Die Macht der magischen Steine - der erste Roman von Katharina von Pannwitz
Der Buchrücken verspricht vieles:
"Entdecken Sie die deutsche Marion Zimmer Bradley!
[...]Niam ist als Herrin der Stimme auserwählt, Brigant und die Königreiche der neuen Welt vor den feindlichen Heeren des finsteren Lord Balzôrc zu retten. Gemeinsam mit Prinz Emrys und dem Druiden Gwydón begibt sich die Tochter des Sonnengottes Lugh auf eine abenteuerliche und gefährliche Reise. Und damit beginnt ein schier aussichtsloser Wettlauf gegen die Zeit, denn Lord Balzôrc hat bereits den Schlüssel zur Herrschaft in der Hand: die Krönungssteine der neuen Welt. Doch Niam hält als Einzige eine Macht in Händen, die stärker ist als die des Bösen: das uralte, heilige Lied der Elemente...
Das grandiose Fantasy-Epos von Katharina von Pannwitz lässt die sagenhafte Welt der keltischen Mythologie lebendig werden."
Das hört sich doch gut an oder? Habe ich mir auch gedacht und Anfang 2003 gekauft und angefangen zu lesen. Bei 2/3 hatte ich aufgehört und jetzt die letzten 150 Seiten fertig gelesen.
Es spielt zwar in einer Fantasywelt mit keltischen Elementen, wie Feiertage, Rituale, Fabelwesen und Namen, aber es ist weit entfernt von einem Fantasy-Epos. De Fantasywelt ist mit all ihren Feiertagen, Ritualen, Fabelwesen und Namen komplett austauschbar. Es ist nichts besonderes. Das liegt vor allem daran, dass alles viel zu oberflächlich ist.
Angefangen, dass der gesamte Roman fast ausschließlich in Hauptsätzen, und wenn dann max. 1 Nebensatz, geschrieben wurde. Die Helden sind unfehlbar und sowas von gut und kitschig mit gar keinen Schwachstellen, dass es einem schon wieder schlecht wird. Die Liebesgeschichte zwischen Niam und Emryn ist viel zu vorhersehbar (am Anfang lehnt er sie ab und dann entdecken beide ihre große Liebe).
Im Endeffekt ist es wieder ein klassischer Gut gegen Böse Kampf mit einer prise Liebesgeschichte und viel Kitsch.
Das ganze wär ja noch zu verkraften, wenn die Geschichte selber spannend aufgebaut wäre. Aber Pustekuchen. Die Geschichte fließt einfach dahin. Es wird keine Spannung aufgebaut und wenn doch, dann wird sie spätestens 5 Sätze weiter wieder aufgelöst. Die Helden geraten nie in ernsthafte Gefahr. Und Heere von Monstern werden innerhalb von 7 Sätzen nur so dahingemetzelt. An einer Stelle wird gar ein Kampf, der über 15 Tage dauert, innerhalb von fast nur 3 Sätzen entschieden. Das geht etwa so: Kampf beginnt - Kampf dauert 15 Tage - Held gewinnt
Die versprochene abenteuerliche und gefährliche Reise sucht man leider vergebens.
Hier nor ein paar Ungereimtheiten: Die Helden Niam wird am anfang als schüchtern und scheu beschrieben, sie freundet sich auf ihrer Reise auch schon am Anfang mit jeder anderen guten Person an. Langweilig... ist aber eigentlich auch egal, da die Nebencharaktere wirklich nebensächlich sind. Sie tauchen in einer Szene auf und dann sieht man sie nie wieder (nur am Ende sind manche nochmal kurz erwähnt). Einen Nebencharakter muss ich aber noch expliziz erwähnen. Und zwar Cluricaum. Innheralb von 4 Seiten wird er erst als Gnom, dann als böser Kobold und zum Schluß als böer Zwerg beschrieben, obwohl sich die Szene sich nur um ihn dreht. Da hätte man doch mal aufpassen können.
Der Endkampf selber ist leider auch wie alle anderen Kämpfe. Kurz und knapp ohne Spannung und unsere Helden nie in Bedrängnis. Und durch eine vorherige Prophezeiung wird eh jede Überraschung zunichte gemacht. Und solch eine Prophezeiung gibt es davor schon mal, damit auch ja keine Spannung aufgebaut wird.
Tja der Buchrücken hat viel versprochen, konnte aber nichts einhalten. Selbst der Satz, dass einzig das Lied stärker als das Böse ist, wird nicht erfüllt. Nämich über dem Bösen (und dem Tod) steht die Liebe (also soviel Kitsch auf einem Haufen habe ich noch nie gesehen).
Vom Satzbau als Märchen für kleine Kinder zu empfehlen, da aber auch die Sexualität stark angedeutet wird, vom Altersniveau eher ab 12-13 geeignet.
Mein Fazit ist, dass der Roman schlecht und nicht empfehlenswert ist.