Inzwischen in einer durch einen Einsturz freigelegten Karsthöhle...

Ohne sichtbare Anstrengung hilft der Priester der Kriegerin auf die Beine. Für einen heiligen Mann scheint er erstaunlich kräftig zu sein. Dann greift er an seinen breiten Gürtel und nestelt eine kleine Feldflasche los, die er der staubbedeckten Kämpferin an die Lippen setzt.

"Ein Auserwählter Undars zu sein ist ein Privileg - aber auch eine Verantwortung, die nicht immer leicht zu tragen ist!" beginnt er dann, und obwohl seine Stimme freundlich klingt, schwingt doch Tadel in ihr mit.
"Es genügt nicht, dem Gott zu huldigen - es sind die eigenen Taten, mit denen man sich das Privileg erkämpft!"
Der Priester schweigt kurz, bevor er fortfährt:

"Die Ziele und Absichten der Götter sind unergründlich und bleiben oft selbst ihren engsten Dienern verborgen. Undar allein weiß, was ihn dazu bewog, jemanden wie Euch zu seinem Streiter zu machen." Die Stimme des Priesters ist jetzt streng und voller unverhohlener Missbilligung.
"Seit sich unsere Wege kreuzten, habt Ihr ein unmögliches Verhalten gezeigt: Ihr schütztet einen Mörder und Verbrecher, ihr setztet euch der Gefahr für ein Ritual aus – und jetzt seid ihr in ein Loch geplumpst wie ein Tölpel! Und doch tragt Ihr das Licht des Mondgottes in Euch – ich kann es spüren, seine Reinheit und Vollkommenheit. Und seine Stärke... Stark ist die Macht Undars in euch, Kriegerin. Und doch... viele andere erscheinen mir geeigneter! Warum hat sich Undar ausgerechnet für Euch entschieden? Was will er von Euch, was ein anderer seiner Anhänger nicht besser könnte? Ihr seid eine Frau und stolpert von einer unmöglichen Situation in die nächste... Ich will nicht die Absichten Undars anzweifeln – möge sein Licht hell leuchten – doch wie kann er diese Geduld mit Euch aufbringen? Immer wird sein Auge nicht auf Euch ruhen können, und auch ich kann und will nicht auf Dauer den Aufpasser für Euch spielen und Euch unentwegt vor Eurer eigenen Torheit schützen, also..."