THE PROPOSITION - TÖDLICHES ANGEBOT:

Als Outlaw Charlie Burns (Guy Pearce) und sein jüngerer Bruder Mike (Richard Wilson) nach einer Schießerei festgenommen werden, macht Captain Stanley (toll: Ray Winstone) Charlie ein interessantes Angebot: Er kann sich selbst und Mike vor dem Galgen retten, wenn er dafür den brutalen Anführer ihrer Bande tötet: Seinen älteren Bruder Arthur (Danny Huston). Zögerlich nimmt Charlie das Angebot an, doch ist er wirklich in der Lage, seinen Bruder zu töten? Auf der anderen Seite bekommt Captain Stanley einige Probleme, als bekannt wird, daß er Charlie laufen ließ ...

John Hillcoats australischer Spätwestern "The Proposition" punktet vor allem atmosphärisch. Die tollen Aufnahmen der australischen Landschaften, unterlegt von der atmosphärischen Musik von Nick Cave (der auch das Drehbuch verfaßte), dazu viele markante Charaktere und ebenso markante Dialoge. Das paßt, ebenso wie die Darstellerriege.

Vor allem Ray Winstone (demnächst auch in "Indiana Jones 4" zu bewundern) spielt seine Rolle als strenger Captain Stanley, der aber gleichzeitig etwas Zivilisation in die raue Gesellschaft bringen will, hervorragend. Aber auch Emily Watson überzeugt als Stanleys Frau, die unter der großen Fürsorglichkeit ihres Mannes leidet, da sie kaum noch etwas von den Geschehnissen mitbekommt. Dazu kommen John Hurt in einer kleinen Rolle als exzentrischer Kauz und David "Faramir" Wenham als blasierter, reicher Pate der kleinen Stadt, der wenig Interesse an einer zivilisierten Behandlung vermeintlicher Verbrecher hat und das Captain Stanley deutlich spüren läßt. Guy Pearce bleibt dagegen überraschend blaß, während Danny Huston ("Der ewige Gärtner", "Children of Men") den Bösewicht mit großer Intensität verkörpert.

Nick Caves Drehbuch punktet zudem vor allem mit den Nebenfiguren und -handlungssträngen (wie der Behandlung der Aborigines durch die Weißen), dafür bleibt allerdings die Haupthandlung leider relativ formelhaft und vorhersehbar. Für einen 100-minütigen Film gibt es vielleicht doch etwas zu viele Handlungsstränge und Charaktere. Hätte man ein paar davon gestrichen oder - was ich bevorzugt hätte - den Film eine halbe Stunde länger gemacht, hätte ein richtig toller Film daraus werden.

So ist "The Proposition" ein wunderschön anzuschauender (wenn auch in einigen Szenen recht brutaler) Spätwestern mit toller Besetzung und Musik, aber einer wenig originellen Haupthandlung. 7,5 Punkte.

Bonusmaterial: Drei mickrige Trailer! 1 Punkt. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/down.gif" alt="" />

Gekauft für knapp 17 Euro bei Müller.