Die letzten Schritte bis zum Brunnen hatten Nerosch seine letzte Kraft gekostet, selbst das Sprechen war ihm jetzt zu viel. Den Schlag, den er von Xanlosch abbekommen hatte, war doch viel schlimmer, als er selber angenommen hatte und dies forderte nun seinen Tribut. Vollkommen ausgelaugt und zu keiner großen Handlung mehr fähig lies sich Nerosch einfach neben Xanlosch nieder. Dieser schlief noch immer scheinbar recht fest und umklammerte noch immer seine Axt.
Durch die Aktionen des Halbelfen Glance hatte das Axtblatt von Xanlosch wieder angefangen zu glühen. Es war nicht so hell, dass es noch einen großen Schaden hätte anrichten können, aber es reichte aus, dass die Wirkung des Schlafgiftes neutralisiert wurde.
Wach auf Xanlosch, wach auf, sagte die Stimme in seinem Gehirn. Deine Aufgabe hier ist erledigt und du kannst hier nichts mehr machen. Was hier noch passiert, ist nicht mehr deine Angelegenheit, du hast das getan, was du für richtig gehalten hast. Du bist nicht Schuld an dem Tod deiner Freunde und Kameraden.
Ich kenne deine Stimme, antwortete Xanlosch den Gedanken. Du hattest schon vor einer sehr langen Zeit mit mir in einem Traum ein Gespräch geführt. Damals wolltest du, dass ich eine Expedition organisiere, deren Ziel diese Burgruine sein sollte. Ich wusste nicht warum ich dir vertraute, aber ich tat es. Ich aber habe versagt. Meine Freunde und Kameraden sind für mich in den Tod gegangen. Wofür ? Wegen des Erzes, dass wir nicht fanden ? Wir fanden dort unten aber nur Leid und Tod und nichts, was uns von Wert ist. Ich frage dich, warum sollte dies alles nur geschehen ?
Die Stimme aber antwortete sanft: Es war eine Prüfung für dich und für einige andere. Andere haben schon eher versagt als du. Deine Bemühungen um Frieden und deine große Selbstbeherrschung in Situationen, die aussichtslos für dich oder andere sind, hat mir aber gezeigt, dass du für eine höhere Aufgabe bereit bist. Nun wach auf, es ist Zeit !
Das Axtblatt von Xanlosch glüht nun in einem weißen Licht, dass sich langsam um die beiden Zwerge an der Oberfläche und die anderen Zwerge in den Katakomben legt. Der Lichtschein wird so hell, dass selbst die Kugel der Dunkelheit für einen kurzen Moment verschwinden. Ein gleißender Lichtschein umhüllt die Burg und für diesen Moment ist jeder geblendet, egal ob in den Tiefen der Katakomben oder in den Schießscharten der Burg.
Schweißgebadet wacht Xanlosch in seinem Schlafzimmer in der Zwergebinge auf und weiß nicht so recht, ob die letzten Tage real oder nur ein Traum war.