"Es sollte laufen, wie ich will" Donnerstag, den 16. September 2004 um 07:26 Uhr by Aaron American Press berichtet über die DVDs und hatte darüberhinaus Gelegenheit, mit George Lucas über Vergangenheit und Zukunft des Kriegs der Sterne zu sprechen:
Am Dienstag erscheint George Lucas' erste Science-Fiction-Trilogie, bestehend aus "Krieg der Sterne", "Das Imperium Schlägt Zurück" und "Die Rückkehr der Jedi-Ritter", erstmals auf DVD. Die Reihe begann für Lucas, dessen erste beiden Filme dem gewöhnlichen Hollywood-Empfinden weit entrückt waren, als experimenteller Schlag ins Herz des alten Studio-Filmemachens.
Lucas' Science-Fiction-Satire "THX 1138" war kommerziell eine Schlappe gewesen, doch das energiegeladene "American Graffiti" mit seiner schwungvollen Musikuntermalung und seiner Konzentration auf verschiedene Figuren riß das Publikum mit und gab dem Regisseur genug Macht in Hände, um etwas größeres zu versuchen, das er schon lange hatten tun wollen.
"Ich hatte bereits begonnen, diese andere Idee auszuformulieren. Im Grunde genommen wollte ich eine Art klassischen Action-Abenteuerfilm in Kulissen verfilmen.", sagte Lucas während des Mittagessens auf seiner mehr als 1000 Hektar großen Skywalker-Ranch. "Ich hatte noch nie mit Kulissen oder auch nur in einem Studio gearbeitet, noch nie einen traditionellen Film gemacht. Also sagte ich mir, 'ich werde das machen, einmal, um zu sehen, wie es ist, und um zu sehen, wie es ist, alles zu planen und zu gestalten, in einem Filmatelier zu arbeiten und einen altmodischen 1930er Jahre Film zu machen.
Und ich werde diesen Film im Stil der Samstag-Nachmittags-Fernsehserien machen, unter Verwendung des Geschmacksempfindens der 1930er und 40er, und ich werde dem Film mythologische Motive und Kultbilder zugrundelegen. Ich werde das einfach auf moderne Art neu zusammenstellen, und es wird Spaß machen.' So bin ich da hineingerarten. Ich habe diesen Film gemacht, weil es versprach, ein interessanter Zug in einen Bereich zu werden, von dem ich nie geglaubt hatte, in ihm arbeiten zu können."
Drei Jahrzehnte später bereitet Lucas den Kinostart seines letzten der sechs Krieg-der-Sterne-Filme vor. Im nächsten Somme wird "Star Wars: Episode III — Revenge of the Sith" die Prequel-Trilogie abschließen, die die Geschichte der Verwandlung des jungen Anakin Skywalkers in den finsteren Darth Vader der alten drei Filme erzählt.
Fans haben lange und ungeduldig auf die Veröffentlichung der ersten drei Filme auf DVD gewartet, die Lucas ursprünglich bis nach der Fertigstellung von "Episode III" aufschieben wollte.
Einigen wird es nicht gefallen, daß die Krieg-der-Sterne-Box nicht die ursprünglichen Kinoversionen enthalten wird, sondern nur die Special-Edition-Versionen, die Lucas Ende der 1990er veröffentlichte, mit neuen Effekten und neuem Material, darunter eine Szene im ersten Film mit Harrison Fords Han Solo und dem Verbrecherherrscher Jabba dem Hutten.
AP: Warum haben Sie Ihre Meinung geändert und sich entschieden, die klassischen drei Filme jetzt auf DVD zu veröffentlichen? Lucas: Weil sich der Markt dramatisch verändert hat. Eine Menge Leute machen sich große Sorgen über die Piraterie, die die Gewinne in dramatischem Umfang auffrißt. Unterm Strich war es einfach so, daß es zu dem Zeitpunkt, wenn ich die DVDs herausbringen wollte - in etwa drei Jahren - keinen Markt mehr dafür gegeben hätte. Anstatt also einfach zuzusehen, wie das Ganze auseinanderbricht, veröffentlichen wir die DVDs lieber früher und bringen die Sache damit hinter uns.
