier, Schamanen und Geoden werden diesen Quell des Bösen", er deutet auf den Warlock, "eingehend untersuchen. Behält unsere Geode Recht, so seid ihr vielleicht Schlüssel und Schloß gleichzeitig... Gribald Schädelspalter!" wendet er sich dem Wächter zu. "Sendet Boten zu den Oberhäuptern der Feen, Lichtelfen, Trolle und Schattenelfen! Bittet sie zu einer Zusammenkunft in unseren Hallen!"
In dem Kristallsaal ist es totenstill geworden. Selbst der Wächter bleibt einige Augenblicke fassungslos stumm. "Majestät!" krächzt er dann, und seiner Stimme ist deutlich die Überraschung anzumerken. "Das kann nicht Euer Ernst sein! Zu den Schattenelfen pflegen wir seit einem Jahrtausend keine freundschaftlichen Beziehungen mehr, und die Lichtelfen..." "Sehe ich aus, als würde ich scherzen?" unterbricht der König den Wächter, und seine Stimme hat einen drohenden Unterton. "Majestät!" entgegnet der Wächter nun mit nur mühsam unterdrücktem Zorn. "Trolle und Lichtelfen sind schon schlimm genug! Jedoch Schattenelfen zu uns einzuladen - das ist eine ungeheure Entweihung, die..." "Schädelspalter!" fährt ihn der KÖnig, nun selbst zornig, an. "Es wird Zeit, den alten Rassendiskriminierungen ein Ende zu bereiten! Sie sind überholt! Wenn wir nicht ins Außen übergehen wollen, müssen wir fortschrittlich und diplomatisch denken und eine friedliche Koexistenz anstreben! Und nun geht und tut, was ich gesagt habe!"
Die in dunkelrote Waffenröcke gekleideten Zwerge spannen sich und ihre Hände fassen die Äxte fester, als sie Platz zwischen sich und dem Wächter schaffen, während die Zwerge, die die Abenteurer hierher eskortierten, dichter zum Wächter aufrücken, ihrer Äxte aber ebenfalls etwas heben. Einen Augenblick bleibt der Wächter stumm und erwidert herausfordernd den Blick seines Königs. Dann dreht er sich herum, streift die Abenteurer und die zwergische Königsgarde mit einem verächtlichen Blick und verlässt zusammen mit seiner Eskorte den Kristallsaal.
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
'Quell des Bösen!' murmelt der Warlock verächtlich, 'Dabei will ich immer nur das Beste... im Prinzip. Ihr werdet euch noch wundern, wie lebhaft manche Quellen sprudeln." Laut ruft er dem hinauseilenden Zwergenwächter aber hinterher: "Was sträubt ihr euch überhaupt so, zwei 'Schatten'elfen sind doch ohnehin schon da. Da kommt es auf ein paar mehr auch nicht mehr an." Zumal ihr uns sowieso nicht gewachsen wärt, fügt er in Gedanken hinzu.
Wenn sie so überlegen sind, warum sind sie dann so tot?
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
"Irgendwie herrscht hier gereizte Stimmung" wundert sich Alix in Gedanken. "Ich dachte immer Zwerge sind friedliche Bergleute, die viel Spass an Arbeiten und Festen haben. Seltsam!"
Alixdragon -==(UDIC)==- Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
Der Bergkönig mustert den Dunkelelfen. "Die hier lebenden Schattenelfen haben sich ihre ursprüngliche, bösartige Art erhalten!" sagt er. "Sie unterliegen nicht den Einflüssen von Traditionen, und ihre Gemeinheit ist rein und frei von allen verfälschenden Nuancen. Vergesst nicht, dass dies hier eine Enklave der alten Zeit ist! Die hier lebenden Rassen haben sich ihre alte Macht erhalten. Ein Schattenelf aus unserer inneren Welt ist um vieles mächtiger als sein Vetter - sein Nachkomme - aus dem Außen! Diese unsere Enkalve ist der Mittelpunkt der Zeit, die Nabe des Seins. Egal was es ist - hier kommt es in seiner reinsten und unverfälschten Form vor. In der äußeren Welt, aus der ihr kommt, vergeht alles, alles altert und wird im Laufe der Äonen schwächer. Die Magie, die von uns nach außen sickert, wird schnell verbraucht. Deswegen ist sie in eurer Welt um vieles schwächer, während sie hier einen gleichmäßigen Pegel einnimmt - oder besser einnahm. Ihr Außenweltler altert. Eure Gesellschaftsformen beruhen auf sich unentwegt änderenden Moralvorstellungen, und eure Körper passen sich der alternden Welt an. Die Magie in eurem Blut hat nicht mehr die selbe Kraft wie die eurer Urahnen. Sogar Elemente zerfallen. Die innere Welt jedoch ist frei von diesen Prozessen. Unsere Enklave ist uralt, älter als eure Welt, und doch ist sie so jung wie am ersten Tag."
