Um falschen Schlüssen vorzubeugen: Ich bin durchaus für "artgerechte" Tierhaltung zu begeistern. Ich bin auch dafür (sogar sehr), dass sich jeder, der ein Tier hält, kritisch fragen muss, ob er dem Tier das geben kann, was es verlangt - oder ob er nur selbst ein ausschliesslicher Konsument dessen ist, was ein Tier zu geben vermag.
Tierhaltung ist ganz sicher keine triviale Angelegenheit. Man kann dort schnell viel falsch machen, und viel zu oft wird sie missbraucht. Aber sie deswegen gänzlich abzulehnen zeugt eben nur davon, das man kein Verständnis für die Tiere hat oder gfanz einfach nicht gewillt ist, sich mit den Bedürfnissen der Tiere auseinanderzusetzen. Ein Tier *muss* nicht um jeden Preis artgerecht gehalten werden. Wichtig ist jedoch, dass sich der Halter seiner Pflicht gegenüber dem Tier jederzeit bewusst ist, UNd dass er bereit ist, sie auch *jederzeit* zu erfüllen. Wenn eine "artgerechte Haltung" (die Begriffe schließen in vielen Fällen einander aus) nicht möglichn ist, dann sollte dem Besitzer das bewusst sein - und er sollte sich bemühen, dem Tier einen entprechenden Ersatz zu liefern. Dazu gehört es, sich quasi in das Empfinden des Tieres hineinzuversetzen, lernen, das Tier zu verstehen - und da sich die Tiere uns nur eingeschränkt mitteilen können, ist das schwierig und erfordert ein unglaubliches Einfühlungsvermögen (Nun, was z.B. Fische angeht...). Als Resultat kann auch dem *nicht* artgerecht gehaltenen Tier ein Leben ermöglicht werden, dass auch Sicht des Tieres lebenswert und sogar erstrebenswert ist.
Ich setze sogar noch eines drauf: "Artgerechte Tierhaltung", meine lieben Herrn Kritiker, beginnt beim Verständnis des Halters für sein Tier - nicht jedoch unbedingt beim "ursprünglich natürlichen Umfeld" des Tieres.
Ich persönlich kann nichts gegen Tierhaltung einwenden wenn ich sehe, dass der Halter die Bedürfnisse des Tieres erfüllt.
Ich persönlich hätte gerne mehr Möglichkeiten *gegen* Tierhalter, die die Loyalität eines Tieres lediglich konsumieren, jedoch nicht bereit sind, dem Tier *irgendetwas* zurückzugeben oder zumindest nicht bereit sind, sich auf die wirklichen Bedürfnisse ihres Tieres einzulassen (das führt oft dazu, das dem Tier das gegeben wird, was es garantiert nicht braucht und auch gar nicht will - Stichwort "Vermenschlichung").
Und ich persönlich würde liebend gerne aufgestaute Aggressionen an jenen Tierhaltern auslassen, die Tiere allein des Geldes wegen halten und züchten und für die das Tier nicht mehr ist als... als... nun, ebenso könnten sie einen Haufen Kompost "halten" und mit der guten Muttererde Geld verdienen...
Wenn jemand, aus welchen Gründen auch immer, nicht bereit ist ein Tier zu halten, so kann ich das akzeptieren. Das finde ich allemal besser als jene, die Tiere halten, aber gar nciht wissen, was die Haltung eines Tieres vom Halter fordert (und es auch nicht lernen - das ist noch viel schlimmer!) Aber ich kann es nicht akzeptieren, wenn jene anderen, pflichtbewussten Tierhaltern am liebsten die Tierhaltung untersagen würden. Weil sie der Meinung sind, dass sie etwas von Tieren und ihren Bedürfnissen verstehen würden - was sie meist nicht tun. Aber sie haben Zeitung gelesen und sehen fern und es gibt Bücher über Tiere und was man sonst so hört... man braucht das ja nur noch nachplappern, und schon versteht man mehr von Tieren als alle Tierhalter zusammen (die ohnehin allesamt potentielle Tierquäler sind). Da hört mein Verständnis auf.
na prima. Es sollte doch eigentlich nur eine klitzekeline Anmerkung werden... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/rolleyes.gif" alt="" />