Wieder einmal herrscht nach den Worten der Riesin verblüfftes Schweigen. Sogar das Kichern der zahlreichen Feen ist verstummt. Die kleinen, geflügelten Geschöpfe umschwirren die Riesin in respektvollem Abstand und versuchen neugierig zu ergründen, was für eine Art von Wesen es wohl sein mag, das in der gegenwärtigen Situation solche Worte zu sprechen vermag.
Die Prinzessin und der Bergkönig schauen sich einen kurzen Moment an, und für diesen Augenblick herrscht eine stumme Übereinkunft zwischen den erbitterten Kontrahenten, die wohl davon ausgeht, dass die Riesin nicht aus der Enklave stammt und daher wohl etwas sehr merkwürdige Vorstellungen hat.

"Nun, ich will ja das angenehme Schweigen hier nicht mit plumpen Worten unterbrechen." sagt schliesslich Buad und tut damit genau das, was er vorgibt nicht tun zu wollen. "Aber wir sind, so will mir schienen, keinen Schritt weitergekommen. Wir suchen noch immer den Weg in unsere Welt, die ihr das Außen nennt, und ihr sucht nach einer Möglichkeit, eure Welt als das, was sie ist, zu bewahren und die metaphysischen Grenzen, die sie vom Außen trennen, zu erhalten. Wir können eure Welt nicht verlassen, ohne sie zu erhalten, und ihr könnt eure Welt nicht behalten, ohne uns eure Welt erhalten zu lassen. Äh. Das waren jetzt ganz schön viele Erhaltens und Behaltens."

Die Worte des Zwerges brechen den Bann, den die Riesin kurz zuvor über die feindlichen Parteien geworfen hatte. Die Prinzessin funkelt wieder hasserfüllt, und der Bergkönig schiebt trotzig und kampfbereit das Kinn nach vorne.

"Für mich sieht die Sache ganz simpel aus." fährt Buad fort, nestelt seine inzwischen wieder gut gefüllt Teeflasche vom Gürtel und entnimmt ihr einen tiefen Schluck, was dazu führt, dass *alle* hastig danach trachten, den Abstand zwischen ihm und sich selbst zu vergrößern und zurückweichen, obwohl der kleine Kristallsaal das kaum noch zulässt.
"Ah! Das hat mir nach der ganzen Aufregung gefehlt..." seufzt Buad genüsslich und stöpselt die Flasche wieder zu. "So wie ich das sehe, seid ihr auf unsere Hilfe angewiesen. Wir sind tatsächlich der Schlüssel!" erklärt er im Brustton der Überzeugung, obwohl er tatsächlich gar nicht davon überzeugt ist. "Und ich wette, ihr kennt nichteinmal das richtige Schloss! Wenn ihr also einfach nur über uns verfügen wollt", der Alchimist richtet seinen Blick erst auf die Schattenelfen, dann auf den Bergkönig, "kann es passieren, dass ihr den Schlüssel im falschen Schloss abbrecht und für immer zerstört - metaphorisch gesehen! Das Resultat: die unerschöpfliche Magie eurer Welt beginnt sich zu verbrauchen, ihr werdet wie das Außen und wenn die Magie gar nicht mehr nachgebildet wird, werdet ihr immer schwächer und früher oder später von Menschen, Orks und noch abscheulicheren Kreaturen überrannt und ausgelöscht."

Befriedigt nimmt der Zwerg das geradzu körperlich spürbare Erschauern der Anwesenden zur Kenntnis. Sogar die Schattenelfen können die abschreckende Wirkung dieser Vorstellung nicht gänzlich verbergen.

"Es ist mir ziemlich egal, was ihr hier für Differenzen habt - schliesslich bin ich ja neutral." fährt Buad ungerührt fort. "Aber ich würde vorschlagen, dass ihr uns, anstatt uns als Gefangene zu behandeln, lieber etwas unterstützt. Überlasst uns die Entscheidung, was zu tun ist, aber helft uns dabei. Um eure Welt zu retten, müsst ihr nicht miteinander zusammenarbeiten - es reicht, wenn ihr alle mit uns zusammenarbeitet. Dann kann erstmal die Gefahr für eure Welt gebannt werden - was ihr danach miteinander anstellt, bleibt euch überlassen!"