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Joined: Mar 2003
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Joseph Kardinal Ratzinger: Aus meinem Leben
Hehe, nachdem ich hier irgendwo geschrieben hatte, daß ich noch nichts von ihm gelesen habe, dachte ich mir: Das läßt sich ja ändern, und habe bei meinem nächsten Büchereibesuch zugegriffen. Leider war dieses Buch das einzige, das gerade da war; eigentlich hätte mich seine Autobiographie nicht sonderlich interessiert. Da es aber nur ein sehr dünnes Büchlein ist, habe ich es mal mitgenommen, und dann gestern Abend durchgelesen. Das ist schonmal etwas positives an diesem Buch, denn im Gegensatz zu vielen anderen Autobiographien ergeht Ratzinger sich nicht in unendlichen Kleinigkeiten, sondern schreibt kurz und knapp das auf, was ihm am wichtigsten erscheint. Natürlich fehlt es einer Autobiographie immer an Abstand, aber im großen und ganzen ist diese doch sehr nüchtern und sachlich gehalten. Was ich interessant fand, war, wie Ratzinger selbst sein Wandlung vom Modernisten zum Konservativen sieht und beschreibt (auch wenn er sie selbst größtenteils - nicht vollständig - als Wandlung der Umwelt sieht), denn anfangs galt er tatsächlich als Modernist und wäre deswegen sogar um ein Haar durch die Habilitation gefallen. Ebenfalls interessant war, daß er zu seiner Zeit als Professor in Tübingen mit Klaus Küng befreundet war, leider geht er nicht darauf ein, wie sich dieses Verhältnis entwickelt hat. Was mir in diesem Zusammenhang aufgeffiel, ist, daß Ratzinger, wenn er auf die Gründe der heutigen Kirchen- und Glaubenskrise eingeht (was nur sehr knapp geschieht), stets Formulierungen wie "ich bin der festen Überzeugung, daß", "deswegen denke ich, daß" usw., benutzt. Von Küng kenne ich eigentlich nur "Die Kirche ist" und "Die Kirche muß".
Nunja, sicher kein Buch, was man gelesen haben muß. Aber es gelesen zu haben, habe ich auch nicht bereut.
"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
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Joined: Mar 2003
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Robert Harris: Fatherland
Irgendwann mal hatte ich die Verfilmung gesehen, und als ich nun das Buch in der Bücherei gesehen habe, habe ich einfach zugegriffen. Europa in den 60ern: Deutschland hat den zweiten Weltkrieg mehr oder weniger gewonnen, mit Amerika befindet es sich in einem nuklearen Patt, und im Ural sind seit Jahren Partisanenkämpfe im Gange. Nun will Hitler eine Entspannungpolitik betreiben, und der amerikanische Präsident Kennedy (der Vater von John F.) wird zu einem Staatsbesuch in Deutschland erwartet. Just in dieser Situation wird in Berlin die Leiche eines ehemals hohen Parteifunktionärs gefunden, und der Kripobeamte Xavier March macht sich auf, die wahren Hintergründe seines Ablebens zu durchleuchten. Da deutet sich auch schon das erste Problem des Buches an. Wieso heißt ein Deutscher Kripobeamter Xavier March? Vielleicht weil für die amerikanischen Leser die Unterscheidung wichtig ist: Englische Namen = Gute, deutsche = Böse. Oder weil der Autor überhaupt kein Deutsch kann, was sich in etlichen falschen Bezeichnungen und holprigen Straßennamen ausdrückt. Das Buch zumindest einem deutschssprachigen zum Lektorat zu geben war wohl nicht drin. Trotzdem gelingt es dem Autor aus der vorgegebenen Situation eine einigermaßen glaubwürdige und beklemmende Atmosphäre aufzubauen. Zugute halten muß man ihm auch, daß das Ende, ohne zuviel zu verraten, sehr viel besser ist, als der Schluß des Films. Die Gesamthandlung des Buches ist zwar von weltpolitischer Wichtigkeit, trotzdem bleibt der Roman im Grunde genommen ein klassischer Kriminalroman, was ich persönlich sehr gut fand - beim Erscheinen des Buches gab es wohl einige Kontroverse darüber, ob man ein solches Szenario für einen reinen "Unterhaltungsroman" verwenden dürfe. Das möge ein jeder selbst entscheiden. Auch dies mit Sicherheit kein muß-Buch, aber wenn man so viel für auf alternativen Geschichtsverläufen basierende Geschichten (egal in welcher Epoche) übrig hat wie ich, dann kann man eigentlich nichts falsch machen.
