Na, so krass würde ich das nicht ausdrücken. Aber trägt man mal der technischen Entwicklung Rechnung, sieht man auch, daß heute wesentlich mehr Menschen einen Internetanschluß haben als vor fünf Jahren. Und in fünf Jahren werden es viel mehr als heute sein. Ich denke, man kann den Stadt/Land vergleich hier getrost vernachlässigen, da der Kampf um den einzelnen Kunden immer stärker wird. Der Anschluß wird immer billiger und normaler, und immer verbreiteter. Das wird sich auch in der Spieleentwicklung zeigen. Am Multiplayermodus kommt man inzwischen seltener vorbei. Aber es wird immer Singleplayerspiele geben. Weil viele Spiele einfach nicht nur im Multiplayer gut funktionieren oder für SP designt wurden und gar keinen MP haben.

Der Chefentwickler von Age of Empires schrieb letzt im englischen PC Gamer auf den überheblichen Brief eines Multiplayerzockers (man solle endlich die langweiligen SP-Kampagnen lassen, da eh nur noch eine Minderheit allein spiele), daß laut seinen Marktforschungsergebnissen 80% der Käufer ihr Spiel allein und in Ruhe genießen wollen und er selbst zur vernachlässigbaren Minderheit zähle. Man werde sich also hüten...

Das wird sich nicht großartig ändern. Es sei denn, das Spiel ist extra darauf ausgelegt oder die Käuferzusammensetzung ändert sich gewaltig. Es ist doch kein Geheimnis, daß gerade viele coole Multiplayer-Kids wie wild raubkopieren, während die älteren Spieler, die es eher ruhiger mögen, öfter das Geld haben, ein Spiel zu kaufen...

Die Onlinespieleecke reguliert sich langsam wieder selbst. Zuviele Publisher wollen an den großen Kuchen, der aber so groß gar nicht ist, da die Mehrheit der Spieler gar wie vor gar nicht online spielen will. Es fallen mehr und mehr Top-Titel in diesem Bereich finanziell auf die Nase, weil der Markt einfach satt ist. Oder noch nicht reif dafür, das hängt ganz vom Standpunkt ab...


Wenn sie so überlegen sind, warum sind sie dann so tot?