Der König seufzt. "Die Zeit hat über diese Welt keine, oder doch nur sehr eingeschränkte Macht, denn alles, was hier ist, erneuert sich ununterbrochen. Grund dafür ist eine Quelle, die in einem Tempel tief im Inneren der Berge liegt - ein Tempel, dessen Alter sogar über das dieser Enklave hinausgeht! Er ist für alle hier lebenden Rassen eine Art Heiligtum, und wir gehen davon aus, dass er den Beginn der Existenz darstellt. Mittelpunkt des Tempels ist ein Teich. Ihr werdet es ahnen - diese Teich enthält kein gewöhnliches Wasser. Genaugenommen enthält er überhaupt kein Wasser. Pure Magie dringt aus ihm hervor und erhält diese Enklave jung. Er ist grundlos, und vermutlich nicht von dieser Welt. Möglicherweise führt er in einen - Nichtraum. Fakt scheint zu sein, dass dieser Teich das erste war, was es überhaupt in der Welt gab, und dass die Welt durch diesen Teich überhaupt erst entstanden ist." Der König, der nun sehr niedergeschlagen wirkt, schweigt einen Moment. "Jede der hier lebenden Rassen hatte einst Zugang zu dem Tempel, wenn auch nie ein lebendes Wesen dort war. Die meisten Zugänge sind mittlerweile unpassierbar - gewollt oder ungewollt. Die Feen beispielsweise haben den Zugang in eine eigene Dimension gelegt, die abgeschottet von unserer Enklave ist. Ein Labyrinth aus Gängen, in dem die Zeit ungewöhnlich schnell verläuft. Selbst ein so langlebiges Wesen wie ein Elf oder ein Drache würde zu Staub zerfallen, bevor es den Ausgang erreicht... Unserer Zugang war nur einer ausgewählten Schar von Zwergen bekannt und geriet durch einen sehr bedauerlichen Unfall in Vergessenheit. Er war gut versteckt, und selbst wir Zwerge sind nicht in der Lage, unsere verborgenen Türen zu finden, wenn wir nicht wissen, wo wir suchen sollen. So ist der einzige, mir bekannte Zugang durch das Reich der Schattenelfen zu erreichen. Die Schattenelfen wollten vor langer Zeit die Magie der Quelle für ihre finsteren Absichten missbrauchen und drangen tief in das Heiligtum vor. Wir wissen nicht, was geschah, aber die Schattenelfen ließen den Eingang von unseren Baumeistern mit einer Vielzahl ausgeklügelter Verteidigungsanlagen bestücken, die selbst nach unseren Maßstäben uneinnehmbar sind. Interessant in diesem Zusammenhang ist vielleicht noch der Hinweis, dass die Anlagen gegen das Innere des Tempels gerichtet sind. Sie sind nicht geschaffen, um jemanden davon abzuhalten, den Tempel zu betreten, sondern um etwas aus dem Tempel abzuwehren..."
"Majestät, das alles ist sehr interessant!" nutzt Buad die kurze Pause, die der Bergkönig einlegt. "Nur verstehe ich nicht, warum Ihr uns das alles erzählt! Wir hatten nicht vor, diese Quelle aufzusuchen, genaugenommen bezweifel ich, dass irgendwer von uns von ihrer Existenz wusste. Wir wollten nur heimkehren, in die - wie Ihr sie nennt - Außenwelt. Und wir hofften, dass Ihr uns hierbei helfen könntet..."
Der König nickt bedächtig. "Etwas ist geschehen." fährt er dann fort. "Unsere Welt... verändert sich. Der Strom der Magie ist verknotet - und über kurz oder lang wird diese Welt daran zugrundegehen! Und wenn wir aufhören zu existieren, wird sich auch eure Welt verändern - die Magie wird schwächer werden und schließlich ganz versiegen. Und eure Rolle in dieser Angelegenheit steht noch nicht fest!"
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
"Die Magie vergeht? Naja als Nichtmagier frage ich mich natürlich, na und? War hätte das für negative Auswirkungen. Es gibt in der Aussenwelt Viele, die völlig ohne Magie auskommen. Natürlich Magie ist bequem! Ein Zauberspruch und man hat Feuer, ein anderer und man befindet sich an einem anderen Ort. Aber man kann auch so Feuer anzünden und man kann zu Fuß an viele Orte gelangen. Und was ist daran schlecht, das sich Eure Welt verändert und wie die Aussenwelt wird? Vielleicht ist das sogar die Lösung Eurer Probleme. Öffnet Euch einfach für das neue. Vielleicht gibt es sogar eine neue Quelle der Magie, wenn die alte versperrt ist." Alix sieht den Bergkönig fragend an.