"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
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Joined: Mar 2003
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Jules Verne : Reise um die Welt in 80 Tagen.
Jeder kennt es, kaum einer liest es. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Dabei ist das Buch eine nette Reisebeschreibung von Sehenswürdigkeiten der ganzen Welt - aus einer Zeit, die längst vergangen ist. Heute sieht dort alles anders aus. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Das Buch ist im Stil älterer Romane geschrieben : Ähnlich wie bei Sherlock Holmes ist ein exzentrischer englischer Gentleman dabei die Hauptperson. Dieser Stil von Romanen wäre heute undenkbar, daher blicken wir damit gleichsam in eine untergegangene Zeit der Romanerzählung.
Insgesamt ein sehr lesenswertes Buch. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it. --Dilbert cartoon
"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch
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Joined: Mar 2003
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Joseph Kardinal Ratzinger: Salz der Erde
Nachdem ich aus der Autobiographie, wie oben zu lesen, nicht das erfahren habe, was ich mir erhofft hatte, und über dieses Buch in letzter Zeit viel gutes zu hören war, mußte ich es eben lesen. Als Autor habe ich, wie es auf dem Buchdeckel steht, Ratzinger alleine angegeben, das ist allerdings eigentlich nicht korrekt. Da fehlt nämlich eine Person, Peter Seewald, ein Journalist, der irgendwann mal im Auftrag der Süddeutschen mit Ratzinger in Kontakt gekommen war. Das ganze Buch ist ein Transkript einer Tonbandaufzeichnung eines Gesprächs zwischen den beiden, wobei Ratzinger weder vorher die Fragen bekannt waren, noch etwas nachträglich geändert wurde. Und diese Konstellation macht das Buch dann auch so interessant, weil Seewald, aus der Kirche ausgetreten, eine andere Perspektive reinbringt, oder auch mal nachhakt, was dem ganzen ausgeprochen guttut. So fragt er z.B. in dem Teil, in dem es um Ratzingers Lebenslauf geht, mal nach, ob er denn nie Zweifel gehabt hätte, ob es das richtige sei, Priester zu werden, und im Zölibat zu leben. Die entwaffnend ehrliche Antwort (ungefähr): "Naja, unser Priesterseminar war augebombt, und deswegen waren wir mit den weiblichen Studenten in einem Haus untergebracht, da kamen einem dann schon mal Zweifel." Das Buch teilt sich im Wesentlichen in drei Teile: Person Ratzinger (Biographie), Katholische Kirche und ihre Probleme, Zukunft der Welt und des christl. Glaubens. Besonders bei den letzten beiden Teilen, helfen die Fragen Seewalds, daß man das erfährt, was ich eigentlich erfahren wollte, nämlich wie Benedikt XVI eigentlich denkt - und ich denke, hier würde mancher sich verwundert die Augen reiben. Klar ist, daß er die Welt letztlich von einem christlichen Standpunkt aus sieht, aber vom Großinquisitor ist hier nun wirklich nichts, aber auch gar nichts zu spüren. Wer also weiterhin sein mediales Zerrbild vom Panzerkardinal aufrecht erhalten will, sollte einen großen Bogen um dieses Buch machen. Empfehlen kann ich das Buch denjenigen, die sich ernsthaft mit so etwas befassen wollen. Wem Gott, Kirche, usw. völlig egal sind, der wird wohl eher etwas gelangweilt sein. Aber anscheinend sind Gespräche mit Benedikt XVI nicht ganz ohne Nebenwirkungen. Peter Seewald ist inzwischen wieder in die Kirche eingetreten, und praktizierender Katholik.
"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
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Joined: Mar 2003
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Natürlich ist er - man kann das System "nur von innen ändern"! Nur `n Scherz! <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Ja, daß hab´ ich mir trotz des medialen Zerrbildes auch bei einem Interview besonders, in der ARD, gedacht.
Auf der anderen Seite darf man auch unter Berücksichtigung der Wirkung der Medien einige Dinge nicht komplett dem zuschreiben. Und wenn Ratzinger sich dann, auf die Vorgängerorganisation der lange Jahre von ihm geführten Glaubenskongregration angesprochen, im Verhältnis zum heutigen, geschichtlichen Wissen darüber in einer seltsam diplomatischen Weise äußert und der Inquisition zumindest erste rechtsverfaßte Ansätze unterstellt (fast hatte ich den Eindruck er wollte sie in dieser Hinsicht sogar in einer Art `Vorreiterrolle´ sehen <img src="/ubbthreads/images/graemlins/confused.gif" alt="" /> ), daaaann kann man da wohl eine gewisse Verzerrung der Wahrnehmung nicht nur bei den Medien allein verorten.
MMn. ist das was wir heute hauptsächlich in der Form der Rechtsstaatlichkeit antreffen ohne die Grundlage der Aufklärung nicht wirklich denkbar. Und Elemente derer möchte mir doch bitte nochmal jemand in den Verfahren der damaligen Inquisition (insbesondere der berüchtigten und dem Vernehmen nach vorherrschenden spanischen Variante) belegen. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" /> Vielmehr ist es doch aber wohl so, daß sich der häufig geäußerte Generalvorwurf an die Kirche, die Aufklärung nicht wirklich nachvollzogen zu haben, unter anderem und sicher nicht zuletzt gerade auch an deren Umtrieben festmacht, zu recht, wie ich denke.
Ragon
P.S.: Und dann ist es z.B. auch gerade dieser Tage wieder so, daß der Vatikan irgendein Gesetzesvorhaben gegen die (staatliche Version der) Ehe von Gleichgeschlechtlichen in einem katholisch geprägten Land mit entsprechend unsäglichem, ideologischem Schmonzens flankiert hat. Ein Akt der Diskrimierung, wie er einer Institution welche für sich in Anspruch nimmt von Natur aus einer der Verfechter der Menschenrechte schlechthin zu sein, nicht wirklich gut ansteht. Daneben nährt es den starken Anschein, als würde sich Religion mal wieder unangebracht in Angelegenheit des Staates einmischen - die aber gelten doch heutzutage als getrennt, oder!? Vielleicht versteht man aber auch die Kirche nur falsch und das Ganze ist nur ein Versuch soz. "die Markenrechte an dem Begriff `Ehe´ zu schützen"...!? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/think.gif" alt="" />
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Joined: Mar 2003
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Nun, es läßt sich nicht abstreiten, daß die Inquisition tatsächlich die Einrichtung war, die als erste Züge einer modernen Gerichtsbarkeit hatte - das Verfahren war festgelegt, und die Schuld des Angeklagten mußte erwiesen sein. Das war im Vergleich zu den Willkürprozessen, die im weltlichen Bereich an der Tagsordnung waren, tatsächlich ein Fortschritt. Daß dabei auch Folter eingesetzt wurde, macht die Sache aus christlicher Sicht zwar nicht gerade glaubwürdig, war aber damals leider überall an der Tagesordnung. Selbst die spanische Inquisition, die wirklich schlimm war (aber nicht am weitesten verbreitet, sondern auf Spanien beschränkt) verurteilte nur 2% der Angeklagten zum Tode. Ich nehme auch an, daß Ratzinger sich auf die Römische Inquisition bezog, deren Archiv (bzw. den kleinen Teil der von Napoleon zurückgegeben wurde) er ja kennt. Und in "Salz der Erde" meint er, ein Großteil der Akten bestünde aus Fällen von Leuten, die irgendein weltliches Verbrechen begangen hatten, und sich dann irgendwas andichteten, was sie vor die Inquisition bringen würde, um so der weltlichen Gerichtsbarkeit zu entgehen - weil die Römische Inquisition im Vergleich als milde bekannt war. Ein Akt der Diskrimierung, wie er einer Institution welche für sich in Anspruch nimmt von Natur aus einer der Verfechter der Menschenrechte schlechthin zu sein, nicht wirklich gut ansteht. Daneben nährt es den starken Anschein, als würde sich Religion mal wieder unangebracht in Angelegenheit des Staates einmischen - die aber gelten doch heutzutage als getrennt, oder!? Abgesehen davon, daß ich das spanische Homoehegesetz aufgrund des uneingeschränkten Adoptionsrechts für wirklich problematisch halte - bist Du wirklich dafür, daß sich die Kirche komplett aus allen staatlichen Angelegenheiten raushält? Hätte sie sich also auch zu Zeiten des 2. Weltkriegs nicht in Sachen wie die Judenverfolgung einmischen dürfen? Es wäre mir auch neu, daß die Kirche für sich in Anspruch nimmt, die Menschenrechte (zumindest das, was man gemeinhin darunter versteht) zu Verfechten - der Vatikan gehört zu den wenigen Staaten, die die UN-Menschenrechtskonvention nicht unterschrieben haben.
