Rashida wendet sich zum Gehen. Da bemerkt sie den kummervollen Blick des Reisenden, den er in den Wald wirft. Was hat er nun schon wieder? Ein leiser Zweifel klopft in ihrem Kopf an.

Doch, sie reisst sich von den Gedanken los. In Richtung des Reisenden bemerkt sie knapp: "Bevor Ihr uns getroffen habt, wurden wir von 10 Rittern und einem fanatischen Priestern aehm... verfolgt. Sie hatten uns gefangen und wir konnten uns befreien. Schätze, die Jungs sind nicht sonderlich gut auf uns zu sprechen. Zumal Bodasen im Kampf vor unserer Gefangennahme zwei ihrer Rittergefährten mittels Magie getötet hat, sodass der Priester diese zwei nicht wieder erwecken konnte. Gibt wohl ein paar Minuspunkte auf dem ohnehin schon mageren Gefühlskonto für uns... schätze ich."

Dann dreht sie sich um und spricht den Magier an: "Bodasen, wenn es Euch nichts ausmacht, dann würde ich gerne die Nachhut bilden. Nein, ich traue Euch dies sicherlich zu, aber ich denke, Ihr könnt im Fall des Falle besser agieren, wenn ihr nicht direkt involviert seid. Und falls Feinde uns auflauern, wird es entweder die Spitze oder das Ende erwischen... denke ich." Unschlüssig, was sie noch sagen könnte, wartet sie einen Moment ab und begibt sich dann an das Ende des Zuges.

Sie marschieren los und kommen gut voran. Leise knirscht der Boden unter ihren Schritten, ein Zeichen für zunehmende Kälte.

Als sie kurz Halt machen, da der Magier sich einen Umhang anlegen will, betrachtet Rashida die Umgebung. Nichts auffälliges zu sehen...

Ihre Aufmerksamkeit wird vom Magier gefesselt, der in eine Richtung zeigt und etwas von einem Gebäude redet. Gehorsam schaut die Kriegerin in die angegebene Richtung und erstarrt.
Ein Geräusch wird immer lauter... ein tiefes Brummen, das kaum zu hören, mehr zu fühlen ist.
Nein, das kann doch nicht sein? Die Kriegerin versucht, das Geräusch einzuordnen.

Panisch wendet sie sich an die anderen: "Hört mal! Könnt ihr auch das Brummen hören? Wenn das... wenn... also wenn..."

Sie kann keinen klaren Gedanken mehr fassen.

Plötzlich scheint eine Reihe Flugwesen vom Boden aufzufliegen. Sie kommen rasch näher. Ein guter Beobachter kann erkennen, dass die Wesen Fliegen ähneln, allerdings handtellergross sind. Ihre Haut glänzt rötlich, wenn eine Fliege an einen Stein stösst, zeugt eine rauchende Spur von der Begegnung. Die Gesichter weisen keine Fliegenaugen, sondern Augen ähnlich von Katzen auf. Die Wesen nennen sich selber "Ignamaer", die "Feuerwesen". Sie kommen in der Nähe von Vulkanen häufig vor, bilden sogar feste Rudel. Eine Berührung von ihnen ruft hässliche Brandblasen hervor, die in Verbindung mit den freigesetzen ätzenden Stoffen ihrer Haut oftmals Narben hinterlassen.


Rashida kann nur noch ein Wort rufen: "Ignamaer!"


Quem dei diligunt, adulescens moritur. Titus M. Plautus