[b]1860-Präsident Wildmoser verhaftet[/b]

Der Präsident des Fußball-Bundesligisten 1860 München, Karl-Heinz Wildmoser, ist verhaftet worden. Er soll beim Bau des neuen Münchner Stadions "Allianz Arena" Bestechungsgelder kassiert haben. Münchens Oberbürgermeister Christian Ude spricht von einem "schwer zu verkraftendem Schlag".


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Nach umfangreichen Hausdurchsuchungen wurde der Präsident des Fußball-Bundesligisten TSV 1860 München am Dienstag verhaftet, wie das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) mitteilte. Wildmoser soll nach Informationen des Bayerischen Rundfunks Details aus der Ausschreibung an die Baufirma, die dann den Zuschlag erhielt, weitergegeben und 2,8 Millionen Euro kassiert haben.

Neben Wildmoser wurden auch dessen Sohn und zwei weitere Beschuldigte festgenommen. Der zuständige Ermittlungsrichter erließ wenig später Haftbefehl gegen den "Löwen"-Präsidenten. Auch gegen die drei anderen Beschuldigten wurden Haftbefehle beantragt. Es gehe um Vorwürfe der Untreue, Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung, sagte eine LKA-Sprecherin. Nähere Einzelheiten wollten Staatsanwaltschaft und LKA am Nachmittag mitteilen.

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Nach Angaben des LKA führt die Staatsanwaltschaft München I bereits seit Ende des vergangenen Jahres ein Ermittlungsverfahren durch. Der Stadionbau, der insgesamt rund 300 Millionen Euro kosten soll, wird von beiden Vereinen gemeinsam getragen. Neben Wildmoser junior war zuletzt Fritz Scherer Geschäftsführer der Stadion GmbH. Scherer, ehemaliger Präsident von Bayern München, war allerdings in der vergangenen Woche (3. März) überraschend zurückgetreten. Der 64-Jährige hatte die Gesellschafter-Versammlung gebeten, ihn aus "persönlichen, gesundheitlichen Gründen" zum 1. April 2004 von seinen Aufgaben zu entbinden.

Sein Rücktritt habe indes mit den Ermittlungen "überhaupt nichts zu tun", stellte Scherer am Dienstag klar: "Das waren persönliche und gesundheitliche Gründe, weil ich auf Dauer keinen Ganztagsjob mehr machen wollte." Der FC Bayern stehe mit den vermuteten Straftaten in keinerlei Verbindung: "Wir sind alle rein. Ich habe mit den Angelegenheiten nichts zu tun - 100-prozentig."

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Die Korruptionsabteilung bei der Staatsanwaltschaft München I habe sehr sorgfältig recherchiert. Der festgestellte Geldfluss sei nicht anders erklärbar, als dass bei der Ausschreibung Informationen an eine Baufirma über Konkurrenzangebote weitergegeben wurden. Eine Baufirma habe damit gewusst, wie teuer sie sein dürfe und wie billig sie sein müsse, um den Zuschlag zu erhalten. Das Ganze sei ein schwer zu verkraftender Vorgang, erklärte Ude.

(Quelle und vollständiger Artikel: Spiegel ONLINE)



Ganz toll! Der ehrenwerte und urige Präsident Wildmoser ist also doch nichts anderes als ein durchschnittlicher ehrloser Schleimscheißer, der kriminell wird, wenn er die Chance dafür wittert. Das Problem an dieser und ähnlichen Geschichten ist: Die Leute denken allen Ernstes, daß das nicht rauskommt. Wenn ich ein paar Tausend Euro hinterziehe oder anderweitig illegal beschaffe, dann fällt das vielleicht nicht auf. Aber wenn sich der Präsident eines renommierten Fußballklubs bei dem Bau des mit am sehnlichst erwartetsten Stadions mit sage und schreibe 2.8 Mio Euro bestechen läßt, ist die Chance ungleich größer, daß es rauskommt. Und trotzdem machen die Penner das.
Ausbaden kann es jetzt der Verein und wohl auch der FCB... <img src="/ubbthreads/images/graemlins/suspicion.gif" alt="" />


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"