Sehr interessantes Interview mit dem UN-Waffeninspekteur. Auch wenn er sich bemühte, die Betrugs- und Täuschungsversuche der USA sehr vorsichtig offenzulegen, wurde doch zumindest endlich mal aus erster Hand bestätigt, was bislang nur inoffiziell die Runde machte.
Doch leider würde dies nur dann wirklich Wellen schagen können, wenn die Kollegen, die seine Anschuldigungen bestätigt haben sollen, dies auch vor laufenden Kameras täten.
Aber offenbar sitzt der UN-Maulkorb bei denen doch wesentlich strammer.......
Meiner Ansicht nach viel wichtiger jedoch andere Meldungen des heutigen Tages: So soll u.a. Aussenminister Fischer die US-Kriegstreiber doch deutlich aufgefordert haben, sich mit ihren Aussagen über Syrien zu mässigen. Das sieht nicht unbedingt nach einer Wiederannäherung an die USA aus und das ist auch gut so.
Es ist allerdings auch schier unglaublich und lässt die schlimmsten Befürchtungen wahr werden: In Afghanistan herrscht immer noch Elend und Chaos, der Krieg im Irak ist noch nicht mal ganz vorbei - da werden bereits seitens der USA unmissverständliche Drohgebärden gegen Syrien ausgestossen.
Vor dem Krieg hat man Saddam aufgefordert ins Exil zu gehen, nun droht man Syrien, falls es ihm oder seiner Führungsriege tatsächlich Exil gewähren sollte.
Da ist im Grunde schon klar, welchen Dünnschiss man in kürze aus den USA hören wird: Saddam steckt mit Sicherheit in Syrien und seine Massenvernichtungswaffen hat er mitgenommen. Da bleibt als einzige Konsequenz natürlich nur erneut ein totaler Krieg. Und auf Beweise wird man dabei eben so gut verzichten können wie im Irak.
Auf Protestkundgebungen wurden Bush-Portraits mit Seitenscheitel und Hitlerbärtchen hochgehalten. Angesichts der jüngsten Verbalattacken aus dem Weissen Haus darf man doch zumindest zweifeln, ob der Vergleich wirklich hinkt.......