Peter Lancester: Dämonentränen (Die Chroniken der Anderwelten 3)
Teil 3 der Anderwelten-Chroniken wartet mit einem quasi-Neuanfang auf. Es geht um Mona, die in Hamburg lebt, aber eigentlich ein (aus den früheren Bänden bekannter) Flugteufel ist. Frank, mit dem sie zusammenlebt, und der sie aus der Psychiatrie gerettet hat, ist ein sehr religiöser Mensch, und hält sie für einen gefallenen Engel.
Ein Alptraumwesen, das seine Menschlichkeit entdeckt - ein interessantes Thema. Und größtenteils sehr gelungen umgesetzt. Die Handlung wird nicht chronologisch erzählt, so daß man erst nach und nach erfährt, wie Mona in unsere Welt kam, wie sie sprechen (und denken) lernte, wie ein Mensch, und wie sie an ihrem inneren Konflikt, der Menschlichkeit und dem Dämon, der immer wieder hervorbricht (und dem auch so einige Menschen zum Opfer fallen), langsam verzweifelt.
Auch für den Leser interessant, die Horrorwesen aus den ersten zwei Bänden, auf einmal von der anderen Seite zu sehen - und irgendwann mit der Symphatie soweit zu sein, daß man hofft, derjenige, der ihr übel mitspielt, werden schön ordentlich zerfleischt.
Sehr schwer zu beurteilen. Ein solches Thema erfordert praktisch einen Geniestreich, und das ist "Dämonentränen" nicht, dafür fehlt der letzte Tick. Trotzdem ein lesenswertes Buch.
Schade, daß ich jetzt erst mal ein Jahr auf den nächsten Band warten muß.