Lu stöhnt erneut auf. Seinem Bewusstsein gelingt es jedoch nicht, sich an die Oberfläche der Realität zu strampeln. Rote Spiralen drehen sich vor seinem inneren Auge, lösen sich auf und beginnen erneut einen wilden Tanz. Der Boden scheint in wilden Zuckungen zu erbeben. "Mama, mir ist schlecht", murmelt er und würgt auch schon das Kaninchen hervor. Er will seinen Zustand dringend verbessern, ist jedoch viel zu schwach, um behutsam vorzugehen. Grob reisst er mit einer halb unbewussten Energie an den Kraftfäden.
Zahlreiche kleine Insekten, Würmer und Vögel hauchen spontan ihr Leben aus. Eine große Eule stirbt mitten im Flug und fällt wenige Meter von der Gruppe entfernt zu Boden. In der Dämmerung kann man für einen winzigen Augenblick erkennen, dass ihre Lebensenergie wie eine kleine goldene Kugel auf Lu zusaust, an seiner Stirn zerschellt und sich wie ein goldener Mantel um ihn legt.
Lu erwacht. Er findet sich kopfüber hängend wieder, einen üblen Geschmack im Maul und von Zweigen gepeitscht. Sein Nacken schmerzt. Erschreckt quiekt er auf. Ein Fremder verschleppt ihn durch den Wald und schlägt ihn dabei immer wieder unsanft gegen die Schwerter, die er auf seinem Rücken gekreuzt transportiert. Gut, dass seine Rückenschuppen so hart sind! Wo sind nur die anderen? Wo ist er?
Lu hebt seinen Kopf so weit, dass er parallel zum Boden schauen kann - und ein breites Lächeln überzieht seine Züge. Sein Rudel hat ihn nicht aufgegeben! Stone jagt dem Ritter, der ihn verschleppt haben muss, hinterher. Diebische Freude macht sich in dem kleinen Drachen breit. Der Schuft wird was erleben! "Stone!", ruft er. "Mach ihn fertig!"