Der Traum vom 10.10.2003

Ich hatte diese Nacht einen furchtbaren Traum.

Ich war der letzte Drache in diesem Traum, und ich sollte hingerichtet werden ... um einen Fluch, der über einem Dorf lag, zu löschen. Der Fluch war ein Kaminrauch, grau-rot, der das Abbild eines ... Ritters ? zeigte, der dort ermordet worden war. Wie ein unheilverkündender Geist, weithin sichtbar, der sich dort immer wieder dann zeigte, um auf das Unrecht hinzuweisen, was ihm wiederfahren worden war, wenn in diesem Turm oder Haus ein Feuer angezündet wurde. Was *ich* damit zu tun haben sollte, blieb mir unklar. Ich hatte niemals einen Ritter ermordet, und erst Recht nicht dort.

Ich war groß, ich war mächtig, ich war frei. Frei herumzufliegen in den Lüften, wie es mir beliebte.

Ich hörte davon, daß ich gejagt würde. Myriaden von Walküren setzten mir nach und nahmen mich letztendlich gekommen. Tief im Inneren wußte ich, daß mein Ende gekommen war.

Ich wurde zu einem Dorf gebracht, das in einer tiefen, tiefen Felsenschlucht lag. Dort lebten Menschen, und sie hantierten mit Feuer.

Ich wurde gefesselt, und auf den Richtblock gebracht.


Irgendwann gab es in diesem Traum einen „Knick“.


Es stellte sich heraus, daß es noch zwei weitere Drachen gab, einen ganz kleinen und einen Mittelgroßen.

Sie waren behilflich, herauszufinden, wie ich gerettet wurde.

In quasi allerletzter Minute vor meinem Tode wurde nämlich ein Komplott, eine Intrige aufgedeckt, in dem gewahr wurde, daß ein weiteres Dorf meinen Tod als Vorwand nehmen wollte, um sich Macht zu sichern.

Ich war wieder frei, und schwor mir, nie wieder etwas mit diesen Menschen tun zu haben zu wollen. Ich flüchtete.

Ich flüchtete - in die Imagination.

Dort würden sie mich nie wieder herausbekommen.


... Womit der Übergang zu Terry Pratchett's Buch "Wachen ! Wachen !" geschaffen war ...


Ich nehme an, daß dieser Traum von dem Drachenskelett des letzten Drachen in dem Spiel "Arcanum" inspiriert worden war, das zu der Zeit des Spiels in einem Freilichtmuseum lag ...


Es war grausam, grausam mitzuerleben, wie ich für eine Spezies geopfert werden sollte, die mich nicht verstand - und es wohl auch nicht wollte.

Ich fühlte Mitleid mit den Drachen, die mir auf diese Weise vorausgegangen waren, ich fühlte Mitleid mit mir selber. Sollte eines der langebigsten, freiesten und mächtigsten Geschöpfe dieser Welt von kleinen, kurzlebigen Mitgliedern einer Spezies, die sich gegen alles wandte, das sie nicht mochte oder verstand, geopfert werden ? Hatte ich das verdient ?

Es war, als ob ein Wal von Würmern aufgefressen werden würde. Von kleinen, schwachen Würmern, aber Myriaden davon.

So starb der letzte Drache aus - er verschwand einfach.



When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it.
--Dilbert cartoon

"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch