Zum Kosovo: Kann man natürlich echt nicht vergleichen. Damals haben die Amis eine internationale Streitmacht angeführt, die sich der Verhinderung einer humanitären Katastrophe verschrieben hatte. Es handelte sich damals um eine -nach dem Völkerrecht- legitime militärische Aktion und nicht um eine "coalition of the willing" wie jetzt.

Was den Vorfall mit den Zivilisten betrifft, so habe ich gestern in den T-Online News gelesen, dass die amerikanische Tageszeitung Washington Post Auszüge aus dem Funkverkehr der Soldaten abgedruckt hat. So hat offenbar ein Offizier befohlen, das Fahrzeug (Kleinbus) durch einen Warnschuss zu stoppen. Dieser Befehl wurde von den Soldaten zunächst ignoriert. Auch eine zweite Aufforderung des Offiziers blieb ohne Folgen. Erst als er seinen Befehl das 3. mal wiederholte, fühlten sich die Soldaten angesprochen. Warum sie nicht (wie befohlen) lediglich einen Warnschuss abgegeben, sondern das gesamte Fahrzeug unter Beschuss genommen haben, ist unklar.

Im übrigen teile ich Harga's Ansicht. Wir haben gut reden, die wir hier in unserem sicheren Deutschland am Schreibtisch sitzen und amerikanische Soldaten des beliebigen Tötens bezichtigen. Sicher gibt es in den Streitkräften auch "schweinische" Einheiten, die rücksichtslos gegen die Iraker vorgehen, aber in der Mehrzahl dürfte es sich um junge Männer und Frauen handeln, die nur eins wollen: So schnell wie möglich zurück zu ihren Familien nach Hause und das vorzugsweise nicht in einer "body bag". Jeder noch so kleine Fehler oder jedes noch so kleine Zögern kann der letzte Lapsus gewesen sein. Alleine die Verluste durch "Friendly Fire" zeigen, wie blank die Nerven dort unten bei vielen Soldaten liegen. Ich persönlich finde das verständlich. Jemand, der in Todesangst ist, handelt nicht mehr rational.
Wir sollten immer daran denken, dass es die Regierungen der USA und GB's sind, die die Iraker und ihre eigenen Soldaten ungerechtfertigterweise in diese beschissene Situation gebracht haben.