Rashida sah den Reisenden fassungslos an. Dann zischte sie ihn an: "Entschuldigt bitte, o edler Herr, das nächste Mal werde ich ein Lagerfeuer aus grünem Holz machen, dann muss ich mir nicht mehr die Lunge aus dem Hals rufen, bis Ihr Euch bequemt, mich zu unterstützen!" Vor Zorn ballte sie ihre Hände zu Fäusten. Die Augen warfen einen eiskalten Blick zu dem Reisendem, da legte Rashida richtig los: "Was bildet Ihr Euch denn ein, dass Ihr meint, mich richten zu können? Nur weil Ihr alte Geschichten kennt und zufälligerweise einen Enthüllungszauber beherrscht? Wieso sagt ihr uns nicht Euren Namen? Ihr könntet ja einen erfinden, damit würdet Ihr nicht das Misstrauen von mir erwecken. Nein, ich weiss, warum ich Euch meide. Ihr seid ein eingebildeter, engstirniger, alles besser wissender halbhunmanoider Stolltentroll!" Während dieser Worte, die die Kriegerin förmlich ausgespuckt hatte, piekste sie den Reisenden im Takt mit ihrem Zeigefinger in die Brust. "Wir sind alle zufällig hier. Auch wenn wir das gleiche Ziel haben, heisst das noch lange nicht, dass wir auch die gleichen Absichten haben! Ich muss Euch und den anderen zwangsläufig trauen und hoffen, dass mich wirklich niemand von hinten erdolcht! Wenn wir wirklich nur gemeinsam bestehen können, wie es auch Ihr gesagt habt, dann solltet Ihr eigentlich alles in Eurer Macht stehende tun, dass die Gruppe eins wird! Und nicht mit dümmlichen Kommentaren versuchen mich lächerlich zu machen!"

Wenn ein langer Gang da wäre, dann würde Rashida jetzt abrauschen. So ist sie gezwungen, die Rede von Alrik immer noch wutentbrannt über sich ergehen zu lassen.

Die Kriegerin konzentriert sich und versucht sich zu beruhigen. Es klappt, langsam werden die Atemzüge wieder ruhiger. Leider hat sie durch die kurze Meditation nicht den gesamten Vortrag mitbekommen.

Sie schaut unschuldig in die Reihe und fragt dann geflissentlich: "Wo soll ich nochmal laufen?"


Quem dei diligunt, adulescens moritur. Titus M. Plautus