Rashida steckte ihr Schwert weg und schaute sich im Hof um. Diese Feste war wahrlich lange nicht mehr genutzt worden.
Das Moos hatte die Herrschaft übernommen, die Steine teilweise schon aufgebrochen. Doch abgesehen von den üblichen Spuren der Zeit war vor allem der Bergfried in erstaunlich guten Zustand.

Die freundliche Einladung des Zwerges, der sich Xanlosch nannte, verwunderte die Kriegerin. Gut, den Menschen gegenüber verhielten sich die meisten Zwerge neutral. Aber wenn Elfen in der Gruppe sind? Auf der anderen Seite, was sollte der Zwerg sonst machen? Er musste unsere Gruppe in Sichtweite haben, da wir einen Magier mit an Bord haben. Also blieb nur diese Möglichkeit. In einem getrennten Gebäude mit Wachen vor der Tür hätten wir ja einen Dämon beschwören können, ohne, dass sie gleich etwas dagegen hätten tun können. Bei diesem Gedanken musste Rashida schmunzeln. Bodasen ist ja für seine Beschwörungskünste bekannt!
Aber trotzdem sollte sie aufmerksam bleiben, dieser andere Zwerg, der Nerosch geannt wird, sah alle ziemlich feindselig an. Und er war bestimmt nicht der einzige, der solche Vorbehalte gegenüber der bunt gemischten Gruppe hegte.

Die Kriegerin gibt sich mit dieser selbstgefundenen Erklärung zufrieden und geht auch in das Gebäude hinein. Sie sucht sich einen Platz in der Nähe der grossen Feuerstelle und lässt sich nieder. Um ihren Durst zu stillen, holt sie ihre Trinkflasche aus ihrem Rucksack und lässt das Wasser des Teiches ihre Kehle herunterrinnen.

Sie merkt, dass sie erschöpft ist. Aber noch ist sie wach und freut sich auf hoffentlich anregende Gespräche.


Quem dei diligunt, adulescens moritur. Titus M. Plautus