Dan Brown: The Da Vinci Code
Im Louvre wird ein Mitarbeiter ermordet aufgefunden, dieser hat allerdings vor seinem Tode noch ein seltsames Geschreibsel hinterlassen, und folgen eine französische Kryptoanalytikerin und ein amerikanischer Harvard-Professor der von ihm gelegten Spur, und decken dabei eine nette Verschwörung auf.
Angeblich ist dieses Buch ja ein toller Bestseller, was ich aber ganz und gar nicht nachvollziehen kann. Die Verschwörung im Hintergrund ist ein alter Hut, so daß ich nach ca. 100 Seiten bescheid wußte, um was es geht. Die Rätselspur des Louvre-Mitarbeiters bewegt sich teilweise auf Drei-Fragezeichen-Niveau, und so konnte ich die Hinweise, sofern sie nicht extremes Spezialwissen benötigten, teilweise schneller Entschlüsseln als der Harvard-Professor, was nicht gerade zur Glaubwürdigkeit dieses Charakters beiträgt.
Erschwerend kommt hinzu, daß der Roman klar ersichtlich für ein amerikanisches Zielpublikum geschrieben wurde (und nicht gerade für ein gebildetes), so daß mehr oder minder alles europäische mit irgendetwas amerikanischem verglichen wird (wenn ich einen Roman eines deutschen Autors lese, der in Amerika spielt, will ich auch nicht erklärt bekommen, daß das weiße Haus ungefähr so etwas wie das Bundeskanzleramt ist). Das ein oder andere Mal entschlüpft dem Autor sogar ein dicker Fauxpas, so redet ein klischeebeladener englischer Lord, der alles amerikanische verabscheut, doch tatsächlich von "Soccer".
Zu guter letzt verwendet der Autor auch noch die zwei billigsten Tricks, die es gibt, um Spannung zu erzeugen. Erstens befindet sich grundsätzlich in einem spannenden Moment ein Kapitelende, und das nächste Kapitel geht erst mal mit einer anderen Perspektive weiter, und zweitens wird, wenn ein Protagonist eine wichtige Entdeckung macht, nie gesagt, um was es sich handelt, nur, daß der Protagonist enstetzt, erstaunt, etc. ist, wodurch der Kenntnisstand des Lesers und der Hauptpersonen teilweise stark differieren - die künstlichste Art Spannung zu erzeugen, die es gibt, Spannung, die nicht innerhalb der erschaffenen Welt liegt, sondern einzig im Nichtwissen des Lesers.
Alles in allem fand ich das Buch anfangs noch recht spannend, gegen Ende jedoch hat es mich nur noch gelangweilt. Eine klare Nicht-Empfehlung meinerseits.