Rashida sitzt missmutig in einer Ecke unter einem Baum. Woher kommt dieser Sinneswandel? Wieso sieht sie plötzlich die anderen in einem ganz anderen Licht? Sollte die Begegnung mit Undar und dem Priester den Wandel herbeigeführt haben?

Ah ja, der Priester... sie lässt ihren Geist schweifen, aber er ist nicht in unmittelbarer Nähe. Sie lehnt sich beruhigt zurück, der kühle Baumstamm rückt ihre Realität wieder zurecht.

Ich darf nicht überall jetzt Verfolger vermuten! Sie lässt ihren Blick über die Gruppe schweifen. Auch, wenn ich sie alle nicht kenne, ich muss ihnen soweit vertrauen, dass sie mir nichts böses wollen! Ein scharfer Blick von ihr trifft den Reisenden. Sie bemerkt eine Änderung in seinen Gedanken. Schnell schaut sie in die Luft hinauf.
"Mist, jetzt habe ich mich wohl verraten! Wer solche Sachen wie den Enthüllungszauber weiss, wird bestimmt auch negative Gedanken und Blicke spüren! Ich muss vorsichtiger sein."

Langsam richtet sie sich auf und geht zu Big Claw und dem Reisenden hinüber. Sie betrachtet auch das Amulett, sie hat alle Erklärungen mitgehört. Interessant... dann erhebt sie die Stimme: "Also, ich möchte euch ja nicht zu nahe treten! Aber da steht in der alten Sprache folgende Worte: Una sallus victis sperare nullam! Und das ist ja wohl kaum Elfisch, oder?"
Nach einer kurzen Pause fügt sie hinzu: "Falls ihr das nicht versteht, es heisst: Ein Heil bleibt dem Besiegten allein, kein Heil zu hoffen! Wenn das mal nicht gute Nachrichten sind..."

Die Kriegerin wendet sich von den beiden ab und geht zu Stone, der mit seinen Übungen fertig ist und fassunglos, ja fast schon hilflos, zu den anderen rüber schaut, die sich noch mit dem Amulett beschäftigen. Abrupt reisst sie den Hüter aus seinen Gedanken: "Ach, ich weiss nicht, wie ich es sagen soll. Aber seit meinem Ritual gestern nacht, empfinde ich plötzlich anders. Vielleicht ist es gar nicht wichtig, aber ich möchte, dass Ihr wisst, dass ich Euch nicht misstraue."

Mit einem Ruck dreht sie sich um und geht zu dem Baum, unter dem sie vorher schon gesessen war. Sie kramt in ihrem Rucksack und holt einen Lederbeutel heraus. In gierigen Zügen lässt sie das Getränk ihre Kehle herunterrinnen.


Quem dei diligunt, adulescens moritur. Titus M. Plautus