"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
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Joined: Jan 2005
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Die Gläubigste bin ich ehrlich gesagt nicht, aber ich vermute doch mal, das es einen Mann names Jesus gab und wenn er wüsste, was er angeblich alles vollbracht haben soll, würde er wohl aus allen Wolken fallen.
Zu der Bibel, kann ich nur sagen, dass ich es nicht geschafft habe sie zu lesen, obwohl es mich schon interessiert hätte und ich es auch schon drei Mal versucht habe. Vermutlich bin ich nicht diszipliniert genug. Dennoch glaube ich mal gehört zu haben, das sie lückenhaft sein soll und das es ein Buch "Die Apogryphen" (oder so ähnlich) geben soll, das Ergänzungen enthält, die die Kirche einfach mal so weggelassen haben soll. Das dies stimmen könnte, beweist die Stelle, als Adam und Eva aus dem Paradies flogen, über einen Berg gingen und es dort andere Menschen gab. Wie bitte kommen die dorthin,wenn doch die Beiden die ersten Menschen waren?? Das muss mir erst mal jemand erklären.
Ich bin der Kirche auch nicht sehr zugetan, da es Dinge gib, wie z. B. die Hexenverfolgung oder überhaupt ihre fanatische Art und Weise anderen ihren Glauben aufzuzwingen und da gibt es mit Sicherheit noch andere Dinge, die mich abschrecken würden, würde ich mich noch mehr damit beschäftigen. Wären sie doch nur ein bisschen toleranter gewesen, dann könnten wir vielleicht heute auf ein besseres Wissen der Kräutermedizin bzw. Homöophatie zurückgreifen.
In meinen Augen hat die Kirche keine große Existenzberechtigung mehr. Sie hat soviel Leid gebracht, das ich nicht wirklich nachvollziehen kann, warum sie noch so eine große Zahl Anhänger hat. Damit will ich jetzt nicht den Glauben in Zweifel ziehen, denn der Mensch bracht etwas an das er glauben kann. Sonst gäbe es vermutlich keine Hoffnung mehr. Aber ich kann das verurteilen, was Prister, Pfarrer und andere Würdenträger der Kirche im Namen Gottes für Unheil über die Menschen gebracht haben.
Was mich allerdings sehr verwundert hat, war die Art und Weise wie hier über den Inhalt der Bücher diskutiert wird. Ich dachte immer, das lesen Spass machen muss und nicht dass man hinter jedem Autor herrecherchieren muss. Aber vielleicht sehe ich die ganze Sache mal wider viel zu übertrieben. Also nicht dass ihr euch gleich angegriffen fühlt.
Ihr hört euch nur alle an wie Experten wogegen ich mir vorkomme als gehöre ich zu einer der Randgruppen, die irgendwo beschrieben wurden.
LG Mystif
Ein Leben ohne Abenteuer ist wahrscheinlich unbefriedigend, aber ein Leben, in dem Abenteuer jedwede Form zugestanden wird, ist mit Sicherheit ein kurzes Leben.
Bertrand Russell (1872-1970), brit. Philosoph u. Mathematiker, 1950 Nobelpr. f. Lit.
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veteran
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Joined: Mar 2003
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Was mich allerdings sehr verwundert hat, war die Art und Weise wie hier über den Inhalt der Bücher diskutiert wird. Ich dachte immer, das lesen Spass machen muss und nicht dass man hinter jedem Autor herrecherchieren muss. Aber vielleicht sehe ich die ganze Sache mal wider viel zu übertrieben. Also nicht dass ihr euch gleich angegriffen fühlt. Ich würde sagen, es kommt auf das Buch an. Wenn ich einen Sci-Fi-Roman lese, der auch wirklich Spaß macht, dann ist das was andere als wenn ich Ratzingers Biographie lese. Die würde mir nicht Spaß machen und dafür wäre sie meiner Meinung nach auch nicht gedacht.
Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"
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apprentice
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Joined: Jan 2005
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Habe am Wochenende einen Bericht über das Buch "Sakrileg" gesehen, den habe ich mir aber auch nur angesehen, weil ich hier so viel gelesen habe darüber. Allerdings haben sie in diesem Bericht alles abgetan, was in dem Buch dargelegt wird. Für meinen Geschmack etwas zu übertrieben. Na ja, auf jeden Fall bin ich jetzt sehr sehr neugierig und werde mir dieses Buch auch mal zu gemüte führen. Jetzt kann ich auch die Sache mit den Recherchen nachvollziehen.
Obwohl ich bezweifle, das diesbezüglich jemals die Wahrheit ans Licht kommen wird.
LG Mystif
Ein Leben ohne Abenteuer ist wahrscheinlich unbefriedigend, aber ein Leben, in dem Abenteuer jedwede Form zugestanden wird, ist mit Sicherheit ein kurzes Leben.
Bertrand Russell (1872-1970), brit. Philosoph u. Mathematiker, 1950 Nobelpr. f. Lit.
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Joined: Mar 2003
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Das Buch "Sakrileg" oder besser "The Da Vinci Code" ist wirklich nicht übel, wenn man von vornherein weiß, daß der Autor eine Menge Fiktion sorglos mit hineinmixt, allerdings war die reißerische Reportage eher mäßig recherchiert.
Wenn sie so überlegen sind, warum sind sie dann so tot?
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Joined: Mar 2003
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Ich würde ja eher sagen er mischt sorglos etwas Realität in seine Fiktion. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
Aber davon abgesehen fand ich das Buch nicht wegen seinem Inhalt schlecht, sondern weil es einfach langweilig und schlecht geschrieben ist. Die Reportage habe ich nach fünf Minuten ausgemacht - das war ja wohl nur Effekthascherei.
"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
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apprentice
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Joined: Jan 2005
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Stimmt, reißerisch angekündigt wurde diese Reportage schon und ich hatte mich schon auf eine Fülle von Informationen gefreut. Aber leider war es relativ enttäuschend. Zumindest weiß ich jetzt worum es in diesem Buch geht und das hat mich neugierig gemacht. Ich mag solche Geschichten, ob wahr oder erfunden. Das Buch "Des Teufels Kardinal" habe ich auch verschlungen und das war mit Sicherheit nur Fiktion.
Aber die Reportage kam mir so vor, als wollte man mit aller Gewalt alles wiederlegen bzw. ins lächerliche ziehen, damit ja keiner auf die Idee kommen kann auch nur im entferntesten etwas von dem zu glauben, was da in diesem Buch steht.
Was mich zu der Überlegung führt, das dieser Autor in mancher Hinsicht schon näher an die Realität herangekommen ist, als es der Kirche vielleicht lieb war. Denn warum sonst der Aufwand???
Aber ich kann mich auch irren.
LG Mystif
Ein Leben ohne Abenteuer ist wahrscheinlich unbefriedigend, aber ein Leben, in dem Abenteuer jedwede Form zugestanden wird, ist mit Sicherheit ein kurzes Leben.
Bertrand Russell (1872-1970), brit. Philosoph u. Mathematiker, 1950 Nobelpr. f. Lit.
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Joined: Mar 2003
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Aber davon abgesehen fand ich das Buch nicht wegen seinem Inhalt schlecht, sondern weil es einfach langweilig und schlecht geschrieben ist.
Ehrlich? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" /> Mea culpa, ich gebe zu, daß ich nur das Hörspiel zum Buch konsumiert habe. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/shame.gif" alt="" /> Vermutlich haben sie das Buch dort auf das Wesentliche zusammengestrichen. Thematisch sehr ähnlich und meiner Meinung nach besser ist übrigens ASSASSINI.
Wenn sie so überlegen sind, warum sind sie dann so tot?
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Joined: Apr 2003
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Oder "Die Wächter des Kreuzes".
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Joined: Mar 2003
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Ehrlich? <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" /> Ja, denn als ich das Buch gelesen habe, hatte ich mit der Kirche seit vielen Jahren überhaupt nichts zu tun gehabt. Ich bin nicht mal gefirmt. Ich hatte dem Inhalt durchaus die Möglichkeit eingeräumt, den Tatsachen zu entsprechen.
"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
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Joined: Mar 2003
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Ich warte lieber auf den Film mit Tom Hanks, Audrey Tautou, Jean Reno, Alfred Molina, Sir Ian McKellen und Paul Bettany ... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/biggrin.gif" alt="" />
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Joined: Apr 2003
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Ehrlich gesagt freue ich mich auch schon auf den Film. Man muss ja sagen, dass die Story wirklich nett ist (wenn auch nicht wirklich soooooo fantastisch, wie jeder tut) aber Herr Brown ist nicht wirklich so ein toller Schreiberling.
Und irgendwie hat er immer so geschrieben, als hätte er schon einen Film im Kopf...
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Joined: Mar 2003
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Marcus Hammerschmitt: PolyPlay
Was mache ich, wenn ich durch die Bücherei gehe, und mir ein Buch auffällt, das den Namen der Legendären DDR-Spielkonsole trägt? Zugreifen natürlich. Im Jahr 2000 wird der VoPo Rüdiger Kramer zu einem Mord gerufen. Ermordet wurde ein Jugendlicher, vor dem Polyplayautomaten, vor dem er den Großteil seiner Freizeit verbrachte. VoPo deswegen, weil sich hier die BRD nicht von einer Wirtschaftskrise ein den 80ern erholte, während man in der DDR ein revolutionäres Verfahren zur Energiegewinnung erfand, das dieser einer ungeahnten Aufstieg einbrachte, was zur Wiedervereinigung 1990 mit umgekehrten Vorzeichen führte. Kramer merkt recht schnell, daß der Fall nicht so einfach ist, daß die Stasi darin verwickelt hat, und daß es mit dem Geheimnis des Polyplay, das den Jungen dazu brachte, es Tag und Nacht zu spielen (die Legende, daß man sich beim Polyplay noch ein zusätzliches Spiel freispielen kann, gibt es wirklich), durchaus was auf sich hat.
Auch Wenn es kein Meisterwerk ist, ein ganz nettes Buch, angereichert mit ein paar Seitenhieben auf unsere Realität, das man mal so nebenbei lesen kann, würde ich sagen.
"In jedem Winkel der Welt verborgen ein Paradies"
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Joined: Jan 2005
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Hat von euch vielleicht schon mal die John-Grisham-Bücher gelesen??? Also "Die Akte", "Das Urteil", "Die Firma" etc???
Ich finde die Bücher ganz gut. Habe sie auch alles gelesen, bis auf seine letzten drei Veröffentlichungen. Auf jeden Fall besser als die Verfilmungen. Ganz besonders enttäuscht war ich von der Verfilmung "Die Firma", denn der Film hatte ein komplett anderes Ende.
Was haltet ihr von diesen Büchern???
Ein Leben ohne Abenteuer ist wahrscheinlich unbefriedigend, aber ein Leben, in dem Abenteuer jedwede Form zugestanden wird, ist mit Sicherheit ein kurzes Leben.
Bertrand Russell (1872-1970), brit. Philosoph u. Mathematiker, 1950 Nobelpr. f. Lit.
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Joined: Jun 2003
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Ich habe alle hier und alle gelesen. War auch immer fasziniert, liest sich unglaublich schnell und spannend durch die Geschichten. Aber in den letzten Jahren muss der Mann wohl einen Ghostwriter haben oder keine Lust mehr. Bedauerlicher Weise habe ich mir als letztes Buch von ihm "Die Farm" gekauft und natürlich leinengebunden. Aber schon nach zehn Seiten war da nicht mehr viel vom "alten" Grisham zu spüren. Einfach furchtbar. Ich habe vor kurzem gesehen, dass wieder ein neuer Band auf dem Markt ist. Aber da warte ich bestimmt ab, bis es als Taschenbuch erscheint.
Und die Filme? Tja, wie das so mit Literaturverfilmungen ist. Die einen gelingen, die anderen nicht. Ich hatte nur gehofft, dass sie bei der Verfilmung "Die Kammer" Sean Connery besetzen, aber Gene Hackman war auch spitze.
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