Tja, damit wäre Haas auch raus aus dem Geschäft, Daviydenko hat sich als zu stark erwiesen. Zugegebenermaßen hätte es mich auch gewundert, wenn es anders gekommen wäre, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Mit 3:6, 3;6, 4:6 musste Haas letztendlich dann doch die Segel streichen. Interessant waren übrigens die fünf (!) Breaks in Folge im dritten Satz, wovon leider drei zugunsten von Davydenko waren.

Obwohl es rein punktemäßig zu Beginn des Matches noch recht ausgeglichen war (3:6 hört sich immer so viel an, es ist aber auch nur ein einziges Break), waren doch bereits deutliche Tendenzen erkennbar. Und zwar, weil Haas von Anfang an wesentlich mehr für seine Punkte tun musste als Davydenko. Daran kann man meistens am schnellsten erkennen, wer nun aller Wahrscheinlichkeit nach am Ende als Sieger vom Platz gehen wird. Haas spielte insgesamt mit höherem Risiko (das war auch nötig), was sich, egal wie gut man in Form ist, am Ende immer auf die Anzahl der vermeidbaren Fehler auswirken wird, die bleiben bei so einer Spielweise einfach nicht aus. Dennoch - viele seiner Risikoschläge (Rückhand longline beispielsweise) verfehlten ihre Wirkung nicht! Und insbesondere sein Rückhandvolley am Netz war absolut erste Sahne (die Vorhand wollte nur leider manchmal am Netz nicht ganz so, wie Haas wollte)!

Aber Davydenko war wie gewohnt geradezu unappetitlich gelassen und ruhig, er machte weniger vermeidbare Fehler, weitaus mehr direkte Punkte (unglaublich, was für einen Druck er mit seiner Rückhand erzeigen kann)... alles in allem war er der dominante Spieler und zieht völlig verdient ins Halbfinale ein.

Haas erlaubte sich 33 vermeidbare Fehler, Davydenko hingegen nur 19. Das ist ein gewaltiger Unterschied, denn insgesamt hat Davydenko im gesamten Spiel nur 20 Punkte mehr gemacht. Tja allein 14 davon waren vermeidbare Fehler von Haas.

Insgesamt war mir Haas heute auch eine Spur zu impulsiv. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/winkwink.gif" alt="" /> Klar geht einem, wenn man gegen Davydenko spielt, schon mal gerne der Hut hoch. Aber zuviel des guten führt letztendlich nur dazu, dass man stinkig und dadurch weniger auf das Spiel fokussiert ist.

Dennoch ein sehr spannendes und sehr intensives Match, bei dem man gerne zugeschaut hat. <img src="/ubbthreads/images/graemlins/up.gif" alt="" />