AP: Warum haben Sie Ende der 1990er die klassische Trilogie in die Special-Edition-Versionen umgearbeitet? Lucas: Für mich sind die Special-Editions die Filme, die ich machen wollte. Jeder Filmschaffende weiß, daß ein Film nie fertig ist. Er wird aufgegeben oder aus den Händen seines Schöpfers gerissen, auf dem Markt geworfen und nie vollendet. Man trifft nur selten einen Filmemacher, der sagt, 'so wollte ich ihn haben. Ich habe alles bekommen, was ich gebraucht habe, und er ist einfach perfekt. Jetzt bringe ich ihn raus'. Und selbst die meisten Künstler, Maler, selbst Komponisten würden gerne noch einmal an die Arbeit gehen und rückblickend ihr Werk überarbeiten. Sie haben aus der Distanz neue Eindrücke davon gesammelt, haben größere Ressourcen, bessere Techniken, und jetzt können sie die Dinge reparieren oder fertigstellen, die nie gemacht wurden... Ich wollte den Film beenden, auf die Art, wie er sein sollte, als ich ihn machte. Am Anfang fragten die Leute, 'gefällt er Dir nicht?', und ich sagte, 'nun, die Filme, die veröffentlicht wurden, waren 25-30 Prozent von dem, was ich wollte, daß sie sind'. Sie sagten, 'wovon sprichst Du?', also hörte ich irgendwann auf, darüber zu reden. Wenn man aber die Interviews aus dieser Zeit, aus diesen acht oder neun Jahren, liest, dann drehen die sich alle darum, wie enttäuscht und unzufrieden ich und wie niederdrückend diese Erfahrung war. Es kann nicht sein, daß man nur die halbe Arbeit macht und sie nie abschließt. Das also war meine Chance, die Filme zu vollenden.
AP: Warum veröffentlichen Sie nicht die Kino- und die Special-Edition-Versionen auf DVD? Lucas: Die Special Edition ist die Version, die ich da draußen haben will. Den anderen Film gibt es auf Videokassette, wenn ihn jemand haben will. Ich werde nicht all das Geld, die Millionen von Dollar, und die Zeit, den Film aufzupolieren, darauf verwenden, weil dieser Film für mich nicht mehr existiert. Das hier, jetzt und heute, ist der Film, den ich haben wollte, und es tut mir leid, daß ihr einen halbfertigen Film gesehen und euch in ihn verliebt habt, aber ich will es so haben, wie ich es haben will. Ich bin derjenige, der die Verantwortung dafür trägt. Ich bin derjenige, der dafür ständig mit Steinen beworfen wird, also sollten sie, wenn sie schon Steine werfen, die Steine für etwas auf mich werfen, das ich liebe, anstatt für etwas, das ich nicht für sonderlich gut halte, bzw. für etwas, das in meinen Augen nicht fertig ist.
AP: Schenken Sie den Fanreaktionen auf Ihre Entscheidungen viel Beachtung? Lucas: Nicht wirklich. Die Filme sind, was die Filme sind... Science-Fiction-Fans und "Star Wars"-Fans sind sehr unabhängig denkende Leute. Sie denken nicht in normalen Bahnen, haben aber alle sehr selbstbewußte Vorstellungen darüber, wie alles sein sollte und denken, daß es laufen sollte, wie sie wollen. Was schön und gut ist, außer, daß ich die Filme mache, und deshalb sollte es laufen, wie ich will.
AP: Werden Sie, nach "Episode III", jemals zu Krieg der Sterne zurückkehren? Lucas: Im Endeffekt werde ich ihn ins Fernsehen bringen und andere Leute damit arbeiten. Ich werde den Kinofilmteil so bewahren, wie er ist und nie wieder zu ihm zurückgehen, aber in verschiedenen Ablegerprodukten kann es, weit weg davon, weitergehen. Ich habe Ablegerromane, ich habe Ablegercomics. Für mich ist es leicht zu sagen, 'nun gut, das ist das und das Genre, und ich finde jemanden mit Talent, um sich darum zu kümmern und etwas neues zu schaffen'. Genau wie die Comics und Romane der Weg anderer ist, es zu machen. Es stört mich nicht. Einiges davon könnte ziemlich gut werden. Wenn ich die richtigen Leute an Bord hole, könnte es interessant werden.