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Hier kann man dann ja nur noch von einer bewußten betrügerei reden (in bezug auf all die Aussagen das es keine grösseren Bugs mehr geben würde) um den Verkaufsstart nicht zu gefährden.

Aus dem zitierten Artikel geht nur hervor, daß "bestimmte Fehler" bewußt im Spiel gelassen werden mußten... also nicht zwangsläufig die größeren Bugs.

Ich würde das nicht Betrug nennen, sondern ganz einfach Notwendigkeit. Und zwar Notwendigkeit, die aus verschiedenen Faktoren entsteht: Der Eifer, ein tolles Spiel zu machen; das Ausmaß der Werbe- und PR-Kampagne, die Handlungszwänge schafft; der Druck, den die Fans allenthalben mit ihrer Erwartungshaltung schafft. Wenn mal das ganze im Rollen ist, kann das nicht so einfach aufgehalten werden... man kann den Release nicht einfach verschieben, weil einem der Publisher im Nacken hockt... man kann nicht so einfach die Wünsche der Fans ignorieren, weil die immer mehr im Internet kommunizieren und immer mehr über die Entwicklung ihrer Lieblingsspiele erfahren... man kann nicht selbst zurückstecken, weil man sich ein grandioses Spiel zu machen.

Wenn dazu noch die Geschichte mit der modularen Entwicklung kommt und dieses Experimentieren im späten Stadium... und die aus deutschen Landen bekannte schwache QA... und zuletzt der Druck des Publishers, kommt am Ende so etwas dabei heraus.

Sollte man als Spieler keine großen Probleme haben, ist es ja noch in Ordnung. Aber alleine die Tatsache, daß viele Reviews und leider auch Spieler von Bugs reden, zeigt, wie die objektive Situation wohl aussieht. Und ob man sich von diesem Image-Schaden wird erholen können, bleibt bis auf weiteres fraglich.


Es gibt nur zwei Dinge, die wir als Spieler machen können: Nicht sofort zuschlagen, wenn ein Spiel herauskommt, und abwarten, wie sich die Bugs zeigen. Und - so paradox es klingen mag - die Entwickler auch mal in Ruhe arbeiten lassen, statt während der Entwicklung jede neue Information - positiv oder negativ - stark zu kommentieren. Ich gebe zu, der letzte Punkt mag nicht modern klingen, aber ich kann mir vorstellen, wie schwer es ist, ein Spiel zu entwickeln, wenn im Internet Tausende von Leuten jede meiner Entscheidungen kritisieren.

Aber nur durch das spätere und damit meistens billigere Einkaufen können die Spieler die Publisher und wohl auch die Entwickler treffen. Vielleicht machen sie sich dann Gedanken über ihr Vorgehen und darüber, daß sie sich langsam mal an die immer professioneller werdende Situation auf dem Spielemarkt anpassen. Und das heißt u.a. viel mehr QA, da die Spieler immer größer und teurer werden (allgemein gesprochen).


Nigel Powers: "There are only two things I can't stand in this world. People who are intolerant of other people's cultures... and the Dutch!"