Währenddessen, nicht allzuweit entfernt...

"Ich bin zur Kavallerie gegangen, um nicht laufen zu müssen!" murrt der Ritter verholen und mustert den steilen, steinigen Anstieg. "Da hätte ich ja gleich zu den Fußtruppen gehen können! Außerdem fühle ich mich nackt!" Tatsächlich haben die Ritter schon vor geraumer Zeit die schweren Rüstungsteile abgelegt und tragen nun nur noch eine Art Gambeson, der mit Leder oder leichtem Kettengeflecht verstärkt ist.

Der Priester hält in dem anstrengenden Aufstieg kurz inne. "Wir können die Pferde hier nicht gebrauchen, dass weisst du sehr gut! Sie würden sich die Beine brechen und uns mehr behindern, als uns zu nutzen!"

"Weiß ich ja alles." entgegnet der Ritter. "Aber das hier ist keine Aufgabe für einen Ritter! Wir sollten diesen Dämonenbeschwörer einfangen, und jetzt verfolgen wir eine Abenteurergruppe, und das auch noch zu Fuss und quer durchs Gebirge! Das wäre was für unsere Waldläufer..."

Der Priester seufzt. "Unsere Waldläufer sind aber nicht hier - sieht man mal von Bren ab, der aber schon lange kein Waldläufer mehr ist! Es gibt hier nur uns, um diese Aufgabe zu lösen!"

Der Ritter schweigt kurz. "Es wird bald dunkel, und wir haben ihre Spur noch immer nicht wiedergefunden! Vielleicht sollten wir das Ganze abbrechen..."

Der Priester starrt den Hang hinauf, ohne zu antworten. Er konzentriert sich, kann jedoch den Geist der Kriegerin Undars nicht erkennen. Schlaff und mutlos lässt er die Arme hängen.

Einer der anderen Ritter, der inzwischen aufgeschlossen hat und mit der Situation wesentlich besser zurechtzukommen scheint als seine fußmüden Gefährten, räuspert sich. "Es gibt hier in der Nähe ein altes Kastell, eine ehemalige Grenzbefestigung. Sie ist schon längt verlassen und sollte eigentlich leerstehen. Ich verwette meinen Dolch, dass sie dort rasten wollen!"
"Die Ruine, die wir vorhin gesehen haben? Man konnte den Turm schon von weitem erkennen! Kannst du sie von hier finden?"

Der Ritter nickt und macht Anstalten, die Führung zu übernehmen. "Warte noch!" raunt der Priester und ergreift den Mann am Arm. "Falls sie wahrhaftig in der Burg rasten, sollten wir unser Lager in sicherem Abstand aufschlagen! Ich möchte keine Konfrontation erzwingen - noch nicht!"

Einer der Ritter schaut finster. "Dieser Magier muss für seine Greueltaten bezahlen - früher oder später! Wir können ihm nicht ewig hinterherschleichen!"

Der Priester schaut den Krieger einen Moment durchdringend an, wendet sich dann aber ohne ein weiteres Wort ab und folgt dem voransteigenden Ritter, der mit dem schwierigen Gelände ungewöhnlich gut zurechtkommt.