Rashida hört aufmerksam zu und schüttelt während der Erzählung immer wieder ihren Kopf. Nachdem Stone geendet hat, überlegt sie eine Weile.
"Etheran? SarSareth? AneAshin? Unsere Götter sollen Ehteran sein, die sich zurückgezogen haben? Entschuldigt, aber das wirft sehr viele Fragen auf. Wenn damals eine so gewaltige Armee nicht gegen SarSareth bestehen konnte, wie sollen wir das können? Und der Reisende ist sich wirklich sicher, dass es auf diese Schlacht hinausläuft?"
Die Kriegerin grübelt ernsthaft nach. Ihr Gott, ein Etheran? Das kann sie nicht glauben. Und doch, der Gedanke fühlt sich nicht falsch an.
Die Gedanken zucken wie wild durch ihren Kopf: Wenn Undar ein Etheran ist, wieso braucht er dann mich, um die Statue des Blutes zu holen? Dann kann er doch selbst gehen und sie holen, mächtig wie er ist. Ob er mit den anderen zusammen arbeitet? Wieso werden wir schwache sterbliche losgeschickt? Sollen wir SarSareth zur Rede stellen oder müssen wir wirklich gegen ihn kämpfen?
Sie wendet sich wieder an den Hüter: "Wenn wirklich soviel Zorn und Hass in SarSareth herrscht, dann wird es eine hässliche Schlacht. Ich hoffe, wir finden noch mehr Unterstützung, die wir gut gebrauchen können. Wisst Ihr, was mich am meisten wundert? Nach der Erzählung des Reisenden sind unsere Götter ja die Etheran, die sich SarSareth entzogen haben. Wieso braucht Undar mich, eine schwache Sterbliche, um die Statue des Blutes zu holen? Er scheint doch recht mächtig zu sein, kann er sie nicht selbst holen? Will er mich prüfen? Oder muss ich kämpfen, damit ich stark genug werde, gegen SarSareth zu bestehen?"
Sie schluckt schwer, als sie an ihren Gott denkt. Gedankenverloren schiebt sie einen getrockneten Streifen Schweinefleisch in ihren Mund.
Leise setzt sie ihre Rede fort: "Auch ich habe versagt. Meine leichtsinnige Entscheidung, trotz Gefahr das Ritual alleine durchzuführen, hatte für mich Konsequenzen." Sie stockt, ein Kloss will sich nicht auflösen.
Ihre Gefühle brechen aus ihr heraus, sie redet jetzt laut und heftig: "Undar hat mir, seiner heiligen Kriegerin, das Privileg entzogen, bis auf weiteres irgendwelche Rituale durchzuführen, die ihn ehren! Jetzt bin ich nicht sehr viel mehr als ein einfacher Streiter, der vor seiner Initiierung steht. Und warum? Weil ich so dumm war, euch zu verlassen, da ich dachte, meinem Gott sei es wie immer wichtig, dass sein Ritual durchgeführt wird. Und zwar von mir!"
Während dieser Erklärung ist Rashida aufgesprungen. Sie setzt sich wieder hin und wirft missmutige Blicke in die Runde.