Die Ritter auf sich zu stürzen sehen, ihr Schwert zu ziehen und einen bestialischen Schrei loszulassen, ist eins für Rashida.
Ihr Schwert leuchtet nun deutlich, die Kriegerin ist in eine blutrote Aura gehüllt.
Eine Kraft durchfährt die Kriegerin und gibt ihr die Möglichkeit, einem Reiter auszuweichen. Sie wirbelt herum und stösst mit ihrem Schwertknauf den zweiten Angreifer von seinem Pferd herunter.
Rashida nimmt von ihrer Umwelt nichts mehr wahr. Sie ist in eine Kampftrance gefallen, eine der Spezialfähigkeiten der heiligen Krieger. Vor ihrem inneren Auge leuchten hell die Umrisse der feindlichen Ritter. Alles andere wird ausgeblendet.
Langsam dreht sich Rashida im Kreis, ihre Gegenüber taxierend. Undar ist nicht für Offensive und Aggressivität bekannt, wer sich mit dem Gott und seinen Anhängern auskennt, weiss, dass machtvolle Gegenangriffe und eine hervorragende Defensive das Ergebnis des jahreslangen, qualvollen Kampftrainings sind.

Die Reiter haben sich für den gemeinsamen Angriff entschieden.
Rashida beginnt sich im Kreis zu drehen, immer schneller, dabei hält sie ihr Schwert parallel zum Boden, den Knauf an ihren Bauch gepresst. Die Ritter sehen das wirbelnde Schwert kaum noch. Die Leuchtspur der Waffe verschmilzt mit der Aura der Kriegerin.
Vorsichtig geworden, nähern sich die beiden von zwei Seiten.
Rashida lässt die Macht Undars, von der ein Teil in ihrem Schwert steckt, durch ihre Gliedmassen fliessen. Sie fühlt das Verschmelzen mit der Waffe, sie spürt das Gewicht des Schwertes nicht mehr.
Langsam entsteht eine grell leuchtende Kugel auf der Spitze ihres Schwertes.
Die Kriegerin wird wieder langsamer und kommt schliesslich zum Stillstand.

Schwer atmend steht Rashida da, in der Hand ihr Schwert, dass sie wie eine Fackel über ihren Kopf hält.
Das Kampfgebiet wird durch den Schein der Kugel in übernatürliches Licht gehüllt.
Die Angreifer halten inne und versuchen, die Gefährlichkeit der hellen Kugel einzuschätzen.

Die zwei Ritter, die Rashida am nächsten sind, hören ein leises Geräusch, dass von der Kugel auszugehen scheint. Es ist ein Summen, nein, eher ein Wispern.

Die Reiter sehen sich verständnislos an, sie glauben nicht, was sie da hören.
Rashida hört es sich auch dreimal an, bevor sie kurz auflacht.

"Na, war das nicht beeindruckend? Aber keine Sorge, ich werde euch gegenüber bestimmt keine Gnade walten lassen, so dass ihr in den Genuss des Angebots kommt!"

Die beiden Ritter zögern keine Sekunde und werfen sich auf die Kriegerin, mit der Absicht, diese umzuwerfen. Rashida fällt natürlich um. Es kommt zu einer handfesten Prügelei, da keiner der Kämpfenden die Oberhand gewinnen kann.

Da! Ein Aufblitzen, ein gellender Schrei... der erste Ritter musste mit seinem Leben bezahlen. Der zweite Reiter springt auf, lässt einen Kriegsschrei los und beginnt in blinder Wut, die Kriegerin mit seinem Schwert zu attackieren.

Rashida rollt sich herum und schafft es, wieder auf die Beine zu kommen. Nun stehen sie sich beide gegenüber. Auge in Auge fixierend laufen sie um einander herum. Um die Kämpfer tobt ein Getümmel, dass von Magieentladungen durchblitzt wird.

Die Kriegerin sticht blitzschnell zu, doch der Ritter weicht gekonnt aus. Es folgen mehrere Angriffe und Gegenangriffe, wobei Rashida immer mehr in die Defensive geht. Dann ist es soweit: anstatt einen Schwerthieb zu parieren, dreht sich Rashida zur Seite, steht neben jetzt also neben dem Ritter und rammt ihr Schwert in seinen Körper.

Kraftlos fällt der Leib des Reiters auf den Boden.
Rashida kniet sich neben ihn und hört noch die letzten Worte: "Was ist nun mit meiner 24-Stunden-Vorort-Heilbehandlung mit 2 Tagen Garantie?"


Quem dei diligunt, adulescens moritur. Titus M. Plautus