Glance A'Lot betrachtet nachdenklich den Ring, den er an seiner linken Hand trägt. Er ist schlicht, und normalerweise aus schlichtem Mithril. Jetzt aber leuchtet er rot, als würde er glühen. Seit er von dem Hügel auf dem er steht mit seinen scharfen, von seiner elfischen Mutter Deedo Deedlit, der letzten Hochelfe von Lodoss, geerbten Augen die Szene im fernen Tal beobachtet hatte, war das Licht da. Ob es mit dem leuchtendem Stab, oder der roten Aura, die er gesehen hatte zusammenhing? Ist dies das Ziel seiner Reise?

Vor Wochen war er von der verlorenen Insel Lodoss aufgebrochen. Sein Vater Parn, der menschliche Ritter von Lodoss hatte ihn schweren Herzens gehen lassen - er wäre wohl viel lieber selbst gegangen. Aber seine Mutter hatte diese alte Spruchrolle gefunden, geschrieben in der Sprache der Hochelfen, offensichtlich die Übersetzung eines noch älteren Dokuments in einer längst vergessen geglaubten Sprache aus der Zeit bevor der Kampf der Götter Lodoss vom Festland trennte. Sie meinte es sei nicht Parn's Bestimmung, sondern die von "Parn's Blut", und er war der einzige Sohn. Der Ring hatte die Spruchrolle zusammengehalten, und schien irgendeine Bedeutung zu haben im Zusammenhang mit einem Tempel des alten Volkes, der in einem Gebirge sein soll, das die Kräfte der Windgöttin Silph bricht, und deshalb "Brecher" genannt wird.

Er war mit gemischten Gefühlen aufgebrochen. Nach den Masstäben der Elfen ist er noch ein Kind, nach denen der Menschen jedoch erwachsen. Es gibt keine anderen Halbelfen auf Lodoss, sodass ihm der Vergleich fehlt. Von seiner Mutter hat er zwar den elfischen Scharfblick und eine ausserordentliche Gewandtheit und Schnelligkeit geerbt, auch die Fähigkeit die Kräfte der Natur, vor allem der Lüfte, für sich zu nutzen. Die ausserordentlichen Selbstheilungskräfte der Hochelfen waren ihm schon oft zugute gekommen, jedoch ist er bei weitem nicht so stark wie sein Vater, der das mächtige heilige Schwert führt. Da er keine schwere Rüstung tragen kann und will, hatte er sich das alte Mithril Kettenhemd des zwergischen Kampfgefährten seines Vaters anpassen lassen, und seine Mutter hat ihm ihr von elfischen Schmieden gefertigtes Kurzschwert gegeben. Andere Waffen trägt er nicht. Aber der Kapuzenumhang, den er über dem Kettenhemd trägt, ist aus den unterschiedlichsten Farben gewebt und passt sich chamäleonartig der Umgebung an. Dies, seine Leichtfüßigkeit und Schnelligkeit sowie seine von den Eltern erlernte Kampfkunst strafte seine offensichtliche Harmlosigkeit auf Lodoss oft Lügen.

Er fühlt, dass sein Schicksal irgendwie mit der seltsamen Gruppe verbunden ist, die dort unten von den Rittern fortgeführt wird. Er nimmt seinen Rucksack auf, und schnell wie der Wind, folgt er dem Tross mit den Gefangenen.


Last edited by GlanceALot; 25/03/04 12:21 AM.

In times of crisis it is of the utmost importance not to lose your head (Marie Antoinette)