Ein am�santes und sehr interessantes Interveiw mit dem jetzt Meistertrainer vom VfB in der SZ:
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"...
Veh: Ich hatte unheimlich viel Talent, mir ist immer alles leicht gefallen, ich
musste mich nie qu�len, um nach oben zu kommen. Ich habe in Augsburg schon als
17-J�hriger in der zweiten Liga gespielt, mit Helmut Haller �brigens, und als
18-J�hriger bin ich dann nach Gladbach und war spielerisch schon besser als die
meisten. Ich habe einfach gedacht, das geht immer so weiter, ohne dass ich
gro�en Aufwand betreibe. Ich war von meinen f�nf Gladbacher Jahren fast
zweieinhalb verletzt, aber die Verletzungen waren auch ein Produkt meiner
Schlampigkeit. Ich hab einfach zu wenig gemacht.
SZ: Damals haben Sie das wahrscheinlich nicht so gesehen.
Veh: Nein, ich war jung und ein ziemlich eigensinniger Bursche. Der Jupp
Heynckes hat damals schon das Richtige gesagt, ich hab nur nicht geh�rt.
SZ: Sie hatten aber auch keine schlechten Konkurrenten damals, den jungen
Lothar Matth�us etwa, oder Uwe Rahn, Winnie Sch�fer ... Sie winken ab. Waren
das etwa keine Konkurrenten f�r Sie?
Veh: Nein, das war nur Spa�, nat�rlich waren das alles gute Fu�baller, der Lothar
sowieso, aber auch Christian Kulik oder Carsten Nielsen, das waren
Riesenspieler, aber ich sag�s mal ganz ohne �berheblichkeit: Im Grunde h�tte das
kein Problem f�r mich sein d�rfen. Wenn ich mein Talent ausgesch�pft h�tte, h�tte
ich immer gespielt.
SZ: Was w�rde der Trainer Armin Veh mit dem Spieler Armin Veh machen?
Veh: Sofort wegschicken. Nein, im Ernst, ich glaube, behaupten zu k�nnen, dass
das heute keinem meiner Spieler passieren w�rde. Ich bin durch meine Karriere
sehr sensibilisiert f�r so etwas, vielleicht sensibilisierter als andere, ich sp�re
sowas sofort. Und heute regt�s mich nat�rlich auf, wenn Spieler so sind.
SZ: Gibt�s denn Kandidaten in Ihrem aktuellen Kader?
Veh: Ich habe schon mal eingegriffen und ein Gespr�ch gef�hrt, in dem ich meine
eigene Geschichte erz�hlt habe. Aber den Namen des Spielers sage ich nicht.
SZ: Man sagt immer, dass Spieler, die ihre Karriere verschleudern, hinterher voller
Wehmut zur�ckblicken, weil sie merken, dass sie im weiteren Leben nichts mehr
so gut k�nnen wie Fu�ballspielen. Wie war das bei Ihnen?
Veh: Ich hatte nie Wehmut.
SZ: Wirklich nicht?
Veh: Nein, ich hatte am Ende der Gladbacher Zeit ja eine schwere Verletzung, nach
der ich nicht mehr richtig rangekommen bin. Ich hab danach in Bayreuth noch ein
bisschen zweite Liga gespielt, aber da hat mich die Spielerkarriere schon nicht
mehr so interessiert. Das Spiel, das ich eigentlich im Kopf hatte, das konnten die
meisten anderen in dieser Liga ja gar nicht. Aber das war irgendwie nicht mehr
schlimm, und im Nachhinein kann man�s ja auch anders sehen: Ohne Verletzung
w�re ich mit 29 Jahren kein Trainer geworden.
...
SZ: Das klingt jetzt fast wie Franz Beckenbauer.
Veh: Ich f�hle mich schon als Gl�ckskind. Ich bin gl�cklich aufgewachsen, hatte
eine gute Erziehung und immer Anerkennung durch meinen Sport und viele Freunde.
Das gibt mir eine innere St�rke und auch Vertrauen in mich selbst und meine
F�higkeiten. In jungen Jahren artet das vielleicht manchmal aus in �berheblichkeit,
aber man wird ja �lter.
SZ: Es sieht so aus, als h�tten Sie jetzt in Stuttgart Ihr Gl�ck gefunden. Warum
haben Sie trotzdem nur einen Einjahresvertrag unterschrieben?
Veh: Genau deshalb. F�r mich gibt�s nur noch Ein-Jahres-Vertr�ge, und zwar, weil
ich das Gl�ck selbst beeinflussen will. Aber ich kann eben nicht beeinflussen, wen
die Mitglieder zum Beispiel ins Pr�sidium w�hlen; oder - jetzt rein theoretisch
gesprochen - ob irgendein neues Pr�sidium den Horst Heldt weiter als Manager
besch�ftigen w�rde; oder ob man mir die drei besten Spieler verkauft. Wenn
sowas nicht mehr stimmt, w�re f�r mich sofort Schluss. Ich will auf sowas
reagieren k�nnen. Und wir Trainer verdienen alle gen�gend Geld, dass wir nicht
auf Abfindungen angewiesen sind.
SZ: F�rchten Sie das n�chste Jahr? Ohne Saisonziel wird man Sie diesmal nicht
mehr in die Saison gehen lassen.
Veh: Das glauben Sie.
SZ: Ja klar.
Veh: Dann frag� ich Sie jetzt: Wer soll uns zwingen, ein Ziel auszugeben? Wir hatten
vor dieser Saison kein Ziel und sind deutscher Meister geworden. Ich fahre nach
dem Pokalfinale erst mal in Urlaub und da �berleg� ich mir, ob wir ein Saisonziel
ausgeben sollen. Vielleicht machen wir�s, aber wenn triftige Gr�nde dagegen
sprechen, machen wir�s nicht.
SZ: Sie w�rde sich jedenfalls sehr beliebt machen in der Branche. Viele Klubs
w�rden gerne ohne Saisonziel in die Runde starten, trauen sich aber nicht. Ein
deutscher Meister ohne Saisonziel, das w�re der Durchbruch.
Veh: Also gut, dann mach wir das jetzt aus: Wir gehen ohne Ziel in die neue
Saison. Und dann schaun mer mal."
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Im Herzen ein Gladbacher...
... und ein Jungberufener f�r h�here Aufgaben wegen verletztungsbedingtem Karriereende, �hnlich wie
Uli Hoene�. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/smile.gif" alt="" />
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Ragon, der Magier