Eben höre ich im Radio etwas, das das ganze Geld-Gejammer der Fußball-Funktionäre nur umso lächerlicher und peinlicher klingen läßt:
Die Handballerinnen des 1. FC Nürnberg stehen kurz vor der Insolvenz.
Man muß sich das mal vorstellen: Die haben letzte Saison deutschen Pokal und Europapokal gewonnen und wurden zudem Vizemeister (als Aufsteiger!). Dieses Jahr sind sie klarer Tabellenführer und stehen im Pokal- und Europapokal-Halbfinale.
Trotzdem stehen sie vor dem finanziellen Aus!
Und warum? Weil - wieder mal - ein wichtiger Sponsor Probleme hat, den Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.
Man kann also nicht mal dem Verein vorwerfen, daß er Geld ausgegeben hätte, das er nicht hatte (wie es so viele Fußball- oder auch Handballvereine tun ...). Man hat einfach das Pech, vertraglich zugesichertes Geld nicht zu erhalten.
Dabei geht es vermutlich gerade mal um eine fünfstellige Summe, in Fußball-Maßstäben absolut lächerlich!

Es ist wirklich peinlich, daß sich die finanzstarken Sponsoren immer mehr nur noch auf große Vereine konzentrieren anstatt auch mal den lokalen Sport in der Region zu unterstützen. Das bleibt kleinen Unternehmen vorbehalten, die dafür oft genug wegen eigener Probleme nicht geradestehen können ...

Wenn man sich nur überlegt, daß gestern die Veltins-Brauerei die Namensrechte der Arena AufSchalke für ca. 50 Millionen Euro über zehn Jahre erworben hat - mit nur einem Bruchteil dieser Summe könnte man Dutzende insolvenzgefährderter Vereine retten ...

Ich weiß ja nicht, wie das in anderen Regionen Deutschlands ist, aber hier in Franken ist das ganze momentan wirklich frustrierend. Die Fußballer des 1. FC Nürnberg und die Eishockey Spieler der Nürnberg IceTigers sind zwar verschuldet, aber trotzdem relativ sorgenfrei, Fußball-Zweitligist Greuther Fürth geht es dank Sparsamkeit sogar richtig gut.
Aber gleichzeitig konnte Regionalligist Feucht nur knapp vorübergehend vor der Insolvenz bewahrt werden, steigt aber freiwillig aus der Liga ab, weil sie zuviele Kosten verursacht.
Im Tischtennis haben sich die Nürnberger Spielerinnen letzte Saison freiwillig aus der 1. Liga zurückgezogen, in der 2. Bundesliga Süd im Ringen gab es diese Saison sogar ein äußerst unwürdiges Verhalten, weil kein Spitzenteam in die 1. Liga (weitere Reisen=mehr Kosten) aufsteigen wollte und deshalb alle versuchten, die entscheidenden Begegnungen zu verlieren!
Und die Nürnberger Basketballer, die am Wochenende den souveränen Aufstieg in die 1. Liga geschafft haben, wissen auch noch nicht, ob sie überhaupt die Lizenz erhalten, weil dafür die Spielhalle vergrößert werden müßte (=teuer!).

Da soll sich noch jemand wundern, wenn Deutschland bei olympischen Spielen immer schlechter abschneidet ...