Elgi: Aber da stelle ich mir eben die Frage, ob das auch passieren würde, wenn sich der Mensch die anderen Tiere nicht Untertan gemacht hätte.
Doch, es würde passieren. Die Streunerkatzen, die ich betreue, sind ortstreu und z.T. schon fast zahm. Das Wildkanin, das meine Mutter aufzog und danach wieder in den Dschungel ging (Sri Lanka), kehrte zurück, als es sich den Lauf am Stacheldraht verletzt hatte.
Tiere finden mich, Elgi. Die meisten meiner Katzen waren verwildert und suchten ein Zuhause. Ich respektiere ihren Lebenswandel: wenn sie die Hausgemeinschaft wollen, dürfen sie es. Wollen sie das "freie" Leben im Garten => ich respektiere es. Ich halte nicht mit Gewalt und versperrten Türen, sie entscheiden.
Meiner Schwester fliegen Wellensittiche zu - doch, es gibt Bindungen -> nicht nur vom Mensch zum Tier sondern genauso auch umgekehrt. Ich betrachte dies als ein besonders grosses Geschenk, wenn es von einem gequälten Tier kommt. Kiya
Manche Geckos, die an der Decke lebten, waren fast zahm (Sri Lanka) - der Riesenwaran, der in unserem Garten am Bach lebte und gefüttert wurde, griff uns Kinder nie an. Der Garten ging in den Dschungel über (alte Kakaoplantage) - wir lebten mit einigen Wildtieren auf Du und Du. Das kannst du dir nicht vorstellen, Elgi? Doch, es passiert...
Das Chamaeleon, das im Garten (Süd Afrika) lebte, war ortstreu und kein bisschen scheu uns Kindern gegenüber.
Und die wilden Hunde im Iran? Sie hielten sich in der Nähe unseres Hauses auf - sie brachten uns sogar 2 ihrer kranken Welpen. Meine Mutter pflegte sie gesund und die Horde forderte sie danach zurück. Diese Tiere hatten es schwer, wurden von den angrenzenden Iranerkindern mit Steinen beworfen. Wir Kinder gingen dazwischen. Jedenfalls schienen diese Hunde zu merken, dass wir ihnen kein Leid antaten. Nein, sie waren nicht zahm, die Menschen dort hatten sie zu sehr gequält - und trotzdem... sie schienen differenzieren zu können.