So, nun gibt es wieder einmal News vom Rollenspiel-Marathon:

Habe soeben "Wizards and Warriors" (von D.W. Bradley) beendet. Um es mal kurz zu sagen: Ein ziemlich gutes Rollenspiel. Am liebsten würde ich gleich den zweiten Teil weiterspielen (wenn es ihn geben würde). Mit Heldenimport versteht sich <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Und hier die lange Fassung:

Da es auf meiner WinXP-Maschine (zudem auch noch ein laptop) erstmal garnicht lief, musste ich folgende Dinge tun um es vernünftig spielen zu können:

1. Indeo Video Codec installieren
Anscheinend installiert das Spiel auf WinXP diesen Codec nicht mit. Das bedeutete, dass ich beim Spielstart zwar die Titelmusik hörte, aber nach wenigen Sekunden wieder auf dem Desktop landete. Zum Glück gibt es den Codec im Netz und er lies sich einwandfrei installieren.

2. Städte-Videos mit VirtualDub neu speichern
Um in den Städten in jedes Gebäute zu kommen, mussten erst einmal alle 6 Video-files der Städte in VirtualDub eingeladen und neu gespeichert werden. Danach konnte ich endlich alle Gebäude und Stadttore selektieren (so wie es sein sollte).

3. Abstürze und Win95-Modus
Das Spiel lief zwar, jedoch hatte ich alle paar Minuten einen unschönen Absturz. Dank Windows 95 komatibel Modus und Auflösung auf 640x480 beschränken blieben diese dann aus. Hatte im gesamten Spiel danach nur noch einen einzigen Absturz.

Doch nun zum Spiel an sich.

Grafik:
Ich beginne mal mit dem schlechtesten Teil, der Grafik. Das Spiel sieht aus als wäre es schon 10 Jahre alt. Es besitzt zwar eine 3D Engine, aber leider ist diese nur ohne Direct3D-Beschleunigung vernünftig spielbar. Denn schaltet man die 3DBeschleunigung ein, dann wird alles extrem verwaschen und der Text teilweise unlesbar. Ausserdem ist dann das Selektieren kleiner Gegenstände eine echte Herausforderung. Also spielte ich die meiste Zeit mit Pixelgrafik à la Ultima Underworld <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />
Postiv sind jedoch die netten Animationen der Gegner und die Lebendigkeit der Szenerie zu verzeichnen. Im Großen und Ganzen kann man sich an die optische Präsentation gewöhnen. Jedenfalls hat hier mal wieder das alte Cliche zugeschlagen: "Rollenspiele sehen häßlich aus, sonst wären es ja Ego-Shooter" <img src="/ubbthreads/images/graemlins/disagree.gif" alt="" />

Atmo:
Obwohl die Grafik in meinen Augen einen Teil der Atmosphäre ausmacht, wird diese dadurch nicht sehr getrübt. Die fast durchgehende, sehr gute Sprachausgabe macht einiges her. Und vor allem das Vorhandensein eines Erzählers (vergleichbar mit dem Meister beim Rollenspiel-Abend) trägt zum Spielspaß bei. Die Musik ist auch nicht übel, wenngleich es viel zu wenige Musikstücke gibt.

Story:
Das Intro kommt etwas bieder daher (und wirkt auch ziemlich unprofessionell). Die Geschichte dreht sich um einen bösen Pharao, der die Welt bedroht und nur durch ein (un)heiliges Schwert, dem Mavin, getötet werden kann. Der Spieler muss das Schwert besorgen und dann dem Pharao den Garaus machen. Dass die ganze Sache nicht wirklich geradlinig abläuft merkt man schnell. Es gibt eine Menge zu tun. Z.B. gibt es (wie schon bei Schatten über Riva) einen Besuch in einer versunkenen Stadt. Oder man gerät in eine Falle und wird zu Oger verwandelt und muss sich dann erstmal aus seinem Gefängnis befreien und die Verwandlung rückgängig machen. Es dauert jedenfalls eine Weile, bis man vor dem Pharao steht.

Gameplay:
Das Spiel ist dabei in 3 relativ lineare Teile (die drei Städte, die man wärend seiner Reise besuchen kann) aufgeteilt. Ansonsten kann man sich recht frei bewegen.
Zu Beginnn erstellt man sich eine Party aus 6 Personen. Diese kann aus Menschen, Elfen, Rattenmenschen, Omphas (Elefantenwesen), Wiskahs (Katzenkrieger), Gnomen oder Pixies bestehen. Es gibt viele Berufe/Typen, die man im Spiel erlernen kann wie z.B. Pladin, Barbar, Samurai, Ninja, ...
Man läuft in der Ego-Perspektive durch die Gegend. Gekämpft wird ebenso in dieser Perspektive. Sobald Gegner in der Nähe sind, läuft der Kampf in Runden ab. Man kann sich jedoch jederzeit weiter Bewegen und so z.B. vor einem Kampf weglaufen. Ob und wieviele Kämpfe es gibt, kann man im Spiel jederzeit variieren. In jeder Stadt kann man mehreren Gilden beitreten, von denen man zusätliche Aufgaben erhält und bei denen man sich weiterbilden kann (z.B. vom Krieger zum Samurai).

Fazit:
W&W hat mir soviel Spass gemacht, dass ich dafür Beyond Divinity erstmal in die Ecke gestellt habe. Es ist zwar optisch nicht ganz berauschend, wirkt dafür aber in vielen anderen Bereichen sehr sehr solide. Normalerweise findet man bei Rollenspielen immer haufenweise kleiner Designschwächen. Bei W&W hielt sich das diesmal stark in Grenzen. Das Spiel gibt es als Budget-Version und war seine 10€ auf jeden Fall wert!

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Als nächstes werde ich im Marathon erst einmal Beyond Div fertig spielen. Und dann sollte ich mir schonmal "Dungeon Lords" vorbestellen. Das kann ja nur gut werden <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" />

Last edited by Conflux; 14/07/04 03:41 PM.

das ist kein Wolf, sondern ein Sparschwein