Der Warlock zeigt ein finsteres Lächeln und schüttelt den Kopf: "Ich habe andere Waffen... Ich denke, wir lassen es einfach auf uns zukommen." Damit zieht er blitzschnell eine kaum handflächengroße Drowarmbrust aus der Tasche, deren Bolzenspitzen seltsam grünlich schillern. Dann nickt er dem Bergkönig zu, welcher sichtlich bleich ist. Offenbar behagt es ihm gar nicht, in einer Reihe mit seinen früheren Feinden zu kämpfen. Dennoch hat auch er eine zweischneidige Axt in dem vertrauten Rotton in den Händen, wenngleich sich bereits seine Garde zwischen ihn und das offene Kammerportal geschoben hat.
Der Lärm schwillt auch stetig an, bis schließlich ein großer Pulk aus zornigen Zwergen laut zeternd in den Saal quillt, in Kettenhemden gehüllt und mit Axten und Hämmern bewaffnet. Zwar schütteln sie die Fäuste und rufen laute Parolen, aber auf Lanzenlänge vor den Wachen machen sie halt, auch weil der König nun selbstsicher einen Schritt vortritt und beide Hände hebt, um sich Ruhe auszubitten. Der Lärm schwillt auch etwas ab. "Brüder!", ruft er nun, flammende Blicke in die Menge schleudernd, "Wieso entehrt ihr unser Heiligtum? Seid ihr hergekommen, um..." Weiter kommt er nicht, als ihm aus der Menge ein "Nein, wir entehren höchstens unseren ehrlosen König!" entgegenschallt, worauf ein lautes Gebrüll von Seiten der Eindringlinge einsetzt.
Der Warlock, der förmlich spüren kann, wie die Situation zu kippen beginnt, springt zwischen den Wachen der Garde hervor und schreit:"Ha, ihr Narren, was glaubt ihr, wen ihr angreift?!? Wir verfügen über mächtige Magie, die alle eure Hämmer im Umkreis von 100 Meilen im Nu zu Staub zerfallen lassen kann!" "Uahhh! Schattenelfen! Sie haben Schattenelfen!" kreischen die verdutzten Zwerge nun fast panisch und einige hüpfen sogar einen Schritt zurück. "Bei den Göttern! Und einen Riesen!", schreit einer, nur um kurz darauf in der Menge unterzutauchen. "Unsere Hämmer! Nicht unsere Hämmer!" Die Zwerg sind außer sich vor Entsetzen. Ein Tumult setzt ein. Irgendwo sehr weit hinten ist aber auch der Zwerg Schädelspalter zu finden, welcher schließlich losbrüllt: "Ha, gegen uns alle können sie doch gar nichts ausrichten. Was seid ihr, Zwerge oder Feiglinge??? Bei Ingerimm, entwaffnen wir sie!"
Das Durcheinander legt sich daraufhin etwas. Finster auf den König und die verteidigungsbereite Garde starrend, beginnt nun ein anschwellendes Murmeln, wohl um sich gegenseitig Mut zu machen. Der König ruft etwas, das im Lärm untergeht. Die Situation scheint ausweglos. Als die Front der Eindringlinge aber auf die königliche Garde zurückt, geschieht etwas unerwartetes.
Mitten im Heiligtum öffnet sich ein Dimensionsspalt, genau zwischen den Frontlinien. Grelles weißes Licht blendet die Anwesenden für den Hauch eines Augenblicks, welche ausnahmslos ihre Augen zu schützen versuchen. Schatten werden sichtbar. Im Nu wimmelt es von Schattenelfen in schwarzen Assassinenkampfanzügen, welche sich kreisförmig um das Portal scharen, während neue nachströmen. Von ihren Gesichter ist nur der Spalt ihrer blitzenden Augen zu erkennen, alles andere ist verhüllt. Die verdutzten und bleichen Zwerge sind im ersten Moment nicht in der Lage, die Ungeheuerlichkeit des Frevels eines fremden Eindringen in ihr Heiligtum ganz zu erfassen und so haben die Schattenelfen in Sekundenschnelle eine Verteidigungslinie errichtet und nun sind etliche Armbrüste in ihren Händen und Chaosfeen auf ihren Schultern zu erkennen. Dennoch ist klar, daß diese Handvoll gegen so viele Zwergkrieger wohl kaum lange standhalten dürfte. Schlagartig wird es still.
Schädelspalter ruft überrascht aus: "Das ist unmöglich, ich habe niemanden von den verdammten Schwarzhäuten hergerufen...", was sofort durch ein bösartiges Gelächer vom Dimensionsportal her unterbrochen wird. Dort steht ein großer Schattenelf, der komplett in blutrote, wallende Gewänder gekleidet ist, und einen markanten, glattrasierten Schädel aufweist. "Glaubst du ernsthaft, Zwerg...", erwidert der Unbekannte nun, "wir müßten von euch informiert werden, um zu wissen, was hier vor sich geht? Nein, was sich hier abspielt, ist zu wichtig für unsere Welt, um es Amateuren wie euch zu uberlassen." Es wütendes Gebrüll antwortet ihm, aber keine der drei Schlachtreihen wagt es, durch einen ersten Schritt den geballten Schlag der zwei anderen zu riskieren. Allerdings ist nur ein winziger Funke zur Eskalation des empfindlichen Patts nötig. Der Schattenelf, erhebt wieder seine Stimme, bevor ihm jemand zuvor kommen kann:" Ich bin sicher, wir können zu einer Vereinbarung kommen!"
Wenn sie so überlegen sind, warum sind sie dann so tot?