Alixdragon -==(UDIC)==- Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
Der Bergkönig schüttelt den Kopf. "Magie ist nicht allein das oft spektakuläre Ergebnis von Zauberwirkern. Im Blut vieler Rassen ist Magie enthalten, ohne die sie nicht existieren können. Die wenigsten Angehörigen der magischen Rassen können großartige Magie wirken. Ohne jedoch würden selbst magisch Unbegabte vergehen..."
Der Bergkönig deutet auf die beiden Dunkelelfen. "Die Elfen gehören zu den magischen Rassen, ebenso wie die Feen. In den Drachen ist die Magie stark, und selbst Zwerge, Riesen und Trolle haben sie in ihrem Blut, wenn auch geringer als die anderen Rassen. Bäume und Blumen enthalten sie ebenso wie zahlreiche Erze. Sicher, viele Rassen könnten ohne Magie weiterbestehen, wie etwas die Menschen und die Orks sowie die meisten Pflanzen und Tiere. Doch die magischen Rassen würden im Laufe der Zeit degenerieren. Wir würden... untergehen und die Welt allein den Menschen und Orks überlassen!"
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
"Eine grauenvolle Vorstellung!" Der Warlock schüttelt sich. "Ich hörte auch unlängst die Geschichte einer magischen Mottenart, die sich ausschließlich von der Magie eines hochgiftigen Strauches ernährt. In jener Dimension wächst dieser Strauch in wasserreichen Berggebieten, also zumeist an Flüssen und Rinnsalen. Die Motten neutralisiert mit ihrer eigenen Magie das Gift des Gewächses und verhindert so, daß das Gift flußabwärts fließt. Viele Königreiche der Menschen liegen an diesen Flüssen... Ohne dieses winzige magische Wesen wären sie verloren. " Der Dunkelelf lächelt hintergründig, als ihm ein fast vergessener Krieg einfällt, den die Drow damals gewannen, ohne einen Mann zu verlieren. "Ihr seht, Magie ist lebensnotwendig! Nun dann, wenn eure Baumeister den Weg für die Schattenelfen geschaffen haben, müßten sie uns doch weiterhelfen können. Die nichtzwergischen Fallen dürften ja nicht so sehr das Problem sein, schließlich weiß ich genau, wie Dunkelelfen denken." Der Dunkelelf ist ganz kribblig bei den Gedanken, zu einer unbegrenzten Quelle der Magie vordringen zu können. Sein Interesse, nach Hause zu kommen, ist praktisch nicht mehr vorhanden. Durch seine Gedanken huschen vielmehr Möglichkeiten, unendliche Möglichkeiten.
Wenn sie so überlegen sind, warum sind sie dann so tot?
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
Alix grübelt: "Wenn die Magie verschwindet, verschwinde ich als Riese dann auch?" und sagt dann laut: "Aha, das hatte ich gar nicht so verstanden! Also sollten wir uns wohl zu den Schattenelfen aufmachen? Oder wenn ihr einen hierher eingeladen habt, warten bis er eintrifft!"
Alixdragon -==(UDIC)==- Der einzige Mensch, der Dir im Weg steht, bist Du.
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
"Seit ihr verrückt?!" entfährt es Buad. "Habt ihr völlig den Verstand verloren? Ihr habt doch gehört, dass die Schattenelfen ihren Eingang gegenüber dem Inneren der Quelle schwer befestigt haben! Die Schattenelfen rechnen mit einem Angriff oder einer Bedrohung aus dem Tempel, und sie halten diese Gefahr für *so* schlimm, dass sie sich nicht auf ihre eigenen Befestigungskünste und ihre Magie verlassen, sondern Zwerge überschwere Befestigungen errichten lassen! Was immer im Inneren des Tempels verborgen sein mag - die Schattenelfen *fürchten* sich davor! Und ihr wollt da einfach so hineinspazieren!"
|
|
|
|
veteran
|
veteran
Joined: Mar 2003
|
"Aber nach der langen Zeit es vielleicht schon gestorben. Aber das größere Problem wäre doch, wie wir selber wieder heil zurückkommen können, wenn der Rückweg durch die vielen Befestigungen versperrt ist. Und wenn es einen anderen Ausweg geben würde, hätte was auch immer sich da aufhalten mag doch schon längst gefunden" bemerkt die Fee nachdenklich.
|
|
|
|
|