Sehr schön, was elgi zur allgemeinen Spiele-Entwicklung, früher und heute, bzw. deren Wahrnehmung geschrieben hat. Kann ich nur zustimmen. Hinzufügend würde ich sagen, dass der Computer-Spiele-Markt eine ähnliche Entwicklung durchmacht, wie alle anderen populären Kreativbereiche – also Kino, Musik etc.
Die Folge wird IMHO sein, dass irgendwann eine mehr oder weniger Lebendige Independent-Szene entstehen wird (bzw. schon im entstehen ist), die den Bedarf der „Nischenmärkte“ befriedigen wird. Leider wird zu diesen „Nischen“ auch das anspruchsvolle und komplexe Spiel gehören. Der „Massenmarkt“ braucht eben auch massenkompatible Programme, die die horrenden Entwicklungs- und Werbekosten auch wieder einfahren. Eine ähnliche Entwicklung haben wir ja, wie gesagt, schon im Bereich der Chart-Radios und Hollywood-Kinos.
An sich könnten wir uns jetzt auf eine innovative Independent-Spiele-Szene freuen, aber „independent“ bedeutet eben meist auch: Wenig Geld. Als Beispiel: Alle Hardcore-Herr-Der-Ringe-Fans hätten sich sicher über eine werktreuere Verfilmung gefreut. Ein idealistischer Kleinregisseur hätte dann die Massenschlachten (Gott sei dank dann ohne übergroße Olifanten) mit Playmobilfiguren und nicht mit einer speziell entwickelten Software inszenieren müssen. In welche Version wäre denn auch der „Hardcore-Fan“ gegangen?
Die in diesem Forum immer wieder gezeigte Treue zu prähistorischen Schätzen wie der Nordland-Trilogie etc. lässt jedoch die Hoffnung aufkommen, dass ein potentieller Independent-Spiele-Markt hier einen Platz finden würde.
Zu dem Thema des „sterbenden“ Rollenspiel-Marktes vor einigen Jahren, habe ich – eben auch vor einigen Jahren – mal eine kleine subjektive Zusammenfassung geschrieben. Wen es interessiert: Sie steht noch in einem verschütteten Bereich meiner Homepage:
http://www.sylands.de/fantasy/crpg/krise.htm