Über Einhörner

... Eines Tages sahen die Bewohner eines Dorfes von Hütten der Graslande eine höchst ungewöhnliche und seltene Erscheinung : Ein Einhorn galloppierte vorbei !

Es war auf einer wichtigen Mission. Es fungierte als Bote - weil es sich selber das ausgesucht hatte. Einhörner waren unabhängig.

Die paar wenigen Theologen, die sich näher mit Einhörnern beschäftigt hatten, stuften sie als „Halbgötter“ ein, was ja auch ihrem Wesen entsprach.
Einhörner sind unsterblich, genauso, wie die Götter, aber es ist ihnen freigestellt, zu sterben, wenn sie es denn möchten. Das unterscheidet sie von den Göttern.

Niemand weiß, woher die Einhörner kommen, noch nicht einmal die Götter selber. Diejenigen, die sich weit genug zurück erinnern können, stellten jedenfalls fest, daß sie eine kurze Weile vor dem Großen Krieg erschienen - dann, wenn man sie am nötigsten brauchte.

Sie überdauerten den Großen Krieg, und vermehrten sich seitdem - wenngleich ihre Anzahl immer klein blieb. Das hing zum Einen damit zusammen, daß Einhörner eine unglaublich niedrige Fortpflanzungsrate haben - ein weibliches Einhorn ging in der Regel mehrere Jahre mit ihrem Kind schwanger, bis sie es gebärte. Und junge Einhörner brauchten mehrere Jahrhunderte, bis sie das Erwachsenenalter erreichten. Das Horn wuchs erst nach der Geburt, und brauchte auch mehrere Jahrhunderte dazu. Auf der anderen Seite gab es auch immer wieder Einhörner, die sich entschieden, zu sterben - was ihr gutes Recht war. Ihre Seelen waren nichtsdestotrotz weiterhin unsterblich, und niemand wußte, wohin sie nach dem Tod gehen würden.

Sie waren durch und durch magisch. Einhörner sind etwas besonderes. Zu beschreiben, wie sie denn magisch sind, ist für Wesen, die nichts mit Magie zu tun haben, schlechterdings unmöglich. Diejenigen, die sich um die Erforschung von Einhörnern bemühten (und von ihnen oftmals zu hoch interessanten Gesprächen eingeladen wurden) (meist Epochim, da diese eine erheblich größere Lebensspanne hatten als Menschen oder manch andere Bewohner des Kontinents) , hatten zwei Theorien entwickelt :

Die eine Theorie besagte, daß Einhörner stets in zwei Dimensionen gleichzeitig zu Hause waren : In einer magischen und in einer „realen“, so real, wie die Leute sie ganz normal sehen und wahrnehmen konnten (Fell streicheln usw.) . Das bedeutete, daß ein Mensch, der ein Einhorn sah, nicht wirklich das gesamte Einhorn sah, sondern praktisch nur die Hälfte - die andere Hälfte befand sich in jener postulierten „magischen Dimension“. Wie diese aussah, das wußten wohl nur die Einhörner, wenn sie denn überhaupt existierte, und darüber ließen die Einhörner nicht mit sich reden.

Die andere Theorie lautete, daß „Magie“ etwas war, das eben so real in dieser Welt war, wie die Luft, die jedes Landlebewesen zum Atmen brauchte. Die Theoretiker vermuteten, daß Einhörner in Magie „schwammen“ , genauso, wie ein Fisch im Wasser schwimmt, oder ein Graßbeißer inmitten einer Fläche hohen Grases steht (und frißt) oder halt wie ein Mensch oder Epochim, der sich ganz natürlich in der Luft, die jeder zum Atmen braucht , der an Land ist , bewegt.

Was man beobachten kann, ist aber folgendes : Manche Menschen (oder andere Bewohner des Kontinents) konnten zuweilen beim vorbeireiten ein lichtes, leichtes bläuliches „Flackern“ am Fell von galloppierenden Einhörnern erkennen - besonders bei sehr hoher Geschwindigkeit. Dieses „Flackern“ erinnerte entfernt an das „Flackern“ von Flämmchen oder an das „Feuer“ im Gebirge. Manche vermuteten daher, daß dieses bläuliche „Flackern“ , das ausschließlich fast direkt am Fell zu beobachten war , eine Manifestation der Magie war, in der die Einhörner lebten.



When you find a big kettle of crazy, it's best not to stir it.
--Dilbert cartoon

"Interplay.some zombiefied unlife thing going on there" - skavenhorde at RPGWatch